Ich möchte mich zuerst auf einige Aussagen meiner "Vorredner" konzentrieren:
Jerry hat geschrieben:Aber schliesslich enthält eigentlich jede Folgen eine einigermasen gute Auflösung,
Da gebe ich dir, ehrenwerte Jerry, Unrecht. Es gibt einige Auflösungen, die an den Haaren
herbeigezogen sind, und der Sinn an der Sache ist nun´mal entscheidend, so glaube ich
auch, dass du da seeeeehr gütig mit manch' einer Folge bist.
columbo_94 hat geschrieben:Mord nach telefon ist auf jeden fall aber einer der besten.
Absolut! Eine gelunge, weil sinnhafte und klare Auflösung ist hier deutlich zu erkennen.
Nun zum zweiten Teil, der sich mit der Frage an sich befaßt:
Um überhaupt sagen zu können, welche Auflösung die "beste" ist, sollte man einen
geeigneten Maß- und Bewertungsstab finden und terminieren können, da die Frage "Wer
ist der beste" immer die Frage "An Hand welcher Sachlage kann ich das festmachen"
aufkeimen lässt.. So habe ich mich dann auch entschloßen, meinen hier vorzustellen:
A: Spannung?
Erst wenn eine spannende, packende Atmosphäre aufkommt, lässt sich eine Columboauflö-
sung wirklich "genießen"; außerdem ist es einfach erforderlich, die Spannung jetzt noch-
'mal zu verkoppeln/ zu bündeln, um ein "gutes Gefühlt" entstehen lassen zu können, was
für eine "gute Folge" auch mehr als "erwünscht" ist.
B: Emotion?
Emotionen sind tief mit Spannung verknüpft, weswegen man diese beiden Begriffe auch
nur schwer trennen kann- wenn überhaupt. Doch ich glaube,dass Emotionen mehr als nur ein "Entstehungsfaktor" für Spannung sind, sondern viel mehr eine eigenständige, zwe-
teilige "Säule", die zwar einerseits die Spannung mitträgt, als auch andererseits ein
eigenes Gewicht, eine eigene Kraft aufbaut, die für die Auflösung insgesamt, und nicht
nur explizit für die Spannung, bedeutend ist. So soll/darf man sie nicht unterordnen,
sondern eher mitbewertend "dazunehmen".
Häufig wird eine "Emotion" durch Realitätsnähe, passender Atmospäre und gutem Schauspiel erzeugt. Auch das Drehbuch fällt eine gewichtige Rolle zu, so ist ein falscher
Text häufig ein Graus für Zuschauer und Schauspieler.
Doch auch die gelungene Kooperation zwischen zwei oder mehreren Schauspielern entscheidet über die gelungene "Realisierung" einer bestimmten Sitoation. Um so eine
Kooperation zu verbessern, muss ein guter und leistungsfähiger Ressiseur an die Arbeit,
der seine "Untergebenen" klar und deutlich durch den "Flimschdungel" führen muss.
Es liegt also in den Händen der Schauspieler und der Drehbuchautoren, wie auch in der
des Ressiseurs, ob Emotionen entstehen können oder nicht, so wie es dem Bundestag
und dem Bundesrat, ggf. auch dem Bundespräsidenten (--->Kontrollfunktion) vergüttet ist, über Gesetze und deren Rechtsstruktur zu entscheiden.
C: Klarheit und Sinn?
Wenn der Sinn an der Sache fehlt, ist alles verloren! So auch ist es auch in der Auflösung:
Das wichtigste Kriterium zum Bewerten der Auflösung ist wohl der Sinn, der erforderlich ist,
um zwei oder mehrere verschiedene Handlungsstärnge zu verbinden- nur so kann ein gelungener Film entstehen. Der Sinn ist die absolute Grundlage eines jeden filmischen oder
buchförmigen Werkes- mit Außnahme derer, die gezielt (und dem Genre entsprechend) das
Sinnhafte herausbauen wollen- und darf als solcher NIE fehlen. Wenn er das tut, zieht man
dem Werk den Tepich weg, und das kann beinahe "tödlich" enden...
Sinn entsteht im Film aus Klarheit, Logik, logischen Aufbau, gelungenen Denkansätzen, etc., falls eines dieser oder jener Elemente fehlt, gibt das gleich einen "Punktabzug".
Ohne Sinn ist ein Kriminalfilm eine einzige Kriminalkomödie, und die kann ich mir in "MONK" oder anderem schon zu genüge ansehen.
D: Gesamteindruck
Es wäre perplex, von mir zu glauben, dass ich all jene Schritte auch noch einzeln bewerte:
Ich denke mir sie nur im Kopf, da die Bewertung der Auflösung auf sie, als entscheidende Elmente, fußt. Trotzdem sollte man sich immer im Klaren sein, ob man diese 3 Säulen der
Bewertung wirklich gerecht mitbeurteilt hat, denn wenn dies nicht der Fall ist, wäre dies
der Bewertung und deren Gewichtigkeit ein Dorn im Auge.
Der Gesamteindruck entsteht aus alle diesen Kriterien und dem zusammenfassenden Eindruck: Ist das wirklich eine schlechte Auflösung gewesen? Nur weil sie keinen Sinn ergibt-
sie kann doch amüsant sein, oder nicht? Naja... "ausreichend"...
Man sieht: Eine Auflösung ohne Sinn kann EINZIG UND ALLEIN durch Gnade und Güte vor der "5" bewahrt werden. Doch der Gesamteindruck macht dies wieder wett, er resultiert
aus einem Gefühl (einer Gefühlslage) und einer objektiven Betrachtung. Das beides zusammen er gibt dann auch die "persönlich richtige Bewertung": ETWAS Subjektivität, die
mit Objektivität verknüpft ist, kann NIEMALS schaden, sondern gibt der "kalten Note" eine
persönliche Unterschrift. Die Kunst, beides, Obj. und Subj. zu vereinen in ein gutes Ganzes, das ist wohl die Kunst!
Nun zum 3. Teil: (Die Gesichter gehen nach unten: Noch ein Teil???

)
In meiner Rangliste stehen "Wein ist dicker als Blut" und "Mord per Telefon" ganz oben,
wohl auch andere Episoden, die ich aber nicht beim Namen nennen kann, in der Auflösung
deutlich glänzen können.
Ich kürre diese beiden schon mal im Voraus zu den "Champions", um auch mal die schlimmste Sprache der Welt zu benutzen, da sie die "3 Säulen" glänzend vertreten und
dazu noch einige Zusatzpunkte durch Humor oder besonderer Raffinesse verdienen.
Den 3. werde ich später, wenn ich mir nocheinmal alle oder zumindest viele Bewertungsthreads angeschaut habe, ernennen.
NUN ABER ERSTMAL GUTE GRÜßE AUS KÖLN,
EUER REKORDHALTER IM LANGE TEXTESCHREIBEN

,
COLUMBO DER GROßE
