Na ja, diese Frage rund um die charakterlichen Widersprüche von Columbo ist natürlich recht verzwickt, weil es prinzipiell wohl 2 Antwortmöglichkeiten gibt.
Entweder ist das Drehbuch schlampig geschrieben, oder aber die auffälligen Änderungen von Columbos Eigenschaften basieren auf einer Masche des Inspectors, seinen Gegenspieler zu täuschen.
Ein Beispiel für Schlampigkeit des Drehbuchs wäre für mich etwa der etwas unausgegorene Umgang mit Columbo's Kenntnissen der italienischen Sprache.
In der Folge "Tod am Strand" sieht man ihn absout lässig mit Vito Scotti italienisch palavern, wohingegen sich Columbo in "Etude in Schwarz" den Begriff "Quasi una fantasia" übersetzen lassen muss.
Da er dies aber nicht im Gespräch mit dem Mörder macht, kann es keine Masche sein, und ich muss mich als Zuschauer fragen: na, kann er nun italienisch oder nicht?
Anders verhält es sich dagegen, wenn es um seine wechselnden Trinkgewohnheiten geht.
Es gibt hier im Forum ja schon einen Thread, wo das angesprochen wird:
http://forum.icolumbo.de/viewtopic.php?t=832
Ich finde gerade das Beispiel mit dem "Trinken im Dienst" interessant.
Für gewöhnlich bleibt er ja bei der Arbeit promillefrei, falls er aber merkt, dass er etwa den irischen Dichter Devlin in "Waffen des Bösen" zum Plaudern bringen kann, trinkt er natürlich ein Gläschen mit.
Die Änderung der Gewohnheit ist hier also Mittel zum Zweck.
Insgesamt aber sind die Widersprüche von Columbos Verhalten, über die Gesamtstrecke der 69 Folgen betrachtet, eher unwesentlich.
Für mich sind das lediglich Nuancen, die die festgelegten Basiseigenschaften des Inspectors nicht im geringsten erschüttern.
Ich hab zumindest nach jeder Folge sagen können: Jau, datt war Columbo wie er leibt und lebt.