Regie: 3/5
war Mittel, als Columbo das Haus der Frau des "Entführten" verlässt, sieht man das da nur eine dumme Pappwand die Landschaft symbolisiert. Auch ansonsten latscht der Inspektor oft durch die langweilige Botanik des Mörders. Hat man sich wenig Mühe gegeben. Naja. Auch wenig Special Effects. Passt aber wiederum zur Entstehungszeit und dem spröden Naturell des Killers. Aber nicht zur habgierigen Frau. Die müsste in einem mondäneren Ambiente wohnen, so wie sie vom Ehemann aushalten ließ und nicht mit meiner Pappwand hinter der Haustür, während selbst die arbeitslosen Jugendlichen in Großbritannien jetzt Flatscreens zuhause stehen haben.
Humor 4/5
besser als die Regie. Columbo fällt den Hang hinunter und überholt Wilson dabei, weil es der schnellste Weg abwärts ist, Peter Falk der Stuntman. Klasse. Vor allem, welcher Inspektor macht sowas? Auch wie Jarvis Cathreen Goodland oft verhöhnt aufgrund ihres Lebenswandels und seinen Neffen wegen seiner Memmenhaftigkeit ist lustig, zynisch wie die Kommentare der Euro wäre sicher der EU-Kommission anno 2008. Humoristisch wertvoll, auch wie Columbo den Gigolo vor Cathreen auflaufen lässt, aber überboten noch als Jarvis doppelcheckt ob Gloria vom selben Inspektor Columbo faselt und ihm mit zerknautschtes Gesicht, zerknautschter Mantel, ungepflegte Erscheinung phänotypisiert,während er selbst immer konservativ und schnieke gekleidet ist.
Schauspielerische Leistung Nebendarsteller 5/5
ein Traum, Gloria und der boy toy Cathreens sehen besser aus als die Hauptdarsteller und würde das nicht schon reichen, legen sie noch eine oskarreife Performance aufs Parkett oder auf die Pappwand. Die Naivität von Gloria, ihre Fähigkeiten als Firmenmatratze, kauft mir ihr 100% ab. Dem Liebhaber steht das Dolce Vita und die Sunnyboy-Attitüde ins Gesicht geschrieben. Was für ein Charakterkopf. Und dann Wilson. Sieht aus wie ein 70er Heini oder ein Opfer, dem sie auf der Schule die Lockenpracht im Klo gewaschen haben, aber verkörpert die Fortschritts- und Technikgläubigkeit doch wie Steve Jobs und könnte im futurischen 2001 Kubricks den Programmierer HALs darstelllen. Dann diese Karrieregeilheit gepaart mit aufgesetzter Unterwürfigkeit, indem er einerseits bei Chili speisenden Inspektor die Hausdurchsuchung angekündigt, aber als der nicht mitkommen will dann hinter dessen Rücken die Lorbeeren beim Finden der Tatwaffe einheimsen will. Da erkennt man die LAPD wie sie Rodney King erlebt hat. Exzellente Einführung dieser Rolle, die uns beim Santini Fall nochmal nerven wird.
Schauspielerische Leistung Peter Falk 3/5
nicht seine Beste.spielt uninspiriert durch den Fall,weil er weiß bei der Überführung der große Zampano zu sein ( Ausnahme: DIE SZENE AM HANG BEIM DEMOLIERTEN AUTO) und die neue Polizeimethoden zu diskreditieren. Außerdem jeder hätte die Ehefrau beim Rausgehen gefragt: Warum hängt da ein Poster einer Landschaft hinter der Haustür? Willst du mich verarschen,soll dein Mann doch bei den Entführern verrotten, Hans Martin Schleyer hat auch keiner geholfen( gut da stimmte die Chronologie dann nicht). Außerdem latscht er halt zu oft durch die Orchideen. Positiv wiederum, dass er nach der Überführung an seine Ehefrau denkt anstatt sich an den Schmeicheleien der Ms.Goodlands zu ergötzen, die er vor der Zellennachbarschaft mit Charles Manson bewahrte.
Schauspielerische Leistung Mörder 5/5
grandios, Mischung aus Kalt wie eine Hundeschnauze und sarkastisch wie der Joker. er hätte noch etwas besser gekleidet sein können. In einem Armani Anzug oder so. Aber ihm kauft man das, dass er die Menschen unter sich und auch in der Familie für minderwertig hält wie den Fußball von Kickers Offenbach. Er wirkt gesetzt und drückt sich aus wie die ein englischer Gentleman, der das Sony Center wiederaufbauen hilft aber hat einen unverblümten Umgangston wie die Straßen von Philadelphia. Kann man nicht besser machen.
Columbo-Mörder-Spiel 1/5
Was für eine rotze. Jedes Wort zuviel. Da kommt ja fast in der Phase als Columbo gar nicht präsent sein dürfte weil es erst Kidnapping ist mehr als später wenn der Inspektor Jarvis eigentlich in die Mangel nehmen müsste. Da wäre mehr drin gewesen bei den eklatanten Gegensätzen zwischen den Charakteren.
Spannung 2/5
Man weiß doch sowieso dass Columbo gewinnen wird. Ist doch immer so. Hier weiß man in dem Moment als Wilson das Kommando in Cathreens Goodland schäbige Behausung übernimmt: das Greenhorn wird zur Schule geschickt von Columbo und die kommenden Wochen wird sein Kopp im Revier durchs Klo gespült von den hämischen Streifenpolizisten. Auch dass Jarvis der Mörder sein wird erkennt man trotz des unkonventionellen Starts sofort, Tony Goodland hat doch nicht Spurenelemente des Formates seines Onkels. Der Junge könnte vielleicht in der 90er Jahren die deutschen Charts anführen aber doch keine Columbo Folge
Mord bzw. Strategie des Mörders 5/5
ein weiterer Glanzpunkt. Seine Neffe strickt am Alibi und der Inszenierung seines eigenen Mordes mit- auf sowas muss man erstmal kommen. Jarvis hat einen Masterplan wie er die Verwandschaft 6 Fuß tiefer oder ins Kittchen schickt der an den Postraub, Spike Lees Inside Man oder die Idee Figueras im heruntergekommenen Mittelamerika aus Costa Rica einen Staat ohne Armee aber mit akzeptablen Lebensstandard zu machen. Vor allem er telefoniert zweimal mit Cathreen, einmal als gefühlskalter Entführer mit Tuch über der Gusche und dann paar Minuten später in seinem wahren Ich als zynischer Analyst ihres Liebeslebens-wie lässig ist das denn. Genau wie er mit seinem Opfer die Polizei mit der gefakten Entführung an der Nase herumführt und ihn kommandiert und mit ihm chillt-Wahnsinn.
Indiziensammlung 5/5
Ich wäre nicht drauf gekommen, dass das keine Entführung war. Und Columbo erkennt, dass die Entführer die Geldgier Cathreens gekannt haben müssen. Anstatt sich zu sagen: passt schon so, vielleicht Leute die die Goodlands kennen, welche die auch schon mal von einen der beiden rangenommen wurden bei ihrem ausschweifenden Sexualleben-Respekt.
Aufklärung 5/5
Weltklasse, Columbo düpiert diesen hochtechnologisierten Sicherheitsstaat der 70er Jahre mit dem antiquierter Spürsinn von Detektiven des 19.Jh. Und anstelle sich zu sagen, lass den Joker seine Märchen erzählen darüber was vor Äonen mit irgendwelchen Einbrechern passiert ist, wer in ein dämliches Orchideen-Gewächshaus eindringt, hat wahrscheinlich auch RTL 2 und Home Shopping Europe auf den ersten Sender-Listenplätzen, ich konzentriere mich auf die GEGENWART und höre mit halben Ohr zu was der da seiert, saugt der Inspektor jede Nano-Info auf wie ein nasser Schwamm und nutzt es zur Überführung. Deshalb hat sich diese Serie immer von anderen Krimis wohltuend abgesetzt. Weil Details das Leben sind und das große Ganze sowieso nicht existiert, weil die Welt zu diffus und unkontrollierbar ist. In keinem Krimi wird es besser repräsentiert.
Insgesamt 38/50
3.
berer Durschnitt