Bewertet die siebente Staffel!

[Danny Messer]

Da sie bald in Großbritannien erscheinen, erstelle ich mal Umfragen zur fünften, sechsten und siebenten Staffel von »Columbo«.

Ich werde in Kürze auch Bewertungen abgeben, dazu werde ich mir allerdings erst mal alle Folgen von Anfang an ansehen.

Kürt euren persönlichen Favorit der siebenten Staffel!*

* Ich bin mir nicht sicher, ob die Anzahl der Folgen stimmt.

[martha]

Bevor dieser Bewertungs-Thread hier für alle Ewigkeit ein jungfräuliches Dasein fristet, hier mal 'ne kurze persönliche Meinung zur 7. Staffel:

Alter schützt vor Morden nicht
(Die Schlüssel-Folge)

Wenig Indizien, aber ganz viel Emotion und eine Ruth Gordon zum Niederknien.
Mit wenig Aufwand wird hier wirklich das optimale an darstellerischer Leistung und Nachwirk-Effekt rausgekitzelt.
Für mich ganz oben auf der Gernseh-Liste und die beste "Columbo"-Kurzfolge aller Zeiten.
5 Punkte mit 3 Sternchen


Waffen des Bösen
(Die Limerick-Folge)

Sprachlich das beste, was die Serie zu bieten hat, und ein Mörder, der nicht nur wegen Columbo unter Druck kommt. Wo auf die Schnelle Waffen herkriegen?
Joe Devlin muss die Folgen seiner Tat noch während der Episode so richtig ausbaden.
Dazwischen herrliche Dialoge und Columbo mit poetischer Ader.
Falk nimmt die intellektuelle Herausforderung souverän an und spielt so erfrischend locker wie selten zuvor.
5 Punkte mit 2 Sternchen


Mord per Telefon
(Die Köter-Folge)

Genialer Mord mit eher mittelmäßigem Mörder.
Doch wenn die Story wie aus einem Guß daherkommt, wird auch ein eher farbloser Darsteller wie Nicol Williamson erträglich.
Ein Mord, der auf Konditionierung basiert ist einfach originell. Denn die Mordwaffe Hund ist formbar, und das macht sich Columbo zunutze.
Vom Spannungsaufbau eine der überzeugendsten Folgen.
5 Punkte


Mord a la Carte
(Die Korkenzieher-Folge)

Nach Ruth Gordon ein weiteres Schauspiel-Highlight:
Louis Jourdan als arroganter Häppchen-Verputzer.
Dass aus der Folge nicht "Das große Fressen" wird, liegt daran, dass als Zwischenmahlzeit noch ein Mord aufgeklärt werden muss.
Und trotz verhältnismäßig komplizierter Mordaufklärung ist die Episode logisch absolut sauber. Das hat mich am meisten überrascht.
Außerdem wird alles irgendwie von einer amüsanten Grundstimmung getragen...nicht zuletzt ein Verdienst von Jourdan.
Ich hab nix auszusetzen.
5 Punkte


Mord in eigener Regie
(Die Halskrausen-Folge)

Kommt, auch hier gibt's 5 Punkte. Was soll der Geiz?
Ich hab die Episode zwar länger nicht gesehen, aber vorletztes Jahr mit der Höchstnote bewertet. Da will ich mich mal nicht selbst in die Pfanne hauen.
Zugegeben hängt die Story zwischendrin ein wenig durch.
Aber die Mörderin hat mir immer ein wenig leid getan. Sie will unbedingt Karriere machen, und wird immer nur hin-und hergeschubst.
Allein für diese überzeugend gespielte Frustrations-Studie gibt's von mir 'nen Mitleids-Punkt extra.
schwache 5 Punkte

[Klaus]

Mord a la Carte
(Die Korkenzieher-Folge)

Nach Ruth Gordon ein weiteres Schauspiel-Highlight:
Louis Jourdan als arroganter Häppchen-Verputzer.
Dass aus der Folge nicht "Das große Fressen" wird, liegt daran, dass als Zwischenmahlzeit noch ein Mord aufgeklärt werden muss.
Und trotz verhältnismäßig komplizierter Mordaufklärung ist die Episode logisch absolut sauber. Das hat mich am meisten überrascht.
Außerdem wird alles irgendwie von einer amüsanten Grundstimmung getragen...nicht zuletzt ein Verdienst von Jourdan.
Ich hab nix auszusetzen.
5 Punkte

Ganz klar mein persönlicher Favorit für die 7. Staffel (vermutlich auch, weil ich selber zwar keine Gourmet-Tempel aufsuche, aber i. d. R. einmal die Woche gut und gerne essen gehe ), diese Folge lässt auch dem gemeinen Columbo-Freund mehr als einmal das Wasser im Munde zusammenlaufen (und das nicht nur wegen der vielen gezeigten kulinarischen Leckereien).

Peter Falk und Louis Jourdan laufen in ihren brillianten Wortduellen, in denen sie sich scheinbar an Höflichkeitsfloskeln zu überbieten versuchen, zur Höchstform auf und liefern zum Schluss der Episode ein grandioses Finale ab, in dem Columbo als TV-Meisterkoch den Soßen-Perfektionisten Paul Gerard mit derart vielen verbalen Häppchen (sprich Indizien) bewirft, bis dieser mit der resignierenden Bemerkung "Ich wünschte, Sie wären Koch geworden" endlich die Waffen (sprich Korkenzieher) streckt.

Somit vergebe ich für diese Meisterköche-Folge natürlich volle fünf "Sterne"

Die übrigen Episoden sind zwar auch alle richtig gut, kommen bei mir aber jeweils nur auf maximal vier Punkte, wobei ich zu "Mord in eigener Regie" und "Waffen des Bösen" noch eine gesonderte Bewertung schreiben muss.

Gruß
Klaus

[Wikinger81]

Mein Favorit in der siebten Staffel ist "Alter schützt vor Morden nicht". Allein schon die Vorstellung, dass diese kleine ältere Dame eine Mörderin ist, fand ich sehr interessant. Wenn ich mich nicht täusche, gab es vorher noch nie eine kleine Omi als Mörderin, oder? Ich finde auch das Motiv gelungen. So denken ältere Menschen manchmal halt (Auge um Auge). Sie ist auch keine brutale Mörderin, die jemanden über den Haufen ballert. Sie hat es für ihn und sich selbst auf die sanfte Tour vollbracht.
Auch das das Opfer nicht sofort tot war, sondern noch eine Nachricht hinterlassen konnte, welches noch ein zusätzliches Rätsel für Columbo darstellte, fand ich sehr gelungen.

Also gibt es dafür natürlich volle fünf Punkte!

[gubanov]

Mit hohen Erwartungen bin ich an die siebte Columbo-Staffel herangegangen. Enttäuscht wurden sie nicht unbedingt, denn auch ich möchte für mich bestätigen, dass wir es mit einer überdurchschnittlich starken Staffel zu tun haben, die nur eine einzige wirklich ärgerliche Produktion beinhaltet. Die drei besten Folgen der Staffel liegen sehr eng beieinander und weisen besonders hohe Qualität auf, wenngleich sie andererseits aber auch nicht mangelfrei sind. Eigentlich haben die drei "Super-Folgen" dieser Staffel sogar einen wichtigen Kritikpunkt gemeinsam: Ihre Mordpläne sind zu ausgetüftelt und auf die Personalitäten der Mörder spezifiziert, sodass Columbo direkt mit der Nase auf den Mörder stoßen muss. Aus diesem Grunde ist - und das hat mich überrascht - Staffel 7 die erste Staffel, die für mich keine 5-Punkte-Folge enthält.
Meine genaue Reihenfolge sieht wie folgt aus:

Platz 1: Alter schützt vor Morden nicht 4 von 5 Punkten
Eine gelungen inszenierte und gespielte Episode ohne die Längen einiger Vorläuferepisoden, gar keine Frage. Das schönste an der Folge ist die ländlich-altmodische, fast britische Atmosphäre mit Agatha-Christie-Anklang. Dennoch kann ich nicht die Höchstpunktzahl verteilen: Die zwar effektvolle, von vornherein aber genau auf die am Ende gezeigte Weise zum Scheitern verurteilte Mordmethode und die vor schmalzigen Allgemeinpossen triefende Rede von Inspektor Columbo stellen doch sichtbare Minuspunkte dar.

Platz 2: Mord per Telefon 4 von 5 Punkten
Diese Folge könnte eigentlich ziemlich perfekt sein, gäbe es da nicht einen großen Minuspunkt: den Mörder. Nicol Williamson gibt einen sehr blassen, kaum erinnerungswürdigen Täter, für den man sich als Zuschauer von Anfang an in keinster Weise erwärmen kann. Völz als voluminös dröhnende Synchronstimme ist bei diesem angeblich kopfgesteuerten Mann auch desaströs fehlbesetzt, wofür die Originalepisode ja aber nichts kann. Ansonsten gibt es schließlich auch außer des wiederum zu kreativen und damit zu angreifbaren Mordes kaum etwas zu kritisieren. Die Folge ist kompakt, atmosphärisch dicht, spannend und amüsant.

Platz 3: Mord à la Carte 4 von 5 Punkten
Nach Platz 1 hier dankenswerterweise wieder ein herausragender Mörder mit klugem Tathergang und Motiv, die durch einen sehr gelungenen, abwechslungsreichen Aufbau positiv zu Buche schlagen. Doch Kritikpunkte gibt es auch hier: ein extrem nerviger italienischer Neffe, eine viel zu lange Schlusssequenz mit einem unnötig verachtenden Kommentar von Columbo und eine Mordart, die zwangsläufig direkt zum Täter führen muss und deshalb unglaubwürdig ist. Außerdem: Was ist aus des Inspektors Chili-Leidenschaft geworden? Schade, dass man ihn gegen seinen Charakter zu einem Koch von Luftschlössern machte.

Platz 4: Mord in eigener Regie 3 von 5 Punkten
"Mord in eigener Regie" weist das Problem vieler "Columbo"-Neunzigminüter auf: Die Folge wirkt zu langgestreckt und aufgeblasen, um wirklich zu fesseln. Die Mörderin schneidet auch eher mittelmäßig ab, versucht man doch anfangs, sie zu mögen, und muss man dann aber enttäuscht feststellen, dass sie eigentlich gar nicht liebenswürdig, sondern egozentrisch selbstüberschätzend ist. Trotzdem gibt es eine spannende Mordszene und eine gewohnt passende Ermittlungsumgebung.

Platz 5: Waffen des Bösen 2 von 5 Punkten
Für Columbos Abschied wählte man eine reichlich schwache und wieder einmal stark in die Länge gezogene Story mit voraussehbarer Auflösung ohne jede kriminalistische Pointe. Die ganze Laufzeit über sollen uns kleine, naheliegende Folgerungen unter dem Deckmäntelchen geistiger Meisterleistungen verkauft werden. Der Gegenspieler gehört ebenfalls nicht gerade in die erste Garde der Columbo-Schurken. Was bleibt, ist viel heiße Luft um wenig Inhalt, eine sehr für Columbo untypische und überdies in der beschriebenen Konstellation unrealistische Verbrechermotivation und der wehmütige Wunsch, die erste Ära doch besser mit einem Glanzpunkt beendet sehen zu wollen. Funktionierte aber leider nicht.

[Martin.]

und der wehmütige Wunsch, die erste Ära doch besser mit einem Glanzpunkt beendet sehen zu wollen. Funktionierte aber leider nicht.

In meinen und in vieler anderer Augen aber schon. Ich persönlich mag die Folge sehr und den Mörder fand ich alles andere als schlecht gespielt.
Ich finde das immer amüsant, wenn das jemand so schreibt als sei das "amtlich", dabei kommt es doch auf den eigenen Geschmack an.

[H-Scorpio]

Naja, es liegt ja nahe, dass es sich um die persönliche Meinung handelt, das muss man denk ich nicht immer extra erwähnen. Aber ich mag die Folge auch, aus Staffel 7 gefällt mir nur "Mord in eigener Regie" nicht ganz so gut.

[gubanov]

Ich finde das immer amüsant, wenn das jemand so schreibt als sei das "amtlich", dabei kommt es doch auf den eigenen Geschmack an.

Naja, es ist doch nun einmal so, dass ich mir diese Folgen ansehe und aus meinen Seheindrücken dann meine persönlichen Schlussfolgerungen ziehe. Diese basieren allerdings, und da bin ich mir bei anderen nicht immer sicher, nicht nur auf Gefühlen, Gefallen und Geschmack, also durch und durch subjektiven Dingen, sondern auch auf wirklichen Gründen. Ich sage nicht: Nein, mir gefällt die Episode nicht. Also: 2 Punkte. Ich sage: Die Episode bekommt 2 Punkte, weil... Und dann geht es los:
- Mörder, der seine Stärken eher im komödiantischen als im Charakterfach hat
- unglaubwürdige Storykonstellation (Warum sollte sich ein politischer Fanatiker wie Devlin gerade als Friedensinitiator tarnen? Das ist für ihn persönlich eine absolut unsinnige Belastung (weil er ständig gegen seine Überzeugung reden muss); das ist ein zu kompliziertes Versteckspiel, das er auch einfacher haben könnte; das ist lediglich und ausschließlich der Tatsache geschuldet, dass das Drehbuch dem reizüberfluteten Fernsehzuschauer einen besonders starken Schwarz-Weiß-Kontrast auftischen will - mit großem Erfolg, wie ich am Widerstand gegen meine Bewertung ja erfahre.)
- Geschichte, die sich in unnützen Kleinigkeiten verliert (Spielautomaten, Dartspiel, Limericks etc. haben nichts mit der Haupthandlung zu tun und sind deshalb nichts als überflüssiger Ballast)
- einfache Deduktionen werden als kriminalistische Probleme schwerster Art dargestellt (scheinbar hält es niemand für nötig, sich einmal das Etikett der Flasche neben dem Toten anzusehen und die naheliegendste Schlussfolgerung zu ziehen; scheinbar hält es keiner der das Schiff durchsuchenden Beamten bei einem so dringlichen Verdacht für gerechtfertigt, den Schlepper, der das Schiff aus dem Hafen bringt, ebenfalls zu durchsuchen)
- Duo aus Columbo und einem politischen Fanatiker ist unglücklich gewählt, da ein einfacher Mordkommissionsinspektor bei dem geringsten Verdacht eines solchen Hintergrunds (und der dürfte sich durch die Identität des Opfers schnell ergeben) schnell durch einen Experten einer geeigneteren Behörde ersetzt werden dürfte

Dies alles sind Punkte, die ich als unumstößlich für meine Kritik ansehe. Vielleicht findest du und andere sie nicht so wichtig und siehst deshalb über sie hinweg, vielleicht siehst du sie auch ganz anders, aber für mich sind sie da und sind deshalb zu berücksichtigen. Und solange ich niemanden finde, der alle diese Punkte restlos und glaubhaft rechtfertigen kann (und das wird kaum gehen), solange sehe ich meine Meinung als begründet und damit für mich geltend an. Wenn du freilich deine Empfindungen über meine Argumente stellen willst, sehe ich dir das in keiner Weise nach. Ist ja dein absolutes Recht.

[Jerry]

Für mich ist es eindeutig Mord per Telefon.
Die Folge verfügt über einen super Aufbau; der Mord ist gut durchdacht.
Die Aufklärung ist spitze, wie die Indizien die Columbo sammelt, zbs. das mit dem hängenden Telefon und den Signalen.
Super Ermittlungsphase.

Die anderen Folgen finde ich nicht so gut,

- Mord a la carte 4 Punkte
- Alter schützt vor Morden nicht 4 Punkte
- Mord in eigender Regie knappe 4 Punkte
- Mord per Telefon starke 5 Punkte
- Waffen des Bösen 3 Punkte

[columbo93]

sehr schwierig, alle folgen sind brilliant, wollte zuerst mord a la carte nehmen, aber die"rosebud"-folge(mord per telefon) ist besser

also:

alter schützt vor morden nicht 5 punkte
mord a la carte volle 5 punkte
mord per telephon 5 punkte
mord in eigener regie 4 punkte
waffen des bösen 4, 5 punkte

[columbo93]

sehr schwierig, alle folgen sind brilliant, wollte zuerst mord a la carte nehmen, aber die"rosebud"-folge(mord per telefon) ist besser

also:

alter schützt vor morden nicht 5 punkte
mord a la carte volle 5 punkte
mord per telephon 5 punkte
mord in eigener regie 4 punkte
waffen des bösen 4, 5 punkte

die bis jetzt allerbeste staffel beste folge: alle, u.a. mord a la carte schlechteste: keine

[columbo93]

So, nach dem wir ins neue Jahr gestatet sind und columbono.2 aufgefallen ist, dass meine "10-er Bewertungsliste" viewtopic.php?f=28&t=1994&start=15#p48099sich sehr verändert hat, somit möchte ich auch alles auf den neusten Stand bringen, auch meine Staffel-Bewertung!

Hier ist nach, wie vor alles gleich geblieben...

Alter schützt vor Morden nicht :arrow: 5 Punkte
Waffen des Bösen:arrow: 5 Punkte
Mord per Telefon :arrow: 5 Punkte
Mord a la Carte :arrow: 5 Punkte
Mord in eigener Regie :arrow: schwache 5 Punkte

[columboNo. 2]

Dann bewerte ich auch mal:

1. Mord a la Carte(5 Punkte)
2. Mord per Telefon(4 Punkte)
3. Waffen des Bösen(4 Punkte)
4. Alter schützt vor Morden nicht(4 Punkte)
5. Mord in eigener Regie(2 Punkte)

[Devlin]

Sehr gute Staffel, nach dem sehr kurzen Vorgänger.

Mit Mord per Tel. und Waffen des Bösen absolute Highlights.
Auch Alter schützt vor Morden nicht ist top.

[MrGrady]

Nach den schwachen Staffeln 5 und 6 werden die Fans zum Ende der 70er-Jahre mit einer wirklich tollen Staffel 7 entschädigt. "Alter schützt vor Morden nicht" und "Mord per Telefon" gehören zu meinen Lieblingsfolgen der gesamten Reihe. Selbst die schwächste Episode "Mord in eigener Regie" ist zumindest noch solide Columbo-Unterhaltung.

Leider gab es nach dieser Staffel nie wieder kompakte 70-Minüter. Dabei zeigen auch die beiden 90-Minüter dieser Staffel wieder, dass eine längere Laufzeit nicht unbedingt bessere Unterhaltung verspricht. Den beiden Episoden "Waffen des Bösen" und "Mord in eigener Regie" hätte eine Straffung meiner Meinung nach sehr gut getan.

Meinen Punkt gebe ich an "Mord per Telefon", damit diese sehr spannende Folge hier nicht noch weiter zurückfällt