[quote="Martin."][quote="jhecht"]Ich habe die Folge gestern zum ersten Mal gesehen, und kann die überwiegend positiven Urteile leider nicht teilen. So wie Galesko seinen Mord plant und ausführt, wird es praktisch für jeden offensichtlich, dass hier etwas nicht stimmt, dass die gesamte Konstruktion etwas "faul" riecht. Insbesondere, wie Galesko beim fingierten "Erpresseranruf" die "Lösegeldsumme" mit dem Vermerk "in kleinen Scheinen" auf einen Notizzettel schreibt (damit es die Haushälterin sieht...) und das unachtsam weggeworfene erste Foto ist an Dilettantismus nicht mehr zu überbieten.
Auch die "Auflösung" ist sehr schwach, wie kann ein Täter nur so dumm sein, sich so leicht hinters Licht führen zu lassen...
Der gesamte Mord samt Planung, Durchführung und Auflösung ist für mich eine der schwächsten Darstellungen überhaupt.
Alleine ausgezeichnet sind die vielen kleinen Szenen, die Columbo-typisch bis ins letzte Detail, bis zur letzten Nebenrolle meisterhaft inseniert sind .
Trotzdem, mich hat diese Folge nicht überzeugt...[/quote]
Hab den Beitrag erst jetzt gesehen, und da ich so leicht beeinflussbar bin (

) habe ich nun irgendwie auch Probleme mit der Aufklärung:
(Spoiler) Ist es nicht einfach unglaublich dumm und billig wenn der Mörder zur Kamera läuft um seine Unschuld zu beweisen? Das hätte er doch merken müssen?
Hoffentlich bringt jetzt jemand ein überzeugendes Argument, wäre schade um die ansonsten so tolle Folge.

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Ich finde die Überführung genial, eine typischere Columbo-Überführung gibt es selten.
Während der ganzen Folge demonstiert Columbo seinem Gegenspieler (Galesko) sein fotografisches Unwissen, schön häppchenweise und trotzdem mit der nötigen Penetranz. Als er Galesko dann zur potentiellen Überführung einlädt und einen Beweis präsentiert, den aus seinem potentiellen fotografischen Dilettantismus entstanden ist, ist bei Galesko natürlich der Gipfel der Provokation erreicht. Und auch hier insistiert Columbo wieder. Er behauptet erneut das Originalfoto sei nicht mehr vorhanden. Galesko sieht seine Felle davonschwimmen, da die Polizei ihn mit einem fingierten Beweis verhaften kann. Dass es da zu einer solchen Kurzschlussreaktion mit dem Griff zum Negativ kommt, ist für mich mehr als verständlich und basiert zum grössten Teil auf Columbos spezielle Art, Leute dezent zu provozieren und deren Reaktion auszuloten und abzuschätzen.
Ausserdem ist allein schon die Idee mit der verkehrten Fotoentwicklung und der darauf vorhandenen Uhr absolut grandios und nicht vorhersehbar.
Wenn man will und eine Folge aus dem negativen Blickpunkt betrachtet, lässt sich beim Mörder immer eine gewisse "Dummheit" feststellen. Schliesslich löst ja Columbo die Fälle meistens durch die Fehler der Mörder oder um mal ganz abgedroschen zu werden: "Auch Mörder sind nur Menschen."