zimtspinne, ich finde, das ist eine gelungene Analyse des Dschungelcamps geworden.
So in etwa sehe ich die Sendung auch.
Vor kurzem habe ich im Feuilleton einer Tageszeitung (FAZ? SZ?) einen ähnlichen Kommentar gelesen. Dort beschrieb der Autor ebenso, dass das Dschungelcamp für ihn mehr eine Sozialstudie ist und er deswegen regelmäßig einschaltet.
Ja, zwischen dem Dschungelcamp und anderen Trash-Sendungen besteht auch meiner Meinung nach schon noch ein entscheidender Unterschied. Die Kandidaten im Dschungel wissen was auf sie zukommt, das Format der Sendung ist bekannt und auch, wie es im Fernsehen ausgestrahlt wird.
Viele Kandidaten anderer Trash-Sendungen können das Ausmaß ihres Handels gar nicht erfassen und sind dann völlig baff, was im Fernsehen aus ihnen gemacht wird.
Ich sehe das Dschungelcamp allerdings wie die meisten auch als Losercamp. Wer da ist, ist ziemlich weit unten angekommen und erfolglos. Ausnahmen wie Olivia bestätigen da die Regel.
Das Dschungelcamp ist für viele so etwa wie beim Roulette "all in" zu gehen. Man nimmt seine letzten verbliebenen Jetons und setzt alle auf eine Zahl. Viele verspielen dann so auch ihre letzte Möglichkeit und verschwinden wieder in der Versenkung, aus der sie gekommen sind. Andere wiederum haben durch das Dschungelcamp enorm an Prestige gewonnen und konnten ihrem Leben eine entscheidende Wendung zum Guten geben und sich aus dem Sumpf ziehen: Costa Cordalis, Désirée Nick, Ross Antony, Ingrid van Bergen, Peer Kusmagk und mit Abstrichen noch Kim Gloss und Rocco Stark.
Wer den Dschungel gewinnt oder dort zumindest gut abschneidet und einen sympathischen Eindruck hinterlässt, wird von RTL nicht fallen gelassen, sondern darf sich immer wieder in deren Sendungen präsentieren und auch bei eigenproduzierten Serien und Filmen mitspielen. Kusmagk stand vor dem nichts und hat nun seine eigene Radiosendung bei einem großen Berliner Sender. Das Dschungelcamp kann also durchaus ein Katalysator für die Karriere sein.
Das wissen die jetzigen Kandidaten natürlich auch und jeder versucht nun seinen Nische zu finden und auf seine eigene Art und Weise beim Zuschauer zu punkten. Silvas Taktik schlug fehl, Allegra hat sich wohl selbst überschätzt. Sie sitzt lediglich ihre Zeit ab, bemitleidet sich selbst und schwelgt in den alten Zeiten, als sie bei den ganz großen Hollywoods ein und aus ging.
Die Taktik von Claudelle Deckert erschließt sich mir auch nicht so ganz. Offiziell braucht sie das Geld, um mit ihrer Tochter in die USA zu reisen. Ob das stimmt oder ob es da noch etwas anderes gibt, kann ich nicht sagen.