Bewertet: "Playback"

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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Venus » Di, 02.03.2010 21:16


Martin. hat geschrieben:Da hast du sicher nicht Unrecht, Venus, aber man könnte ja auch die Argumentation umkehren und sagen, wenn man solche Filme wie "Niemand stirbt zweimal" sieht, dann weiss man gleich, was man an dieser hier hat.
Zu meinen Lieblingsfolgen gehört "Playback" ja (knapp) nicht, aber gute 4 Punkte gebe ich hier dennoch gerne. :wink:


Ich würde sagen: Wenn ich ein Hauch von Mord sehe ist, dann weiss ich, was ich an Playback habe!
Venus
 

Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon sagittarius » Sa, 02.10.2010 18:02


Columbo wird zum Kunstexperten. Er betrachtet Werke mit Titeln wie "Intensität" oder "Geist eines toten Hundes" und hält einen Ventilator für ein Kunstwerk. Immerhin erfährt Columbo, dass Harold van Wyck am Mordabend stolz seine Uhr gezeigt hat, damit seine Anwesenheit um 9:28 Uhr, also zur Mordzeit (?), auch bekannt wird.

Dieser vermeintlich kluge Schachzug bringt Columbo ins Grübeln und es fängt an, bei ihm "zu arbeiten". Denn die Einbrechertheorie des Mr. van Wyck lässt sich nicht aufrechterhalten. Im Hause finden sich keine Spuren von Erde, obwohl der Weg des vermeintlichen Einbrechers durch lockeres Erdreich führte. Es gibt draußen keine tiefe Spuren, obwohl der Einbrecher während der Flucht aus dem Fenster gesprungen sein müsste.

Zudem gewinnt Columbo den Eindruck, dass der Mörder das Überwachungssystem kennt, da er trotz der Kameras, die sich im Haus befinden, nicht zu sehen ist und immer außerhalb des Erfassungsbereiches bleibt.

Nach einer Aussage der Ehefrau macht Columbo ein einmaliges Experiment. Er schießt mit einer Pistole in einen Sandkasten und trifft! Der Knall bewirkt, dass sich die Tür zum Schlafzimmer der Ehefrau öffnet und durch das einfallende Licht eine Clown-Figur im dunklen Hintergrund plötzlich hell zu sehen ist. Das ist wirklich ein Aha-Effekt! Denn Mrs. van Wyck sagte aus, dass sie wach wurde und genau diesen Clown sehen konnte. Für Columbo beweist dies: Mrs. van Wyck hat tatsächlich einen Schuss gehört, der Mord geschah früher, Mr. van Wyck hat kein Alibi mehr. Aber der Mörder kann sich noch mal herausreden: das System sei kompliziert und fehlerbehaftet. Er überzeugt damit sogar seine Frau.

Die Playback-Szene einer Sportveranstaltung im Fernsehen bringt Columbo auf die entscheidende Idee. (Als Sportfan hätten Columbo solche Szenen aber bekannt sein müssen.) Die Einladungskarte zu einer Kunstausstellung auf einem Tisch wenige Meter neben der Leiche entlarvt Mr. van Wyck, denn gerade diese Karte hatte er auf dieser Ausstellung vorgezeigt.
Aber es gibt zwei Probleme. Zunächst kann die Karte so genau (mit Name!) mangels Auflösungsvermögen gar nicht zu sehen sein, allenfalls erkennt man grobe Umrisse. Da die Karte mit bloßem Auge kaum zu sehen ist, sieht man sie bei einer Vergrößerung zwar größer, aber nicht schärfer.
Der zweite Punkt ist: Wie kommt die Einladungskarte da weg? Nach dem Mord ist sie auf dem Tisch zu sehen. Mr. van Wyck lässt die Karte liegen und kehrt ins Studio zurück. Dort telefoniert er mit seiner Frau. Während des Gesprächs aber steckt er die Karte ein!
Ein Regiefehler? Ich meine nein. Die Einladungskarte wird bewusst im Dunkeln gelassen. Wäre gezeigt worden, wie van Wyck die Karte nimmt, hätte es bei vielen Zuschauern "klick" gemacht und der Clou am Schluss wäre keiner mehr. So muss man annehmen, dass der Mörder nach Abschalten der Mordaufnahme unbesehen von Kameras zur Leiche zurückkehrt, die Karte holt und dann erst das Gespräch mit seiner Frau führt.

Solch ein Überwachungssystem wie in diesem Haus ist wohl nicht jedermanns Sache. Es wird auch der Ton übertragen. Was ist, wenn die Schwiegermutter laut "Harold" gerufen hätte?
Um die Firma muss man sich am Schluss Sorgen machen. Der Schwager des Mörders macht einen beschränkten Eindruck, und die Ehefrau ist recht unselbstständig und war überhaupt nicht in der Lage, ihren Ehemann zu durchschauen.

Dieser Columbo ist kriminalistisch voll ausgefüllt und hat keinen Leerlauf. Die Überführung ist überzeugend, sofern man über die beschränkte Technik hinwegsieht.

Martin. hat geschrieben:Seit wann herrscht hier Meinungsfreiheit? Die Folge (Playback) ist super und alle haben sie auch super zu finden!!!


Ich füge mich und gebe 5 Punkte. :D
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Doc Brown » Mo, 16.05.2011 23:16


Ich gebe 5 Punkte.

"Playback" gehört zu meinen absoluten Lieblingsfolgen. Zum einen ist da der gut ausgetüftelte Mord. Okay, die hier aufgeführten Schwächen sind nicht von der Hand zu weisen (Reaktion der Schwiegermutter war nicht absehbar), aber darüber sehe ich hinweg. Van Wyck baut sich ein geniales Alibi auf, das es erstmal zu widerlegen gilt.

Der Spannungsaufbau der Folge ist perfekt. Man kann wunderbar dabei zusehen, wie sich die Schlinge um van Wyck Hals immer weiter zuzieht. Zunächst wird Columbo darüber stutzig, dass der Mörder nicht auf den Videobändern zu sehen ist, dann wundert er sich über den fehlenden Dreck in der Wohnung und die fehlenden tiefen Fußspuren außen vor dem Fenster.
Anschließend beweist er, dass es offensichtlich schon bevor van Wyck das Haus verlassen hat, ein lautet Geräusch gegeben haben muss und danach findet er die Einladungskarte auf dem Tisch. Die Indizien werden immer gravierender und schließlich zu Beweisen. Genial. :D

Alleine schon die Szene im Schlafzimmer und das finden der Einladungskarte haben in sich einen tollen Spannungsaufbau.

Sogar das Columbo-Mörder-Spiel finde ich top. Es ist keine Harmonie wie bei einem Devlin und auch kein Duell auf hohem Niveau wie bei einem Culp oder McGoohan.
Mir gefällt aber van Wycks süffisante, ironische Art. Alleine das Gespräch mit der Schwiegermutter am Anfang ist ja voll von ironischen Kommentaren, die mich zum schmunzeln brachten. 8)

Am Anfang ist van Wyck zu Columbo bürokratisch korrekt. Man hat das Gefühl, dass diesen Mann nichts aus der Ruhe bringen kann. Er spricht jeden Satz so, dass man das Gefühl bekommt van Wyck achtet hochnotpeinlich darauf, jeden Satz grammatikalisch 100% korrekt zu formulieren.
Später merkt man dann, wie labil van Wyck doch ist, weil er sich durch die Schusstheorie von Columbo unheimlich schnell aus der Ruhe bringen lässt. Auch bei der Überführung ist er ja kurz vor dem Wahnsinn, fängt sich dann aber wieder.

Unterm Strich also 5 Punkte, weil es hier nur Winzigkeiten zu bemängeln gibt, über die ich aber hinweg sehen kann.
Döp döp döp de de döp döp döp
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Devlin » Mo, 16.07.2012 15:37


Ich mag diese Episode recht gut. Was mir gefallen hat, ist der gutausgedachte Mordplan und das Alibi das sich Van Wyck besorgt hat.
Oskar Werner ist für mich ein Highlight unter den Columbo Mördern. Die Gründe wurden hier schon genannt. Seine ironische Art und seine Mimik finde ich toll.
Auch Gena Rowlands finde ich Top in dieser Episode.

4 Punkte
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Tiktaalik » So, 19.08.2012 21:08


Zu dieser Episode fällt es mir schwer, eine ausführliche Bewertung zu schreiben, da relativ wenig passiert: Man sieht die Mordvorbereitungen und den Mord, der anschließend aufgeklärt wird. Aber es gibt keine Nebenstories, wenig tiefgehende Informationen über die Personen, etc. Lediglich ein paar witzige Szenen mit "Hund" und Columbo in der Galerie fallen mir ein.

Der Mord an sich und das Alibi sind ziemlich clever eingefädelt. Auch hinterlässt van Wyck nur wenige Spuren und man fragt sich, wie Columbo ihn überhapt überführen kann. Zwar schließt der Inspektor aufgrund des sauberen Bodens früh einen Einbruch aus und kommt so relativ schnell auf van Wyck als Mörder, aber echte Beweise gegen ihn sind lange Zeit Fehlanzeige. Ebenso für einen "Insider" als Täter spricht, dass sich der Täter geschickt von der Kamera fernhält. Die Indizien gefallen mir insgesamt sehr gut, der Schlussbeweis ist in Ordnung. Auch, wie Columbo die kleinsten Kleinigkeiten herausfindet (besonders, dass der Schuss von Mrs van Wyck keine Einbildung war), imponiert mir. Das ist für mich leider das einzige Highlight dieser Episode.

Mein Problem ist hier die grottenschlechte Leistung von Oskar Werner. Er bekommt von mir als erster Mörder nur einen Punkt. Er wirkt die ganze Zeit über völlig gleichgültig. Die Indizien gegen ihn kann er zwar oft schlüssig widerlegen, aber anscheinend ist ihm die wachsende Anwesenheit von Columbo egal. Sogar als er am Ende offen des Mordes bezichtigt wird, sagt er völlig gleichgültig, Zitat: "Das ist eine amüsante Theorie, aber eben nur eine Theorie." Erst als Columbo den Schlussbeweis präsentiert, zeigt der Mörder zum ersten Mal Emotionen. Sein dann wildes Herumgestikuliere wirkt für mich aber
unglaubwürdig. Die Nebendarsteller, allen voran Gena Rowlands als Mrs. van Wyck, sind deutlich stärker.

Dadurch, dass Columbo und van Wyck sehr viel zusammen sind, birgt das CMS viel Potenzial. Leider wird es durch die Leistung von Oskar Werner verschenkt.

Ich vergebe hier nur 2/5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon sagittarius » Mo, 20.08.2012 21:16


Kevin hat geschrieben:Mein Problem ist hier die grottenschlechte Leistung von Oskar Werner. Er bekommt von mir als erster Mörder nur einen Punkt. Er wirkt die ganze Zeit über völlig gleichgültig.



Warum soll er Columbo auf die Sprünge helfen? Er bleibt gelassen und wartet ab, was Columbo vorbringt. Einige Argumente kann er sogar widerlegen, siehe die geniale Clown-Szene.

Er vertraut auf seine Technik, sie ist ein Teil seines Lebens. Er ist erst aufgebracht, als diese Technik ihn im Stich lässt. Da ist es zu spät für ihn.
Zuletzt geändert von sagittarius am Di, 21.08.2012 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Tiktaalik » Mo, 20.08.2012 21:23


sagittarius hat geschrieben:
Kevin hat geschrieben:Mein Problem ist hier die grottenschlechte Leistung von Oskar Werner. Er bekommt von mir als erster Mörder nur einen Punkt. Er wirkt die ganze Zeit über völlig gleichgültig.



Warum soll er Columbo auf die Sprünge helfen? Er bleibt gelassen und wartet ab, was Columbo vorbringt. Einige Argumente kann er sogar widerlegen, siehe die geniale Clown-Szene.

Er vertraut auf seine Technik, sie ist ein Teil seines Lebens. Er ist erst aufgebracht, als diese Technik ihn in Stich lässt. Da ist es zu spät für ihn.

Auf die Sprünge helfen oder iwelche Hinweise geben muss er Columbo nicht, das ist richtig. Trotzdem wirkt er für mich bei fast allem, was er sagt, völlig gleichgültig und das gefällt mir überhaupt nicht. Wenn mich jemand etwas fragt, antworte ich demjenigen ganz normal und nicht so, als wäre mir seine Frage egal. Er muss ja zumindest Interesse an der Aufklärung des Mordes vortäuschen, oder?

Ich denke, wir interpretieren beide die gleiche Verhaltensweise anders: Du schreibst, es ist Gelassenheit und ich schreibe, es ist Gleichgültigkeit. Ich denke, da liegt der Hund begraben.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon tina_82 » Do, 23.08.2012 21:31


Ich kann mich bisher nicht recht für diese Folge erwärmen und gebe ihr 3 Punkte.
Möchte mir jedoch das Recht einräumen, nach mehrfachen Schauen Bewertungen ggf. anzupassen. Das gilt natürlich für alle Folgen. :wink:

Das Haus zum Wohlfühlen mit seinen kleinen technischen Feinheiten ist mir zuviel des Guten. Ich frag mich immer, woher die Tür weiß, dass gerad sie mit dem Klatschen gemeint ist. Oder klatscht man in verschiedenen Tonlagen. Jedenfalls sagt mir die Atmosphäre in dem Haus so gar nicht zu.

Van Wyk hat den Mord gut geplant und umgesetzt und für jede Columbofrage die passende Theorie. Aber ich stimme Kevin zu. Ich kann mit der schauspielerischen Leistung auch nicht viel anfangen. Für mich kommt da einfach viel zu wenig rüber. In der Originalfassung steh ich auch nicht sonderlich auf den Akzent des Schauspielers.

Im Grunde ist diese Folge ein Beispiel dafür, wie gründlich und genau Columbo arbeitet und wie sehr er seine Aufmerksamkeit den Details schenkt.
Zum einen die Szene mit dem Experiment, in der Columbo in die Sandkiste schießt um zu beweisen, dass die obere Schlafzimmertür durch das Geräusch geöffnet wurde. Dies hat er aus der Aussage von Elizabeth gefolgert, die neben ihrem Morgenmantel auch den Clown auf dem Stuhl gesehen hat. Diesen konnte man nur dank des einfallenden Flurlichtes der geöffneten Tür sehen. Da stimme ich den meisten zu – das ist eine schöne Szene. Und auch der Schlußbeweis ist dieser akribischen Arbeit Columbos zu verdanken. Da mag ich die Spannung zum einen, was Columbo beim Schauen des Footballspiels auffällt, zum anderen die Spannung, was denn nun auf den Bändern zu sehen ist. Dennoch mag ich lieber Columbos Tricks bei den Überführungen. Auch wenn da der handfeste Beweis oft fehlt. Aber dieses Ende hat mich letztendlich nicht beglückt.

Gut gefällt mir der Auftritt von Hund. Er spielt seine Rolle gewohnt souverän.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Tiktaalik » Do, 23.08.2012 21:40


tina_82 hat geschrieben:Gut gefällt mir der Auftritt von Hund. Er spielt seine Rolle gewohnt souverän.

Eine sehr schöne Bewertung von dir, tina, und ein toller letzter Satz :D
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Captain David » So, 26.08.2012 14:05


Oskar Werner war einer der bedeutsamen, österreichischen Theaterdarsteller. Ein überaus exzentrischer Charakter, der auch gerne mal etwas zu tief ins Glas geschaut hat. Werner war in seinem Privatleben ein überaus zurückgezogener Mensch, der teilweise auch eine große Aversion gegen andere Menschen hegte. So war beispielsweise ein Schild vor der Auffahrt seines Hauses (der "Teixlburg") angebracht auf dem stand: "Gewähret, dass ich ersuche, bitte keine unangemeldeten Besuche".

Das Interessante an der Rolle des Harold van Wyck ist m.E. die Tatsache, dass Werner hier sehr viele exzentrische, eigene Charakterzüge einbringt; wie beispielsweise sein hasserfüllter Blick, als er Margaret erschießt, seinen höflichen Diener, den er kurz vorher noch vor ihr macht oder sein Wutausbruch in der Szene, in der Columbo ihn überführt.
Auch seine sarkastischen Sprüche, wie z.B. "Arthur? Der findet doch nicht einmal die Kantine ohne Lageplan" oder "Inspector, warum beziehen sie nicht gleich eines unserer Gästezimmer", runden m.E. Werners eigene, persönliche Interpretation von van Wyck ab.

Wer mehr über Oskar Werner erfahren möchte, dem sei das Buch "Welch einen sonderbaren Traum träum ich" von Ulrike Dembski wärmstens ans Herz gelegt.

Bei Playback handelt es sich um eine meiner Lieblingsfolgen, nicht zuletzt wegen Oskar Werner, sondern auch wegen des stimmigen Aufbaus, des interessanten und cleveren Mordes und der hervorragenden, übrigen Schauspieler.
Wunderbar und amüsant finde ich auch Columbos sympatischen Besuch in der Galerie mit der Führung durch die Inhaberin.
Der einzige Minuspunkt in dieser Folge ist diese billige Digitaluhr, die Werner trägt (notwendigerweise, da sie Bestandteil des Alibis ist), die aber, meiner Meinung nach, weder zu ihm, noch zu Harold van Wyck passt.

Trotzdem 5 Punkte in meinem Bewertungs-Debüt.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Tiktaalik » So, 02.09.2012 21:24


Eine schöne Bewertung von dir zu dieser Folge - v. a., weil sie das krasse Gegenteil zu meiner Bewertung darstellt. Außerdem finde ich deine Informationen zum Schauspieler Oskar Werner sehr interessant.
Captain David hat geschrieben:Trotzdem 5 Punkte in meinem Bewertungs-Debüt.

Ich bin ja schon seit einger Zeit dabei, alle 69 Folgen zu bewerten und hoffe, dass von dir noch weitere Bewertungen folgen.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon MrGrady » Do, 06.12.2012 20:58


Story und Auflösung finde ich super, der nervöse Täter ist mal etwas ganz anderes und hebt sich wohltuend ab. Zwei Dinge haben mich jedoch gestört, weshalb ich "nur" 4 von 5 Punkten vergeben habe: In den Filmbändern hätte man Schnittspuren finden müssen, das wäre die einfachere (nur nicht so spektakuläre) Überführung des Täters gewesen. Wie Columbo herausfindet, dass die Schlafzimmertür offen war, ist mir zu konstruiert. Schon das Gespräch mit von Wycks Gattin über ihren "Traum" offenbart tatrelevante Details, die im normalen Alltag allerdings so banal und nebensächlich sind, dass sie niemand erwähnen würde. Insgesamt jammere ich jedoch auf hohem Niveau. Die Folge gehört alles in allem sicherlich zu den besseren Columbos.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Oceanic » So, 16.12.2012 17:22


Tolle Folge 4 von 5 :D
Super Beweis!!
Fieser Möp der Mörder... gefällt mir sehr gut wie er das spielt.. (die Rolle seiner Frau fand ich etwas seltsam)
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon MrGrady » So, 16.12.2012 21:38


Kevin hat geschrieben:Mein Problem ist hier die grottenschlechte Leistung von Oskar Werner. Er bekommt von mir als erster Mörder nur einen Punkt. Er wirkt die ganze Zeit über völlig gleichgültig. Die Indizien gegen ihn kann er zwar oft schlüssig widerlegen, aber anscheinend ist ihm die wachsende Anwesenheit von Columbo egal. Sogar als er am Ende offen des Mordes bezichtigt wird, sagt er völlig gleichgültig, Zitat: "Das ist eine amüsante Theorie, aber eben nur eine Theorie."


Interessant, dass dieser Mörder so unterschiedlich von den Zuschauern gesehen wird. Meistens sind sich die Leute ja einigermaßen einig über die schauspielerische Leistung von Columbos Gegenspielern und die Diskussionen entzünden sich eher an anderen Punkten.

Für mich hat Oskar Werner das Columbo-typische, arrogante Gegenspiel zu Peter Falk sehr gut rübergebracht. Seine Gleichgültigkeit wirkte auf mich im besten Sinne überheblich, so mag ich die Mörder bei Columbo besonders gerne. Sein emotionaler und nervöser Ausbruch beim Schlussbeweis hat mir ebenfalls gut gefallen. Ein derart unsouveräner Abgang war mal etwas anderes :)

Bei mir bekommt diese Folge allenfalls leichte Abzüge bei der Plausibilität. Ich finde die handlungsrelevante Vernehmung von Mrs. van Wyck noch immer wenig glaubwürdig. Wer erzählt kurz nach dem Mord an der eigenen Mutter irgendwelches Zeug über Clowns im Schlafzimmer bei der Polizei? Für meinen Geschmack wird Columbo hier allzu offensichtlich auf scheinbar irrelevante Details hingewiesen.
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon tina_82 » So, 16.12.2012 23:02


MrGrady hat geschrieben:Interessant, dass dieser Mörder so unterschiedlich von den Zuschauern gesehen wird.

Ergänzung: nicht nur der Mörder, sondern auch die Nennung der Details. :wink:
Mit Oskar Werner bin ich ja auch noch nicht warm geworden, aber das kann noch kommen. Was ich aber nicht unrealistisch finde, ist die Nennung des Clowns. Ok, vielleicht müsste ich die Szene nochmal sehen. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ich auch solche Nebensächlichkeiten erwähnen würde, wenn ich mich auf die Erinnerung einer Szene konzentriere. Vielleicht ist das dann so ein Frauending mit den Details und Ausschmückungen.
Zudem ist es für mich als Zuschauer toll, wie Columbo diesen Details seine Aufmerksamkeit widmet und dadurch bestimmte Dinge widerlegen oder bestätigen kann.
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