Columbos Familie

Themen rund um den Inspektor Columbo.

Columbos Familie

Beitragvon DavBen » Sa, 28.05.2011 23:19


Hi.
Habe mir eben die Folge "Das Aschenpuzzle" angeschaut. Da ist mir ne Kleinigkeit aufgefallen :wink:
Columbo ist interessiert daran was die Buchstaben SB bedeuten. Rein zufällig sieht er wie ein Taxi Fahrer HB auf eine Tafel schreibt. Er fragt ihn, was dies bedeute und der antwortet: "Hollywood Boulevard". Nun wird ihm klar, dass es sich bei "SB" um "Sunset Boulevard" handelt. Soweit so gut.
Kurz darauf befragt er wieder den Täter und berichtet ihm ganz nebenbei, dass sein Cousin väterlicherseits, den er einmal im Monat sieht, Taxifahrer ist und ihm erzählt hat was SB bedeuted. Dafür wolle er ihm später ein paar Golfbälle schenken.

Er hat also einen Cousin mit in die Geschichte gebracht, der gar nichts damit zu tun hat. Und das ohne besonderen Grund, denn es hätte am Geschehen nichts geändert, wenn er gesagt hätte er wäre durch einenfremden Taxifaher drauf gekommen.:wink:

Könnte es da nicht sein, dass all seine Cousins, Schwestern, Schwägerinnen etc frei erfunden sind und nur zu dem Zwecke dienen, ein Gespräch viel persönlicher zu machen. Immerhin erfährt der Täter dadurch etwas aus Columbos Privatleben/Familie und bekommt dadurch ein ziemlich privaten Eindruck von dem Menschen Columbo, statt von dem Inspektor. Wiegt sich also mehr in Sicherheit. Kommt besser als: "Meine Ermittlungen haben ergeben dass SB....heißt."

Habt ihr da mal drüber nachgedacht? Könnte mir gut vorstellen, dass das zu seiner Taktik gehört genau wie die scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten auf die nur "Rutine" sind. Möglicherweise hat der gar keine Verwandtschaft :) Wer weiß, vielleicht ist er sogar seit 40 Jahren Junggeselle. Daher erscheint nie seine Frau, weil sie eben gar nicht existiert :) Das würde auch erklären warum die Täter rein zufällig immer die Lieblingsautoren/Lieblingsschauspieler/Lieblingssänger etc. seiner Frau sind :wink: Könnte mir da so richtig schön ne Schlusspointe für eine Abschiedsfolge denken in der das rauskommt: "Aber Inspektor Columbo, ich dachte sie wären verheiratet." "Ach wissen sie, Sir, ich bin mit meinem Beruf und dem Hund verheiratet"
:D :D
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Re: Columbos Familie

Beitragvon DavBen » Sa, 28.05.2011 23:34


Entschuldigt bitte, habe eben gesehen, dass es bereits einen solchen Thread gibt, direkt zu seiner Frau. Sogar mit denselben, von mir beschriebenen, Vermutungen der Ursache :) Sorry :D
Was die Frau angeht ziehe ich also meinen Verdacht zurück.

Bei den ganzen Cousins, Schwagern, Schwägerinnen, Neffen bleib ich aber der Meinung, dass zumindest ein Großteil der Geschichten nur zu seiner Taktik gehört. Wie es ja eindeutig in "Das Aschenpuzzle" entlarvt wird.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon martha » Mo, 30.05.2011 17:32


DavBen hat geschrieben:Hi.
Habe mir eben die Folge "Das Aschenpuzzle" angeschaut. Da ist mir ne Kleinigkeit aufgefallen :wink:
Columbo ist interessiert daran was die Buchstaben SB bedeuten. Rein zufällig sieht er wie ein Taxi Fahrer HB auf eine Tafel schreibt. Er fragt ihn, was dies bedeute und der antwortet: "Hollywood Boulevard". Nun wird ihm klar, dass es sich bei "SB" um "Sunset Boulevard" handelt. Soweit so gut.
Kurz darauf befragt er wieder den Täter und berichtet ihm ganz nebenbei, dass sein Cousin väterlicherseits, den er einmal im Monat sieht, Taxifahrer ist und ihm erzählt hat was SB bedeuted. Dafür wolle er ihm später ein paar Golfbälle schenken.

Er hat also einen Cousin mit in die Geschichte gebracht, der gar nichts damit zu tun hat. Und das ohne besonderen Grund, denn es hätte am Geschehen nichts geändert, wenn er gesagt hätte er wäre durch einenfremden Taxifaher drauf gekommen.:wink:


Ja, das war mir auch schon mal aufgefallen.
Aber ich hatte das seinerzeit dann doch nicht mehr zurückgespult, um es definitiv zu überprüfen.
Danke, dass du das hier mal zur Sprache gebracht hast, weil es ja tatsächlich eine schwer einzuordnende Aussage des Inspectors ist.
Da kann man echt nur rätseln.
Ich steh ja auch immer noch auf dem Schlauch, wenn Columbo im Gespräch mit Carsini den fehlenden Babysitter erwähnt, der Mrs.Columbo letztlich davon abgehalten hat, mit ins Restaurant zu kommen.
Das ist schon nicht immer so einfach, da durchzublicken.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon Mr. Brimmer » Di, 31.05.2011 20:11


Ja, da gibt es schon so ein paar Merkwürdigkeiten.
Ich habe es für mich einfach mal so zurechtgebogen, dass der
Inspektor zwar definitiv eine Frau hat, er sich die restliche Verwandtschaft
( zum Größten Teil für mich nicht existent ) aber immer so zurechtlegt wie
er es gerade braucht um sie z.B in ein Gespräch beim Mörder einzubinden.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon martha » Do, 02.06.2011 12:26


Allerdings gibt es immerhin eine Szene, wo Columbo einen seiner Verwandten, nämlich Schwager George, zumindest telefonisch mit einer Mörderin konfrontiert.
In "Klatsch kann tödlich sein".
Das scheint mir doch recht wasserdicht zu sein.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon Mr. Brimmer » Do, 02.06.2011 14:21


Ja, George und Ralph existieren wohl und auch der Neffe oder
wer das war, der in Bluthochzeit heiratet.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon zimtspinne » Do, 02.06.2011 15:42


martha hat geschrieben:Allerdings gibt es immerhin eine Szene, wo Columbo einen seiner Verwandten, nämlich Schwager George, zumindest telefonisch mit einer Mörderin konfrontiert.
In "Klatsch kann tödlich sein".
Das scheint mir doch recht wasserdicht zu sein.


sprach er den Verwandten als Verwandten an?

Aber selbst wenn.... dass der Inspektor nicht mutterseelenallein auf der Welt ist, sondern eine ganz normale Verwandtschaft hat und wahrscheinlich mehr und weniger Kontakte verschiedener Art zu den einzelnen Mitgliedern seiner Verwandtschaft hat, ist ja nun nichts besonderes.
Er stammt doch auch noch 1. aus einer Generation, bei denen viele Kinder (und damit noch mehr Ableger) üblich waren und 2. auch insgesamt unter der Verwandtschaft noch mehr Zusammengehörigkeit bestand.
Man müsste natürlich wissen, wer überhaupt nach USA auswanderte... wahrscheinlich die Eltern Columbos. Also dürfte sich die Columbosippe dort ausgebreitet haben und als Einwanderer auch besonders zusammengehalten haben.

Die Merkwürdigkeiten erkläre ich mir ganz einfach: die Produzenten haben geschlampt. Zwar taten sie im großen und ganzen ihr bestes, Columbo als speziellen Charakter über alle Folgen hinweg zu zeichnen, 100% stringent verfolgt wurde das aber nicht.

Was die Kinder angeht, gibt es da eindeutig zwei Zustände. Die meiste Zeit haben die Columbos keine Kinder. Einmal haben sie aber einen Babysitter, und für wen sollte der sein, wenn nicht für ihre Kinder?

Nochmal zurück zu den Verwandten... was ja auch gut sein könnte, ist, dass Columbo sich häufig einfach aus dem Fundus der Erinnerungen bedient... jener Neffe hat irgendwann mal gerne fotografiert, ein anderer hat irgendwann mal geheiratet, der dritte fuhr als Student mal Taxi usw.

Der Inspektor transportiert das in die Gegenwart, weil das natürlich gewichtiger wirkt und keiner Erklärungen bedarf.
Klänge ja doof, wenn er sagte: Wissen Sie, mein Neffe war vor 15 Jahren mal Taxifahrer und daher weiß ich, was SB bedeutet" ?-/
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Re: Columbos Familie

Beitragvon Doc Brown » Do, 02.06.2011 16:44


So sehr wie Columbo sich in seinen Job rein kniet, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er Kinder hat. Das wäre ziemlich verantwortungslos gegenüber Frau und Kindern.

Die große Verwandtschaft ist für mich schon existent. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich ständig Nichten, Neffen und Schwager ausdenkt, aber sich nie eigene Kinder andichtet (Ausnahme bei Carsini, oder erwähnt er sonst noch irgendwo konkret eigene Kinder?). Hätte Columbo eigene Kinder, dann würde er vermutlich häufiger davon erzählen.

Unwahrscheinlich natürlich, dass er immer einen in der Verwandtschaft hat, der sich für die Thematik des Mörders interessiert. Das benutzt der Inspektor sicherlich nur um die Gespräche auf eine persönliche Ebene zu hieven.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon zimtspinne » Do, 02.06.2011 18:46


Vielleicht würde er aber gerade seine Kinder aus seinen Mordfällen raushalten wollen... und nicht mit Mördern über sie sprechen. Das würde ich zumindest nicht tun.

Zum zweiten Punkt -
naja, bei "Mörderdingen" muss ja fast immer seine Frau herhalten. Die schwärmt immer 'zufällig' für einen Moderator, Koch, Sänger, Uralt-Schauspieler oder benutzt die Kosmetikmarke.

Unwahrscheinlich, dass das jemals auf irgendwen zutreffen könnte, selbst wenn er vielseitig interessiert ist.
Man weiß nicht so genau, was stimmt, das eine oder andere wahrscheinlich schon. Das würde aber auch auf so ziemlich jede Frau zutreffen (abnehmen, frieren, Garten).

Die Schwager, Nichten und Neffen benutzt er ja eher für alltägliche Dinge, die in irgend einer Form bei der Mordaufklärung eine Rolle spielen. Fotos, Dias, sowas.

Was auffällt, er verwendet fast nie seine direkten Verwandten, also seine Geschwister. Kann mich jedenfalls nicht erinnern.

Im übrigen, hätte er eigene Kinder, wären zumindest in den späteren Folgen ja schon Enkel möglich und wahrscheinlich....

Würden tatsächlich keine Verwandten und nicht mal eine Frau Columbo existieren, wärs wohl langsam Zeit für die Couch. Doppelleben.... oder er versteht gerade deshalb so manchen Mörder in seiner Scheinwelt :wink:
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Re: Columbos Familie

Beitragvon Mr. Brimmer » Do, 02.06.2011 19:53


Doch, doch. Seine Frau und dieser George sind fix. Wie martha ja sagte
redet George mit Nora Chandler. Und Mrs. Columbo ist definitiv real, weil
sie ja auf dem Kreuzfahrtschiff ist bzw. Columbo auch sonst mehrmals mit
ihr telefoniert, obwohl niemand anwesend ist den er damit " beeindrucken "
könnte. Die Kinder bei Carsini erfindet er einfach, denn in der späten Ära
sagt er mindestens zweimal dass er und Mrs. Columbo keine Kinder haben.
Das das alles nicht allzu durchsichtig ist macht ja auch einen Teil von Columbo
aus. Ist halt n Fuchs, der sich seiner ( entweder existierenden oder nicht existierenden )
Verwandtschaft oft bedient um schnell eine gewisse Vertrautheit mit dem
Mörder aufzubauen und nicht zu Anfang als der knallharte Ermittler dazustehen.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon martha » Do, 02.06.2011 21:11


zimtspinne hat geschrieben:Was auffällt, er verwendet fast nie seine direkten Verwandten, also seine Geschwister. Kann mich jedenfalls nicht erinnern.


Ja, das finde ich auch auffällig.
Denn immerhin erfahren wir ja in "Mord in eigener Regie", dass Columbo nicht weniger als fünf Brüder und eine Schwester hatte.
Von den Brüdern wird meines Wissens nur Sal mit Namen erwähnt, und dann auch erst in der Spätfolge "Mord unter Brüdern".
Da hören wir, dass Sal den Inspector bereits mit 12 Jahren zum Rauchen verführt hat.
Eine Rolle spielt dann auch noch Schwester Mary, die bereits in "Mord nach Rezept" zur Sprache kommt.
Mary ist ja die Mutter von Andy, der in "Bluthochzeit" Melissa heiratet.
Leider sind aber sowohl Mary als auch ihr Gatte bereits gestorben.

Die übrigen Geschwister finden aber in keiner der 69 Folgen namentliche Erwähnung.
Gab es vielleicht doch geschwisterliche Probleme, dass die Brüder im Vergleich zu den Neffen so totgeschwiegen werden?
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Re: Columbos Familie

Beitragvon DavBen » Do, 02.06.2011 21:42


Na halt mal. Einen Bruder zu erwähnen, der gar nicht existiert ist wohl ziemlich riskant. Wenn er jetzt sagt, sein Bruder ist Taxifahrer, wäre es ziemlich leicht herauszufinden ob dies gelogen ist.

Aber einen ganzen Stammbaum von Cousinen und Cousins, Onkels und Tanten, Neffen und Nichten zu untersuchen ob da tatsächlich jemand bei ist der Taxifahrer ist, ist ziemlich aussichtlos und damit sicher.

Also ich bleibe der Meinung, dass Cousin/Neffe/Tante, meinetwegen existieren, aber nie etwas mit dem zu tun haben, was Columbo über ihnen erzählt.

"Aschenputtle" ist ein einschlägiger Beweis, dass sicher mindestens 1X sowas ausdachte und dem Täter frech ins Gesicht gelogen hat ohne mit der Wimper zu zucken, als ob es nichts wäre :D Und das obwohl er die Wahrheit hätte sagen können ohne irgendwelche Konsequenzen.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon martha » Fr, 03.06.2011 16:23


Gut, aber nur weil Columbo jetzt nachweislich bei einer familiären Schummelei erwischt wurde, ist das ja noch kein Beweis, dass er permanent als Baron Münchhausen unterwegs ist, um Lügengeschichten zu erzählen.
Und selbst wenn.
Welcher Mörder würde denn die geschwisterlichen Beziehungen des Inspectors recherchieren?
In der Hinsicht hat Columbo sicher 'ne gewisse Narrenfreiheit, weil es für die Mörder doch keinerlei Motivation gäbe, in die Rolle eines Ermittlers zu schlüpfen und hinter Columbos familiären Background zu schnüffeln.

Ich muss übrigens noch eine Bruder-Geschichte nachschieben:
In "Niemand stirbt zweimal" erwähnt er seinen älteren Bruder(ohne Namen) und behauptet, dass er früher häufig die Anrufe der Freundinnen seines Bruders entgegengenommen hat.
Mit verstellter Stimme hat er dann offenbar am Apparat ein wenig mit ihnen geflirtet.
Jess McCurdy springt auf diese Geschichte ja sofort an und gibt unumwunden zu, die Stimme ihrer Schwester am Telefon imitiert zu haben.

Das ist natürlich auch wieder eine Story des Inspectors, die dazu passt, jemandem ein Geständnis zu entlocken.
Das bleibt fraglos auch offen, und ich habe als Zuschauer letztlich die freie Wahl, Columbo hier Glauben zu schenken oder nicht.
Das ist aber letztlich auch das Interessante an der Sache.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon zimtspinne » Sa, 11.06.2011 21:10


DavBen hat geschrieben:Na halt mal. Einen Bruder zu erwähnen, der gar nicht existiert ist wohl ziemlich riskant. Wenn er jetzt sagt, sein Bruder ist Taxifahrer, wäre es ziemlich leicht herauszufinden ob dies gelogen ist.

interessanter Aspekt, an den ich noch nicht gedacht habe. Würde aber nur auf Brüder zutreffen, nicht auf Schwestern.

Glaub kaum, dass die gehetzten Mörder großes Interesse daran hätten rauszufinden, ob Columbos taxifahrender oder strickender Bruder nun wirklich existiert oder nicht. Das hat ja keine Relevanz, ist nur Füllsel.
Ich glaube außerdem nicht, dass Columbo damit in erster Linie Vertrauen erschleichen will... das wäre ziemlich blauäugig, da ein normaler Mensch auf so einen schnellen "Annäherungsversuch" eher misstrauisch reagieren würde.

Wohl eher dient das der Ablenkung und Einlullung. Der Mörder wiegt sich in Sicherheit, unterschätzt den Inspektor, der da so zahm über Familienangelegenheiten plaudert...
außerdem kann er bei dem Geplapper Infos über die Mörder sammeln, die zeigen dabei ja immer irgendwelche Reaktionen, auch wenn sie nicht viel sagen.


Insgesamt scheint es mir aber so, dass die Produzenten sich einfach in die Idee des Familiengeschichtenerzählers verliebten.

Columbo ist ja kein böser Bulle, der verhört und dabei auch mal auf den Tisch haut oder gar dem Mörder an den Hals geht - er schleicht sich tollpatschig wie eine nette Hundekatze an und macht sich an die Beute über die Ebene der Emotionen heran.

Gemeinsamkeiten sind eine super Basis, um das Interesse Fremder zu wecken, das schafft gleich mal ein schönes Wir-Gefühl. :wink:

mal ernsthaft, die Logik dabei bleibt manchmal etwas außer Reichweite, das sollte man nicht ganz so pingelig sehen.

Mir sind nämlich gleich zwei Situationen eingefallen, bei denen das deutlich wird.
In Hauch von Mord betritt der Inspektor den Tatort und klärt seinen offenbar unwissenden Kollegen gleich mal darüber auf, wer die attraktive Dame auf einem Bild vor ihrer Nase ist.

Das weiß er, weil sie überall in seinem heimischen Badezimmer herumschwirrt. Er kennt nicht nur die Marke sondern sogar den Namen der Firmenchefin.

Das ist nicht besonders logisch - welcher Mann interessiert sich für so etwas, welche Frau weiß das überhaupt selbst, selbst wenn sie sich für Kosmetik interessiert und welche Frau hat überhaupt alles von ein und derselben Marke. Ich kenne keine einzige.
Meine Haarpflegesachen sind alle von derselben Marke seit Jahren, die unter einem Männernamen läuft, aber ich bin noch nicht auf die Idee gekommen, mir mal sein Gesicht anzuschauen obwohl ich fast immer im inet bestelle seit ich umgezogen bin und die das bei meinem Friseur nicht mehr haben (hab es aber gerade gemacht und bin erstaunt, so hätte ich mir den nicht vorgestellt).

Die zweite Situation ist die, in der er am Tatort der fremdgehenden ehemaligen Rocksängerin eine Platte an der Wand erkennt und darüber sinniert, ob das nun die Lieblingsmusik seiner Nichte (oder Cousine?) war oder nicht.

In dem Augenblick ist noch kein potentieller Mörder anwesend, nur seine Kollegen. Ich denke nicht, dass er die absichtlich bei der Spurensicherung mit erfundenen Geschichten über seine Familie behindert.
Er ermahnt sich ja dann selbst, sich nicht so verrückt zu machen wegen des songs :wink:

Wir sollen sicher nicht denken, Columbo ist ein Meisterpinoccio, sondern ein Familienmensch, der gerne über seine Familie spricht und bei Bedarf auch mal ein wenig verdreht, hinzufügt, weglässt oder erfindet.
So wie es aussieht, spricht er aber auch mit Nicht-Mördern gerne über seine Verwandtschaft. Dass die dann zufällig oft was mit Mördern gemeinsam hat, ist halt so ausgedacht, damit es die Figuren sympathisch und interessant für die Zuschauer macht und sie auf den Plätzen hält.
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Re: Columbos Familie

Beitragvon AudreyHorne » So, 25.03.2012 14:48


zimtspinne hat geschrieben:Was die Kinder angeht, gibt es da eindeutig zwei Zustände. Die meiste Zeit haben die Columbos keine Kinder. Einmal haben sie aber einen Babysitter, und für wen sollte der sein, wenn nicht für ihre Kinder?

Vielleicht für den Hund :D In "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" wird wohl gesagt, dass die Frau auf die Kinder ihrer Schwester aufpasst, vielleicht waren die gemeint. Hat Columbo denn in der Carsini-Folge irgendwann mal direkt gesagt, dass es "seine" Kinder sind oder sprach er immer nur von "den" Kindern? Gibt es vielleicht irgendwelche Abweichungen zwischen Originalton und deutscher Synchronisation?
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