Da ich schon einmal wieder von den Toten erweckt worden bin, gebe ich doch auch hier einmal meine Sicht der Dinge zu Protokoll, wobei ich auf die Thesen meines Vorredners sehr detailliert und im selben Geiste kritisch eingehen werde. ( Ich hoffe es macht unserem „Neuling“ nichts aus....
)
Zuerst zu Deinem ersten Beitrag: Leider ist es mir verwehrt, Deiner These, Filme in früheren Zeiten seien quantitativ gesehen qualitätslos gewesen, auch nur ansatzweise zuzustimmen und das auch bei "genauem Überlegen".
Zum Ersten denke ich, ist Dein Argument, dass in der großen Masse viele Filme vorgekommen seien, die anspruchslos gewesen seien, und dafür umso mehr Klassiker
sich herausgebildet hätten, so dass das heutige Filmniveau, in dem eben weniger Klassiker
aber auch weniger schlechte Filme in die Kinos kämen, dem früherer Zeiten entspreche,
wenig überzeugend. Denn woher / aus welcher Quelle beziehst Du diese Informationen?
Ich denke Du beziehst Dich auf keine Quelle, sondern versuchst Deine Behauptungen durch
Deine Erfahrungen und Meinungen zu stützen, was aber kein Vorwurf an Dich darstellen soll.
Wer tut das nicht bei mancher Gelegenheit? Deine Aussage ist ja: In der Masse waren die Filme früher schlecht. Aber welche Zahlen sagen Dir das? Ein
quantitatives Urteil erfordert immer auch Zahlen, die Du, so denke ich, nicht hast. Somit ist Dein Argument als belegbares Argument widerlegt, aber als Behauptung nicht.
Zum Zweiten will ich bei Deinen Erfahrungen und Meinungen, die Du in Deinem Beitrag ausführlich schilderst, bleiben.
Bud Spencer und Terence Hill. Unzählige Filme in den 70ern die für ein Massenpublikum bestimmt waren ohne jeglichen Anspruch oder Qualität.
Das sehe ich, als treuer Bud Spencer Anhänger, anders!
Du magst
vielleicht in puncto Anspruch Recht haben, aber nicht in der qualitas!
Vier Fäuste für ein Halleluja hat Qualität, aber nicht durch irgend welche Filmtechnik, sondern durch die Qualität der Schauspieler. Ist das nicht auch eine Art von Qualität oder ist Qualität im Film nur Kamera-, Grafik- und Tonqualität?
Oder die Italowestern aus den 60ern
Nun kann ich Dich aber gar nicht verstehen! Im letzteren Fall kann ich Dir, was Anspruch angeht, zumindest folgen, doch hier überhaupt nicht mehr. Sergio Leone machte mit seinen ersten Dollar-Klassiker, obwohl er nur wenig Filmbudget zur Verfügung gestellt bekam, große Erfolge. Sie hatten Qualität, erst Recht, was die Kameraführung und die Szenendarstellung betrifft, aber auch die Schauspielerkunst war hervorragend; Anspruch hatten sie auch, nämlich kalt und realistisch im Gegensatz zu den amerikanischen Western zu sein. Diese Aussage ist also, was mich betrifft, nicht nachvollziehbar und, was die Qualität angeht, die man ja bemessen kann, auch falsch.
Bei den restlichen Punkten kann ich Dir aber wieder zustimmen, zumindest was die Frankensteinreihe betrifft.
Das alles waren Filme die ohne jeden Anspruch daherkamen und nur dazu da waren um Geld zu verdienen.
Eine Frage: Sage mir, welcher Film ist nicht hauptsächlich dazu da, kommerziell erfolgreich zu sein? Selbst Filme wie „Schindlers Liste“ sind zu obigen geschaffen.. Aber die andere Komponente, die künstlerische, ist auch bei jedem mehr oder weniger anzutreffen und für viele Regisseure wichtig. Und für Terence Hill, Bud Spencer, Ennio Morricone, Sergio Leone, Clint Eastwood ist die künstlerische Komponente ebenso wichtig wie die kommerzielle, zumindest denke ich das. Und zu Deiner Anekdote bezüglich „Eine Leiche zum Dessert“: Der Film war Monate lang sehr beliebt in den Kinos und wurde später weltberühmt.
Deine Kritik über das eigentliche Thema, „Eine Leiche Dessert“ dagegen halte ich für gut und richtig, auch ich sehe den Film so und muss sagen, dass Du die Mittel zur Ironie des Films gut herausgearbeitet hast. Dass der Film gen Ende sehr grotesk wird (man denke nur an den „Täter“...), mindert die Sehenswürdigkeit dieses Films jedoch nicht, wenn dies sie nicht sogar noch steigert.
Ein herzliches „Tschüss!“
von
]Columbo dem Großen.