Bewertet: "Blutroter Staub"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Blutroter Staub"?

1/5 schlecht
9
16%
2/5 passabel / "na ja"
17
30%
3/5 gut
19
34%
4/5 sehr gut
9
16%
5/5 überragend
2
4%
 
Abstimmungen insgesamt : 56

Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon martha » So, 23.12.2012 20:18


Oceanic hat geschrieben:Hilfe ? War meine Folge geschnitten ich wo sieht mann den das der andere ihn gesehen hat beim Angst haben??
8-o 8-o


Nee, das sieht man nicht.
Darüber wird nur berichtet, dass Motoya Angst hatte.
Das muss man sich bildlich vorstellen.
Wahrscheinlich stand Montoya genau so starr vor dem sabbernden Stier wie im Finale.
Zumindest stell ich mir das so vor.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Oceanic » Mo, 24.12.2012 10:04


Ja Danke.

Habe ich nachdem ich die Einträge las auch gerafft :D
Während dem sehen habe ich gedacht ich hätte was verpasst??!
Das fand ich blöde wie bei der Folge mit dem Restaurantkrtiker wo mann gar nicht sah wie er den giftigen Korkenzieher getauscht hat.. das finde ich etwas blöde..
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon sunbeam » Sa, 22.06.2013 21:06


Ich habe diese Folge kürzlich wieder gesehen aber nicht alles mitbekommen. Kann mir einer das mit dem gepackten Koffer erklären? Was hatte es damit auf sich. Inwiefern war auch das belastend für den Mörder? Ist bei mir etwas untergegangen.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Doc Brown » Mo, 24.06.2013 11:12


Es ist schon länger her, dass ich die Episode gesehen habe, aber da noch keiner geantwortet hat, versuche ich mich mal an einer Antwort.
Hat Montoya nicht behauptet, dass Rangel am Wochenende auf der Ranch bleiben wollte, die gepackten Koffer sprachen aber dagegen. ?-/
Bin mir aber nicht mehr ganz sicher, ob es so war.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon zimtspinne » Mo, 24.06.2013 11:26


sorry, ich hab die Frage auch übersehen.

Ich habs so im Gedächtnis, dass der Auszug Montoya gegenüber angekündigt wurde ("ich kündige und gehe!"), der den Fehler machte, sich nach dem Mord nicht mehr um die gepackten Koffer zu scheren... und Columbo auf den Trichter kam, die Koffer sind von Relevanz. Als er nachhakt, kommt von Montoya die Ausrede, der Mann habe vorgehabt, in ein anderes Gebäude umzuziehen. Was Columbo ihm nicht so recht abzunehmen schien...
ich hoffe, ich hab jetzt keine Mist erzählt, hab die Folge auch schon länger nicht gesehen.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Doc Brown » Sa, 03.05.2014 11:01


Von mir erhält die Episode 3,5 Punkte. Mir gefällt sie besser, als dem Gros der Kritiker hier. Mit dem drittletzten Platz ist meiner Auswertung halte ich sie für unterbewertet.

Columbo im Ausland ist eine nette Abwechslung. Mir gefällt die lässige und entschleunigende Atmosphäre auf dem Anwesen Montoyas und das Thema Stierkampf.

Die Mörderfigur halte ich für gelungen. Montoya ist eitel und stolz, fühlt sich erhaben und bringt eine gewisse Arroganz mit. Montalban spielt das solide herunter.
Seine Angst vor Stieren halte ich für plausibel. Der Hobby-Psychologe in mir sagt, dass durch ein traumatisches Erlebnis wie dem Unfall in der Arena durchaus aus einem furchtlosen Stierkämpfer ein Zauderer werden kann. Mit Albträumen und allem was dazu gehört. Montoya würde das nach außen wegen seiner Arroganz niemals zeigen, aber tief in ihm drin ist wohl irgendeine Sicherung 'reingesprungen, die es ihn unmöglich macht, nochmal einem Stier gegenüberzutreten.

Durch die Arroganz und den Stolz Montoyas kommt das CMS leider zu kurz. Die Dialoge sind lakonisch, Montoya antwortet auf fast jede Nachfrage und jedes Nachbohren von Columbo mit einem Totschlagargument. Schade, ein bisschen mehr Interaktion zwischen den beiden guten Schauspielern hätte der Episode gut getan, aber in Endeffekt macht Montoya genau das, was ein Mörder ra­ti­o­nal gesehen tun sollte: Sich gar nicht erst an wilden Spekulationen beteiligen und hanebüchene Erklärungsversuche liefern, sondern Columbo kurz und knapp abbügeln. Für uns Zuschauer macht es dadurch aber deutlich weniger Spaß, weil die Dialoge nicht in Gang kommen.

Zum Glück ist da noch Commandante Sanchez, der das schwache CMS ausgleicht. Die Dialoge zwischen ihm und Columbo sind launisch und bringen die Geschichte voran. Endlich mal ein Kollege, der mit Columbo (fast) auf Augenhöhe agiert und kein tumber und unbedarfter Lehrling, der in eine völlig falsche Richtung ermittelt. Sanchez und Columbo sind ein gutes Team.

Unglücklich fand ich hingegen, dass der Zuschauer bis zum Ende über das Motiv im Unklaren bleibt. Eine erläuternder Dialog zu Beginn der Episode hätte da gut getan.

Insgesamt dümpelt mir die Geschichte etwas zu sehr vor sich hin. Die einzigen richtigen Indizien sind das gewaschene Auto, das gar nicht hätte gewaschen werden dürfen, und der Einstich. Alles andere sind mehr oder weniger haltlose Spekulationen und Vermutungen Columbos. Da hätte ich mir mehr konkrete Ermittlungsarbeit von Columbo gewünscht.
Die Überführung halte ich dennoch für gelungen. Es ist eine der wenigen Folgen, in der ein Mörder trotz fehlender Beweise die Flügel streckt und es mir trotzdem gefällt. Columbo hat bewiesen, dass Montoya Angst vor Stieren hat. Montoyas Lebensinhalt, sein Stolz, seine Eitelkeit, sein Ansehen - alles geht den Bach hinunter. Er ist am Ende, also kann er auch gleich gestehen. Ein gelungenes und stimmiges Ende, trotz fehlender Beweise.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Topi » Mo, 23.03.2015 21:05


DocBrowns Kommentar hab ich fast nichts hinzuzufügen.
Ich denke auch, dass seine Angst vor den Stieren mit dem letzten Kampf einsetzte (als sein Bein ruiniert worden ist). Dass der Mörder am Ende die Waffen gestreckt hat, leuchtet ein.
Ich halte die Folge insgesamt für unterbewertet.

Die Körperhaltung des Mörder-Darstellers ist wirklich beeindruckend. Er bringt den Stolz und die Eitelkeit gut rüber. Mal ein anderer Mördertypus.
Einiges gefällt mir an dieser Folge natürlich nicht so gut.
Vor allem: Warum ißt unser Inspector denn in Mexiko kein Chili? ?-/

Ich würde dieser Folge heute 3 Punkte geben....Bin aber trotzdem froh, dass Columbo dort nur einen Kurzurlaub gemacht hat :smoke:
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Exi70 » Mi, 11.11.2015 19:43


sunbeam hat geschrieben:Ich habe diese Folge kürzlich wieder gesehen aber nicht alles mitbekommen. Kann mir einer das mit dem gepackten Koffer erklären? Was hatte es damit auf sich. Inwiefern war auch das belastend für den Mörder? Ist bei mir etwas untergegangen.


Ja der Koffer, dann werde ich mal versuchen diese Frage zu beantworten. Columbo fällt natürlich der gepackte Koffer auf. Niemand hat ja im Normalfall einfach so einen gepackten Koffer rumstehen. Deswegen fragt er ja den Sohn des Opfers, ob sein Vater vor hatte zu verreisen. Dieser verneint das.

Also wieso war der Koffer gepackt ? Columbo ist sich da ja schon sicher, das Montoya hinsichtlich seiner Fahrt nach, ich glaube es war San Diego, gelogen hat. Da sollte Montoya ja eine Rede halten oder geehrt werden, ich weis nicht mehr so genau was es war. Dafür standen ja 2 Autos zu Verfügung. Ein 08/15 Auto das Montoya auch selbst fährt oder eine Protzkarre die er aber nicht selbst fährt. In der lässt er sich vom Opfer chauffieren

Montoya ist ja mit dem 08/15 Auto nach San Diego gefahren und am nächsten Vormittag zurück gekommen. Das war der Vormittag wo Columbo auf der Ranch mit dem Kripo Beamten eintrifft. Montoya erzählt da ja das er in den USA für die Ehrung oder die Rede war. Columbo fällt natürlich die Protzkarre auf, als er sich mit einem der Mitarbeiter auf der Ranch unterhält. Dieser erzählt Columbo, das Montoya dieses Auto nicht selber fährt, sondern sich vom Opfer chauffieren lässt.

Columbo findet es seltsam, das gerade jemand wie Montoya, der soviel auf die Außenwirkung und Ehre und so einem Quatsch gibt, mit einem 08/15 Auto zu einer Ehrung fährt, anstatt mit seiner Protzkarre.

Das lässt Columbo zurecht annehmen, das Montoya eigentlich vorhatte mit der Protzkarre nach San Diego zu fahren. Mit dem Opfer als Chauffeur. Hier lügt Montoya natürlich, in dem er behauptet das Opfer wollte auf der Ranch bleiben um unter anderem die Buchführung zu machen.

Tatsächlich sollte das Opfer als Chauffeur mit nach San Diego kommen. Und aus diesem Grund hat das Opfer auch den Koffer gepackt. Auch wenn es nur eine Nacht war, ein paar Kleidungstücke zum wechseln sollte man schon mitnehmen wenn man in ein anderes Land fährt.

Somit beweist der Koffer, das das Opfer eben nicht auf der Ranch bleiben wollte um den Stier zu töten.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Magnum86 » So, 30.10.2016 14:31


Für mein Empfinden ist die Folge besser als für manch andere User hier 8-o
Ich gebe Ihr ein genügend bis gut.

Mir gefällt die arrogante und stolze Art von Montalban.
Mir gefällt der exotische "fremde" Schauplatz sowie das Ambiente und die Hacienda des Täters.
Auch der Verkehrsunfall ist witzig inszeniert. Toll finde ich wie sich Columbo reinkniet und möglichst viel über Stierkampf lernen möchte.
Auch Columbos Sidekick aus Mexiko hat hier eine schöne solide Arbeit abgeliefert.

Jedoch kann ich den Stierkampf an sich auch in keinster Weise gutheissen als Sport :*-( Montalbans vergleich mit unseren Boxern ist nicht so abwegig...mit der gewichtigen Ausnahme das der Boxer selber entscheiden kann ob er in den Ring möchte oder nicht.

Auflösung solala...für die relativ kurze Spieldauer wurde ich jedoch trotzdem recht unterhalten. Natürlich kein Juweel der Reihe. Aber für mich immer wieder mal sehenswert...nach längerer Pause.
Da heb ich doch glatt ein Glas Mescal :noidea:
"Nein Ma'am wir sind Musiker"
(Elwood Blues)
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon POLICE DEPARTMENT » Mo, 31.10.2016 12:41


Gut... nicht mehr , aber auch nicht weniger.

Ein "Qualitätsfilm" , um ihn mal mit den Weinen zu vergleichen.
Durchaus genießbar, ohne große Ansprüche zu wecken.

:smoke:
«Der bringt es fertig und sucht im Alten Testament nach Fehlern!»
(Der Mörder in der ersten Episode der Serie über Lieutenant Columbo)
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Patrick_B » Sa, 13.04.2019 21:04


Meine Gefühle nach Anschauen dieser Folge sind eher ambivalent. Auf der positiven Seite muss ich die Kurzweiligkeit hervorheben: bei den meisten Szenen ist das Tempo angemessen und es gibt immer wieder neue interessante Impulse. Columbos Ermittlungsarbeiten, seine Einarbeitung in das Feld des Stierkampfs und vor allem die Unterhaltungen mit Sanchez waren schön anzusehen.

Der Film war außerdem weniger rassistisch als ich befürchtet habe. Die problematische Grundthematik (weißer Supercop zeigt den doofen braunen Mexikaner wie richtige Polizeiarbeit aussieht) wird durch den äußerst sympathischen und durchaus kompetenten Sanchez abgemildert und auch sonst hält sich das Skript mit Klischees relativ zurück.

Der Mord und vor allem die Coverstory war nicht gut durchdacht, das finde ich aber durchaus logisch: Montoya ist der große Macker der Stadt und kann erwarten, dass hier nicht bis ins Detail ermittelt wird. Das Motiv fand ich allerdings äußerst unglaubwürdig konstruiert und die Auflösung ist ganz schwach. Mal davon abgesehen, dass der Trick ethisch überhaupt nicht geht (einen Mann absichtlich in Lebensgefahr bringen ist nicht entschuldbar), ist er auch noch unnötig: das beweist gar nichts. Dass er hier in Schreckstarre verfällt, sagt nichts Belastbares über die Ereignisse zwei Tage vor dem Mord aus - und selbst wenn, benötigt man Mondlogik um daraus auf das Motiv zu schließen. Außerdem hat Montoyas Story so schon mehr Löcher als ein Schweizer Käse, hier erscheint mir klassische Ermittlungsarbeit erfolgsversprechender.

Da ich aber die schauspielerische Leistung aller Hauptfiguren sehr gerne mochte und insgesamt gut unterhalten wurde, gebe ich trotzdem drei Punkte.

Edit: Ich habe über Nacht nochmal über die Episode nachgedacht und das Motiv kann auch noch anders interpretiert werden. Montoya ist der Chef der Ranch und hat, wie wir hören, Geschäftsbeziehungen in die USA. Es ist anzunehmen, dass sehr viel seines Einkommens von seinem Image als Superheld abhängt und er, wenn die Wahrheit rauskommt, einen signifikanten Teil seines Geschäfts und seinen Lebensstil verlieren könnte. Und dann macht es auch Sinn, dass Montoya direkt nach dem Columbo-Trick aufgibt - er hat nichts mehr zu beschützen.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon Columbologe » So, 14.04.2019 13:21


@Patrick_B Der anwesende Curro, der Sohn des Opfers, sowie die umstehenden Stierkämpfer, hätten Montoya schon noch gerettet, falls der Stier ihm am Schluss gefährlich geworden wäre. Columbo hat also niemanden in Gefahr gebracht, abgesehen davon, dass Montoya sich sein Leben lang freiwillig selbst in Gefahr gebracht hat und es keine Ausnahmesituation für ihn war.
Mit der öffentlich zur Schau gestellten Feigheit und Kampfunfähigkeit zerbricht die Nützlichkeit von Montoyas Schandtat. In dem Moment, wo sein Mord überflüssig wird, wird es auch überflüssig, ihn abzustreiten. Ein Mann von Ehre weiß, wann er ein Duell verloren hat.

Sanchez kann sich glücklich schätzen, dass Columbo mit seiner kindlich-neugierigen Art den Fall übernimmt und ihn in die richtige Bahn lenkt, wobei Columbo für alle Beteiligten wieder einmal herrlich fehl am Platz wirkt und damit für verdutzte Gesichter bei den Anwesenden und lachende Gesichter bei den Fernsehzuschauern sorgt.
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Re: Bewertet: "Blutroter Staub"

Beitragvon smeagol » Di, 16.04.2019 12:01


Sie sind hier Gast in meinem Land und führen sich so auf.. etwa so poltert Montoya gegen Columbo, als dieser ihn mit Fragen löchert. Und das meint Montoya tatsächlich so mit seinem Land. Er ist ein wahres lebendes Denkmal in Mexiko, dem niemand was getrauen würde.. es ist sein Land wo er richtig verehrt wird. Und auch seine Ranch mit all den Mitarbeitern, Knechten etc. die da leben ist ein wahrer Hofstaat, in dem Montoya eigenmächtig schaltet und waltet, wie es ihm gefällt. Ja, gegen so einen anzukommen, das ist schon eine besondere Herausforderung. Leutnant Sanchez ist dies von Anfang an bewusst. Er merkt, dass da an Montoyas Geschichte was faul ist , aber selbst wird er nichts bewirken können, zu gross ist einfach Montoyas Einfluss. Dass Sanchez in der Situation Columbo (mit etwas überzeugungsarbeit :wink: ) beizieht, ist entsprechend nicht eine Faulheit oder ein Zeichen von Unfähigkeit, sondern ein genialer Schachzug von ihm. Denn Columbo, als unabhängiger Gast, wird Montoya nicht einfach wegschicken, noch ihn massregeln können. Generell finde ich die Figur des Sanchez sehr gelungen. Ein freundlicher Typ, interessiert, an sich schlau, der auch das Familienleben hoch setzt.. einer, mit dem man gerne zusammenarbeiten würde.

Columbo ermittelt also wie gewohnt hartnäckig, findet auch einige interessante Hinweise. Die Begriffe sind mir schon wieder entfallen, und ich will sie auch nicht wissen. Die zerbrochene Lanze, den Einstich des Betäubungspfeils, dass die Leute weggeschickt wurden etc. All das macht für Columbo klar, dass Montoya der Täter sein muss. Aber beweisen kann er es nicht. Und auch ein Motiv kann er nicht erkennen. Hier liegt dann der zweite interessante Punkt in dieser Folge. Columbo kann die Tat nicht beweisen, aber ihm kommt ab Montoyas Gehabe plötzlich eine Idee, warum Hector sterben musste.. Was, wenn nicht er, sondern Hector den Sohn gerettet hätte? Was, wenn Montoya nicht fähig dazu gewesen wäre, der grosse, stolze Montoya. Dann müsste Hector sterben, weil Montoyas Ansehen und Stolz angekratzt würden. Columbo bringt Montoya nun bewusst nochmals in die gleiche Situation und lässt den Stier frei. Montoya, unfähig zu handeln, kann nichts mehr machen.

Die Auflösung ist deshalb auch genial, weil Columbo die Stärke Montoyas, sein Stolz und Ansehen, bewusst gegen ihn einsetzt. Der blossgestellte Montoya ergibt sind sofort, auch wenn er das an sich nicht müsste. Durch die blossstellung ist alles Andere für ihn sinnlos.. und darauf hat es Columbo abgesehen. Meiner Meinung nach genial.

Man kann da natürlich einiges werweisen. Würde ein so erfahrener Matador plötzlich derart Angst haben? Gute Frage, aber manchmal ist zwischen der Situation beherrschen und den Mut dazu verlieren nur ein schmaler Grad. Bei Montoyas Mordplan frage ich mich, ob ein Stier tatsächlich einen betäubten Mann angreifen würde. Ich meine Nein, denn ein Stier würde ein hilfloses Wesen wohl in Ruhe lassen, ganz im Gegensatz zu den Stierkämpfern..

Hier ist dann auch, was mir gar nicht behagt. Ich kann mit diesem Stierkampf Zeugs überhaupt nichts anfangen.. auch mit dem drum und dran. Diese Thematik wird ja auch in der Episode selbst thematisiert. Auch da kann mich Montoya gar nicht überzeugen mit seinen Argumenten.
So haben wir hier eine (zumindest für mich) gute Auflösung und ansprechende Arbeit Columbos, welche hier von zwei auf drei Punkte erhöht. Zu sagen ist vielleicht auch noch, dass diese Folge davon lebt, dass man das Motiv nicht kennt. Bei wiederholtem anschauen geht da die Spannung etwas weg.
smeagol
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