Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Der erste und der letzte Mord"?

1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel / "na ja"
3
7%
3/5 gut
9
20%
4/5 sehr gut
26
57%
5/5 überragend / ausgezeichnet
7
15%
 
Abstimmungen insgesamt : 46

Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon MrGrady » Di, 08.01.2013 00:19


Kevin hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl, du guckst eine Folge und 5 Minuten später ist deine Bewertung fertig. Du machst dir weder viele Gedanken noch nimmst du dir die Zeit, über die Episoden ein wenig nachzudenken.


Meine Freunde werfen mir seit Jahren das exakte Gegenteil vor: Ich würde zu viel über Filme nachdenken und danach alles kaputt reden. Tatsächlich muss ich zwar zugeben, dass ich sehr schnell nach dem Sehen einer Folge bewerte, denn dann sind meine Erinnerungen noch frisch. Das Problem ist meines Erachtens aber weniger, dass ich zu oberflächlich hinschaue, sondern eher, dass ich sehr kritisch bin. Zuletzt habe ich meinem kompletten Freundeskreis den neuen Hobbit-Film schlecht geredet. Das brachte mir den Vorwurf ein, ich sei der Film-Grinch :wink:

Grundsätzlich lege ich sehr viel Wert auf Logik. Humor und starke Dialoge können Defizite des Drehbuchs für mich kaum ausgleichen. Ich finde, dass sich der Mörder in dieser Folge einfach nicht besonders logisch verhält, und ich halte es auch nicht für besonders realistisch, dass ein Hund gerade Kratzspuren verursacht. So ein Tier kratzt mehrfach hektisch über den Lack, fürchte ich.

P.S. Bei "Des Teufels Corporal" war ich tatsächlich zu voreilig mit meiner Wertung, das gebe ich zu. Da hätte ich mir besser ein paar Gedanken mehr gemacht...
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Doc Brown » Do, 09.05.2013 10:57


Von mir gibt es 4 Punkte.

Was diese Folge so gut macht ist ganz klar die herrliche Indizienkette, die Columbo Stück für Stück abarbeitet und so sich immer mehr die Schlinge um Wade Anders' Hals zuzieht.

Anders hat den Mord prinzipiell nicht schlecht geplant, die Fehler die er begangen hat sind alle verzeihlich und keine groben Schnitzer. Viel wichtiger ist allerdings, dass alle diese Indizien a-ha-Effekte sind, dem Zuschauer nicht schon vorher bekannt sind und auch nicht aus dem nichts kurz vor Schluss serviert werden.

Da ist zum einen der fehlende Nikotinfleck auf dem Fliter der Zigaretten. Schon kurz nach dem Eintreffen am Tatort bemerkt Columbo die erste Ungereimtheit, die eine weitere Recherche rechtfertigt. Ein schönes a-ha-Erlebnis für den Zuschauer.
Über die weiteren Indizien, wie die falsch platzierten Fingerabdrücke auf dem Ausdruck und über die falsch formatierte Überschrift arbeitet sich Colombo dann weiter voran. Ein toxikologisches Gutachten bestätigt dann seinen Verdacht: Es war Mord.
Das sind wirklich wunderbare Indizien, die Columbo durch akribische Arbeit und eine gute Beobachtungsgabe herausfindet. Es sind weder Zufall noch Glück im Spiel. Toll.

Durch das Tonband von Clark, die geschnittene Hecke (das war natürlich Glück) und die Hundekrallen an der Autotür kann Columbo dann Anders Alibi widerlegen, sein Motiv enttarnen und auch seine Anwesenheit am Tatort beweisen. Die Hundekrallen gefallen mir als Beweis besonders gut. Der Zuschauer ist dabei, als der Hund Anders und Columbo begrüßt, denkt sich aber nichts dabei. Später werden diese Szenen aber nochmal wichtig. Das ist wirklich gut gemacht.

Was für diese Folge ein 5-Punkte-Bewertung verhindert ist der Mörder. Insgesamt bleibt mir Anders als Mörder zu blass und zu phlegmatisch. Das ist bestenfalls eine solide Leistung, aber nicht mehr. Die Figur weckt bei mir kein Interesse, dazu ist er einfach zu aalglatt und bietet zu wenig Ecken und Kanten. Das gleiche Problem hatte ich schon mit seiner Figur in "Der Schlaf, der nie endet". :?

Die Szene mit dem kleinen Unfall zwischen Anders und Columbo finde ich übrigens ziemlich albern. Warum stellt Columbo sich denn so dämlich an, obwohl Anders doch mehrmals klar sagt, dass Columbo zurücksetzten soll?
Die anschließende Szene als die beiden ihre Autos untersuchen ist allerdings herrlich. "Das ist doch nicht alles heute passiert?" :lol:

Wegen des gut ausgetüftelten Mordes und der hervorragenden Indizienkette, die diesen Mord aufklären, ohne dass man sich als Zuschauer fragen muss, wie der Mörder denn solche dilettantische Fehler gibt es aber 4 Punkte. So gefällt mir ein Columbo.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon MrGrady » Fr, 24.05.2013 00:29


Also dieser Mörder bleibt für mich einfach dämlich. Die überflüssigen Zigarettenkippen, das eigentlich ebenfalls überflüssige Alibi-Video, das passive Verhalten gegenüber Columbo...

Also ich finde, Anders hat es dem Inspektor nicht schwer gemacht. Und das Ganze dauert dann auch noch 90 Minuten... Höchstens Durchschnitt.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon zimtspinne » Sa, 08.06.2013 17:46


Bei dieser Folge schlage ich mich auf die Seite der Möger.
Finde es ganz interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Einer findet die Mordvorbereitungen zäh wie Kaugummi, der andere hebt genau diesen Teil lobend hervor.

Ich gehöre zu den Fans des pedantischen Qualm-Ächters und Schönlings Wade Anders. Die Rolle des Quotenhechts scheint ihm auf den Leib geschneidert. Gleich anfangs bekommt er aber auch die Schattenseiten seines Erfolgs zu spüren: Druck, Neid und Missgunst. Anders ist sich seiner Sache so sicher, dass er alle Zweifler beseite fegt. Nur mit Bud Clark gibt es ein größeres Problem, das nicht durch Quatschen zu beseitigen ist.

Im Prinzip ist es mir egal, ob die Mordplanung ausführlich gezeigt wird oder nicht, war etwas erstaunt, als ich von jemandem las, ohne Mordplanung fehlt ein Herzstück bei Columbo. Wenn es sich gut ins Gesamtwerk einfügt, bin ich mit jeder Abweichung vom Schema einverstanden. Bin da wenig festgelegt.

Hier wird mein Geschmack voll getroffen. Wade Anders droht durch die Epressung beruflich in Teufels Küche zu kommen, was ihn nicht lange zögern lässt.
Eine der wenigen Folgen, bei denen ich das Gefühl habe, das Opfer hätte seine Ermordung verhindern können, wenn es eingelenkt und einen Rückzieher gemacht hätte.

Die Kameraführung gefällt mir hier ausgesprochen gut. Großeinstellungen vieler Details, die sonst schon mal schnell untergehen. Auch die unaufdringliche, ruhige Hintergrundmusik passt gut dazu.
Krönender Abschluss des Mordes ist Anders trockener Kommentar: "Das hat man nun davon!"
Das hat man ja nun auch selten, dass ein Mörder sich nach dem Mord nochmal selbst auf die Schulter klopft :wink:

Die schlimmen von einigen gannten Fehler des Mörders sehe ich hier nicht.
Nikotinflecken, fehlende Fingerabdrücke, Heckenschnitt - das sollte man natürlich alles vorhersehen und beachten, das sind aber im Vergleich zu anderen Mörderfehlern einfach auch Pechfehler. Ich hätte alle drei auch gemacht :oops:

Was mir schon etwas weniger gefällt, sind die Hundekrallen. Allerdings muss ich zugeben, wurde ich auf sie auch erst durch dieses Forum aufmersam, obwohl ich mich mit Krallenspuren an sich recht gut auskenne. Es fiel mir zuvor einfach nicht auf. Also lass ich das auch unter den Tisch der Gnade fallen.

Man könnte sich nun fragen, weshalb sich Anders überhaupt wegen so eines verwackelten Filmchens erpressen lässt. Nun ja, andere Zeiten, andere Sitten. Damals wäre das wahrscheinlich wirklich sein Aus gewesen, zumindest hätte er seine geliebte XY-Sendung verloren.

Ich habe mit der Figur des Mörders keine Probleme, finde ihn auf seine Art unterhaltsam und mal was anderes. Ich finde es sogar angenehm, es mal mit einem ruhigen Typen zu tun zu haben, gewuselt wird ja von anderen Mörder genug.
Weshalb ein Mörder zwangsläufig sehr nervös und aktiv auf einen Inspektor reagieren muss, kann ich nicht verstehen. Viel klüger wäre es, eben ruhig und gelassen zu bleiben, was natürlich die wenigsten schaffen. Genau das machen sich die Verhörer dann auch zunutze.

Am Humor hab ich auch nichts zu meckern, außer vielleicht Doc zustimmen, dass die Autoszene im ersten Teil etwas albern geraten ist.
Der Hundesalon, der hier ja auch schon häufiger kritisiert wurde, sagt mir dagegen vollkommen zu, die Dame, die Columbos Hund kurz übernimmt, guckt ja vielleicht bedeppert in die Kamera (sicher eine Komparsin :wink: ).

... und nun schnell noch zur Überführung: Prima! Nichts zu bemängeln.
Die Hecke ist auch für mich eine Überraschung, die Hundekrallen konnte ich schon erahnen, als Columbo die Makrolinse bestellte.
Anders Abschlusskommentar: "Ein Hund. Und sowas ist nun der beste Freund des Menschen" und dazu der schiefe Blick zum Hund fand ich einfach köstlich.
Auch wie er sich noch tröstet damit, dass er wenigstens nochmal selbst in die Schlagzeilen seiner Sendung kommt, hat mir sehr gut gefallen.

Ich gebe 4 Punkte
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Devlin » Mi, 16.04.2014 13:01


Bei dieser Episode bin ich etwas hin- und hergerissen. Ich finde sie ansich recht gut, mag aber Hamilton als Mörder weniger.

Die Episode beginnt überraschend, als Szenen aus Crime Alert zu beginn laufen, und erst danach klar wird, dass es sich da um einen TV Ausschnitt handelt.

Das Opfer Budd Clark, der mir sympathisch ist, hat mit dem Film aus der Vergangenheit Wade Anders in der Hand. Er will seinen Posten.

Die Mordvorbereitungen werden schön detailliert gezeigt. Allerdings stört mich hier die Mordidee. Auch wenn alles viel konzentrierter gezeigt wird, ist es doch genau die selbe Idee, die wir bei "Ein Hauch von Mord" schon hatten. Mord mit präparierten Zigaretten.
Die ganzen Szenen mit der Videotechnik sind auch sehr detailverliebt umgesetzt. Das zeigt zwar die Mordvorbereitungen fast in Echzeit, macht das Ganze aber auch etwas langatmig.

Das Zusammenspiel von Anders und Columbo scheint mir etwas bemüht, irgendwie will der Funke nicht recht zünden.
Einer der besten Szenen finde ich noch das Problem beim Einparken und die darauffolgenden Bemerkungen der beiden.
Oder der, mit dem Hemd, das ganz schön weit gereist ist. :)

Es gibt zwar einige Indizien und es wird die kriminalistische Arbeit von Columbo ausführlich gezeigt, aber für mich enthällt das Ganze kaum Spannung.

Die Sache mit der geschnittenen Hecke die man auf dem Video am Schluss sieht, fand ich hingegen eine tolle Idee und ein gelungenes Finale. Ebenso die Kratzer des Hundes an der Autotüre von Wade Anders, die Columbo entdeckt hat. Somit ist bewiesen das Anders in Clarkes Wohnung war, obwohl er das abgestritten hat.

Für die 2 guten Humordialoge und das Finale hätte es eine bessere Punktzahl verdient, aber insgesamt schwanke ich zwischen eher 3 und max. 4 Punkten.
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Knatterton » Fr, 13.02.2015 20:38


Na wer sagt`s denn, Columbo ist Hunde-Fan, so wie ich auch.

Ich vergebe 5 Punkte, allein für die Idee des Inhalts.-- Und der Inspektor hat seinen Peugeot mit dem Taschentuch gesäubert. Ooohh ..das schöne Auto will ja auch mal gestreichelt werden. :wink:

Gruß Knatterton! :such:
Bis später.
"Sämtliche Fragen die ich eben noch hatte, sind mir vor Freude glatt entfallen."
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Topi » Fr, 13.02.2015 21:00


Diese Folge ist nachgereift, wie guter Wein.
....Schön nostalgisch: die alten Floppy-Discs. (Das System war damals nämlich hervorragend)

Vorab: Entschuldigung, ich hab da noch eine Frage ... :such:
Warum heisst diese Folge "Der erste und der letzte Mord?"
Meine Erklärung: Der erste Mord ist der, der in der Sendung ausgeschachtet wird und der zweite der an dem Erpresser.

Aber warum (Himmel und Zwirn) heisst die Folge nicht: Holly macht´s mit Houston?

Ich gebe 4 Punkte - also ein sehr gut.
Überragend finde ich die Folge nicht, weil das Columbo-Mörderspiel nicht wirklich exzellent ist.

Meine Lieblingsszene: Columbo und der andee Trenchcoatträger im Pornofilm-Laden.

Noch mal edit gedrückt. Ich hab etwas vergessen!

Ich habe überhaupt nicht verstanden, warum das Opfer den öligen Moderator warnt. Warum liegt ihm daran, dass er einen geordneten Rückzug antritt?
Er hätte doch das Band anonym verschicken können, zu einem selbstgewählten Zeitpunkt, nachdem er sich für den Job gut positioniert hat.
Das: "Ätsch, ich weiss was du gemacht hast und verpetz dich jetz!", ist doch Kinderkram. Wissen wir nicht alle, dass hinterher beide eine Ohrfeige kriegen?
Ich gebe nur 4 Punkte auch, weil ich diesmal die Motivlage des Opfers nicht begreife.
Wenn jemand sagt, er wollte den Anderen sich winden sehen....Das Opfer hätte seinen Triumph auch nach erfolgter Star-Demontage auskosten können.

Grüße
Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
Topi
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Doc Brown » Sa, 14.02.2015 13:30


Tja, das alte Problem mit vielen unserer Columbo-Opfer. Anstatt einfach zu machen, reden sie sich um Kopf und Kragen und gehen so ein völlig unnötiges Risiko ein. Wenn Budd Clarke das Video einfach verschickt hätte, dann gäbe es auch für Columbo nichts zu ermitteln... :wink:

Andererseits: Offensichtlich war es Clarke wichtiger, die Moderation der Sendung zu übernehmen als Anders stürzen zu sehen. Er bietet ihm ja den geordneten Rückzug an, damit er die Sendung kriegt. Clarke hatte wohl nicht einkalkuliert, dass Anders so weit geht.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Exi70 » Mi, 20.01.2016 21:52


So habe die Folge gerade mal wieder gesehen. Hatte natürlich auch vorher eine Meinung zu der Folge (keine gute) und sie ist auch nicht besser geworden. Hatte jetzt keine Lust hier im Thread alle Bewertungen zu der Folge zu lesen und habe nur die ersten gelesen. Und war ein bisschen überrascht, das die Folge so gut weg kommt. Für mich eine gut gemeinte 2 Punkte Folge.

Als erstes stört es mich, das alles konstruiert wirkt. Der Mörder, immerhin "Ede Zimmermann" ist einfach nur dämlich. Und wieso ermittelt Columbo gerade gegen ihn? Das hat sich mir nicht erschlossen, vielleicht habe ich auch etwas übersehen. Aber jetzt der Reihe nach. Der Mörder macht so viele Fehler, das es auf keine Kuhhaut mehr geht.
1. Nun gut ich bin Raucher und weis das Filter nach dem Rauchen Gelb vor Nikotin sind. Aber auch der Mörder sollte das schon irgendwann mal gesehen haben. Viel zu einfach für Columbo, dafür hätte es kein Columbo gebraucht, das hätte auch Wilson erkannt.

2. Das Blatt Papier : Oh Mann, das war wirklich schlecht, da ist mir schon beim ersten mal anschauen aufgefallen, das es Blödsinn ist nur die eine Hand auf das Blatt Papier zu legen.

3. Das Alibi Band : Wieso macht der Mörder das Band überhaupt, außer das Columbo am Ende, zugegebener weise, das witzige Details mit der Hecke bringen kann ? Das ist einfach nur konstruiert und aufgesetzt. Passend dazu der finale Beweis mit den Kratzern des Hundes. Der wird aus dem Hut gezaubert. Zumindest bekommen wir einen Grund für die Unfall Szene geliefert. Bis dahin habe ich gedacht, die Macher wollten mit allen Mittel noch was witziges einbauen. Dabei wirkte die Unfall Szene komplett aufgesetzt. Wieso wartet Columbo beim 2. mal nicht einfach, bis der Mörder auf dem Parkplatz gefahren ist. Betrunken?
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Dr. Bart Kepple » Do, 21.01.2016 18:18


Exi70 hat geschrieben:Der Mörder macht so viele Fehler, das es auf keine Kuhhaut mehr geht.
1. Nun gut ich bin Raucher und weis das Filter nach dem Rauchen Gelb vor Nikotin sind. Aber auch der Mörder sollte das schon irgendwann mal gesehen haben. Viel zu einfach für Columbo, dafür hätte es kein Columbo gebraucht, das hätte auch Wilson erkannt.

2. Das Blatt Papier : Oh Mann, das war wirklich schlecht, da ist mir schon beim ersten mal anschauen aufgefallen, das es Blödsinn ist nur die eine Hand auf das Blatt Papier zu legen.

3. Das Alibi Band : Wieso macht der Mörder das Band überhaupt, außer das Columbo am Ende, zugegebener weise, das witzige Details mit der Hecke bringen kann ? Das ist einfach nur konstruiert und aufgesetzt.


Hmm, so unterschiedlich können Meinungen sein. Ich finde alle drei Punkte sehr gut gemacht. Es sind absolut glaubwürdige Fehler.
1. Ich habe früher mal geraucht und weiß das mit dem Filter. Aber als lebenslanger Nichtraucher würde ich nie auf die Idee kommen. Absolut nachvollziehbar.
2. Hättest du tatsächlich daran gedacht, beidseitig Fingerabdrücke zu hinterlassen? Ich fand das wieder einen sehr guten Fehler, der jedem widerfahren könnte. V.a. wenn man improvisieren muss.
3. Für einen Mordverdacht braucht es klassischerweise 2 Dinge: Motiv und Gelegenheit. Das Motiv hatte er und mit dem Videoband wollte er logischerweise die mangelnde Gelegenheit beweisen. Wie Columbo schon in "Ein gründlich motivierter Tod" zu einer Verdächtigen ohne Alibi sagte: Meine Frau ist furchtbar untalentiert in Krimis, aber selbst sie hätte ein besseres Alibi wenn sie jemanden ermorden würde.
Ein Mörder versucht naturgemäß ein Alibi zu konstruieren und das geht dann auch manchmal schief.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Exi70 » Do, 21.01.2016 20:48


@ Dr. Kepple

Zu Punkt1 Auch als totaler Nichtraucher, was Anders wohl war, kommt man mit Rauchern in Kontakt. Bestes Beispiel der Kettenraucher Budd. Nun gut, er wusste es halt nicht, ein grober Fehler von Anders was es trotzdem. Und viel zu einfach für Columbo.

Zu Punkt 2 Er plant den Mord ja. Es war keine Affekt tat. Das mit dem Computerausdruck hat er ja von Anfang an geplant. Und da würde ich schon denken, dann ausreichend Fingerabdrücke auf dem Blatt Papier zu hinterlassen.

Zu Punkt 3 Also mir ist schon klar, weswegen Anders das Band macht. Ich bin ja nicht blöde. Ein Beispiel wie meine Frage gemeint war. Waffen des Bösen. Hätte sich Devlin sofort nach der Tat ein Band für ein Alibi zusammen geschnitten, hätte man ja wohl auch die Frage gestellt wieso er das macht.

Für mich liegt der Fall hier auch nicht viel anders. Opfer und Täter hatten zwar Kontakt, aber ja wohl nicht so, das der Täter davon ausgehen muss, das man ihn wirklich verdächtigt.

Das ist sowieso so ein Punkt, wieso verdächtigt Columbo Anders von Anfang an ? ich hatte ja schon gefragt, ob ich da vielleicht etwas übersehen hätte. Es muss für mich einen Grund geben, wieso Columbo gerade gegen den Richtigen ermittelt. Gerne auch wenn das erst am Ende rauskommt wie bei Mord ala Carte.

Dazu kommt das ich das Motiv auch echt lächerlich finde. Pornodarsteller als Jugendsünde. Das hätte dir vielleicht in den 70er das Genick gebrochen, aber in den 90er Jahren ?
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Dr. Bart Kepple » Do, 21.01.2016 21:02


Du erwähnst Devlin. Also der ist ja wohl ein Paradebeispiel für einen dämlichen Mörder. Erst die rituelle Hinrichtung mit seiner Lieblingsflasche Whiskey inkl. Einritzung mit seinem Ring. Dann macht er damit munter weiter vor den Augen des Inspektors. Merkt dabei niemals, dass er vielleicht den Ring hätte wegwerfen sollen...

Zu Wade Anders:
Ich habe mal gehört, dass man so ca. 30-50 Fehler bei einem Mord begeht. Auch ein perfekt geplanter Mord wird niemals so ablaufen wie der Plan. Selbst wenn, ein als perfekt empfundener Plan wird auch niemals tatsächlich perfekt sein.
Angenommen du planst den Mord an Budd Clarke und führst ihn aus. Du hättest deine genannten 3 Fehler nicht begangen, meinst du. Dir muss doch aber klar sein, dass du dafür andere "dumme" Fehler begangen hättest, die Wade Anders wiederum nicht unterlaufen sind. Vielleicht hat Anders 30 Dinge richtig gemacht, 5 Dinge falsch und 3 davon sind Columbo aufgefallen.

Auch in den besten Kriminalstücken (Mord nach Rezept, Cocktail für eine Leiche, Bei Anruf Mord...) begehen die Mörder Fehler. Manche davon würdest du nicht begehen, ich auch nicht. Dafür würden wir andere Fehler begehen bei denen der Zuschauer denkt: Jesus, sind die dämlich!
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Exi70 » Do, 21.01.2016 21:30


Ok, das mit den Fehlern mag so sein. Da wäre ich sogar bereit das zu akzeptieren. Aber es sind halt nicht nur die Fehler die Anders begeht.

Das kein Grund genannt wird wieso Columbo gegen Anders ermittelt und das schwache Motiv wiegen bei mir sehr schwer.

Um noch kurz Devlin anzuschneiden. Waffen des Bösen ist für mich eine 5 Punkte Folge. Natürlich macht er leichtsinnige Fehler, die ihn überführen. Aber nicht beim Mord. Also leichtsinnige Fehler.

Columbo hat ja keine Anhaltspunkte und taucht bei ihm wegen des Buchs Zuhause auf. Da hat er ihn sicher noch nicht im Verdacht. Devlin ist überrascht und macht deswegen den ersten Fehler und lügt. Später erkennt er seinen Fehler und taucht am Tatort auf und dient sich Columbo mehr oder weniger als Ermittlungsgehilfe an.

Columbo hat ihn jetzt natürlich in Verdacht und macht auf Kumpel. Die Fehler die Devlin in der Folgezeit macht, er verbringt privat Zeit mit Columbo. Und erkennt im Prinzip nicht, wie gefährlich das für ihn ist. Wirklich dämlich finde ich die Fehler von ihm deswegen auch nicht.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Dr. Bart Kepple » Do, 21.01.2016 21:46


"Waffen des Bösen" ist natürlich eine 5-Punkte Folge, aber das doch v.a. wegen der Chemie zwischen Columbo und Mörder. Das ist ja auch das Besondere an der Serie.
Das lässt auch verschmerzen, dass es fast immer unlogisch ist, warum der Inspektor den Mörder von Anfang an verdächtigt. Anders könnte man natürlich auch nicht erklären, warum Columbo ausgerechnet diese eine Person von Anfang bis Ende verhört.
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Re: Bewertet: "Der erste und der letzte Mord"

Beitragvon Exi70 » Do, 21.01.2016 22:25


Dr. Bart Kepple hat geschrieben:"Waffen des Bösen" ist natürlich eine 5-Punkte Folge, aber das doch v.a. wegen der Chemie zwischen Columbo und Mörder. Das ist ja auch das Besondere an der Serie.
Das lässt auch verschmerzen, dass es fast immer unlogisch ist, warum der Inspektor den Mörder von Anfang an verdächtigt. Anders könnte man natürlich auch nicht erklären, warum Columbo ausgerechnet diese eine Person von Anfang bis Ende verhört.


Also da möchte ich dir widersprechen. Stehen Opfer und Täter in Enge Kontakt, z.B Ehefrau, dann ist es ganz natürlich das Columbo den Ehemann verdächtigt. Da braucht es dann auch keinen starken Anfangsverdacht. Wenn Opfer und Täter aber scheinbar wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben, muss es einen Grund für die Verdächtigung geben. Beispiele: Devlin lügt und macht sich verdächtigt. Gerard tauch direkt am Tatort auf, statt zum Arzt zu gehen, Bei Danziger findet Columbo die Feder vor dem Krankenzimmer usw.
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