Eigentlich lässt der Mobber sein Opfer ja am Leben und eigentlich läuft das Mobbingopfer Amok und nicht sein Quälgeist.
Und eigentlich sollte man von Intelligenzbestien eine gewisse soziale Intelligenz erwarten können. In diesem Club scheint bei vielen eher die Bestie als das Genie die Oberhand gewonnen zu haben.
Der gute Oliver Brandt bekommt seine kaufsüchtige Ehegattin nicht in den Griff und schafft es nicht, sein Leben zu seiner Zufriedenheit zu gestalten.
Stattdessen beklaut er seine Geschäftspartner und hat auch dabei nichts richtig im Griff. Wenn er nicht gerade mit kleinen Betrügereien beschäftigt ist, suhlt er sich in Selbstmitleid.
Der Mops ist ein williges Opfer, das rumjammert und aus Rache den "Freund" hochgehen lassen will, statt einfach mal auf den Tisch zu hauen und Grenzen aufzuzeigen.
Weshalb empfindet der Zuschauer angesichts dieser Ansammlung von Genies keinen Neid, sondern eher Mitleid?
Interessant auch die Wahrnehmungsfähigkeit der Intelligenzwesen - leichtes weibliches Trippeln, schwere Schritte, eine Stufe, mehrere Stufen.... man könnte glatt meinen, die Intelligenzbiester mussten ihre besondere Gabe mit einem hohen Preis bezahlen. So abwegig ist das gar nicht, zwischen Schizophrenie und hoher Intelligenz wurde bereits mal ein Zusammenhang festgestellt.
Bei den Sigmaclubmitgliedern ist das Nebenprodukt der hohen Intelligenz keine Schizophrenie sondern offenbar soziale Inkompetenz
Sogar das junge Mädchen lässt sich von Columbo einwickeln, obwohl sie es besser wissen müsste. Ein Blick in den Spiegel und da ist kein lebensfrohes hübsches Mädchen, sondern eine gruselig bekleidete graue
Maus Streberin. Da bekomme ich Lust, den Lippenstift zu zücken
Nee Columbo, solche Komplimente, die das Übel noch bestärken, müssen nun echt nicht sein *g*
Da wünsch ich mir fast den Anfangscolumbo zurück, der so einer Göre mal ordentlich die Meinung geigt.
Ich glaube ja, die Autoren haben die Charaktere hier besonders unsanft auf die Schippe genommen..... ein Mörder, der die Tatwaffe am hellichten Tag im Müll vor Columbos Augen entsorgt... und ansonsten seine Mordutensilien genauso wenig im Griff hat wie seine Ehefrau.
Herrlich, wie er sich hektisch im Gesicht rumwischt und dabei zuerst fast von der Göre und dann vom Inspektor erwischt wird.
Mr. Brandt ist definitiv der schreckhafteste Mörder in Columbos Karriere.
Ich glaube, es gibt auch sonst keinen Mörder, der sein Mordgedöns so viel hin und her räumt, versteckt, vergräbt, umsortiert und am Ende komplett den Überblick verliert, wo was ist. Wie sonst hätte der Rußschirm im Eingangsbereich seines Hauses landen können?
Ist alles genau nach meinem Geschmack - man kann sich beim drittenmal bei dieser Folge einfach über den (unfreiwilligen?) Klamauk amüsieren. Beim ersten und zweiten Mal hat man noch damit zu tun, die Rätsel zu kapieren
Das Wörterrätsel ist vielleicht durch einenn Übersetzungsverlust so blöd geraten. Ähnlich wie bei der barsinischen Traumdeuterei. Ich habe beide Folgen aber nicht im Original gesehen, kann also auch falsch sein.
Volle Zustimmung zum missglückten Mittelteil. Schlimmer noch als die nervigen Sekretäre fand ich die Clubszene. Diese unterirdischen Dialoge passen einfach nicht zu Columbo. Dann schon lieber die böseguckende Brötchenmamsell, die es nicht leiden kann, wenn Gäste ihre eigenen snacks mitbringen. Das passt zu Columbo
So lieben wir unseren Inspektor - er lässt sich weder provozieren noch aus der Ruhe bringen.
Etwas milder als die Männer gehe ich mit der Auflösung ins Gericht. Da es jede Menge zündender Ideen in dieser Folge gab, gehe ich einfach davon aus, dass Columbo irgendwann den Mordcharakter durchschaute und nur noch die verdächtigen Gegenstände in eine logische Reihenfolge bringen musste.
Ich hab mich ja zB gefragt, weshalb Brandt den Wälzer auf dem Boden liegen ließ und nicht ins Regal zurückstellte. So hätte er zumindest die "logische" Denkkette erschweren können.
Und den Regenschirm verstecken, dürfte in diesem Rümpelclub auch kein größeres Problem gewesen sein... da hätte er nicht mal auf den Kamin zurückgreifen müssen. Ich hab selten ein messiehafteres Täterumfeld gesehen als in diesem Club der Hochintelligenz.
Das Ende entschädigt für die Längen in der Mitte. Düster, tolle Atmosphäre, ausgibige Dialoge, Überraschungsmomente.
Dieser Mörder konnte nicht einfach so im Eiltempo und ohne Mitleid überführt werden... er bekommt noch seine Henkersmahlzeit