Ich spüre ganz allgemein beim tv Abnutzungserscheinungen und sehe mich in fünf bis zehn Jahren nur noch selektiv und gelegentlich bei diesem Unterhaltungsangebot. Wenn nicht sogar früher.
Ja ganz einfach: Bücher haben für mich nie nie niemals diese Abnutzungserscheinungen gehabt. Und ich hab als Kind wirklich viel gelesen, ich ging zeitweise in drei verschiedene Bibliotheken und hab bekam dazu auch noch viele Bücher geschenkt und war in einem Büchertauschring.
Fernsehen ist einfach anfälliger für Abnutzung und richtig wegtauchen kann man da eh kaum. Ein Buch war für mich selten einfach nur Berieselung.
Außerdem bin ich kein Gewohnheitstier. Ich ändere immer mal wieder Gewohnheiten und Rituale, schaffe ab, entdecke neu.
Ich brauche Veränderung und am besten gehts mir, wenn nix zur Gewohnheit wird und alles im Fluss ist. Das gilt für Alltagsdinge ebenso wie für alles mögliche.
Ich würde nie, auch nicht in 300 Jahren, mehrfach an den selben Urlaubsort fahren, jedes Jahr Silvester gleich mit den gleichen Leuten feiern - tät mich alles ganz schnell anöden.
Andere brauchen eben wieder genau diese Gewohnheit und hassen Veränderungen.
Ist jetzt mal eine Erklärung, warum mich das Dschungelcamp nach einigen Jahren anzuöden anfängt.
Kommt ja noch hinzu, dass generell bei solchen Formaten nur am Anfang Pfeffer drin ist, wenn noch tatsächlich was echtes und authentisches dabei ist. Je mehr es zur show verkommt, umso uninteressanter für mich.
Wenn die Kandidaten schon vorher Ekelzeug essen üben - na wie spannend ist das denn.
Letztlich sieht man auch immer die gleichen psychologischen Dynamiken.
Einer spielt Chef, einer ist Mülleimer, einer ist Quertreiber, einer ist Denunziant, einer ist Cool-Tuer, einer ist Weichei und Jammerer, einer Lästerbacke, einer Opfer usw, in verschiedenen Kombis und Ausprägungen.
Pack irgendwelche 12 Menschen irgendwo zusammen und es werden sich immer die gleichen in sich stabilen Strukturen bilden.
Interessant wäre es natürlich, wenn sie dort mal einen Serienkiller dazu täten. Oder noch besser, sämtliche Kandidaten aus dem Knast rekrutieren und am besten die Psychiatrie noch dazu.
Da gäbs dann wirklich mal wieder Überraschungen und die Menschen wären viel unvorhersehbarer und weniger RTL-bestimmt.
ganz unbedingt müsste mal die Klientel gewechselt werden, diese Z-Promis sind mir richtig überraschungsarm und langweilig geworden.
Wenn die sich dann auch noch gegenseitig kopieren, je nachdem, was zuvor erfolgreich war... na danke.
Das ist keine gute Unterhaltung. Deshalb sind viele von denen ja auch nicht mehr oder gar nie lange im Geschäft gewesen, wenn wir ehrlich sind.
Mal ein richtiger, echter, guter Schauspieler da drin.... ja, das wärs vielleicht auch.