Wein ist dicker als Blut

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

So wird es sein.

Beitragvon Schulz » Sa, 12.03.2005 12:39


Roger79 hat geschrieben:
Schulz hat geschrieben:Täuscht mich mein Gedächtnis total oder habe ich hier im Forum irgendwo gelesen, dass Carsini Columbo umbringen wollte?

Schulz


Vermutlich verwechselst Du es wegen dem Wein. In "Mord à la Carte" wollte der Mörder Columbo mittels Wein bzw. mittels Flaschenöffner umbringen.


So wird es sein, ja.
Ich werde mal einen Thread mit der Frage, wo man Columbo umbringen wollte, eröffnen.

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Beitragvon Lieutenant Columbo » So, 13.03.2005 12:52


Pleasance wirkte als Adrian Carsini trotzdem , obwohl er ein Mörder war symphatisch auf mich.


Wollte man Columbo nicht in Undercover umbringen?
Entschuldigen Sie Ma'am, ich hätte da noch eine Frage.

Prince: "Ich frage mich, ob wir getrennt fahren sollten oder ob sie vielleicht Lust haben mir Gesellschaft zu leisten?"
Columbo: Ganz wie sie wünschen Sir, es ist ... Ihre Beerdigung.
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...

Beitragvon Roger79 » So, 13.03.2005 20:17


Nun, man wollte ihn des öfteren umbringen, habe halt an "Mord à la carte" gedacht, weil's dort auch um Wein geht.

Adrian Carsini ist ein Idealist, was ihn für Columbo und etliche Columbo-Konsumenten sympathisch macht.
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Beitragvon Murdock » So, 13.03.2005 20:35


Lieutenant Columbo hat geschrieben:Wollte man Columbo nicht in Undercover umbringen?


Jepp, aber hats bemerkt und konnte es verhindern (logisch, oder)
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Beitragvon Lieutenant Columbo » So, 13.03.2005 20:40


Murdock hat geschrieben:
Lieutenant Columbo hat geschrieben:Wollte man Columbo nicht in Undercover umbringen?


Jepp, aber hats bemerkt und konnte es verhindern (logisch, oder)



Du hast recht, Murdock, das ist sehr logisch, hehe.
Entschuldigen Sie Ma'am, ich hätte da noch eine Frage.

Prince: "Ich frage mich, ob wir getrennt fahren sollten oder ob sie vielleicht Lust haben mir Gesellschaft zu leisten?"
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Beitragvon Laurel&Hardy » Di, 15.03.2005 17:29


Also ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen: dies ist eine ganz besondere Columbo-Folge. Vielleicht auch die Einzige bei der man das Gefühl hat, daß es Columbo am Ende selbst leid tut den ihm eigentlich sympathischen Mörder überführen zu müssen!

Herrlich fand ich auch, wie Carsini am Ende meinte er fühle sich erleichtet denn seine Sekretärin heiraten zu müssen wäre schlimmer als Gefängnis gewesen.
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Beitragvon Roger79 » Di, 15.03.2005 20:04


Da gibt's doch so ein bösartiges Sprichwort, welches Heirat und Gefängnis miteinander vergleicht... 8) 8) 8)
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Re: @ Rudy

Beitragvon Knopf » So, 22.10.2006 17:02


Vor wenigen Wochen lief diese wundervolle Episode mit einem außergewöhnlichen Mörder, wieder einmal, und obwohl hier schon viel über die Beweise Columbos spekuliert wurde, würde ich gerne auch noch meinen Senf dazugeben:

Zum einen wurde behauptet, das es in LA ein Stromaausfall gegeben hätte, als Carsini in New York war.

Michl hat geschrieben:Hallo Rudy

Die Klimaanlage in Carsinis Gewölbe wurde nicht AUSGESCHALTET:

Während Carsini in New York weilte, war in LA ein STROMAUSFALL

Columbo berichtete dies Carsini, nach dem Essen in dem Nobelrestaurant.



Das wird nur in der Episode nie gesagt. Columbo erzählt Carsini nach dem Abendessen statt dessen folgendes:
"[...] So ein hauchfeiner Unterschied, und das alles wegen der Hitze. - Oh, das erinnert mich an was! Ich muß meinen Kühlschrank reparieren lassen. Erinnern Sie sich an den Tag hier in der letzten Woche [...]" (

Der verdorbene Wein beweist also, das Carsini die Klimaanlage abgeschaltet hat. Den Schalter den Carsini betätigt, nachdem er seinen Halbbruder ins Gewölbe geschleift hatte, wird von ihm später sogar als Klimaanlage und Luftbefeuchter identifiziert.
Und zwar als er mit Columbo im Gewölbe ist und ihm folgendes erklärt:

Columbo: "Warum wird der Wein in so einem Gewölbe aufbewahrt?"
Carsini: "Um ihn vor extremer Hitze zu schützen. [...] Deswegen ist auch ununterbrochen die Klimaanlage und die Luftbefeuchtung eingeschaltet." (Dabei deutet Carsini auf den Schalter)

Carsinis Bruder ist also in dem Gewölbe entweder erstickt, an einem Hitzschlag gestorben oder verdurstet, weil Carsini die Klimaanlage ausgeschaltet hat. Das er nicht ertrunken ist, hätte ein Gerichtsmediziner egtl bemerken müßen.

Letztendlich ist Columbo natürlich auf Carsinis Geständnis angewiesen denn der verdorbenen Wein beweist ja nur, dass die Klimaanlage ausgeschaltet war, nicht das Carsinis Bruder dort gestorben ist. Außerdem kann Columbo ja auch nicht beweisen, dass das Alibi von Carsinis Sekretärin falsch war.

Beweis hin oder her, diese Episode gehört für mich zu den besten Columbos überhaupt. Sie ist vor allem mit einer unglaublichen Ruhe inszeniert worden. Besonders wird diese Episode natürlich auch durch den Mörder und seiner Beziehung zu Columbo.

Laurel&Hardy hat geschrieben:Vielleicht auch die Einzige bei der man das Gefühl hat, daß es Columbo am Ende selbst leid tut den ihm eigentlich sympathischen Mörder überführen zu müssen!


Ich denke das war noch öfter der Fall. Spontan fällt mir ein: "Schwanengesang", "Black Lady", "Alter schützt vor Morden nicht"
Es gibt bestimmt noch einige mehr.
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Beitragvon martha » So, 22.10.2006 17:37


Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich solche lückenlosen und vorzüglichen Analysen lese, vor allem, wenn sie die Folge "Wein ist dicker als Blut" betreffen.

Vor allem, dass dir auch aufgefallen ist, mit welcher Ruhe diese Folge inszeniert wurde. :o
Diese Souveränität und Unaufgeregtheit der Atmosphäre, dazu der für mich beste Mörder(Allein optisch und sprachlich entspricht er so gar nicht dem Klischee des "bösen Buben"), dann natürlich die grandiose Aufklärung...

All das hat diese Folge zu meiner Lieblingsfolge werden lassen.

Zu "Wein ist dicker als Blut" gibt es übrigens auch einen Bewertungsthread:
http://forum.icolumbo.de/viewtopic.php?t=1442
Auch dort schneidet die Folge sehr gut ab. :wink:
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: @ Rudy

Beitragvon Big R » Mi, 22.11.2006 20:36


Knopf hat geschrieben:Carsinis Bruder ist also in dem Gewölbe entweder erstickt, an einem Hitzschlag gestorben oder verdurstet, weil Carsini die Klimaanlage ausgeschaltet hat. Das er nicht ertrunken ist, hätte ein Gerichtsmediziner egtl bemerken müßen.

Carsinis Bruder war Sporttaucher und hatte demzufolge beim Tauchen eine Tauchermaske auf. Er hätte also im Wasser gar nicht ertrinken können, sondern nur ersticken (wenn ihm durch einen Unfall bewusstlos die Luft ausgeht).
Und genau das tat er in dem Weinkeller und das war auch das Ziel Carsinis.

Aber ein echter Beweiß sind die verdorbenen Weinflaschen natürlich nicht.

Wie in vielen Columbo-Fällen sind es am Schluß eben viele Indizien die in Summe den Schuldigen nicht direkt überführen, aber zur Aufgabe bringen.
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Beitragvon ChryZ » Sa, 10.03.2007 14:40


Definitiv eine Folge mit viel Stil.

Die Auflösung des Falles erscheint zwar ein wenig seltsam, ist aber schlüssig. Carsini hat die Klimaanlage ausgeschaltet, auch wenn er sich des Risikos bewusst war. Er sagt aber in dem Film an einer Stelle, dass hohe Temperaturen zu dieser Jahreszeit sehr unwahrscheinlich sind. In meinen Augen erwähnt Columbo den Stromausfall nur als Vergleich zu der ausgeschalteten Klimaanlage.

Das beweist den Mord natürlich nur indirekt, aber da niemand gesehen hat, wie das Opfer das Anwesen verlassen hat und sowohl ein Motiv da war als auch die Möglichkeit ihn dort unten sterben zu lassen, kann man schon sagen, dass die Beweislast gegen Carsini schon sehr hoch ist.Dazu kommt, dass in fast jedem Film Columbo den Mörder irgendwie zu einem Geständis bringt.
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Wein ist dicker als Blut

Beitragvon derrikjuergen » Do, 22.03.2007 19:21


Ihr habt sicher alle recht. Ich denke, dass die Klimaanlage mit der Belüftung gekoppelt ist, so dass der Erstickungstod eintreten konnte.
Das der Wein dann auch noch umschlug, war sicehr nicht in der Planung. Aber es war halt ein ungewöhnlich heisser Tag im Frühling.

Das Columbo so einen Erfolg hat, ist meiner meinung nach der Tatsache zu verdanken, dass der Zuschauer sich Gedanken über die Folge machen muss. Wer der Täter ist, weiss er ja schon.

Hier hat dann der Zuschauer, wie bei einem guten Gemälde, die Möglichkeit der Eigeninterpretation. Das macht die Klasse dieser Serie aus.
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