Bewertet: "Mord nach Termin"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Mord nach Termin" ?

1/5 schlecht
0
Keine Stimmen
2/5 passabel / "na ja"
1
2%
3/5 gut
7
17%
4/5 sehr gut
22
52%
5/5 überragend
12
29%
 
Abstimmungen insgesamt : 42

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Jack_the_Ripper » Di, 14.07.2009 20:10


Auch für mich eine der besten Folgen mit einem überragenden Patrick MacGoohan und einem äußerst gelungenen Zusammenspiel mit Inspektor Columbo

Columbo nimmt ja Bezug auf "Alter schützt vor Morden nicht", als er sich im Büro des Politikers auf den betagten Stuhl setzt und erzählt, dass er das im "Haus der alten Dame" auch schon gemacht hat, dabei flunkert er aber und behauptet, der Stuhl sei damals zusammengebrochen ...

Was mich an der Folge etwas stört, ist Columbos Aufregung wegen der "Faxmaschine" im Haus des Opfers, man hatte den Eindruck, er habe noch nie von so einem Gerät und seinen Funktionen gehört, dabei hat er zwei Jahre vorher in "Die vergessene Tote" ganz nebenbei erwähnt, dass ihm der Führerschein des zunächst unbekannten Opfers gefaxt wurde, das Fax ist dann auch deutlich zu sehen
Jack_the_Ripper
Polizeimeisteranwärter
Polizeimeisteranwärter
 
Beiträge: 7
Registriert: Di, 07.07.2009 10:46

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Jerry » Di, 14.07.2009 20:17


Die Folge läuft heute Abend im TV, morgen folgt mein Feedback zur Folge .

Gruss Jerry
Benutzeravatar
Jerry
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 2031
Registriert: Sa, 27.06.2009 16:42
Wohnort: Schweiz

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon gubanov » Mi, 15.07.2009 00:56


In "Mord nach Termin" begegnet der Columbo-Fan "Wiederholungstäter" Patrick McGoohan, der in dieser Folge wieder einmal zu Bestleistungen auflief. Sein Anwalts-Politik-Zwitter kommt nicht nur im Zusammenspiel mit Columbo so richtig in Fahrt, sondern funktioniert sogar als eigenständige Persönlichkeit, was dem Charisma des Hauptdarstellers zu verdanken ist. Wie hieß es doch gleich in der Folge: Entweder man hat es oder man hat es nicht.
McGoohan schafft es, die unter den beherrschten Zügen des vielbeschäftigten Workaholics brodelnde Wut auf den ihm in vielen Punkten so konträren, aber dienstlich ebenso verbissenen Inspektor sichtbar zu machen, ohne seinen Charakter zu einem großspurigen Unsympath verkommen zu lassen. Er überstrahlt alle anderen Gastdarsteller bei weitem, funktioniert im Duo mit Denis Arndt als Paul Mackey aber trotzdem sehr zufriedenstellend. Und während man sich fragt, wie man die Rolle des Präsidentschaftskandidaten Montgomery mit einem so blassen, schmalbrüstigen und unfreundlich dreinschauenden Persönchen besetzen konnte, so ist es wieder einmal eine jener famosen "Columbo"-Sekretärinnen, die viel geeigneter sind, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu fesseln. Sie ist es auch, die für eine jener schönen Dialoge der Episode verantwortlich ist, als sie sich mit Columbo über seine Frau und "den" (heißt es nicht eigentlich "das"?) Duftspray unterhält.

Was den Kriminalfall angeht, so gibt es allerdings diverse Aspekte, die doch eher nach hinten losgehen. Erscheint zunächst die Ausführung des Mordes doch recht lobenswert (die Organisation der Schmauchspuren an den Händen des Opfers zum Beispiel), so wird gerade auf diese vom Mörder gelegten Spuren später kaum mehr Bezug genommen. Die Pulverrückstände, die ja eigentlich eine zentrale Rolle bei der Frage "Selbstmord ja oder nein?" spielen sollten, werden lediglich in der Schlusssequenz kurz erwähnt, ohne ihnen dabei oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt jedoch die Bedeutung zukommen zu lassen, die ihrer angemessen gewesen wäre. Erklären, wie sie dorthin gekommen sind, kann Columbo ja schließlich auch nicht.
Stattdessen verbringt er viel Zeit, sich auf Theorien über das Trocknen von Blutflecken zu versteifen (sollte das auf Parkett wirklich so schnell gehen wie in der Mordszene gezeigt?), die von dem gewieften Mörder sofort in der Luft zerrissen werden können. Gleichsam bleibt fraglich, ob dieser bei all seiner Cleverness an die Sache mit dem Regen nicht hätte denken und seinem Alibigeber einbläuen müssen.
Überhaupt wirken einige der Ansatzpunkte mehr als gestellt. Natürlich regnet es gerade zum richtigen Zeitpunkt und hört genau zum richtigen Zeitpunkt wieder auf, natürlich ist am nächsten Morgen im warmen kalifornischen Sommer der Regen auf dem Asphaltuntergrund um das Auto noch nicht getrocknet. Wie realistisch es außerdem ist, dass ein Mann seiner Frau Witze in den Urlaub nachschickt, darf wohl ebenfalls einmal in den Raum geworfen werden. Man könnte fast auf den Verdacht kommen, es handele sich um einen der verzweifelsten Versuche der Kategorie "Es kann nicht Selbstmord gewesen sein, weil das Opfer vor seinem Tod noch so gut drauf war", den ich je gesehen habe.
Selbst wenn man über all diese kleinen Schönheitsfehler hinwegsieht, so kommt man nicht umhin, die Auflösung am Ende als absolut weit hergeholt zu betrachten. In keiner Weise wird dem Zuschauer vorher die Richtung angedeutet, die Columbo bei der Überführung einschlagen könnte, und dass er sich am Ende auf irgendeine Zeitschrift und irgendwelche Fälle beziehen muss, von denen wir vorher noch nie gehört haben, verärgert mich als Zuschauer schon sehr. Ein wenig mehr Fairness möchte ich vom Drehbuchautor schon erwarten können. Sowieso zieht sich die ganze Überführungssequenz wie der Kaugummi, der schließlich zur Festnahme des Täters beiträgt.

Auch in der restlichen Folge halten sich in die Länge gezogene Szenen und deren zugegebenerweise sehr saubere und teilweise recht innovative Inszenierung die Waage. So rechte Begeisterung möchte da bei mir aber trotz schöner Aufnahmen und Schnitte z.B. in der Mordsequenz oder in der Reinigung nicht aufkommen, zumal das Motiv des Täters ein für den Zuschauer absolut uninteressantes und unfassbares bleibt, das, je öfter es erwähnt wird, immer schwammiger und glitschiger wird.

Unterm Strich schafft es Patrick McGoohan hier so ziemlich im Alleingang, für die positiven Punkte der Episode sowohl in Hinsicht auf seine schauspielerischen als auch auf seine Leistungen als Regisseur verantwortlich zu zeichnen. Besonders der Drehbuchautor machte ihm jedoch einen kräftigen Strich durch die Rechnung und strafte die Folge zu einer der mittelmäßigen ab, die auch durch ihre saubere Inszenierung nicht über ihre inhaltlichen Defizite hinwegtäuschen können. 3 von 5 Punkten.
Benutzeravatar
gubanov
Polizeioberkommissar
Polizeioberkommissar
 
Beiträge: 70
Registriert: Mi, 22.11.2006 18:13
Wohnort: Görlitz

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon dille » Mi, 15.07.2009 14:04


Interessant, wie man es doch schafft, sich äußerlich so zu verändern, dass nur noch einige physiognomische Ansätze auf einen selbst verweisen. McGoohan wirkt hier zerbrechlicher, kleiner, dünner als in "Des Teufels Corporal" 16 Jahre zuvor; zudem schaut er irgendwie anders drein, obwohl er einen ähnlich disziplinierten und selbstbeherrschten Charakter verkörpert. Dafür erscheint Columbo frischer und jugendlicher als noch in den Episoden zuvor; ob es wohl an seiner Haselnusstönung liegt? Die ist übrigens auch in 'Schleichendes Gift' äußerst bemerkenswert. Wie dem auch sei, den darstellerischen Leistungen tut dies beiderlei keinerlei Abbruch. Im Gegenteil, ich habe selten jemanden gesehen, der so konzentriert und gefasst agiert wie McGoohan als Finch. Na gut, diese eine Ausnahme gibt's da natürlich... war aber in der Situation vielleicht auch nur gekünzelt, zumindest habe ich den Witz mit dem Futter nicht verstanden. Und sein Alter Ego hat hier ja nun nicht gerade wenig zu tun: Da gilt es, den Mord vor- und nachzubereiten, die Wahl zu managen und als ob das nicht genug wäre, gibt's da auch noch den 'Mann im Regenmantel', den Finch noch als harmlos erachtet, gar mit einem Pfadfinder gleichstellt...; sein Kompagnon Mackey hingegen unterschätzt die Show, 'die der Junge in seinem Büro abgeliefert hat', schon keineswegs mehr. Das Columbo-Mörder-Spiel, die Interaktion der Stars, ist aber auch schon das einzige wirklich positive an dieser Folge. Von der trockenen Parkbucht will ich gar nicht sprechen, in solche Zufälle bin ich auch schon des öfteren hineingeraten (natürlich, ohne vorher einen Mord begangen zu haben); was mich stört, sind zunächst die Umstände, wieso es kein Selbstmord gewesen sein sollte und das, weil die Mordwaffe auf dem Bluttropfen lag und der Tropfen zudem keine Spur auf der Waffe hinterlassen hat, da er auf dem Echtholz-Laminat bereits eingetrocknet war, als die Waffe draufplumpste. Aber es handelte sich doch hier maximal um eine halbe Minute zwischen Schuss abfeuern und Waffe drapieren, wie kann denn innerhalb so kurzer Zeit ein Bluttropfen trocknen, auch wenn es Parkett ist? Gut, als 'Alibi' merkt Staplin kurz zuvor noch an, wie brütend heiß es in seinem Arbeitszimmer ist, aber dann muss die Temperatur schon außerordentlich hoch gewesen sein, um merklich dazu beizutragen, dass Flüssigkeiten bedeutend schneller trocknen als gewohnt. Der nächste Punkt wäre die Tatsache, dass ein Staranwalt mit langjähriger Berufserfahrung an seinem eigenen Tatort Spuren legt. Und wenn man die Überführung eines Täters via Bissabdrücken schon seit Ted Bundy kennt, welchen Columbo als Beispiel angibt, ist das übrigens auch schon 11 Jahre her. Zudem ist das Auffinden eines angebissenen Stücks Käse am Tatort, dessen Bisspuren identisch mit denen von Finchs Kaugummi sind, für jedes Setting beliebig einsetzbar. Egal in welcher der 69 Folgen bzw. 68, in denen eben ein Mord geschieht: Der Täter könnte am Tatort irgendetwas Angeknabbertes zurücklassen (das nächste Mal vielleicht 'n Snickers). Das ist dann doch zu simpel gestrickt, zu wenig speziell. Nene, so lässt man sich dann doch ungerne abspeisen.
Summa summarum lässt sich hier kein 'Trefflich, trefflich hat er gedient' attestieren, das war diesmal nur 'ne mittelmäßige Show.
dille
Polizeidirektor
Polizeidirektor
 
Beiträge: 241
Registriert: Do, 21.08.2008 17:38

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Columbo96 » Mi, 15.07.2009 14:34


sehr gute folge :mrgreen: :mrgreen:


1. die reaktion auf den witz und 2. dann am ende der berühmte satz: " Nur ein stück Käse"
"Just one more thing" Columbo
Benutzeravatar
Columbo96
Polizeioberrat
Polizeioberrat
 
Beiträge: 195
Registriert: Mi, 08.07.2009 12:39

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon martha » Mi, 15.07.2009 20:38


Ich hab wenig zu bemängeln.
Die Kritikpunkte beschränken sich lediglich auf den ersten und den finalen Auftritt Columbos.
Die technische Unbedarftheit des Inspectors wird zu Beginn auffallend humorlos auf die Spitze getrieben.
Columbo steht sowohl bei Faxmaschine als auch bei Telefonanlage wie Ochs vor'm Berg.
Wenig überraschend, zumal diese Masche "Computer überfordern das Alter" so langatmig und eintönig aufgebauscht wird, dass man sich fast schon an "Tarzan in New York" erinnert fühlte.
Das Thema ist ja nicht von Grund auf verkehrt, aber so steril möchte ich's nun wirklich nicht präsentiert bekommen.
Danach aber nimmt die Geschichte Fahrt auf.
An so viele unmittelbare und rasante Begegnungen zwischen Columbo und Mörder kann ich mich aus keiner anderen Folge erinnern.
Aber dann geht's im Finale wieder auf Talfahrt.
gubanov hat das hier ja bestens beschrieben.
McGoohan hervorragend, aber die penible und erstklassige Charakterstudie in "Des Teufels Corporal" tags zuvor hat für mich wohl doch zu hohe Maßstäbe gesetzt.
Ich korrigiere mich auf gute 4 Punkte.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
Benutzeravatar
martha
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 16259
Registriert: Mi, 08.03.2006 00:59
Wohnort: Bochum

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon columbo93 » Mo, 07.09.2009 19:02


handlung
Gouverner Montgomery möchte der nächste Präsident der USA werden. Zu seinem Stellvertreter bestimmt er den Abgeordneten Paul Mackey, der sich sehr geehrt fühlt. Auf seinem Weg ins Weiße Haus soll Mackey sein alter Freund und Anwalt Oscar Finch begleiten. Finch bekommt seit einiger Zeit Anrufe von einem Mann namens Frank. Mit diesem will er sich auf dessen Drängen in der Nacht treffen. Hierzu trifft Finch einige Vorbereitungen: Er fährt in sein Büro und verbrennt im Aschenbecher eine Zigarre. Dann nimmt er eine Pistole aus seinem Tresor und entfernt die Fingerabdrücke. Anschließend steckt er einen Zeitungsartikel mit dem Titel "Time Running Out For Mr. Lucky" ein und entnimmt einer Patrone das Schießpulver und entzündet es. Daraufhin macht er sich zu Fuß auf dem Weg zu Frank, dem "Mr. Lucky" aus dem Artikel. Frank droht das Gefängnis und Finch soll nun ein Beweisstück verschwinden lassen. Dieses hatten beide vor 21 Jahren schon einmal getan. Doch Finch ist nicht bereit, seine Karriere zu opfern und weigert sich. Frank will mit dem 21 Jahre alten Vorfall an die Öffentlichkeit, da der damals zuständige Staatsanwalt, der das Verschwinden des Beweises zugelassen hat, ausgerechnet Paul Mackey war. Daraufhin erschießt Finch Frank und präpariert den Tatort mit Hilfe seiner vorbereiteten Materialen so, dass es nach Selbstmord aussieht. Am nächsten Morgen ist die Polizei am Tatort und Columbo findet sofort einige Kleinigkeiten, die ihn stören: So ist getrocknetes Blut unter der Pistole, die ihrerseits jedoch keine Blutspuren aufweist. Außerdem hat der Tote seiner Frau ein paar Witze nach Hawaii gefaxt, jedoch erst eine von zwei Seiten abgeschickt – sehr ungewöhnlich für einen Selbstmörder. Der Inspektor stellt fest, dass Frank zuletzt bei Finch angerufen hat. Columbo versucht Finch in dessen Büro aufzusuchen. Dieser hat jedoch nur wenig Zeit, berichtet aber kurz, dass Frank ihn angerufen habe, um Finch als Anwalt zu engagieren. Er habe aber abgelehnt. Finch erwähnt, Frank wäre sehr verstört gewesen. Columbo fragt nach dem genauen Wortlaut, den Finch mit den Worten: "Was zum Teufel soll ich nur machen" wiedergibt. Columbo fragt Finch nach dem Zigarrenrauch in seinem Büro, worauf dieser angibt, noch einen Termin nach dem Anruf in seinem Büro gehabt zu haben. Mit wem, will er allerdings nicht verraten. Columbo erklärt Finch, dass sich Frank zwischen zwei Witzen erschossen hat. Auch Finch hat dafür keine Erklärung. Der Inspektor sucht Mackey auf und fragt ihn nach einer möglichen Bekanntschaft zwischen Finch und Frank, was dieser aber bezweifelt. Abends bestellt Mackey Finch jedoch zu sich, um ihn nach dem Zweck von Columbos Aufsuchen zu fragen. Finch erzählt Mackey aber dasselbe wie dem Inspektor. Am nächsten Tag fragt Columbo Mackey, ob es zwischen ihm selbst und Frank eine Verbindung gäbe, doch Mackey verneint. Der Inspektor berichtet, dass es sich bei dem Fall nun offiziell um einen Mord handle. In einer Reinigung versucht Columbo, Finchs am Mordabend getragenen Anzug zu beschlagnahmen, kommt jedoch etwas zu spät. Columbo sucht erneut Finch auf und erklärt ihm, warum er nicht an einen Selbstmord glaubt. Kurz darauf sucht Mackey Finch auf. Nun erzählt Finch seinem Freund die Wahrheit und berichtet auch, dass Mackey sein Alibi für den Mordabend ist. Dieses Alibi wird nun Columbo präsentiert. Dieser sucht unbemerkt in einem Papierkorb in Fichs Büro nach etwas, was er offenbar auch findet. Daraufhin sucht er erneut Mackey auf und deckt die Verbindung zu Frank auf. Auf der anschließenden Wahlparty trifft Columbo wieder "zufällig" auf Finch und kündigt an, den Fall noch heute zum Abschluss zu bringen. Als der Inspektor erwähnt, er hielte Finch für den Mörder, hat er dessen Aufmerksamkeit. Columbo berichtet von dem Geschehen in der Mordnacht, so wie es sich zugetragen hat. Finch verlangt einen Beweis seiner Anwesenheit am Tatort. Diesen präsentiert Columbo: Finch hatte am Tatort in ein Stück Käse gebissen. Dieses Stück ist eindeutig von Finch abgebissen worden, wie sich anhand des Zahnschemas beweisen lässt. Columbo nimmt Finch fest.
bewertung
in brillanter Fall mit einer ebensolchen Lösung! So macht Columbo Spaß.

Beinahe sämtliche Szenen mit Peter Falk und Patrick McGoohan bestechen durch gute Dialoge und hervorragende Situationskomik. Sehenswert!
fazit
gute folge, bravoröse auflösung, trockener boden, kaugummi, biss in dn käse, hier stimmt alles, aber leider nicht ganz so spannend :roll:

Vielleicht ist es ja der erste und der letzte mord und nicht diese folge, aber die szene mit dem hundesalon ist einer der besten und allerschönsten überhaupt, meine mutter findet diese szene auch absolut genial :neig:
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
Benutzeravatar
columbo93
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 4222
Registriert: Sa, 29.08.2009 14:06

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Suz » Mo, 04.01.2010 22:51


Hallo ihr lieben!

Bitte, bitte, bitte, kann mir einer den Witz aus "Mord nach Termin" erklären??? Ich habe mir den Kopf zerbrochen und habe auch diverse Ideen, wie es gemeint sein KÖNNTE (nur klingt für mich keine Erklärung nach etwas Lustigem...liegt es daran, dass ich ihn doch nicht richtig verstehe oder daran, dass es ein Judenwitz ist, dass ich ihn nicht lustig finde??).

Um noch etwas zum eigentlich Forumtitel beizutragen: ich fand die Episode ganz ausgezeichnet. Genau genommen finde ich fast alle Folgen einfach nur herrlich unterhaltsam und spannend :D
Ich bin recht neu in der Columbo-Fangemeinde, kennne mich also bei weitem nicht so gut aus wie ihr alle, habe auch noch nicht annähernd so viele Folgen gesehen, bin aber von Peter Falk unendlich begeistert und freue mich auf jede weitere Episode, die ausgestrahlt wird.

Vielen Dank im Voraus!
Suz
Polizeimeisteranwärter
Polizeimeisteranwärter
 
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 04.01.2010 22:43

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon martha » Di, 05.01.2010 00:50


Suz hat geschrieben:Bitte, bitte, bitte, kann mir einer den Witz aus "Mord nach Termin" erklären??? Ich habe mir den Kopf zerbrochen und habe auch diverse Ideen, wie es gemeint sein KÖNNTE (nur klingt für mich keine Erklärung nach etwas Lustigem...liegt es daran, dass ich ihn doch nicht richtig verstehe oder daran, dass es ein Judenwitz ist, dass ich ihn nicht lustig finde??).


Das ist natürlich problematisch, 'nen recht schlüpfrigen Witz noch im Detail zu erklären.
Ich trau mich nicht und überlass das lieber 'nem anderen, das "Futter" zu deuten. :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
Benutzeravatar
martha
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 16259
Registriert: Mi, 08.03.2006 00:59
Wohnort: Bochum

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Columbo-Freak » Di, 05.01.2010 14:05


Um welchen Witz geht es, ich mein' um welche Stelle/Szene?
"Und wenn sie noch bis Weihnachten an dieser verfaulten Zigarre lutschen und saugen, sie werden nie das Gegenteil beweisen!" - Janus zu Columbo in Folge 26 "Geld, Macht und Muskeln"
Benutzeravatar
Columbo-Freak
Ltd. Polizeidirektor
Ltd. Polizeidirektor
 
Beiträge: 453
Registriert: Mo, 25.07.2005 21:02
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Suz » Di, 05.01.2010 16:01


Hier der Witz:

"Eine jüdische Lady spaziert den Beverly Drive runter, da kommt ihr so'n Du-weißt-schon-Typ entgegen im Regenmantel. Und wie er sich auf Ihrer Höhe befindet, öffnet er den Mantel. Sie sieht ihn an und sagt: 'Nennen Sie so etwas Futter?'"
Suz
Polizeimeisteranwärter
Polizeimeisteranwärter
 
Beiträge: 2
Registriert: Mo, 04.01.2010 22:43

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon sagittarius » Sa, 27.11.2010 19:23


Columbo betritt nach Folge 20: "Stirb für mich" wieder das Haifischbecken Politik, was eigentlich ein Garant für kurzweilige und spannende Unterhaltung sein sollte. Aber dieser Columbo ist recht unspektakulär, mir fehlt das Mitreißende. Columbos Gegenspieler ist kein Politiker, sondern Anwalt, der eine "traumhafte" Karriere machen will. Der Abgeordnete Mackey und Anwalt Oscar Finch ziehen seit 21 Jahren am gleichen Strang, nach dem Motto: "Eine Hand wäscht die andere".

Da stört ein Mr. Staplin natürlich, der vor 21 Jahren vom Verschwinden einer Akte profitierte und von Finch das Gleiche noch mal verlangt, andernfalls würde die alte Geschichte bekannt werden. Das sind aber keine zündenden Ideen.

Der Wortwitz zwischen Columbo und Finch ist gut, die Kriminalistik ist aber dünn.

Da liegt Blut am Boden unter der Waffe, aber nicht auf der Waffe. Das Blut war bereits getrocknet, als Finch die Waffe auf den Boden legte. Aufgrund der Zeitverzögerung war es kein Selbstmord, wie Finch es arrangiert hat, sondern Mord, folgert Columbo. Aber da ist ein Logikfehler: Finch legte die Waffe kurze Zeit nach dem Mord auf den Boden. In dieser Zeit kann das Blut kaum getrocknet sein. Also müsste Blut auf der Waffe sein.

Finch legt ein belastendes Dokument auf Staplins Schreibtisch und lässt die Finger die Vorderseite berühren, aber nicht die Rückseite. Wenn man aber ein Stück Papier in Händen hält, dann berühren die Finger die Vorder- und Rückseite. Darauf wird in dieser Folge nicht eingegangen, sondern erst in Folge 57: "Der erste und der letzte Mord".

Dann ist da ein trockener Parkplatz vor Finchs Büro, obwohl es in der Mordnacht zuvor geregnet hatte. Klar: Finchs Auto stand während der Regenzeit auf dem Parkplatz. Hätte Finch einen Termin mit einem Klienten gehabt wie er behauptet, hätten da zwei trockene Stellen sein sollen.

Entscheidend ist schließlich ein kleines Stück Käse am Tatort, in welches Finch nur hineingebissen hat, anstatt es ganz zu essen. Der Gebissabdruck überführt Finch. Das ist wahrlich eine kleinliche Auflösung.

"Ich wünschte, ich könnte Ihnen gratulieren". So straft Columbo den Vizepräsidentschaftskandidaten Mackey ab, der Finch ein Alibi zur Mordzeit gab, obwohl Finch seine Schuld gegenüber Mackey eingestanden hatte.

"Mord nach Termin" ist ein durchschnittlicher Columbo. Ich gebe 3 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
Benutzeravatar
sagittarius
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 2536
Registriert: Sa, 30.01.2010 16:11
Wohnort: Rhein-Main Gebiet

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon ChryZ » Mi, 28.12.2011 16:35


4/5 Punkten

Die Folge lebt von dem Zusammenspiel Peter Falks und Patrick McGoohans. Der Schlagabtausch der beiden ist sehr unterhaltsam und führt den Zuseher ohne Längen durch den gesamten Film. Leider ist die Spurensuche nicht 100prozentig gelungen. Die Sache mit dem Käse wurde zu Beginn derart deutlich in Szene gesetzt, dass mir schon zu diesem Zeitpunkt klar war, wie Columbo letztendlich den Mörder überführen würde. Das schmälert die hervorragende Mordmethode schon erheblich. Insgesamt aber eine sehr unterhaltsame Folge!
ChryZ
Polizeikommissar
Polizeikommissar
 
Beiträge: 58
Registriert: Mi, 04.01.2006 13:39

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon crocodile » Sa, 10.03.2012 11:23


Eine recht kurzweilige Episode, die hauptsächlich von ihren starken Protagonisten lebt, im Finish allerdings enttäuscht.

Patrick McGoohan gehört bekanntlich zu den Dauerrivalen Columbo's. In der Rolle des Oscar Finch gefällt er mir mit am Besten, das Zusammenspiel zwischen Mörder und Columbo funktioniert hervorragend. Es gibt ein paar starke Dialoge und die ein oder andere witzige Szene. Columbo's "Penetranz" auch einmal mehr bestechend, er läßt den Mörder überhaupt nicht zur Ruhe kommen, verfolgt ihn auf Schritt und Tritt. Überall wo sich Finch bewegt, ist Columbo schon da. Herrlich!

Die detaillierten Mordvorbereitungen, und die Ausführung selbst, sind soweit in Ordnung. Die Sache mit dem getrockneten Blut unter der Waffe macht das ganze zusätzlich spannend. Leider wird das nicht endgültig aufgeklärt. Mit der Theorie von Finch ist die Sache gegessen.

Die Indizien sind insgesamt nicht so wahnsinnig überzeugend. Da gibt es wenig Überraschungen und Wendungen. Auch was das Alibi und Mackey angeht, der später als Zeuge herhalten muss. Im Grunde dreht sich alles um den Regen und den trockenen Parkplatz.

Die Überführung mit dem Käse find ich auch reichlich misslungen. Haut einem nicht vom Hocker. Schade!

Für McGoohan und Falk allein hätte ich 5 Punkte vergeben. Die Story, mit der insgesamt eher enttäuschenden Indiziensuche und Beweisführung , bekommt aber Abzüge. Reicht gerade noch für 4 Zähler!
Benutzeravatar
crocodile
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 3213
Registriert: Sa, 08.10.2011 10:25

Re: Bewertet: "Mord nach Termin"

Beitragvon Tiktaalik » Sa, 22.09.2012 21:09


Die Story in dieser Episode gefällt mir gut. Oscar Finch hat vor Jahren dem Kleinkriminellen Frank Staplin geholfen, indem er Beweismaterial verschwinden ließ. Nun bittet Staplin ihn erneut um Hilfe. Da Finch die Hilfe ablehnt und Staplin ihn daraufhin erpresst, muss dieser sterben. Wie er den Mord als Selbstmord tarnt, gefällt mir gut. Columbo findet lediglich durch Kleinigkeiten (Blutfleck, Faxgerät) heraus, dass es Mord war. Dazu gibt es weitere sehr gute Indizien: Den Zigarrengeruch in Finchs Büro, der nasse Mantel, die trockene Parkbox, etc. Auch der Schlussbeweis gefällt mir gut, denn wer denkt schon an die Möglichkeit, durch einen Zahnabdruck überführt werden zu können? Passend zum Schlussbeweis ist, dass man Finch ständig am Essen sieht. Das scheint wohl eine Angewohnheit von ihm zu sein. Ebenso passend finde ich, dass Finch sehr oft wiederholt, dass er Staplin nie begegnet ist. Auch das ist für den Schlussbeweis wichtig.

Die Darsteller gefallen mir ebenfalls gut. Nicht nur Patrick McGoohan, sondern auch Denis Arndt (Paul Mackey) und Louis Zorich (Frank Staplin). Das CMS zwischen Finch und Columbo bewerte ich insgesamt nur mit drei Punkten. Dies liegt u. a. daran, dass viele Dialoge künstlich verlängert werden und auch der Humor zwischen den beiden ist nicht meiner. Über die Szene am Auto, in der Finch sehr lange lacht, konnte ich z. B. überhaupt nicht lachen.

Ich kann leider nicht genau beschreiben, woran es liegt, aber irgendwie gefällt mir diese Folge trotz eigentlich guter Story und guter Darsteller nicht. Ein sehr negativer Faktor sind auf jeden Fall die Dialoge, die stark in die Länge gezogen sind. Auch, dass der Humor in dieser Folge nicht meiner ist, spielt sicher eine Rolle. Vielleicht liegt es aber auch an der Atmosphäre oder an den Personen (nicht an den Darstellern), dass mir diese Folge nicht zusagt. Ich weiß es leider nicht und ich werde im zweiten Durchlauf versuchen, genauer darauf zu achten, um dann besser erklären zu können, warum mir diese Episode nicht zusagt. Aufgrund der Längen (viel zu lange Dialoge) ziehe ich hier 1 Punkt ab und vergebe insgesamt 2 Punkte.
Benutzeravatar
Tiktaalik
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 2737
Registriert: Mi, 18.07.2012 13:35

VorherigeNächste


Zurück zu Bewertungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste