Von einem guten Columbo erwarte ich, dass dem Zuschauer zu Beginn der Täter, der Ablauf des Mordes und das Motiv gezeigt werden. Wenn die Spannung durch die Ermittlungsarbeit des Inspektors und eine raffinierte Auflösung entsteht, bin ich zufrieden.
Nun gibt es (leider) einige Folgen in der Seriengeschichte, die von diesem Schema abweichen. "Denkmal für die Ewigkeit" macht zwar relativ deutlich klar, wer der Mörder ist und welches Motiv er hatte, der Mord selbst und der Verbleib der Leiche werden jedoch nicht gezeigt. Da auch Columbo das Motiv relativ schnell herausfindet, reduziert sich die Spannung auf die Frage, wo der Tote abgeblieben ist. Und dieses Spielchen trägt leider nicht über 70 Minuten. So haben wir es hier mit dem seltenen Fall zu tun, dass sogar eine kurze Folge zu lang erscheint. Der gesamte Handlungsstrang mit dem durch die Ex-Frau gefälschten Beweismittel ist überflüssig. Hätte sie tatsächlich ein Interesse an der Aufklärung der Tat, würde sie die Polizei doch nicht auf eine falsche Fährte locken. Für mich trotz des Testaments eher ein unlogisches und ziemlich absurdes Verhalten.
Spannend ist das Ganze am Ende zwar durchaus, weil wir mit dem Inspektor nach der Leiche suchen. Insgesamt ist es für mich aber eher eine der schwächeren Folgen der ersten Staffel, der ich nur mit viel Wohlwollen noch 3 Punkte geben kann (wegen der guten Indizien mit dem Autoradio und dem schön herausgearbeiteten Motiv).
Nichts auszusetzen habe ich dieses Mal übrigens am deutschen Titel, der geschickt mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt. Sowohl die geplante Stadt als auch der mögliche Fundort der Leiche können als "Denkmal für die Ewigkeit" gesehen werden. "Blueprint for Murder" spielt auf die Entwürfe des Architekten an und ist als sprachlicher Gag ebenfalls nicht schlecht.