Ich interpretiere das etwas anders.
Erstmal mir gefällt an dieser Folge, dass sie den Quotendruck in der Privatferneseh-Landschaft recht realistisch abzubilden scheint.
Kay ist ja im Grunde nicht an den harten Mechnismen gescheitert. Sie hat es ja trotz allem sehr weit gebracht. Kay hat meiner Ansicht nach nicht überlegt, sondern reflexhaft gehandelt.
Zunächst hat sie sich verschätzt. Sie sagt dem TV-Gott, er hätte "The Professionell" ohnehin nicht gemocht. Das sei ihr Eindruck gewesen.
Darauf widerspricht er ihr harsch. Sie hätte seine Mimik falsch gedeutet - und es stünde ihr auch nicht zu auf eigene Faust Schlüsse zu ziehen. Im Gegenteil: Der Film sei hervorragend und sie hätte ihn vergeudet, weil sie ihn ohne Vorankündigung (Werbung) ausgestrahlt hat.
Ihr lag viel an diesem Film (ihr Baby) und vielleicht hatte sie Angst, der Streifen würde im Regal versauern. Mit Sicherheit hat sie gehofft, dass der Film großen Anklang finden wird.
Aber ohne Werbung verpuffte er eben einfach.
Kay hat sich diesmal verschätzt. Hinter ihrer spontanen Programmänderung steckte genau die Kaltblütigkeit, mit der sie auch ihren Ex-Lover abgeknallt hat: Ich riskiere alles. Entweder es klappt- oder es klappt nicht. Das sind beides Taten, die nicht auf lange Faust geplant wurden.
Das ist wie im Straßenverkehr, wenn sich plötzlich eine Lücke in der schnelleren Nachbarspur auftut: Schnell rein. Entweder es kracht-oder ich habe Glück.
Und da meine ich, dass die Sache mit ihrer Freundin nicht wirklich ins Kay-System passt. Kay war ja wohl nicht dafür verantwortlich, dass man ihr einen Vertrag für die Live-Show gegeben hatte. Aber Kay musste nun mit dem Problem fertig werden. Ich denke, dass Kay Valerie (Freundin hin oder her) sofort gefeuert häte, um kein Risiko einzugehen. Vielleicht hätte sie jemandem aus der 2. Reihe eine Chance gegeben.
Dass ein neues Buch, ein Film, alles was Publikum sucht eine geschickte Werbung braucht, ist doch das A und O. Die Regel hat eine Kay allemal drauf.
Mein Gefühl beim Gucken dieser Folge war, dass sie sich gerade nicht gefreut hat, eine Chance für ihren Film zu bekommen. Kay war hektisch und ganz schön am Rudern.
Grüße
Topi