Ich gebe schwache 3 Punkte. Diese Episode wirft für mich einfach an viel zu vielen Stellen Fragen auf.
Zum einen ist da der dicke Logikfehler bei der Überführung. Das wurde ja hier schon alles besprochen, auch ich kann kein Licht ins Dunkle bringen.
Die vertauschten Inhalte der Kartons sind unerklärlich und bleiben ein Mysterium. Die Autoren haben hier wohl nicht zu Ende gedacht.
Meine zweite Unklarheit ist der „rote“ Bericht von Braille. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Braille sein kriminelles Gebaren schriftlich festhält. Waffenschieberei und die Unterschlagung von Spendengeldern, alles scheint in diesem „roten“ Bericht dokumentiert worden zu sein. Wenn ich solche kriminellen Machenschaften tätigen würde, dann würde ich das Geld einfach unter irgendwelchen Posten aus der Bilanz verschwinden lassen, aber sicherlich das Ganze nicht noch in einem Bericht dokumentieren. Warum er mit diesem hochbrisanten Material dann so leichtfertig umgeht, bleibt für mich auch unklar.
Überhaupt diese ganze Ausbildungsanstalt. Sinn und Zweck muss man wohl nicht verstehen.
Dort werden Hobby-Soldaten in zwei Wochen(!) ausgebildet. Mit Sicherheit kostet das die Teilnehmer einen dicken Batzen Geld.
Das ist doch weder Fisch noch Fleisch, sowohl für die Ausbilder als auch für die Schüler. Eine so kurze Ausbildung hat doch überhaupt keine qualitative Grundlage. Für Ausbilder und Schüler ist das doch unbefriedigend. Einer „richtigen“ militärischen Ausbildung kann diese Anstalt niemals das Wasser reichen. Kein Wunder also, dass Major Keegan weg wollte.
Sicherlich kann man den ein oder anderen Punkt auch als künstlerische Freiheit durchgehen lassen, es ist ja schließlich nur ein Film. Unterm Strich waren das für mich aber zu viele Ungereimtheiten und Fragen.
Das Columbo-Mörder-Spiel ist für mich durchschnittlich, Braille ist sicherlich nicht der langweiligste aller Columbo-Mörder, aber er bleibt unter dem Strich doch relativ blass.
Die Indiziensuche ist ebenfalls nur durchschnittlich. Columbo findet zwar ein paar Indizchen (den schmutzwegwischenden Braille, die Taschenlampe, das Laub in Keegens Kragen), das ist besser als nichts, aber eben auch nicht gerade überzeugend.
Überzeugen konnte in dieser Episode lediglich der Gerneral, der trotz seines hohen Ranges freundlich und sympathisch ist. Die Figur gefällt mir. Auch die filmische Umsetzung des Mordes fand ich gelungen. Keegen stirbt und zeitgleich fällt eine der Zinnfiguren um, was der General mit den Worten „Oh, wir haben wohl einen unserer Männer verloren“ kommentiert. Sehr schön geschnitten.
Fazit: Dicker Logikfehler in der Überführung, viele weitere Unklarheiten und offene Fragen und ein nur durchschnittlicher Mörder. Alleine der General rettet hier die 3 Punkte.