Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

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36
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon columboNo. 2 » Di, 28.12.2010 18:11


5 Punkte für diese Folge(überragend)

Da ich die Folge schon länger nicht mehr gesehen habe, folgt die Begründung noch...
Viele Grüße, columboNo. 2!
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon crocodile » So, 09.10.2011 15:23


Schon allein wegen Leonard Nimoy absolut sehenswert. Den eiskalten, gewißenlosen Doc verkörpert er wirklich hervorragend. Ich schätze Mayfield dürfte zu den fiesesten Gegenspielern Columbo's zählen.

Man muss wirklich sagen, dass in diesen 70 (?) Minuten ein enorm hohes Tempo vorgelegt wird. Kaum Verschnaufspausen für den Zuschauer, die Columbo auch dem Mörder nicht gibt. Der Druck wird am Ende schon richtig groß auf Mayfield, der alles versucht die Tat dem früheren "Geliebten" der Krankenschwester unterzuschieben, und vor einem weiteren Mord nicht zurückschreckt. Die Auflösung mit dem Faden im Kittel ist sicher ok, haut einem irgendwie nicht vom Hocker.

Die eher ungewohnte Deutsche Synchronstimme Nimoy's stört mich übrigens keineswegs.

4 Punkte
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Doc Brown » So, 30.10.2011 13:04


Ich gebe dieser Folge 4 Punkte.

Nimoy weiß als Dr. Mayfield absolut zu überzeugen. Er ist diabolisch, durchtrieben, absolut gefühlskalt. Er versucht erst gar nicht sympathisch auf Columbo zu wirken, sondern ist einfach nur arrogant und behandelt Columbo von oben herab. Für Ruhm und Ehre geht er über Leichen – ohne den Funken eines Zweifels. Die Synchronstimme gefällt mir auch sehr gut, sie passt einfach zum Widerling Dr. Mayfield.

Schon gleich beim Erstkontakt von Dr. Mayfield und Columbo kann der Inspektor den Arzt richtig einordnen. Mayfield wird am Telefon gerade der Tod seiner langjährigen – und womöglich auch besten – Assistentin mitgeteilt und er stellt dabei seelenruhig die Uhr, heuchelt aber tiefe Betroffenheit.
Normalerweise hätten ihm alle Gesichtszüge entgleisen müssen und er hätte keinen klaren Gedanken mehr fassen können, aber Mayfield ist nun mal komplett gefühlskalt und konzentriert sich auf die Uhr. Gut, dass Columbo ihn dabei erwischt hat. So kann er gleich in die richtige Richtung ermitteln.

Ansonsten gefällt mir die Story ziemlich gut. Motiv und Mordmethode können überzeugen, das war schon ziemlich clever von Mayfield. Auch der weitere Verlauf weiß zu überzeugen: Mayfield hat die Aufmerksamkeit von Sharon unterschätzt und muss sie nun auch aus dem Weg räumen. Als Columbo immer noch nicht in die von ihm gewünschte Richtung ermittelt, muss er weiter „arbeiten“. Die Wohnung von Sharon präparieren, den Verdacht auf Harry Alexander lenken, ihm das Morphium spritzen und schlussendlich seinen Mordversuch an Dr. Hideman wieder rückgängig machen, weil Columbo eine Obduktion androht. Alles in sich schlüssig.

Was mir in dieser Episode fehlt, ist der Small-Talk von Columbo (hat er überhaupt ein einziges Mal seine Frau erwähnt?). Dieser Episode hätten 20 zusätzliche Minuten sicherlich gut getan, dann wäre mehr Zeit für diesen Small-Talk gewesen oder auch für die klassische Indiziensuche von Columbo. Die kommt hier nämlich auch etwas zu kurz, weil Mayfield immer wieder auf‘s neue agieren muss.

4 Punkte ist mir diese tolle Episode aber auf jeden Fall wert.
Döp döp döp de de döp döp döp
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Santini » Sa, 05.11.2011 12:43


Der Renomierte Herzspezialist Dr. Mayfield betreibt Forschungen an neuen Medikamenten für Herzkranke.Er hält den Zeitpunkt für richtig endlich mit seinen Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit zu treten,jedoch streubt sich sein Kollege Dr. Hidemann dagegen.Man solle noch weitere Test abwarten und erst später zur Veröffentlichung kommen.Dies ist natürlich nicht im Sinne des ehrgeizigen Dr.Mayfield der daraufhin einen Teuflischen Plan entwickelt.

Episode 15 führt Columbo in den Bereich der Medizin.genauer gesagt auf das Gebiet der Kardiologie.Leonard Nimoy als Dr.Mayfield hier mal in einer etwas anderen Rolle zu sehen.Der Eiskalte und zielstrebige Chirurg und Forscher,der auch mal über Leichen geht wenn es darum geht als erster am Ziel zu sein.Seine Vorgehendweise ist gerade zu genial bei der Planung des ersten Mordvesruches so wie des zweiten.Überwiegend bleibt er kühl und gefasst lässt sich nicht Anmerken wenn der Inspektor ihn in die Enge treibt.Ein perfektes Duell zwischen ihm und Columbo wird hier geboten.Beide sind gleichauf.

Anne Francis als misstrauische Krankenschwester passt hier perfekt in die Szene.Mit ihrer Antipathie gegen über Mayfield wird schnell ein Verdacht verstärkt.Aber sie hat Mayfield da gehörig unterschätzt,was sie leidvoll erfahren muss.

Der eigentlich Leittragende Harry Alexander muss als Schuldiger herhalten nur leider wird nicht erwähnt was nun aus ihm eigentlich geworden ist nach dem "anfixen".

Unter dem Strich bewerte ich diese Folge mit der vollen Punktzahl gerade auch wegen Nimoys guter Darstellung des Arztes, sowie dieser Perfekten Mordmethode.Würde sogar sagen die beste die bei Columbo je zu sehen war.In meiner Persönlichen Rangliste ist "Zwei Leben an einem Faden" unter den Top 3.

5 von 5 Punkten.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Devlin » Di, 03.07.2012 14:02


Eine sehr gelungene Episode!
Nimoy als Mörder eine gut besetzte Position, er spielt auch schön böse und lässt seine Mimik spielen. Die Idee des Mordes und die Umsetzung sind ebenfalls top. Der Plan wird dann einzig durch Sharon Martin durchkreuzt, sonst wäre es Mayfield wohl gelungen Dr. Hideman aus dem Weg zu räumen.
Also ist es logisch das Mayfield Sharon töten muss. Die Drogen in Sharons Wohnung zu plazieren und dann auch der Mord an Alexander sind auch geniale Schachzüge. So lenkt Mayfield geschickt von sich ab. Alexander hat Sharon getötet und stirbt selber an einer Überdosis. Clever ausgedacht!

Also ein hartes Stück arbeit für Columbo, der in dieser Episode auch wieder mal etwas aggressiver Auftritt, was sicher eine bereichernde Abwechslung darstellt. Mit wenigen Indizien wie dem Zettel mit den Buchstaben "MAC" und der Tatsache das Sharon auch nach einer positiv verlaufenen Operation noch besorgt war, und nicht zuletzt das der Einbruch in Sharons Wohnung nicht nach der Tat eines Drogenabhänigen aussah, kommt er auf die Spur von Mayfield.

Schliesslich sieht sich Mayfield dazu gezwungen Hideman erneut zu operieren und die richtigen Fäden einzusetzen. Clever auch die Idee Columbo anzurempeln und das beweisbringende Nahtmaterial in seine Tasche zu stecken. Also auch ein gutes Finale.

Die Schauspieler gefallen mir auch sehr gut. Nimoy als Mayfield, Geer als Hideman und Francis als Sharon Martin.

Zudem besitzt die Episode auch hervorragende Musik, sie ist auch sehr gut eingesetzt.
Wie bereits erwähnt gibt es kaum Kultmotive und wenig über Columbos Privatleben.
Auch der Humor ist eher dünn gesäät, aber dafür umso köstlicher. Vorallem der Humor den Dr. Hideman reinbringt ist sehr erfrischend :)
Als Columbo am Tatort von Sharon das Ei an der Mordwaffe aufschlägt :wink:
Sehr gut und im Gedächtnis bleibend finde ich auch die beiden OP- Szenen.

Es ist für mich eine kompakte, logische und gut umgesetzte Episode ohne Längen, die auch viel Spannung in sich hat und die ich immer wieder gerne gucke.

5 Punkte
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Tiktaalik » So, 29.07.2012 20:03


Eigentlich wollte ich mir nur alle 3-4 Tage ein Folge anschauen, aber irgendwie kann ich die Finger nicht davon lassen. Daher geht es schon heute weiter mit meinen Bewertungen:

Der Mordplan von Dr. Mayfield ist perfide, er nutzt sogar seinen Beruf als Chirug aus, was seine Kaltblütigkeit unterstreicht. Auffällig ist, dass er zum Äußersten bereit ist: Jedes mal, wenn Columbo ihm näher kommt, geht er einen Schritt weiter: Erst lockt er den Inspector auf die Fährte von Harry Alexander und als das nicht ausreicht, pumpt er ihn sogar mit Drogen voll, um den Verdacht noch mehr auf ihn zu lenken. Dadurch, dass Columbo Dr. Mayfield immer einen Schritt näher kommt, ist dieser ständig zum Handeln gezwungen. Dies führt dazu, dass es vom Mörder bei Weitem nicht nur die Szenen mit dem Inspector gibt, sondern er auch noch viele Szenen "alleine" hat. Dadurch, dass Leonard Nimoy seine Rolle so überragend spielt, fällt dieser Aspekt besonders positiv ins Gewicht. Die Nebendarsteller Sharon Martin und Dr. Hidemann liefern ebenfalls eine überzeugende Leistung ab. Die Story insgesamt ist unterhaltsam und innovativ: Der Mordplan ist relativ langwierig und am Ende wird der Mörder sogar dazu gebracht, sein Opfer zu retten. Die Auflösung kann ebenfalls überzeugen.

Die Indizien gefallen mir sehr gut: Die fehlenden Fingerabdrücke auf den Ampullen, dass Sharon Martin nach der gelungenen Operation verstört war, dass Harry Alexander Linkshänder ist, etc. Auch wie der Inspector darauf kommt, dass Dr Mayfield hier einen Mord vorbereitet, ist sehr akribisch recherchiert und geschlussfolgert.

Das Zusammenspiel zwischen Dr. Mayfield und Columbo ist sehr gut. Hier wird deutlich, wie der Chirug immer mehr zur Verzweiflung gebracht wird.

Unterhaltsam sind auch die vielen kleinen Gags: Columbos Müdigkeit, er hat nicht einmal gefrühstückt, das Ei kommt das erste mal ins Spiel und wird sogar an der Mordwaffe aufgeklopft, herrlich :D

Einige werden sich sicher fragen, warum ich nun nur 4/5 Punkte vergebe. Immerhin liest sich meine Kritik durchwegs positiv. Das liegt daran, dass es in dieser Episode zwar viel sehr Gutes (Columbo-Mörder-Spiel, Indizien, Nebendarsteller, Story, Auflösung), aber nur wenig Überragendes gibt ("nur" die Leistung von Leonard Nimoy ist für mich wirklich überragend). Das gibt in der Summe 4/5 Punkte. Bei einer Skala von 1-10 hätte ich allerdings 9 Punkte vergeben.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon MrGrady » So, 16.12.2012 14:26


Diese Folge habe ich im Fernsehen leider immer verpasst. Vor ein paar Tagen habe ich sie mir erstmals auf DVD angesehen und war begeistert. Nimoy verkörpert einen der gefährlichsten Mörder der Columbo-Reihe. Man traut ihm wahrhaft zu, dass er jeden aus dem Weg räumt, der ihm irgendwie gefährlich werden könnte. Insofern verwundert es auch nicht, dass der Inspektor keine Sympathien für den Täter entwickelt und seine Ermittlungen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit durchzieht. Dass Columbo damit am Ende sogar den "Hauptmord" verhindern kann, ist meines Erachtens eine sehr gelungene Variation des üblichen Schemas. Die Spannung wird durchgängig hoch gehalten. Die geniale Auflösung geht derart rasant über die Bühne, dass ich mich im ersten Moment fast erschrocken habe, als plötzlich der Abspann lief. Ich habe nur zwei kleine Kritikpunkte gefunden: Das Tempo war für meinen Geschmack fast schon zu hoch, 20 Minuten mehr hätten der Folge gut getan. Zudem fand ich es moralisch bedenklich, wie Columbo den Mord an dem Ex-Junkie fast schon provoziert, indem er den gefährlichen Dr. Mayfield auf die Lücken seiner Geschichte hinweist. Trotzdem alles in allem eine überragende Folge, vielleicht der beste 70-Minüter der gesamten Columbo-Geschichte. 5 Punkte.
Zuletzt geändert von MrGrady am So, 16.12.2012 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Tiktaalik » So, 16.12.2012 15:34


Schön, dass deine Bewertungen so langsam länger und ausführlicher werden, MrGrady, weiter so!
MrGrady hat geschrieben:Zudem fand ich es moralisch bedenklich, wie Columbo den Mord an dem Ex-Junkie fast schon provoziert, indem er den gefährlichen Dr. Mayfield auf die Lücken seiner Geschichte hinweist.

In der Realität hättest du Recht, aber im Film ist der Mord - wobei wir gar nicht erfahren, ob Alexander wirklich stirbt - sehr wichtig für die Charakterisierung von Dr. Mayfield. Erst dieser Mord zeigt, dass er wirklich zu allem entschlossen ist.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon MrGrady » So, 16.12.2012 16:51


Kevin hat geschrieben:In der Realität hättest du Recht, aber im Film ist der Mord - wobei wir gar nicht erfahren, ob Alexander wirklich stirbt - sehr wichtig für die Charakterisierung von Dr. Mayfield. Erst dieser Mord zeigt, dass er wirklich zu allem entschlossen ist.


Ich bin davon ausgegangen, dass Alexander tot ist. Andernfalls hätte er Dr. Mayfield belasten können und die ganze Sache wäre aufgeflogen. Die Szene ist aber ein weiterer Beleg dafür, dass die Laufzeit dieser Folge etwas zu knapp bemessen ist. Auf der anderen Seite wurde eine Folge wie "Etüde in Schwarz" unnötig in die Länge gezogen und langweilt die Zuschauer gegen Ende doch ziemlich. Über die nicht nachvollziehbare Laufzeit einiger Episoden könnte man hier wahrlich Romane schreiben.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Oceanic » So, 27.01.2013 14:37


Faszinierend! 4/5 Punkten.

Etwas viel Story für 70 Minuten.. und die Sync. Stimme von Nimoy geht nun wirklich auf keine Kuhhaut.
Schön finde ich das Columbo mal anders Seiten aufzieht dies finde ich immer ganz gut wenn er mal etwas dosierter als harter Cop auftritt (wie z.b. in der allerersten Folge).

Mr. Spock als Mörder ist natürlich Super und auch mal das der eigentlich Mord verhindert wird.. und die geniale Idee ..
Tolle Unterhaltung schönes 70 Jahre Flair!
Nur dieser Typische " Falsche Verdächtige" die gibt es ja oft..
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Stefanie.Columbo » Mi, 03.07.2013 21:48


Da ich mir gestern mal wieder diese Folge zu Gemüte geführt habe, will ich doch gleich meine Bewertung zu "Zwei Leben an einem Faden" nachholen.

Leonard Nimoy als Dr. Barry Mayfield ist hier nicht gerade ein Sympathieträger, was man auch deutlich im Umgang mit Columbo merkt. Der Inspektor ist hier weitaus unfreundlicher zu seinem "Gegenspieler", als in den meisten anderen Episoden. Dabei finde ich gerade das Zusammenspiel zwischen Columbo und dem Mörder eines der wichtigsten Aspekte. Hier ist der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen. Nichtsdestotrotz ist Dr. Mayfield wohl einer der "einprägsamsten" Mörder, vor allem da er für mich einer der skrupellosesten Mörder darstellt. Zwei Morde hat er gleich auf dem Gewissen und nach seinem Plan hätten es sogar drei werden sollen. Wenn ich mich an die restlichen Episoden richtig erinnere, ist er damit wohl Rekordhalter.

Da Mordmotiv finde ich, aus der Sicht von Dr. Mayfield, nachvollziehbar. Dr. Mayfield dürstet nach Ruhm und Dr. Hidemann steht ihn hier offenbar im Weg. Da kommt die Operation am offenen Herzen von Dr. Hidemann genau richtig, um hier unauffällig, seinen "Mentor" zu töten. Die Mordplan an sich ist recht clever, die Ausführung ein wenig schlampig. Die Konzentration bei der Ausführung der Operation und des Mordplanes von Dr. Mayfield fand ich schon wirklich tö­richt. Warum er die restlichen Fäden nicht bemerkt und verschwinden lassen hat, ist mir hier wirklich ein Rätsel. Pech für die Krankenschwester, die schon vor der Operation misstrauisch war und nun einen Beweis für ihr ungutes Gefühl hat. Da Dr. Mayfield aber vor nichts zurückschreckt, musste er sich natürlich gleich der Krankenschwester entledigen. Dr. Mayfield beweist hier sein Improvisationstalent, in dem er einen ehemaligen Freund und Ex-Junkie diesen Mord in die Schuhe schieben möchte. Da Columbo auf diese falsche Fährte aber nicht rein fällt, legt sich Dr. Mayfield hier nochmal richtig ins Zeug und schon geschieht der nächste Mord. Was ein aktiver Mörder diese Episode doch vorzuweisen hat - für diese Skrupellosigkeit gibt es jedenfalls ein Pluspunkt.

Columbo kommt das natürlich alles wieder spanisch vor und ist bei der Indizien Suche wieder hellwach, herrlich, dass ihn bei dem Ex-Junkie gleich aufgefallen ist, dass er Linkshänder ist und das mit dem Einstich nicht übereinstimmt. Die letztendlich Überführung fand ich aber ein wenig "flach". Es Begann recht spektakulär, in dem Columbo und etliche Beamte den Operationssaal "stürmten" und Dr. Mayfield, anhand des Fadens überführen wollten, aber diesen nicht finden konnten. Das kurze Gespräch kurz vor Ende und die Entdeckung des Fadens in Columbos Jacke war ein wenig ernüchternd.

Alles in allem war die Folge, vor allem Dank des aktiven Mörders, sehr unterhaltsam. Auch der Humor kam hier nicht zu kurz. Der unausgeschlafene Columbo, der eine erkennbare Abneigung gegen Krankenhäuser hat, war wieder unglaublich sympathisch. So liebe ich den Inspektor. Das Zusammenspiel von Columbo und dem Mörder, sowie die Überführung fand ich nicht ganz gelungen. Letztendlich punktet Dr. Mayfield aber durch seine Gewissenlosigkeit.

Die Folge bekommt, Dank des hohen Unterhaltungsfaktors 4 Punkte von mir.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Doc Brown » Sa, 06.09.2014 13:43


Hui, ich hatte hier vor drei Jahren ja schon mal eine Bewertung geschrieben, aber egal, ich schreibe nochmal etwas, zumal ich meine Bewertung von 4 Punkte auf 5 Punkte korrigiere.

Die Folge gehört für mich zur Spitzenklasse der gesamten Reihe. Nimoy ist hier quasi das personifizierte Böse. Er strahlt eine ganz besondere Kälte aus, geht ohne mit der Wimper zu zucken für seinen persönlichen Ruhm über Leichen und die wirklich fiese - aber absolut passende - Synchronisationsstimme rundet das Bild perfekt ab.

Damals habe ich kritisiert, dass es in dieser Folge kaum Smalltalk im CMS gibt, mittlerweile finde ich das als passend zur Figur von Dr. Mayfield. Es hätte nicht zu ihm gepasst, wenn er Columbo großzügig Hilfe anbietet und ihn freundlich empfängt. Diese Distanz und das abweisende Verhalten gegenüber Columbo ist absolut passend. Er verhält sich so, wie man es als Mörder auch tun sollte: Kein großartiges Geklüngel mit dem Inspektor, sondern nur lakonisch das Nötigste preisgeben.

Es wäre auch kein Small-Talk mit dem Mörder möglich gewesen. Mayfield lässt sich gar nicht darauf ein. Ein perfektes Beispiel ist die Szene am Buffet in Mayfields Haus, als Columbo erzählt, dass er durch den Mord völlig aus dem Tagesrhythmus ist und noch keine Mahlzeit hatte. Mayfield blockt mit einem wunderbar süffisanten "Wirklich interessant, aber warum sind sie hier?" ab. Dazu noch ein genervtes tiefes Durchatmen als Columbo beginnt zu erzählen. Das ist großartiges Schauspiel. :D

Zwei Dinge gefallen mir nicht: Zum einen ist die Episode mit 70 Minuten zu kurz, der üppigen Handlung hätten 90 Minuten gut getan, was ja irgendwo auch ein Kompliment ist. Der Plot ist nämlich wirklich intelligent gestrickt, der Mordplan eine besondere Abwechslung und sehr interessant. Dazu passiert unheimlich viel, da Mayfield wie ein Getriebener durch die Episode hetzt, weil er immer wieder aufs Neue handeln muss.

Zum zweiten hat mich Columbo mit seinen Weh-Wehchen ein wenig genervt. Klar, er versucht so Kontakt zu Mayfield zu bekommen, aber in der Summe ist das Klagen etwas zu viel: Müdigkeit, Niesanfälle, Schluckauf, Magenbeschwerden, Schwindel und Unbehagen in Krankenhäusern,... Nunja, nur eine Kleinigkeit, aber in der Summe nervig.

Insgesamt durch den intelligenten Plot und den in allen Belangen überzeugenden Mörder vergebe ich aber 5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Mr. Brimmer » So, 07.09.2014 18:17


Das kann ich für mich bestätigen...die Folge ist eine von wenigen, die
immer mehr in meinem Ansehen steigt....hab grad im Top 15 Thread
geguckt..Da hatte ich sie auf Platz 7.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Devlin » So, 07.09.2014 18:37


Da kann ich mich anschliessen. Diese Episode ist sehr stark!
Schaue sie immer wieder gerne.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon MrGrady » So, 14.09.2014 00:22


Eine tolle Folge, die mit Abstand beste der zweiten Staffel. Finde nur den zweiten Mord ein bisschen viel. So richtig erfährt man ja nicht einmal, ob das Opfer wirklich tot ist. Wenn man dort ein bisschen Plot eingespart hätte, wäre das Ende auch bei 70 Minuten nicht ganz so plötzlich gekommen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Insgesamt super!
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