Bewertet: "Schritte aus dem Schatten"

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17
33%
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25
48%
5/5 überragend
3
6%
 
Abstimmungen insgesamt : 52

Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:25


Sieht man einmal von dem wirklich schwachen Überführungsindiz ab, so handelt es sich hier um die bisher beste COLUMBO-Episode. Dazu trägt nicht nur der originelle Mordplan bei, sondern vor allem die vielen kleinen peinlichen Situationen, in die der Lt. gerät. Als er etwa für einen Dienstboten gehalten wird oder sich im Schönheitssalon kurzzeitig von seiner Zigarre trennen muss...

Einen großen Gewinn stellte auch Susan Clark als erste Mörderin der Serie dar, die nicht nur ihre Wandlung vom unterdrückten und gar bemitleidenswerten Schwesterchen zur eiskalten und selbstherrlichen Geschäftsfrau blendend meistert, sondern auch eine Präsenz ausstrahlt, die jemand braucht, um neben Falk bestehen zu können (zuletzt fehlte es an dieser besonders Ross Martin).

Überrascht hat mich, dass ich Leslie Nielsen seine Rolle stets abgekauft habe, da man (oder ich) mit ihm eigentlich immer nur komödiantische Figuren verbindet. Er überzeugte mich genauso wie Jessie Royce Landis, die mal wieder in einer herrischen Mutterrolle zu sehen ist (wie schon zweimal unter Altmeister Hitchcock).

Formal ist vor allem die Antizipation des Tathergangs der Mörderin interessant, besonders, wie dieser in der Realität dann völlig anders abläuft.

Unter'm Strich ist LADY IN WAITING eine fast perfekte COLUMBO-Folge und mit großer Wehmut sehe ich dem (vorerst) baldigen Ende der COLUMBO-Sichtungen entgegen.
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Beitragvon martha » Mi, 19.07.2006 22:47


Howie Munson hat geschrieben: Er überzeugte mich genauso wie Jessie Royce Landis, die mal wieder in einer herrischen Mutterrolle zu sehen ist (wie schon zweimal unter Altmeister Hitchcock).



Dazu vielleicht `ne recht witzige Info:
Jessie Royce Landis spielte in "North by Northwest"(Der unsichtbare Dritte) die Mutter von Cary Grant, obwohl sie nur ein Jahr älter war als er.
Aber wahrscheinlich hat sich Cary Grant so gut gehalten. :wink:
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Beitragvon Howie Munson » Do, 20.07.2006 01:02


War mir bekannt... bin auch n großer Hitchcock-Fan ;)

Kann dir übrigens das Truffaut-Buch empfehlen; bisher die mir bekannte stärkste Lektüre über Hitch!
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Beitragvon martha » Do, 20.07.2006 08:19


Kann ich auch nur empfehlen.
Die überarbeitete Ausgabe hab ich mir allerdings noch nicht geholt.
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Beitragvon Murdock » Do, 20.07.2006 11:10


Howie Munson hat geschrieben:Überrascht hat mich, dass ich Leslie Nielsen seine Rolle stets abgekauft habe, da man (oder ich) mit ihm eigentlich immer nur komödiantische Figuren verbindet.

Zu dem damaligen Zeitpunkt aber noch nicht, Nakte Kanone etc kamen erst später ;)
aber wer zuerst diese Filme gesehen hat (altersbedingt), dem wird auch kurzzeitig etwas schwer fallen
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Beitragvon Howie Munson » Do, 20.07.2006 15:43


Genauso ging's mir... bin mit Nielsen als Ulknudel aufgewachsen... ;)
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Beitragvon Klaus » Mi, 30.01.2008 16:56


Obwohl ich für diese Episode noch nie so richtig geschwärmt habe, war ich am späten Sonntagabend erneut Gast bei Super RTL. Eine grundsolide Folge mit einem souveränen Columbo, der die zickige Beth Chadwick mit immer wieder neuen "Kleinigkeiten" wie der liegengebliebenen Abendzeitung oder der frisch polierten Glühbirne zur Weißglut treibt. Das Mordmotiv ist für mich jedoch etwas an den Haaren herbeigezogen und sich in diesem Zusammenhang allein auf die Urteilskraft der Geschworenen zu verlassen, die Schüsse auf Bryce Chadwick wie geplant als Unfall zu werten, ist doch eher unwahrscheinlich und wirkt irgendwie konstruiert. :?

Die Überführung der Mörderin ist zwar in sich schlüssig, beruht aber allein auf Anwalt Hamiltons fabelhaftem Gedächtnis und würde vor Gericht von einem Staranwalt mit Sicherheit derart zerpflückt werden, dass Hamilton am Ende nicht mal mehr sicher wäre, überhaupt Schüsse gehört zu haben... :roll: Nebenbei bemerkt, wäre es nach amerikanischem Recht überhaupt möglich gewesen, Beth wegen desselben Delikts erneut anzuklagen? Schließlich wurde sie ja bereits im entsprechenden Prozess vom Vorwurf des Mordes freigesprochen.

Da auch Leslie Nielsen schon bessere Rollen gesehen und mich Susan Clark zudem als Frau ziemlich abgetörnt hat, ist mir diese Episode nicht mehr Punkte wert als die Anzahl der auf Bryce Chadwick abgefeuerten Schüsse. :arrow: :arrow: :arrow:

Gruß
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Beitragvon Wikinger81 » Do, 06.03.2008 23:06


4 Punkte von mir.

Ein so gut durchdachter Plan und dann alles für die Katz, weil sie nichts vom Ersatzschlüssel wußte, so ein Pech. :-))
Was mich etwas stört ist dieses Mauerblümchen, was plötzlich zu einer Dame von Welt wird und in der Firma genau Bescheid weiß. Das hätte sie doch alles schon vorher haben können. Wenn sie nämlich so selbstbewusst ihrem Bruder gegenüber getreten wäre, hätte der auch bestimmt nichts gegen Peter gehabt, weil er gewußt hätte, dass sie ihn richtig einschätzen könnte. Oder nicht? ?-/ So ich das jedenfalls.

Was ich auch etwas schade finde, ist, dass Lesley Nielsen (wird der so geschrieben :? ) hier fehl besetzt wurde. So einem Talent nur so eine Minirolle zu geben. :(

Columbos Hartnäckigkeit und Spürsinn für die Ungereimtheiten macht das aber alles wieder wet.


Mac
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Beitragvon Venus » Mi, 09.07.2008 13:47


Hollister hat geschrieben:3 Punkte.

Irgendwie eine Episode, die einem von Anfang an, nicht zu fesseln vermag. Zum einen, weil die Story relativ dünn ist und auch die Auflösung doch recht holpert zum anderen weil Susanne Clark als Mörderin nicht so recht zu überzeugen vermag. Immerhin sind einige witzige Szenen eingebaut worden (Tablett, Kofferträger..). Ich wollte eigentlich fast eine 2 geben, aber "dazu haben wir doch zu viel Format"!


Da kann ich mich nur anschliessen, das ist für mich eine der 3 Punkte Folge. Die Story ist recht dünn und die Mörderin ist für mich auch nicht überzeugend. Ein paar nette Dialoge wie @martin schon bemerkte, mehr konnte ich der Folge nicht abgewinnen.
Venus
 

Beitragvon Venus » Di, 05.08.2008 13:47


Ich habe die folge am vergangenen sonntag noch einmal gesehen und interessanterweise ist es genau der punkt, den @martha schon angesprochen hat, der bei mir beim zweiten mal gucken plausibel rüberkam:die veränderung des charakters der mörderin war etwas, was mich beim zweiten mal überzeugte. was ich mich noch fragte: trägt leslie nielson toupet? :wink: :?:
Venus
 

Beitragvon Harold van Wyck » Fr, 19.09.2008 14:38


Für mich sind das 4 Punkte.

Was ich an der Folge komisch finde ist das die Gerichtsverhandlung offenbar zu früh stattfindet. Ich dachte erst wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind findet der Prozess statt; und da Columbo denke ich mal die Sache leitet muss er doch entscheiden wann die Ermittlungen beendet sind.

Ansonsten gute Folge. Auch das man sieht wie die Mörderin sich den Mord vorstellt. Einige witzige Sachen sind auch dabei.
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Beitragvon Philipp025 » Mo, 15.12.2008 17:01


"Schritte aus dem Schatten" ist schon mal ein schöner Titel. Eine Person, jahrelang unterdrückt, befreit sich von einem Tyrannen... und wird dann selbst zu einem... Eine sehr interessante Columbo-Folge, wo auch Familienprobleme behandelt werden.
In meinen Augen ist Beths Mordplan einer der raffiniersten schlechthin. Immerhin hat sie ja ihren Bruder erschossen, was sie auch zugibt, lässt es aber so aussehen wie ein Irrtum. Doch Columbo findet mal mehr als ein Beweis. Die Indiz mit der Zeitung ist auch echt gut, hätte das nicht schon als Beweis genügt? :wink: Und warum war kein Schlamm an den Schuhen? Ich liebe diese klaren Indizen, die versteh jeder Fernsehzuschauer. :D
Columbo hat ja dennoch leichtes Spiel in dieser Folge trotz des guten Planes. Ich finde es aber eine nette Idee, dass sich der Charakter der Möderin im Lauf der Story so geändert hat, ist abwechlsungsreich. Auch wenn sie am Ende echt unsympathisch war. Peter aber ist wohl der freundlichste Nebencharakter in der Columbo-Reihe.^^

Am besten war der Hund, der Columbo anbellte. Echt witzig. Und diese Blicke von der Mutter. :D Beth kann schon einem leid tun, wenn sie solange unter den beiden, Bruder und Mutter (vielleicht auch unter dem kleinen Beller :wink: ) leiden musste.
Aber warum durfte Columbo weiterermitteln? :? Vielleicht war die Gerichtsverhandlung ja ein Fake, so wie man heute sagen würde. :)

Von mir bekommt die Folge 5 Punkte. 8) Ich frage mich aber, was passiert mit den Mördern bei Columbo nach deren Bestrafung? Gilt in Kaliforinien doch die Todesstrafe oder?
Ich frage mich allerdings noch heute an der Folge, warum wollte Columbo unbedingt Beth hinter Gittern bringen? :wink: Er liebt eben seinen Job und die Gerechtigkeit. :D
Columbo: "Ich glaube an den lieben Gott und der war's bestimmt nicht!"

Jean-Jacques Rousseau: "Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten, an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen."
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Beitragvon martha » Mo, 15.12.2008 20:09


Philipp025 hat geschrieben:In meinen Augen ist Beths Mordplan einer der raffiniersten schlechthin.


Stimmt, ähnliche Mordplanungen gibt es wohl allenfalls noch in den Folgen "Momentaufnahme für die Ewigkeit"(Galesko gibt offen zu, den "Entführer" seiner Frau aus Notwehr erschossen zu haben) und "Niemand stirbt zweimal"(Mörder beichtet die Schüsse auf seine Geliebte, weil er weiß, dass sie eh schon tot war).

Kann mich der erfrischenden Bewertung von Philipp anschließen!!!
Ich hoffe, du hälst auch im nächsten Jahr die frühere Forums-Tradition der Montags-Bewertung nach der Super-RTL-Ausstrahlung aufrecht.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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@Philipp025

Beitragvon WalterJörgLangbein » Mo, 15.12.2008 21:35


Philipp schrieb:

»Aber warum durfte Columbo weiterermitteln? Vielleicht war die Gerichtsverhandlung ja ein Fake, so wie man heute sagen würde.«

Ein guter Hinweis. Das hatte ich, ehrlich gesagt, noch nie bedacht. Nach der Gerichtsverhandlung wäre die Sache doch erledigt gewesen. Die Polizei hätte wohl oder übel ihre Untersuchung einstellen müssen.

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Re: @Philipp025

Beitragvon Venus » Mo, 15.12.2008 21:51


WalterJörgLangbein hat geschrieben:Philipp schrieb:

»Aber warum durfte Columbo weiterermitteln? Vielleicht war die Gerichtsverhandlung ja ein Fake, so wie man heute sagen würde.«

Ein guter Hinweis. Das hatte ich, ehrlich gesagt, noch nie bedacht. Nach der Gerichtsverhandlung wäre die Sache doch erledigt gewesen. Die Polizei hätte wohl oder übel ihre Untersuchung einstellen müssen.

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@Walter: Columbo wusste doch, dass sie schuldig ist und hat dann später mit Hamilton den Plan geschmiedet, sie zu überführen. So habe ich das in Erinnerung, zu banal? :?:

@Philipp: Soweit ich weiss, wurde die Todesstrafe in Kalifornien im Jahre 1976 wieder eingeführt. Der eine oder andere überführte Mörder bzw. Mörderin müsste also theoretisch per Giftspritze hingerichtet worden sein...
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