Columbo auf einem Schiff. Allein diese Tatsache sorgt für einige Heiterkeiten und wie der Zufall so will, ist auch ein Mörder mit an Bord. Hayden Danziger bringt Rosanna Wells um, weil sie ihn erpressen will. Für sein Alibi täuscht er eine Herzattacke vor und liegt nun angeblich zur Tatzeit auf der Krankenstation. In Wirklichkeit aber entledigt er sich der Erpresserin. Für den Mord muss er quer über das ganze Schiff laufen und daher sehr
viel Glück haben, um nicht gesehen zu werden. Auch, wenn man bedenkt, dass er z. T. durch für Passagiere nicht zugängliche Räume geht, ist das Risiko zu hoch. Kein Mörder würde ein solch hohes Risiko eingehen. Ein zweites Problem dieser Folge ist, dass sie sehr in die Länge gezogen wird. Sowohl der lange Hinweg als auch der Rückweg sowie das Konzert des Opfers werden sehr ausführlich gezeigt.
Die Indizien in dieser Folge sind durchaus in Ordnung. Auch die Art und Weise, wie der Inspektor das Puzzle nach und nach zusammensetzt, ist sehr gelungen - vor allem wenn man bedenkt, dass wir uns in dieser Folge auf einem Schiff befinden. Auch gefällt mir, dass Columbo den Mörder sehr schnell kennt und ihn somit früh und intensiv in seine Ermittlungen einbindet. Das CMS ist hier leider dennoch nur gut. Das liegt zum einen daran, dass sich der Inspektor und Danziger durch die Streckungen der Folge vor dem Mord erst nach der Hälfte der Episode sehen (ihre Begegnung vor dem Mord ist für das CMS natürlich irrelevant) und zum anderen daran, dass mich Robert Vaughn als Mörder nicht überzeugt. Die Nebendarsteller gefallen mir sehr gut, allen voran Patrick McNee als Kapitän. Der Schlussbeweis ist mal wieder sehr gut. Columbo berichtet Danzinger offen von seinen Zweifeln an der Schuld von Harrington und zwingt ihn so zum entscheidenen Fehler. Ein wenig unglaubwürdig ist aber, dass Danzinger darauf hereinfällt. Columbo hat zwar Indizien, die gegen Harringtons Täterschaft sprechen, er hat jedoch nicht ein einziges Indiz gegen Danzinger (Von der Feder weiß dieser ja nichts). Mir fällt keine Folge ein, in der Columbo so wenig (nämlich absolut gar nichts) gegen den Mörder in der Hand hat.
Der Humor ist in dieser Folge sehr gut. Zu der Atmosphäre auf dem Schiff wird der running-gag mit Mrs. Columbo auf die Spitze getrieben.
Diese Episode bietet viele sehr gute Aspekte (Atmospähre, Humor, Nebendarsteller), doch leider gibt es auch deutliche Schwächen (Robert Vaughn, zu riskanter Mordplan, unglaubwürdiges Ende). Dafür muss ich leider einen Punkt abziehen und vergebe insgesamt 3/5 Punkte.