Bewertet: "Tod am Strand"

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5/5 überragend
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon columbo93 » Mi, 02.09.2009 19:30


Nelson Brenner ist Geheimagent. Sein ehemaliger Partner "Geronimo" hält ihn gar für einen Doppelagenten und bekommt aus einem Jahre zurückliegenden Auftrag noch Geld von Brenner. Beide treffen sich auf einem Rummelplatz. "Geronimo" soll für Brenner im Auftrag des "Direktors" einen Mikrofilm-Austausch ausführen, damit der Besitzer des Mikrofilms, "Steinmetz" keine Verbindung zwischen den verschiedenen Agenten herausbekommen kann. Der Austausch soll am Abend am Strand stattfinden. Dort findet "Geronimo" seinen Kontaktmann, Melville, und trifft sich mit ihm unter einer Brücke. Kurz nachdem das Treffen vorüber ist, wird "Geronimo" von Brenner erschlagen. Für die Polizei sieht es zunächst nach einem Raubüberfall aus. Einige Kleinigkeiten verwundern Columbo allerdings: So ist dem Toten beispielsweise das Jackett ausgezogen worden. Eine Streichholzpackung beim Toten weist darauf hin, dass dieser vor dem Mord in einer naheliegenden Kneipe zu Gast war. Der Barkeeper kann sich auch an das Opfer erinnern und weiß, dass dieser sich mit einem zweiten Mann getroffen hat. Er hat jedoch beide noch nie zuvor gesehen. Am nächsten Morgen zeichnet Brenner für seinen bürgerlichen Beruf eine Rede auf Band auf, die von einem Geschäftsmann nach an diesem Vormittag gehalten werden soll und präpariert die Wanduhr so, dass man meint, er hätte diese Rede bereits in der Nacht zur Mordzeit aufgenommen. Sergeant Kramer findet inzwischen heraus, dass sich der Tote in seinem Hotel als A.J. Henderson ausgegeben hat. Bei dessen Arbeitgeber wird festgestellt, dass Henderson noch lebt und nicht identisch mit dem Toten ist. Von den Hotelangestellten erfährt Kramer, dass "Geronimo" am Nachmittag vor seinem Tod noch auf dem Rummelplatz war. Dort fragt Columbo herum, ob jemand den Toten gesehen hat. Tatsächlich findet er einige Zeugen, die "Geronimo" und Brenner gesehen haben, jedoch kann sie keiner identifizieren. Auf einem Foto sind beide jedoch zu erkennen, und so sucht der Inspektor Brenner auf, der sich gerade die von ihm verfasste Rede anhört. Brenner gibt vor, Henderson für seine Firma abwerben zu wollen. Columbo berichtet, dass der Tote sich nur als Henderson ausgab, doch auch Brenner kann sich darauf keinen Reim machen. Am Nachmittag trifft Brenner den "Direktor", der über den Tod "Geronimos" höchst ungehalten ist. Brenner gibt vor, an einen Raubmord zu glauben. Der "Direktor" gibt Brenner die Anweisung, keine Agenten-Informationen an Columbo herauszugeben. In der Zwischenzeit identifiziert der Barkeeper Melville. Dieser behauptet aber, keinen Henderson zu kennen. Bei seinen weiteren Ermittlungen wird Columbo beobachtet. Dieser sucht erneut Brenner auf, der gerade eine geschäftliche Gartenparty gibt. Brenner gibt sein Alibi an und macht zudem deutlich, wie viel Einfluss er hat. Columbo berichtet vom bisherigen Stand der Ermittlungen und welche Kleinigkeiten ihn stören. Auch erzählt Columbo, dass er verfolgt wird. Am Abend ruft Brenner mit verstellter Stimme als "Steinmetz" Melville an und bestellt ihn an einen geheimen Ort. Brenner erscheint als "Steinmetz" und versucht, Melville zu beruhigen. Dann gibt er ihm seinen Wagen und sprengt diesen mit einer ferngesteuerten Bombe in die Luft. Melville überlebt jedoch das Attentat und berichtet der Polizei alles, was er weiß. Auch beschreibt er "Steinmetz", so dass ein Phantombild angefertigt werden kann. Columbo sucht wiederum Brenner auf und berichtet, dass "Steinmetz" wohl nicht vor hatte, Melville zu töten, da zu wenig Sprengstoff im Wagen war. Der Inspektor sagt Brenner, dass er ihm im Verdacht hat, doch dieser will davon nichts wissen und droht mit Konsequenzen, wenn Columbo ihn weiter belästigt. Anschließend ruft Brenner den "Direktor" an. Am Nachmittag wird Columbo von einer ganzen Reihe von Agenten des CIA, unter ihnen der "Direktor", aufgesucht. Der "Direktor" berichtet, dass Brenner einer der am besten getarnten Geheimagenten ist und alle Unklarheiten, die Columbo beschäftigen, der Aufrechterhaltung dieser Tarnung zuzuschreiben sind. Auch "Geronimo" gehörte zu den Geheimagenten. Über "Steinmetz" weiß der "Direktor" auch nicht viel, obwohl das CIA schon lange hinter ihm her ist. Für Brenner ist die Sache damit erledigt. Er lädt Columbo für den Nachmittag in sein Haus ein, was der Inspektor natürlich dankbar annimmt. Dort zeigt Columbo Brenner die Zeichnung von Steinmetz. Anschließend sucht der Inspektor Salvatore Defonte auf, den Geschäftsmann, für den Brenner in der Mordnacht die Rede verfasst hat. Von diesem lässt er sich besagte Rede aushändigen. Am nächsten Tag wartet Columbo schon in Brenners Büro auf ihn und spielt das Tonband mit der Rede ab. Columbo zeigt Brenner, dass sich dieser leicht als "Steinmetz" verkleiden konnte und die Rede am Morgen nach dem Mord aufgenommen hat. Brenner erwähnt in seiner Rede, dass China die bevorstehenden olympischen Spiele boykottieren will. Diese Nachricht wurde aber erst am frühen Morgen in Peking bekannt. Brenner gesteht. Wieder einmal ein Columbo vom Feinsten, der allerdings in der Aufklärung einen kleinen Haken hat: Brenners Alibi wird von Columbo widerlegt, aber mehr doch auch nicht. Sicher, warum sollte er sein Alibi fälschen, wenn er sowieso nichts mit dem Mord zu tun hatte, aber ein Beweis für die Tat ist es nicht.

Apropos merkwürdig: Brenner und "Geronimo" machen als Treffpunkt den Rummelplatz aus. Beiden ist wichtig, nicht zusammen gesehen zu werden. Der Fotobeweis ist schlichtweg Pech, aber warum müssen beide ihre Schießkünste am Schießstand beweisen. Bei der Treffsicherheit muss sich der Besitzer des Standes doch an beide erinnern.

Davon abgesehen gibt's wieder mal einen dialogreichen Columbo-Fall mit vielen guten Szenen und der Gewissheit, dass Columbo auch vor dem CIA nicht zurückschreckt. Auch sonst sind wieder mal viele lustige Szenen zu begutachten. eine sehr gute folge, mit tollem leslie nielsen

und die auflösung is herrlich

die sonnenscharlosie und die olympischen spiele, clever ausgetüftelt
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Mr. Brimmer » Mo, 15.02.2010 16:20


Ich mag diese Episode gar nicht.
Recht merkwürdige Handlung mit zu
viel Agenten und Geheimdienstgetue.
Sehr unübersichtlich und meiner Meinung nach
umständlich inszeniert. Auch Mc Goohan kann da
nicht viel gutmachen. Eine der 5 schwächsten
Episoden für mich. 2 Punkte.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon sagittarius » Mi, 31.03.2010 12:31


Auch Columbos Auto braucht Benzin. Die Tankstellenszene ist wohl die beste des Films.
Aber sonst ist der Film recht durchwachsen. Aufgrund der Fallkonstruktion entfällt das unmittelbare Aufeinandertreffen von Columbo und Mörder, da es keine erkennbare Beziehung zum Opfer gibt. Die folgt erst nach solider Polizeiarbeit (Strand -> Kneipe -> Hotel -> Rummelplatz (Panda, Foto)).

Erstaunlich ist, dass das Treiben der Agenten (besonders von Geronimo) so umfassend rekonstruiert werden kann. Auf dem Rummelplatz werden sie fotografiert und egal, wo Geronimo sich aufhält, immer gibt es Zeugen. Der Barkeeper sagt sogar aus, dass Geronimo beim Verlassen der Kneipe verfolgt wurde. Ein guter Agent sollte sich so verhalten, dass ihn nur wenige sehen und sich niemand an ihn erinnern kann.

Warum konstruiert Mr. Brenner ein Alibi durch Vorstellen der Uhr von 7:00 Uhr auf 10:55 Uhr? Es verdächtigt ihn doch niemand. So gräbt er ein Loch und fällt selbst hinein. Paul Hanlon aus "Wenn der Eismann kommt" lässt grüßen. Hätte Brenner auf den Trick verzichtet, hätte Columbo ihm nichts beweisen können.

Eine gute Idee ist das Scheinattentat, welches Brenner als Steinmetz verübt. Das Opfer soll überleben und eine Beschreibung abgeben. Die Polizei sucht dann ein Phantom. Nur: Der Anschlag wird so dilettantisch durchgeführt, dass Columbo misstrauisch wird und in Steinmetz den Mr. Brenner vermutet.

Das Duell Columbo / Brenner empfand ich als langweilig. Ich sehe in diesem Columbo zu wenig positive Elemente und gebe 2 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon musicola » Di, 19.04.2011 13:35


Beim Treffen in der Lokomotive mit dem hohen Herrn des Geheimdienstes weist sich dieser übrigens als "Phil Corrigan - Secret Agent X 9" aus! Hab dann mal Google bemüht:
http://en.wikipedia.org/wiki/Secret_Agent_X-9

Netter Gag! ;-)


Gruß
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Ducky » Do, 21.04.2011 15:28


Ich hab auch mal 2 Punkte gegeben, weil es genau 2 Sachen gibt, die mir gefielen.
Einmal der von musicola erwähnte x-9-Gag (da schlägt das Herz des Comic-Junkies höher), zum anderen Columbos lauthals gerufene Frage, ob seine Agenten Waffen tragen.

Ansonsten ... irgendwie langweilig. Die ganze Agenten-Szene-Schiene funktionierte irgendwie nicht für mich. Und Brenner ist auf der einen Seite ein Top-Agent, macht aber die blödesten Fehler.

Gute Idee, aber schlecht umgesetzt
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Doc Brown » Mo, 27.06.2011 18:16


Ich gebe schwache 4 Punkte. Ich hatte die Folge irgendwie schlechter in Erinnerung, aber als ich mir die Folge gestern ansah, fand ich sie dann doch nicht so schlecht. Keine Perle, aber eine gute Episode.

Das ganze Agentengedöns stört mich eher. So 100%ig habe ich das auch nicht verstanden. Brenner hat sich diese ganze Microfilm-Geschichte doch nur ausgedacht um „Henderson“ zu töten und den Verdacht auf Melville zu lenken, oder? ?-/

Sehr gelungen fand ich Columbos Ermittlungsarbeit um auf Brenner zu stoßen. Das hat Spaß gemacht ihn dabei zu beobachten, wie er sich langsam zu Brenner vor tastet. Erst die Auskunft des Hotels, dass Henderson nach dem Rummel gefragt hat, dann die Befragungen auf dem Rummel und schließlich der Fotostand. Sehr schön. :D
Auch die erste Begegnung mit Brenner ist gelungen. Columbo nähert sich langsam und leicht schüchtern von der Seite an und vergleicht sein Foto wortlos mit dem echten Brenner. :D Dieser meint nur lapidar „Sie sind hier falsch“. 8)

Das Zusammenspiel zwischen Brenner und Columbo war dann doch besser als ich es in Erinnerung hatte. Sicherlich gibt es einige bessere, aber so blass wie z.B. Benedict oder Jennings fand ich Brenner dann doch nicht. Das Zusammenspiel lebt nicht von einer besonderen Eloquenz von Brenner, sondern von der interessanten Konstellation, dass Brenner beim CIA ist und somit kinderleicht Druck auf den kleinen Polizeibeamten Columbo ausüben kann. Columbo hat es hier also besonders schwierig.

Die Überführung ist dann in der Tat etwas merkwürdig. Auf der einen Seite toll, wie Columbo anhand von Kleinigkeiten (Jalousie und die unbedachte Äußerung über die Chinesen) Brimmers Alibi widerlegt. Auf der anderen Seite schließe ich mich der Meinung von martha an: Dieser Fatalismus von Brimmer bei seiner Überführung ist in der Tat merkwürdig. Ich wundere mich ja ohnehin immer darüber, mit welcher Gleichmütigkeit die meisten Mörder ihre Überführung hinnehmen. Kaum einer versucht noch einmal eine letzte Verzweiflungstat wie z.B. eine Flucht.
Bei Brimmer ist es noch mal eine Nummer extremer. Er zeigt nicht mal die Winzigkeit einer Gefühlsregung bei seiner Überführung. Er unterhält sich mit Columbo ganz normal weiter, als ob nichts gewesen wäre. Vielleicht kann man ja nach einer Zeit als Agent seine Gefühle ausblenden? :?

Übrigens: Toller Spruch von Columbo, auf die von ihm selbst aufgeworfene Frage, von wem er denn verfolgt wird: „Ein Inkassobüro kann’s nicht sein, die Karre ist bezahlt“ :klatsch:

Unterm Strich reicht es gerade noch so zu 4 Punkten, weil das Gesamtbild stimmt. Ich fühlte mich gut und niveauvoll unterhalten. :tv:
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon martha » Sa, 02.07.2011 17:04


Doc Brown hat geschrieben:Sehr gelungen fand ich Columbos Ermittlungsarbeit um auf Brenner zu stoßen. Das hat Spaß gemacht ihn dabei zu beobachten, wie er sich langsam zu Brenner vor tastet. Erst die Auskunft des Hotels, dass Henderson nach dem Rummel gefragt hat, dann die Befragungen auf dem Rummel und schließlich der Fotostand. Sehr schön. :D


Ja, das ist für mich auch der ganz große Clou dieser Folge.
Es ist ja eigentlich kein Anhaltspunkt gegeben, der den inspector auf die Spur von Brenner führen müsste.
Aber er steht dann plötzlich doch neben ihm.
Diese Recherche von Columbo hat mir auch sehr gut gefallen.
Erste Sahne!
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 02.07.2011 18:27


Doc Brown hat geschrieben:
Die Überführung ist dann in der Tat etwas merkwürdig. Auf der einen Seite toll, wie Columbo anhand von Kleinigkeiten (Jalousie und die unbedachte Äußerung über die Chinesen) Brimmers Alibi widerlegt. Auf der anderen Seite schließe ich mich der Meinung von martha an: Dieser Fatalismus von Brimmer bei seiner Überführung ist in der Tat merkwürdig. Ich wundere mich ja ohnehin immer darüber, mit welcher Gleichmütigkeit die meisten Mörder ihre Überführung hinnehmen. Kaum einer versucht noch einmal eine letzte Verzweiflungstat wie z.B. eine Flucht.
Bei Brimmer ist es noch mal eine Nummer extremer. Er zeigt nicht mal die Winzigkeit einer Gefühlsregung bei seiner Überführung. Er unterhält sich mit Columbo ganz normal weiter, als ob nichts gewesen wäre. Vielleicht kann man ja nach einer Zeit als Agent seine Gefühle ausblenden? :?

Übrigens: Toller Spruch von Columbo, auf die von ihm selbst aufgeworfene Frage, von wem er denn verfolgt wird: „Ein Inkassobüro kann’s nicht sein, die Karre ist bezahlt“ :klatsch:

Unterm Strich reicht es gerade noch so zu 4 Punkten, weil das Gesamtbild stimmt. Ich fühlte mich gut und niveauvoll unterhalten. :tv:



Wie kommt denn Brimmer da auf einmal mit ins Spiel ?
Das war doch ne ganz andere Geschichte.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Doc Brown » So, 03.07.2011 15:53


Hoppla, natürlich ist es nicht Brimmer. Das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich meine natürlich Brenner.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Grey Eminence » Sa, 03.12.2011 03:18


Ich bewerte die Folge mit 3 Punkten. Sie enthält viele gute Ansätze, die leider nicht weiter ausgeführt werden. So hätte man den fiktiven "Steinmetz" noch öfter in Aktion treten lassen können (wäre sicher lustig geworden) und auch die Hintergründe der Agenten wären eine ausführlichere Betrachtung wert gewesen. Vermutlich ist dies aber der knappen Zeit geschuldet, die Folge wäre über 90 Minuten einfach besser gewesen, ein Umstand der für viele ältere Folgen gilt.
Ein Logikfehler scheint mir der Sprengstoff in der Türe, denn auch da kann er tödlich wirken; besser wäre er im Kofferraum deponiert gewesen , noch besser ein arrangierter harmloser Motordefekt oder dergleichen.
Der Clou ist dann natürlich das Datum des Olympiaboykotts, dies versöhnt wieder. Typisch Columbo, der sich ein scheinbar unwichtiges Detail heraussucht und daraus einen komplizierten Fall löst.

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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Devlin » Mo, 23.07.2012 14:17


Ich mochte diese Episode immer recht gut.
Die Besetzung; McGoohan, Nielsen, Avery und Scotti find ich gut.
Brenner zusammen mit Columbo immer amüsant.
Der Mord ist für Columbo Verhältnisse etwas brutal dargestellt.
Die Spurensuche von Columbo ist hier wirklich erste Sahne!
Gute Situationskomik und gute Bildeinstellungen ( als Brenner die Uhr verstellt)
Der Clou mit dem Boykott der Chinesen für die Olympischen Spiele weiss auch zu gefallen.
Die Steinmetz Einlage find ich auch gut.

4 Punkte
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Tiktaalik » So, 26.08.2012 12:14


"Tod am Strand" - Eine Folge, in der das konstant langsame Tempo auffällt. Sowohl die Szene auf dem Rummelplatz als auch die in der Bar und in Brenners Haus hätte man ohne Probleme kürzen können. Ich denke, man hat die Szenen extra verlängert, um in dieser Folge die geheimnisvolle, ruhige Atmospähre der Agenten zu betonen. Dies passt ziemlich gut, da sich in dieser Folge die Ereignisse nicht gerade überschlagen. Auch Indizien sind hier rar gesät. Es gibt einen zerbrochenen Pokerchip, die Tatsache, dass Täter und Opfer sich kannten sowie die Geschichte um Steinmetz. Daher finde ich es genial, wie Columbo
so schnell eine Verbindung zwischen Opfer und Täter herstellt. Auch diese Szenen hätte man sicher kürzen können.

Kurz zum Motiv von Mr. Brenner: Er ist Doppelagent und will seinen ehemaligen Kollegen Geronimo umbringen. Auf dem Rummelplatz ist die Rede davon, dass Brenner Geronimo 300.000 $ schuldet. Außerdem deutet Geronimo an, dass er weiß, dass Brenner ein Doppelagent ist. Ich denke nicht, dass Brenner den Mord wegen des Geldes begeht, da er davon genug hat, wie er selber sagt: "Doppelagenten gehen niemals pleite". Ich denke vielmehr, dass er Angst um seine Tarnung hat.

Die Ermittlungen von Columbo gestalten sich durch die wenigen Indizien schwierig und dennoch schafft er es, Mr. Brenner langsam näherzukommen. Der Schlussbeweis ist zwar gut, aber verurteilt wird der Mörder durch ihn sicher nicht, da er lediglich das Alibi widerlegt.

Überragend in dieser Folge sind für mich die Schauspieler. Nicht nur Patrick McGoohan, sondern auch Leslie Nielsen und Vito Scotti verdienen sich Bestnoten.

Das CMS in dieser Folge ist in Ordnung und wird besonders durch die darstellerische Leistung von McGoohan aufgewertet.

Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Atmosphäre rund um die Agenten sehr gut gefällt. Dazu passt auch die ruhige Musik, die immer wieder im Hintergrund zu hören ist. Normalweise ziehe ich einer Folge, in der es viele langatmige Szenen gibt, einen Punkt ab. In dieser Folge passt dies aber sehr gut zu der Atmosphäre.

Weil mir die Atmosphäre in dieser Episode so gut gefällt und weil Patrick McGoohan wieder einmal überragend aufspielt, erhält diese Folge von mir 4/5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon der_wahre_hannes » Di, 13.11.2012 22:36


Ich mag diese Folge sehr. Besonders, seit ich McGoohan als "Nummer 6" gesehen habe. Leslie Nielsen ist außerdem einer meiner Lieblingsschauspieler. Vielen ist er ja nur aus "Die nackte Kanone" bekannt, aber er hat z.B. auch in MASH mitgespielt, wo er schon unter Beweis stellen durfte, dass er mehr drauf hat, als nur einen vertrottelten Polizisten zu spielen.

Wo ich schon "Nummer 6" erwähnt habe: McGoohan sagt hier ein paar mal "Be seeing you!". Eine Floskel, die Nummer 6, bzw. die anderen "Nummern" im Village auch immer gesagt haben. Dies lässt jetzt einige Spekulationen zu. Ist Nelson Brenner = Nummer 6? Die letzte Folge von Nummer 6 wurde 1968 gezeigt, diese Columbo-Folge ist aus dem Jahre 1975. Genug Zeit also für Nummer 6 in die USA über zu siedeln und sich wieder im Agentenbusiness zu versuchen? Als Doppelagent stiftet er hier einige Verwirrung. Etwas, was Nummer 6 im Village auch sehr gerne gemacht hat.

Das größte Problem dieser Folge ist allerdings, dass das Motiv Brenners nicht wirklich klar wird. Nur in ein paar Nebensätzen wird erwähnt, wieso "Geronimo" umgebracht wurde.

Das Spiel zwischen Columbo und dem Mörder ist gut, aber nicht ganz so gelungen, wie z.B. bei Mord mit der linken Hand, wo der Mörder (Brimmer... klingt ganz ähnlich wie Brenner, oder?) Columbo doch glatt anwerben will.

Dennoch schaue ich mir die Folge immer wieder gerne an und bewerte sie mit 4/5.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon zimtspinne » Do, 15.11.2012 13:45


Das liebe ich ja bei einem Columbo - nach dem ersten Anschauen das Gefühl zu haben, man hat nicht richtig aufgepasst oder ist ein bisschen doof :P

Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden und so wird dieser Columbo immer besser, je öfter ich ihn anschaue. Na gut, ich gebe zu, die "Geronimosache" hab ich immer noch nicht ganz kapiert. Gabs den Microfilm wirklich, war der nur eine Erfindung und was war da drauf ?-/

Mc Goohan ist für mich der wandlungsfähigste Mehrfachmörder bei Columbo. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich ihn in seinen Rollen Brimmer, Prince und Rumford zusammenführte. Ich bin ein Namensmuffel, erkenne Gesichter aber normalerweise gut. Bei Jack Cassidy und den anderen Mehrfachmördern auch kein Thema, McGoohan hat mich da einfach übertölpelt.
Immerhin erkannte ich ihn in dieser Rolle sofort, was allerdings vor allem an der Stimme lag, die er auch als Colonel Rumford führte.

Spätestens in dieser Folge habe ich begriffen, dass Columbo ein heimliches (oder eher offenes?) faible für Bauchtänzerinnen hat. Denen er natürlich nur in die Augen schaut :oops:

Ein wenig vermisse ich den Tiefgang. Es fällt mir anders als sonst sehr schwer, etwas zu dieser Folge zu schreiben, da mir einfach kaum was bemerkenswertes in Erinnerung geblieben ist. Es plätschert dahin, unterhält auch gut, aber am Ende frage ich mich schon: was war jetzt eigentlich der Inhalt dieses Columbos?
Mir fehlt der rote Faden, um den Columbo sonst herumschleicht und letztlich um den Mörder zusammenzieht.
Das ist hier alles ein loses Fädengewirr, das mir zumindest nicht so richtig logisch und sinnhaft erscheint.

Unlogik tummelt sich auch auf dem Rummel.
Warum um Himmels Willen macht die Rummelplatzfotografin unzählige saumiese Fotos von allen möglichen Leuten? Sie benutzt ja dafür keine Digicam sondern die gute alte Kamera, was doch eine unglaubliche Verschwendung von Material ist.... ich erinnere mich zwar nicht an die Kosten, kann mir aber vorstellen, dass das bei hunderten Fotos täglich ganz schön in die Miesen geht. Wenn dann solche Ergebnisse wie bei der Dicken oder Brenner verrauscht und in Riesenentfernung rauskommen, dürfte der Verkauf der Fotos sich auch schwierig gestalten.

Merkwürdig fand ich auch die Teddyschenkung an ein Mädchen, das meinem Gefühl nach lieber ein Mofa gehabt hätte als ein Kleinkind-Kuscheltier.

Sehr gut gefallen hat mir die Überführung, Jalousie und Chinesenabsage. Zum Glück ist Columbo nicht so ein Nachrichtenbanause wie ich und war auf dem Laufenden, was in China so umfällt.
Gelassen und fast fröhlich nimmt Brenner seine Überführung hin, er kann auch über sich selbst und seine Geheimratsecken wunderbar lachen.

Ein halber Punkt geht an die hübsche botanische Außengestaltung des Brennerhauses.

Nett fand ich auch das Detail mit der klassischen Musik und Oper. Hier im Forum wurde der Inspektor ja schon hin und wieder verdächtigt, bezüglich der Hobbys seiner Frau zu flunkern, um beim Mörder punkten oder für Unruhe zu sorgen.
Hier haben wir mal den Beweis, dass er auch ab und an die Wahrheit sagt. Dass Brenner ihn abhört, wusste er ja nicht. Wobei es dem armen Columbo natürlich auch leicht gemacht wurde, die Wahrheit zu sagen, wenn Brenner genau das Lieblingsstück Mrs Columbos spielt... wissen wir also immer noch nicht, ob er sonst nicht doch immer lügt, weil es so viele zufällige Übereinstimmungen zwischen Mörder und Mrs Columbo gar nicht geben kann.

Zu meinen Lieblingsfolgen wird diese Folge wohl nie gehören, dafür ist sie mir zu verworren, plus ich mag das Agentengedöns wie Doc Brown es nannte nicht besonders.

Trotz aller Schwächen und Kritikpunkte würde ich ihr inzwischen gute 2,5 Punkte geben; anfangs war es höchstens ein Punkt. Sie gehörte zu meinen drei schlechtesten Columbos. Da ist sie jetzt locker rausmarschiert :wink:
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon MrGrady » So, 06.01.2013 15:50


Ich muss gestehen, bei dieser Folge bin ich beim ersten Ansehen eingeschlafen. Die Handlung hat mich von Anfang an überhaupt nicht gefesselt. Ich habe das Mordmotiv sowie Zeitpunkt und Ort der Handlung nicht wirklich nachvollziehen können. Außerdem blieb es für mich fraglich, warum sich der Täter überhaupt so ein mieses Alibi zulegt, wenn er am Ende genau über dieses stolpert. Auch ohne einen echten Mordbeweis ist damit zwar klar, dass Brenner der Täter ist. Für einen ausgebufften Doppelagenten kommt mir die Sache mit der Uhr aber dann doch eher billig vor.

Der häufig hochgelobte McGoohan ist in dieser Episode einfach nur langweilig. Der Täter hat weder Charakter noch Profil. Man erfährt auch nicht wirklich viel über ihn. Das ist natürlich der Agenten-Rolle geschuldet, vermasselt für meinen Geschmack aber das CMS. Leslie Nielsen finde ich ebenfalls blaß. In "Schritte aus dem Schatten" hat er mir wesentlich besser gefallen.

Gut gefallen hat mir an dieser Folge lediglich, wie Columbo durch das Herumschnüffeln auf dem Jahrmarkt auf die Spur des Täters kommt. Insgesamt reicht es bei mir aber trotzdem nur zu 2 Punkten. Langweilig wie die Handlung ist nicht zuletzt der Titel "Tod am Strand". Das Original "Identity Crisis" verweist hingegen zumindest ins Agenten-Milieu.
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