Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

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1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel / "na ja"
4
10%
3/5 gut
10
24%
4/5 sehr gut
14
34%
5/5 überragend
12
29%
 
Abstimmungen insgesamt : 41

Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon sagittarius » Do, 17.02.2011 20:53


Also, was dem Freddie Brower zu Beginn des Films passiert, müsste mir auch mal passieren… :D

Dies ist ein Columbo der Extreme. Er zeigt das dümmste und naivste Opfer der Serie, keiner macht aus so viel so wenig, und wir sehen den "traurigsten" Mörder, der die meisten Krokodilstränen vergießt.
Viele Details machen den Film abwechslungsreich, unterhaltsam, kurzweilig und erheiternd.

Offenbar haben die Macher dieses Columbos Lehren aus dem Vorgängerfilm (Tödliche Liebe) gezogen. Dort wurde das Motiv nicht herausgearbeitet, und es gab eine lächerliche Auflösung.
Hier im "Jackpot" ist das Motiv plausibel, es gibt 30 Millionen Gründe, die Überführung durch einen Fingerabdruck eines Schimpansen ist überzeugend, aber auch simpel und billig.

Indizien sind recht bescheiden. Lamarr ließ Freddie, als er ihn in die Badewanne legte, die Uhr am Handgelenk. Sie war ein Geschenk von ihm, sehr teuer und wasserdicht. Lamarr weiß nicht, dass Freddie die Armbanduhr verkauft und durch ein billiges Imitat ersetzt hat, welches nicht wasserdicht ist. Freddie hätte seine Armbanduhr also nicht ins Bad genommen. Aber wäre er mit einer wertvollen ins Bad gestiegen? Vielleicht war er zerstreut und vergaß, die Uhr abzunehmen? Was für sichere Schlüsse soll man ziehen?

Zudem plante Freddie den Kauf eines teuren Autos, telefonierte zuletzt häufig mit seinem Onkel und kaufte eine Kiste Champagner, obwohl er die Miete nicht zahlen kann (oder gerade deshalb?).

Den Durchbruch bringt Freddies Kamera. Die Gewinnzahlen sind die Blendenwerte, die Freddie als Fotograf vertraut sind. Kann man daraus schließen, dass Freddie der Lottogewinner ist? Von dieser Frage hängt alles ab.

Columbo begreift nun, dass Freddie ein "Problem" hatte, dieser nämlich seine Noch-Ehefrau Nancy betrügen wollte. Columbo erkennt die Zusammenhänge und kann Lamarrs Schuld beweisen, weil der Schimpanse eine Vorliebe für glitzernde Dinge hat, darunter das Medaillon, das Lamarr zur Tatzeit trug.

Raffiniert ist, wie Columbo Nancy überführt. Irgendjemand muss ja um 8 Uhr aus Freddies Wohnung angerufen haben. Columbo verdächtigt Nancy, weil sie das Scheidungsurteil nie unterschrieben hat, allerdings hat er sonst nichts gegen sie in der Hand. Columbo erklärt in Gegenwart Lamarrs Nancy zur Alleinerbin, worauf Lamarr ihre Mittäterschaft aufdeckt. Seit Dr. Kepples Überführung gab es kein Gelächter mehr. In der Vierecksbeziehung Freddie, Nancy, Lamarr und Mrs. Lamarr gibt es schließlich nur Verlierer.

Gefallen hat mir die Wohngemeinschaft, die abgehoben von den Problemen dieser Welt agiert. Lamarr wirkt auf mich etwas spröde, am besten wirkt er, wenn er seinen schlangengleichen Charme verbreitet.

Der Humor kommt nicht zu kurz. Aus der Sicht einer italienisch sprechenden Dame wandelt er vom "Penner" zum "hübschen Gesicht" und schließlich zum gewünschten Schwiegersohn. Witzig auch die Szene im Autohaus, wo Columbo erst nach Vorzeigen seiner Dienstmarke Einlass bekommt.

Der arme Schimpanse! Er kann nur zuschauen, wie sein momentaner Herr getötet wird. Immerhin gelingt durch ihn die Überführung des Mörders. Das war auch der Zweck seines Daseins.

Ich gebe diesem Columbo 4 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon ChryZ » Fr, 27.01.2012 21:32


3 Punkte

Insgesamt ein durchschnittlicher Columbo (also gut = 3 Pkt :D ). Das ist gar nicht negativ gemeint, aber mir gefallen einige andere Folgen wesentlich besser. In diesem Fall fehlt mir ein wenig der Pfiff, das Besondere. Hervorzuheben ist auf jeden Fall die Aufklärung, da man sehr lange im Unklaren gelassen wird, wie Columbo den Fall nun löst. Negativ finde ich den etwas "plumpen" Mord (nicht gerade besonders) und auch das Zusammenspiel von Nancy und Lamar, das fand ich etwas unpassend.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Doc Brown » Sa, 23.06.2012 15:51


Von mir erhält "Tödlicher Jackpot" 4 Punkte.

Eine gelungene Episode, die ich immer wieder gerne sehe. Rip Torn spielt den diabolischen, arroganten Onkel Leon Lamarr sehr gut. :twisted:

Das Motiv ist sehr kreativ und schön ausgearbeitet, allerdings mit kleinen Schönheitsfehlern.
Freddy gewinnt im Lotto und kann sich über den Gewinn nicht so richtig freuen. Schließlich ist da seine (Noch-)Ehefrau, mit der er den Gewinn teilen müsste. Da die Scheidung aber kurz bevor steht, hat er bereits einen Plan gefasst um dies zu umgehen. Er lässt seinen Onkel Leon Lamarr die Millionen gewinnen und will anschließend sich das Geld von ihm geben lassen. :idea:
Pech für Freddy, dass sein Onkel pleite ist und das Geld gerade gut gebrauchen kann. Offensichtlich reichen ihm die versprochenen 10% nicht aus, also bringt er seinen Neffen kurzerhand um und behält den Gewinn für sich.

Der Plan war schon sehr naiv von Freddy. Sicherlich geht er davon aus, dass sein Onkel stinkereich ist und er daher ihm am ehesten 30.000.000 $ zur Verwahrung anvertrauen kann.
Andererseits lernt der Zuschauer die diabolische Seite von Leon Lamarr sehr schnell kennen. Lamarr ist offensichtlich keine Person, der man sich anvertrauen möchte. Verwunderlich, dass Freddy dies in all den Jahren nicht gemerkt hat. ?-/ Offensichtlich ist er da in seiner Sichtweise verblendet, da Lamarr für ihn da war als seine Eltern verstarben.

Spätestens bei der Selbstinszenierung von Lamarr in den Medien und bei seinen Freunden hätten bei Freddy alle Alarmglocken läuten müssen. Unwahrscheinlich, dass dieser selbstverliebte Mann die Millionen wieder her gibt. Eigentlich hätte es einen Millionär gebraucht, der sich öffentlich nicht so inszeniert. Dann wäre es auch nicht so aufgefallen, wenn man die Millionen nach ein paar Wochen einfach transferiert hätte.

Die Indizienkette gefällt mir hervorragend, auch wenn es keine klassische Schlinge-zieht-sich-langsam-zu Indizienkette ist. :such:
Alles fängt mit den Bildern der Sportwagen in Freddys Wohnung an, über die Columbo stutzt. Columbo findet heraus, dass Freddy sich tatsächlich einen teuren Sportwagen gekauft hat, dazu noch eine Kiste Champagner. Lamarrs Erklärungsversusche "So war er halt" überzeugen nicht.
Außerdem sind da noch die nicht-wasserdichte-Uhr und die Lottozahlen auf der Kamera von Freddy, die Columbo wohl endgültig die Erleuchtung verschaffen.

Die endgültige Überführung fällt dann etwas von Himmel, ist aber dafür absolut wasserdicht. Schließlich hat Lamarr das Kostüm nur am Abend des Mordes getragen. Da gibt es keine Ausreden mehr. Lamarr muss in der Mordnacht in der Wohnung gewesen sein.

Die Nebenfiguren überzeugen in ihren Rollen, allen voran die "gierige kleine Nutte" Nancy, die hervorragend verkörpert wird. Lamarr hat Nancy da richtig charakterisiert. Eine Frau, die über Leichen geht, um an Männer mit Kohle zu kommen. Interessant, dass sie ernsthaft glaubt, sie hätte Columbo mit ihrem Schmierentheater um die Scheidungspapiere überzeugt. :P

Unterm Strich also eine gelungen Episode, die wegen kleiner Schönheitsfehler starke 4 Punkte erhält. 8)
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Tiktaalik » Mo, 01.10.2012 17:58


Der Einstieg in dieser Folge gefällt mir sehr gut: Wir erfahren, dass sich Freddy Brower und seine Frau Nancy scheiden lassen wollen. Die beiden streiten sich aber noch, weil er möchte, dass seine Frau seine Schulden mit übernimmt. Im Fernsehen werden just in diesem Moment die Lottozahlen gezogen und Freddy Brower hat 6 richtige. Es ist herrlich, seine Wandlung zu sehen. Auf einmal fürchtet er um seinen Lottogewinn, da er ihn eigentlich mit seiner Frau teilen müsste. Diesen Zwiespalt spielt Gary Kroeger überragend. Danach vertraut er sein Problem seinem Onkel Leon Lamarr an. Dieser verspricht ihm
scheinbar seine Hilfe. In Wirklichkeit bringt er ihn jedoch um. Die Idee, sich für den angeblichen Mordzeitpunkt ein Alibi zu verschaffen, ist zwar mittlerweile alt, aber immernoch gut. Pikanterweise hilft ihm dabei Freddy Browers Frau Nancy, die seine Geliebte ist. Der gesamte Mordplan mit der vorgetäuschten Hilfe beim Verschleiern des Lottogewinns gefällt mir sehr gut.

Als Indizien trägt Freddy Brower bei seinem angeblichen Unfall in der Badewanne eine nicht wasserdichte Uhr. Dies erklärt Leon Lamarr durchaus plausibel damit, dass er vorher viel getrunken hat und daher vergaß, die Uhr auszuziehen. Das andere Indiz ist, dass er kein Kostüm in der Wohnung hatte, obwohl er angeblich zu einem Kostümball gehen wollte. Mehr Indizien zum Tod von Freddy Brower gibt es leider nicht. Danach konzentrieren sich die Ermittlungen leider fast ausschließlich darauf, dass nicht Leon Lamarr den Jackpot geknackt hat, sondern Freddy Brower. Columbo findet heraus, dass das Opfer anscheinend viel Geld gehabt hat. Er kaufte sich nicht nur eine ganze Kiste voller Champagner, sondern auch ein teures Auto. Der letzte entscheidende Beweis dafür, dass Freddy Brower der eigentliche Gewinner der 30 Mio $ aus dem Jackpot ist, gefällt mir aber sehr gut: Der Inspektor findet die Lottozahlen auf der Kamera. Der Schlussbeweis ist überragend: Ein Fingerabdruck eines Affen überführt den Mörder Leon Lamarr. Auch, wie Columbo ihn anschließend dazu bringt, seine Komplizin zu verraten, gefällt mir und passt zum finsteren Charakter des Mörders. Insgesamt macht Rip Torn als Leon Lamarr einen sehr guten Job. Er verkörpert diesen geldgierigen Fiesling wirklich gut. Auch Jamie Rose als Nancy Brower erhält für ihre Darstellung 4 Punkte.

Die große Schwäche dieser Folge ist für mich der Mittelteil. Da passiert mir viel zu wenig. Das Turteln der beiden Mörder wird mir zu intensiv gezeigt, genauso die Parties anlässlich des vermeintlichen Jackpotgewinners Leon Lamarr. Das einzig wichtige ist, dass Columbo nach und nach den wahren Jackpotgewinner herausfindet und damit auch das Tatmotiv. Enttäuschend ist ebenso, dass Columbo nicht in Erfahrung bringt, dass die Komplizin auch die Geliebte von Leon Lamarr ist. Auch das Columbo-Mörder-Spiel erhält von mir nur drei Punkte. Es gibt zwar einige gute Dialoge zwischen den beiden, aber letztlich geben die wenigen Indizien auch nicht viel mehr her.

Als Humor gibt es Columbos "Verkleidung" bei der Kostümparty. Außerdem bietet er bei einer Auktion aus Versehen mit.

Insgesamt ist ist "Tödlicher Jackpot" eine gute Folge, daher gibt es 3/5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Oceanic » Mo, 24.12.2012 10:11


5 Punkte!
Super Story Super Mörder.
Die Ausgangslage gibt mir nur was zu denken wie soll das dann ablaufen er gibt ihm das Geld einfach und gut ist? Das schaut was seltsam aus oder??Warum sollte er ihm alles schenken oder will er es nicht angebenn..
Also da hätte mann es auch offi. sagen können und er hätte doch immer noch 15Mio$ gehabt.

Aber egal Super Story Toller Beweis!! (Obwohl ich den Affen von Beginn an als Verrräter auf der Rg. hatte :D was ist da für ein Mietshaus wo der wohnt? So eine Art Kommune?? Und nacht seinem Tot sind sie alle in seiner Wohnung??!)
Der Mörder ist einfach Klasse! Und der Schluss mit seiner " Geliebten" Reizendes Paar!
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon MrGrady » Mo, 14.01.2013 22:01


Es gibt sie also doch noch, die charismatischen Bösewichte, die einer Folge ihr Gesicht verleihen. Dabei hatte ich nach den blassen Milchbubis aus "Schleichendes Gift", "Luzifers Schüler" und "Niemand stirbt zweimal" schon vermutet, Columbo hätte die ausdrucksstarken Schurken alle in den 70ern verhaftet. Und auch bei "Tödlicher Jackpot" hatte ich am Anfang kurz Bedenken, der Verlierertyp könnte nach dem Lottogewinn seine Frau umbringen, um die ganze Kohle einzusacken. Zum Glück tritt kurze Zeit später Onkel Leon ins Bild und ich wusste, wer der Mörder ist. Sein Neffe Freddy fügte sich dann ja auch in die wesentlich passendere Opferrolle.

Rip Torn spielt den bösen Onkel derart überheblich und durchtrieben, dass es eine wahre Freude ist ihm zuzusehen. Mit aufgesetzter Freundlichkeit lächelt er seine Mitmenschen an und strahlt dabei doch seine ganze Arroganz und Verachtung aus. Für mich der beste Columbo-Gegenspieler in den 90er-Folgen, die ich bislang gesehen habe.

Auch die Handlung gefiel mir gut. Die Idee mit dem Lottogewinn war innovativ, der Affe und die Hippies gaben der Folge zusätzliches Profil. An "Tödlicher Jackpot" kann man sich gut erinnern. Auch die Ermittlungsarbeit des Inspektors ist nachvollziehbar und solide.

Nicht ganz zufrieden war ich allerdings mit dem Ende. Dass der Affe etwas mit der Überführung zu tun haben wird, war mir als inzwischen geübter Columbo-Seher schon beim Mord klar. Die Idee mit den Fingerabdrücken war ein bisschen bei "Mord in Pastell" abgekupfert, wurde dort aber wesentlich spannender und überraschender inszeniert. Die Überführung der Komplizin ist schließlich wahrlich kein Knaller mehr.

Unter dem Strich verfehlt die Folge deshalb knapp die Höchstwertung. Ich gebe 4 Punkte für eine sehr gelungene Episode.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon eddi spaghetti » Do, 18.07.2013 07:48


Ich bin etwas verwundert, dass diese Folge hier so gut abschneidet, ich halte sie nämlich für eine der schwächeren der zweiten Ära.

Aber fangen wir von vorne an:

Das Mordmotiv ist im Großen und Ganzen nachvollziehbar, wobei ich manchmal schon verwundert bin, wie kalt manche Columbo-Mörder sind. Da wird der eigene Neffe umgebracht, obwohl dieser noch bereit ist, 10 % des Gewinns an den Onkel abzutreten, was immerhin noch schlappe 3 Millionen Dollar ausmacht.

Der Mord an sich gefällt mir in der Umsetzung ausgesprochen gut, besonders der Moment, in dem Freddie in der Badewanne nochmal zu sich kommt;der hat mich beim ersten Ansehen erschaudern lassen. Auch als Nancy zu Leon stößt und klar wird, dass die beiden Komplizen sind, ist gut umgesetzt worden. Das wäre aber auch schon mein erster Kritikpunkt: Die Affäre/Beziehung zwischen den beiden funzt überhaupt nicht, das nehme ich denen keine Sekunde ab, was wahrscheinlich an der übertriebenen Darstellung liegt. Nancy zerfließt ja geradezu in Leon's Händen. Naja, wers mag... ?-/
Die Auflösung ist meiner Einschätzung nach gelungen, Columbo kann beweisen, dass Leon in der Tatnacht am Tatort war. Leider sehe ich hier aber starke Parallelen zur Auflösung von "Der erste und der letzte Mord". Grundsätzlich ist das kein Problem, bei einer so langlebigen Serie passiert sowas zwangsläufig, jedoch sollten die Zeitabstände schon etwas größer sein. So stören mich die noch stärkeren Parallelen zu "Mord in Pastell" bezüglich der Auflösung auch nicht.

Nun aber zu meinen Kritikpunkten, die ich mal stichpunktartig aufführen möchte:

- die Einführung (damit meine ich den Zeitraum bis zu Columbo's erstem Erscheinen) ist mit 30 Minuten etwas zu lang geraten, da hätte man 10 Minuten Spielzeit auch gut nach hinten packen können,

- der gesamte Mittelteil ist die große Schwachstelle der Folge. Besonders das Verhalten von Columbo finde ich arg übertrieben dargestellt. Das beginnt beim Aufeinandertreffen von Columbo und Leon in dessen Laden, wo Columbo gefühlte 15-mal noch eine Frage hat, geht über die Szene im Auktionshaus, wo Columbo Dinge ersteigert ohne es zu bemerken, und gipfelt in der schrecklichsten Szene des Films auf dem Friedhof. Ich weiß, Columbo ist ein Schussel, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Autoren ihn in dieser Folge noch schusseliger und verwirrter haben wollten. Das gefällt mir überhaupt nicht, weil ich es in diesem Fall auch überhaupt nicht lustig fand. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Columbo der ersten Ära eine Beerdigung so pietätlos gestört hätte wie hier. Noch schlimmer fand ich die alte Italienerin, die Columbo erst für einen Penner hielt und entfernen lassen wollte und dann, ganz plötzlich, total begeistert war und zwar nur, weil Columbo italienisch spricht. Also bitte...

- am Ende geht es mir dann etwas zu schnell. Für mich wird nicht wirklich ersichtlich, seit wann Columbo Leon unter Verdacht hatte und wie er ihn dann überführt. Mir macht das immer besonderen Spass zu sehen, wie überlegen Columbo dem Mörder ist (z.B. Luzifers Schüler, aber auch in den meisten anderen Episoden), hier fehlt es mir vollkommen. Ich kann keinen wirklichen Spannungsbogen erkennen, auf einmal is Schluss.

- die Indizien sind zwar ok, aber die Reaktion von Leon gefällt mir nicht. Im Grunde gibt es doch zwei Möglichkeiten: entweder man hat eine plausible Erklärung für das "eigenartige" Verhalten des Neffen oder man sagt Columbo einfach, dass man keine Idee hat. Aber die Antwort: "er war nunmal so" ist doch geradezu eine Einladung sich verdächtig zu machen. Das Indiz mit der Zahlenkombination auf der Kamera fand ich übrigens sehr gut, da zu diesem Zeitpunkt klar war, dass Columbo weiß, das Freddie der Lottogewinner war und nicht Leon.

Wie gesagt, insgesamt bin ich wenig angetan, aber der gute Mord und die schlüssige Aufklärung und meine unbändige Liebe zu Columbo lassen mich doch noch zu 3 Punkten hinreißen. :wink:
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Ducky » So, 08.12.2013 08:44


5 Punkte

Onkel Leon ist wirklich ein Mörder, den zu beobachten Spass macht.Seine gesichtsausdrücke, seine hanze art sind klasse.

Der Mord ist in der Ausführung zwar einfach, aber dafür gut gepkant, auch was das Alibi angeht.

Das Paar Leon Lamarr und die Fast-Ex seiens Neffen passt gut zusammen, zumindest vom Charakter her.

Es gibt vilele schöne Columbo-Momente. Besonders hervorheben möchte ich Columbo's Reaktionen auf leon's Traueranfall und den auf die Vorstellung von Nancy, als sie zu erklären versucht, warum sie Scheidungspapiere noch nicht unterschrieben hatte, besonders beim zweiten hatte ich den Eindruck, dass Columbo die Vorstellung wirklich genosen hat.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Topi » Di, 17.02.2015 20:55


Tödlicher Jackpot ist die einzige Folge- glaube ich, in der ich mit dem Opfer wirklich mitfühle. Seine naive Art wird durch den kleinen Affen als trauernder Hinterbliebender noch verstärkt.
In der Mitte dieser Folge lässt sich ein leichtes Schwächeln feststellen. Ich glaube nicht, wie Martha, dass diese Folge ganz perfekt ist - also »unverbesserlich«.

Geschichten von Leuten, die ihren Lotteriegewinn verballert haben und in Null Komma Nichts danach mit Schulden da saßen, hat man genug gehört.
Tödlicher Jackpott zeigt genau dieses Muster: Reichtum/Falsche Freunde/ Prasserei. Bevor die Geschichte an ihrem Ende (Armut/Schulden) ankam, Schritt Columbo ein.

Der Onkel, der das Geld ansich brachte, ist mit Feiern beschäftigt und der Neffe, dem es gehören sollte, bestellt auch schon mal Champus und einen Rennwagen.
Diese Doppelung ist vielleicht realitätsnah, doch für die Folge langweilig.

Ich hätte es besser gefunden, wenn die Geschichte ungefähr so erzählt worden wäre:
Onkel arbeitet bei einer Bank oder Versicherung. Er ist ein glückloser Zocker. Aufgrund seiner Spielschulden griff er in die Firmenkasse. Mit einem todsicheren Tipp hätte er alles zurückgezahlt, doch er verliert wieder. Das Wasser steht ihm bis zum Hals. Wenn er das Geld nicht innerhalb dreier Tage zurückzahlt, fliegt er auf und muss hinter Gitter.

Da kommt sein Neffe und bittet den Onkel um Rat, denn der kennt sich als Bankmann in Geldgeschäften aus.
Onkel löst den Gewinn ein, stopft das Geldloch gerade rechtzeitig und ermordet den Neffen..

Columbo spürt natürlich sofort, dass er in Onkel den Mörder vor sich hat. Doch wie soll er ihn packen? Was ist das Motiv? Natürlich, dass der Onkel mit dem Gewinnn die Unterschlagung verdeckt. Dahinter muss Columbo erst mal kommen.

Der Gewinner wird in meiner Konstruktion nicht öffentlich bekanntgegeben. Es heißt nur: Ein Einwohner von....

Ich hätte die Übergabe des Gewinner-Schecks gerne in einem nüchternen Büro gesehen.

Die Tante des Opfers ahnt, dass ihr Mann den Pott geknackt haben muss, denn es ist reichlich Geld übriggeblieben für allerhand Luxus.

Diese Konstruktion hätte sich vielleicht besser auf das Columbo-Mörderspiel ausgewirkt.
Columbo schnüffelt rum und deckt auf, dass der Onkel zeitweise hohe Spielschulden hatte. Onkel geht der A*** auf Grundeis, dass Columbo seine Unterschlagung aufdeckt.
Das war Betrug.
Columbo hätte den Onkel schön in die Ecke treiben können: Ich hab da noch eine Frage....
Und Rick Torn (Schreib ich ihn richtg?) hätte die kämpfende Ratte mit gebleckten Szenen sicher gut dargestellt. Ich denke, da wäre mimisch noch mehr drin gewesen. Er hätte die Fiesheit in seiner Mimik noch steigern können.
Und am Ende schnappt Columbo den Onkel als Mörder - und die Geliebte als Komplizin mit.

Grüße
Topi

P.S. In die Zukunft gedacht: Der unglückliche Neffe hätte wahrscheinlich das Geld ohnehin gleich verloren. Er wurde ja so unbedarft dargestellt.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon zimtspinne » Mi, 18.02.2015 18:32


Also Topi, du bin ich diesmal gar nicht bei dir.

Der Tödliche Jackpot ist ganz fein ausbalanciert, jede Nuance und jede Facette genau an ihrem Platz!

Deine Version würde den teuflischen Mördercharakter verwässern, ebenso den seiner Frau.

Keine Folge sonst hat solch ein grandios diabolisches flair.
Nicht nur Leon samt Gattin haben den Teufel auf ihren Schultern sitzen, auch Leons Geliebte/Freddies Ex und Freddie selbst äugen teuflisch durchtrieben durch die Gegend und gucken, wo was zu holen und übers Ohr zu hauen ist.

Mitleid mit Freddie hab ich an keiner Stelle. Erstens ist er nicht "mein Mitleidstyp", zweitens ist er wie gesagt selbst arg hinterlistig unterwegs.
Nicht nur seine Exfreu will er betrügen, auch mit seinen Hippie-Freunden ist er nicht ehrlich. Er will sein eigenes Süppchen kochen, mit Hilfe des ausgefuchsten Onkels, an den er sich sicher nicht aus Naivität wendet, sondern weil er glaubt, genau dieser Onkel ist der Richtige für einen Plan gegen seine Frau.

Soviel Scheinheiligkeit wie in dieser Folge gibts auf einen Haufen selbst bei Columbo selten.
Wenn Leon herzzerreißend um seinen Lieblingsneffen jammert, könnte ich immer wieder in Entzücken geraten. Herrlich!

Die Folge ist für mich perfekt, so wie sie leibt und lebt.

Ist auch eine, die ich immer wieder gerne schauen mag.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Topi » Mi, 18.02.2015 18:46


O.K.
Aber ich möchte das gerne nochmal schwarz auf weiss von dir haben :D

Du hast 0 (Null) Mitleid mit dem Jackpottgewinner?
Für mich ist er den Fiesen dieser Welt vollkommen unterlegen. Er weiss das und will endlich mal am Tischende mit den fetten Speisen sitzen.

Er hat mit seiner Exgattin in spé wohl schon einige Kämpfe durchstehen müssen. Die Schulden sind deine, die Gewinne gehören mir, lautet ihr Motto.
Da kann ich gut nachvollziehen, dass ihm nicht passt, dass er mit ihr teilen soll.

Unehrlich seinen Freunden gegenüber? Die hätten ihn bearbeitet mit: Spende das dem Umweltschutz / für den Weltfrieden.......

Ich habe Freddy immer nur als ungefestigten Charakter gesehen, der im Grunde nicht weiss, wer ihm einen guten und uneigennützigen Rat geben könnte.

Ich mag diese Folge auch. Die Sache mit der Uhr ist genial.
Ein Schönheitsfleck in meinen Augen: Kaum zu glauben, dass der fiese Onkel seinem Neffen eine so teure Uhr geschenkt haben soll. (Trotz Händlerrabatt)
Ihm hätte ich zugetraut, dass er ihm eine Fälschung untergejubelt hat.

Grüße
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon zimtspinne » Mi, 18.02.2015 19:15


hehe, da haben wir eine ganz unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation. :smoke:

Laut Aussagen seines Onkels und seiner Freunde, und ich verwerte hier mal nur die seiner Freunde aus Kulanz, ist er ein chronischer Pleitier, Schuldenmacher, Biertrinker (liebt er mehr als Frauen) und Luftschlossbauer.

Er lebt mehrheitlich in den Tag hinein, was ja keine Schande ist und ich sehr gut verstehen kann, aber dann kann man eben auch nicht unbedingt sicher mit dem fetten Kuchen rechnen.

Wer heiratet, übernimmt Verantwortung, für sich und ein bisschen auch für die Ehe, also kann er sich nicht bei der erstbesten Gelegenheit klammheimlich wieder davonmachen. Mitgehangen, mitgefangen!

Mit Freddie würde ich vielleicht mal eine Fotosession machen, mehr aber auch nicht. Wäre er mir viel zu windig für.

Also ja, für mich ist er schon ein durchtriebenes Bürschchen, das nicht die kriminelle Energie seines Onkels hat, aber vorhanden ist sie bei ihm definitiv.

Die rothaarige Hexe und Freddie - die schenken sich beide nix. Beide haben den Sinn einer Ehe nicht verstanden.

Freddie hätte die Kohle ja eh nur rausgeschmissen für Tand und Dümpelei, da ist sie bei Leon prinzipiell schon besser aufgehoben. :P

gut, den Mord an Freddie kann ich natürlich nicht gutheißen, prinzipiell.... aber leid tut er mir im Gegensatz zu einigen anderen Opfern nicht.
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Topi » Mi, 18.02.2015 19:54


Super interessant zu lesen, dass du den Charakter des Opfers ganz anders siehst.

Für mich ist klar, wenn es ein freier Fotograf mt seiner Arbeit zu einem bescheiden Haus bringt und seine Gattin nicht arbeiten muss, muss er schon ganz schön rührig sein und rund um die Uhr arbeiten.
Stichwort Uhr: Hin und wieder ist ein neues Ojektiv oder eine neue Kamera nötig - Oder es läuft mal nicht so gut... Das Verpfänden der teuren Uhr ist nichts Ehrenrühriges.

Ich finde deine Argumente interessant - aber ich kann dir nicht folgen. Vor allem sehe ich den Schimpanden als Indiz, dass Freddy ein guter Typ ist. (Nicht in der Realität...Auch Tiere können irren) - Aber in einer Fernsehserie scheint mir Freundlichkeit Liebe zum Äffchen und umgekehrt (das Äffchen litt mit), zu anzeigen, dass Freddy ein Naiver, Guter ist.

....Ich höre schon dein Argument: Er hat den Affen nur als Motiv gebraucht...

Viele Pärchen bekriegen sich nach der Trennung und verlieren jedes Maß - einfach weil es um verletzte Gefühle geht. Es muss nicht sein, dass die beiden immer so fies miteinander umgegangen sind.

In einem stimme ich dir zu: Freddy hätte das Geld nur so zum Fenster rausgeworfen. Und wahrscheinlich hätte er den teuren Sportwagen gegen einen Baum gesetzt...mit tödlichem Ende für sich selbst.

...und die Moral von der Geschicht.....Die Gier ist ungesund....

Übrigens fand ich die popelige Feier im TV sehr witzig. Billiger geht´s nicht.
Und der Maskenball bei Onkel: "Nur für Millionäre" - Nette Einladung für Diebe aller Art.

Grüße
Topi
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon zimtspinne » Mi, 18.02.2015 20:57


Du gehst davon aus, dass Rotfuchs nicht arbeiten musste.... oder wollte.... aber das wird doch nie gesagt?

Nur, dass er ihren Luxus oder "Luxus" finanzierte, was aber durchaus auch bedeuten kann, dass sie in ihrer Boutique arbeitete und damit auch zum Lebensunterhalt beitrug.
Es wird auch nie angedeutet, dass sie sauer ist, weil sie nun selbst arbeiten muss oder dass sie seit neuestem erst wieder arbeitet.

Außerdem plappert da Freddie seine subjektive Meinung daher, in einem Rosenkrieg - ob das so ganz der wahren Lage entspricht? Sie macht sich fertig für ein Date, da hört sie nicht so genau auf das Geplapper des Ex, würde mir viell. ebenso gehen.

Außerdem geht Freddie ganz gewiss hauptsächlich aus egoistischen Motiven seinem Job als freier Fotograf nach und nicht etwa hauptsächlich, um ihre Cremetöpfchen zu finanzieren und ein zukünftiges Kinderglück. Sonst hätte er sich einen sicheren und seriöseren job gesucht.
Er wollte das gerne machen und zog es durch. Stellt es dann aber so dar, als hätte er große Opfer für sie gebracht.

In einem geb ich dir recht: Die sind sicher nicht immer so miteinander umgegangen. Gier und verletzte Eitelkeiten sind eben schlechte Ratgeber.. oder: wo die Liebe hinfällt, wächst kein Gras mehr.

Vom Schimpansen hättest du besser echt nicht angefangen... :o

wer einem Schimpansen Kinder- oder Puppenkleider anzieht und ihn in einem Menschenhaus hält, ist gewiss kein Tierfreund und für mich kein guter Typ sondern ein Ignorant bis Idiot.
Halte mich schon jeher zurück, aber immer wenn ich diesen lächerlich angezogenen vermenschlichten Affen sehe, rollt es mir die Fußnägel hoch.
Ich kann eh die gesamte Hippiesippe nicht besonders leiden da in dem Haus. Es gibt aber auch HIppies, die ich schon mochte, also nicht pauschal Mist :wink:
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Re: Bewertet: "Tödlicher Jackpot"

Beitragvon Topi » Do, 19.02.2015 17:50


Aber ohne den Affen könnte der Mörder nicht überführt werden... :D

Die Grippe hat mich Schach Matt gesetzt.
Bis nächste Woche

Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
Topi
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