Devlin hat geschrieben:Mit dieser Episode tue ich mich etwas schwer. Sie überzeugt mich nicht so richtig und trotzdem schaue ich sie gerne.
Ich werde sie nochmals in aller Ruhe anschauen und dann bewerten.
Da bin ich sehr gespannt. Vielleicht lässt du dich ja von meiner Bewertung ein wenig inspirieren
Ich hatte "Teuflische Intelligenz" als ziemlich schlechte Folge in Erinnerung, doch als ich sie heute (bzw. gestern^^) Nachmittag sah, gefiel sie mir überraschend gut. Nun habe ich vor wenigen Minuten eure Bewertungen gelesen und bin erneut überrascht, leider negativ. Mal schauen, was ich noch retten kann *g*:
Das Mordmotiv von Dr. Cahill ist einleuchtend: Er begeht den Mord, um seinen Sohn zu schützen. Während der Folge wird in vielen Szenen gezeigt, dass ihm sehr viel an seinem Sohn liegt. Daher trifft er auch viele Entscheidungen, die eigentlich sein Sohn bereits treffen müsste, z. B. ob er die Auszeichnung annimmt, die ihm eigentlich nicht zusteht. Sein Sohn hingegen fühlt sich von ihm (zurecht) bevormundet, kann sich aber nicht wirklich davon emanzipieren. Ich glaube, dass Dr. Cahill den Mord tatsächlich mehr für die Rettung seines Sohnes als für seine Ehre begeht. Dafür spricht auch, dass er am Ende ein Geständnis ablegt. um seinen Sohn zu entlasten und das obwohl, wie er selber zugibt, er sich noch nicht einmal sicher sein kann, dass Columbo seinem Sohn den Mord anhängen kann.
Das Zusammenspiel zwischen Dr. Cahill und seinem Sohn Neal wird glaubwürdig dargestellt. Auch die Nebenfiguren, wie z. B. das Kind Steven, die Frau des Toten oder das Opfer, gefallen mir sehr gut.
Das Columbo-Mörder-Spiel erhält von mir ebenfalls 4 Punkte, da Dr. Cahill sehr früh in die Ermittlungen einbezogen wird. Manchmal zieht er mir allerdings diverse Schlussfolgerungen etwas zu schnell (z. B. sein Alibi durch den Roboter), aber das liegt womöglich an seiner überragenden Intelligenz. Diese wird sehr gut dargestellt, u. a. dadurch, dass der Inspector nicht genug Beweise hat, um ihm den Mord nachzuweisen. Der entscheidende Beweis fehlt Columbo zwar öfter, aber die anderen Mörder verraten sich dann am Ende der Folge entweder durch eine Dummheit, die sie wenige Minuten später bereuen, oder der Inspector überführt sie mithilfe eines Tricks. Ich bin mir sicher, dass Dr. Cahill auf so einen Trick nicht hereingefallen wäre. Auch, dass Dr. Cahill den Inspector mehrfach indirekt als dumm bezeichnet, passt sehr gut ins Bild. Columbo kann Dr. Cahill nur überführen, indem er seine Liebe zu seinem Sohn Neal ausnutzt. Gegen diese Emotion ist jede Intelligenz machtlos, brillant!
Indizien gibt es in dieser Folge zwar sehr viele: Das fehlende Heroin, die Schuhcreme an der Tür, die Pfeife des Opfers in der Auffahrt, etc. Echte Beweise, die eindeutig Dr. Cahill belasten, gibt es aber gar keine! Auch das spiegelt die hohe Intelligenz des Mörders wieder, wobei man sich natürlich trotzdem über die Mordmethode und die sehr vielen Indizien wundern kann. Für mich zählt aber am meisten, dass es der Mörder schafft, keinen einzigen Beweis für seine Täterschaft zu hinterlassen.
Humor ist in dieser Folge durchaus vorhanden: Es gibt viele gute Szenen mit "Hund", das Wunderkind Steve war zu klug, um Polizist zu werden, Columbo mit Tonband, etc.
Insgesamt schafft es "Teuflische Intelligenz" auf 4/5 Punkte.