red shadow hat geschrieben: Im Allgemeinen bevorzuge ich eher die zwiespältigen Mörder, deren Handeln man halbwegs nachvollziehen kann oder die eine gewisse Ausdrucksstärke haben.
Da muss ich dir natürlich recht geben, wobei sich für mich die Effektivität eines Mörders oftmals in der Überführungs-Szene am Schluss zeigt, wenn ich entweder Genugtuung oder aber Mitleid empfinde.
Mörder, bei denen ich extreme Genugtuung bzw. Erleichterung bei deren Verhaftung verspüre, finde ich vor allem in den Folgen "Meine Tote-Deine Tote" oder auch in "Luzifers Schüler".
Das liegt vornehmlich daran, dass sowohl der Commissioner, als auch die beiden Studenten dem Inspector besonders unverschämt gegenübertreten.
Der Commissioner kommandiert Columbo herum, die Studenten veräppeln ihn nach Strich und Faden.
Ich finde, der Effekt der Mörder ist dadurch besonders groß, zumindest war die Antipathie bei mir besonders stark ausgeprägt.
Auf der anderen Seite stehen die "Mitleids-Mörder", beispielhaft Carsini in "Wein ist dicker als Blut" oder Tommy Brown in "Schwanengesang".
Auch die Mörderin in "Mord in eigener Regie" zählt für mich dazu. Sogar Colonel Rumford in "Des Teufels Corporal", weil man bei ihm einsieht, dass er zweifellos nicht anders konnte als zu morden. Der Lebenstraum der Militärakademie ist für ihn die alleinige Richtschnur all seiner Gedanken. Der Mann kann einem dann wirklich nur noch leid tun.
All diese Gefühle stellen sich bei der Überführung von Ken Franklin in "Tödliche Trennung" nicht ein. Keine Genugtuung, geschweige denn Mitleid. Als Zuschauer bleibt man doch ziemlich indifferent, und deshalb ist es ja auch nur eine durchschnittliche Folge.
Trotzdem seh ich Jack Cassidy einfach total gerne, auch hier.
Wenn man's paradox nennt, bin ich einverstanden.