Bewertet: "Wenn der Eismann kommt"

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20
32%
4/5 sehr gut
26
42%
5/5 überragend
14
23%
 
Abstimmungen insgesamt : 62

Bewertet: "Wenn der Eismann kommt"

Beitragvon Martin. » Sa, 02.07.2005 15:45


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Gruss Martin
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Beitragvon Hollister » Sa, 02.07.2005 16:05


3 Punkte.

Der Drehbuchautor hat sich da einen originellen Mord ausgedacht, als es aber darum ging, Columbo auf die richtige Fährte zu bringen und den Mörder zu überführen, sind im die Ideen ausgegangen. Denn die Überführung mag einem zwar im ersten Augenblick zu fesseln, hält aber jeglicher Hinterfragung nicht mehr stand. Dass die Folge dennoch 3 Punkte bekommt, liegt am bewährten Duo Culp-Falk.
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:15


Diese Episode war schon immer eine meiner Lieblingsfolgen der COLUMBO-Reihe: ein origineller (wenn auch extrem unlogischer) plot, tolle Darsteller und ein Setting, das von denen der meisten COLUMBOS abweicht.

Obwohl der Lt. ein Sportfan zu sein scheint (unglaublich komisch, wie er zwischen seinen Ermittlungen immer wieder am Radio hängt, um die Sportreportagen zu hören), bewegt er sich in der Welt der Sportler sehr unbeholfen: sowohl in den Katakomben des Footballstadions wie auch später in einer Basektballhalle macht er keine gute Figur - sehr zu unserer Erheiterung.

Überhaupt ist diese Folge voll von saukomischen Momenten - etwa wenn Columbo eine Edelprostituierte befragen will und diese ihn für einen Kunden hält... noch so ein magic moment - einfach umwerfend!

Dann latscht der Lt. auf einer Swimming-Pool-Treppe herum und hat prompt einen nassen Schuh. Im Verlauf der Folge ist er deshalb auf der Suche nach neuen Schuhen und sträubt sich auch nicht davor, einige Leute nach dem Preis ihres Laufwerks zu fragen. "60 Dollars", antwortet ihm einer der Befragten. "Do you know where I could get these for 16 oder 17 Dollars?" ist der Kommentar Columbos.

Mit Robert Culp tritt zudem ein Darsteller auf, den ich sehr gerne sehe und der ja auch insgesamt viermal (!) in COLUMBO-Episoden auftritt. Auch Dean Stockwell sehen wir später noch einmal in TROUBLE WATERS - auch er macht eine gute Figur.

Tja, der plot ist wie schon gesagt voller Logiklöcher: so fehlt ein Motiv und der Beweis am Ende ist gar keiner, wird aber als solcher verkauft. So wurde Kreativität klar vor Plausibilität gestellt, was mich aber wenig stört, wenn alles so unterhaltsam rüberkommt, wie hier.
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Beitragvon Red Shadow » Mi, 04.04.2007 13:11


Howie Munson hat geschrieben:Diese Episode war schon immer eine meiner Lieblingsfolgen der COLUMBO-Reihe: ein origineller (wenn auch extrem unlogischer) plot, tolle Darsteller und ein Setting, das von denen der meisten COLUMBOS abweicht.

Obwohl der Lt. ein Sportfan zu sein scheint (unglaublich komisch, wie er zwischen seinen Ermittlungen immer wieder am Radio hängt, um die Sportreportagen zu hören), bewegt er sich in der Welt der Sportler sehr unbeholfen: sowohl in den Katakomben des Footballstadions wie auch später in einer Basektballhalle macht er keine gute Figur - sehr zu unserer Erheiterung.

Überhaupt ist diese Folge voll von saukomischen Momenten - etwa wenn Columbo eine Edelprostituierte befragen will und diese ihn für einen Kunden hält... noch so ein magic moment - einfach umwerfend!

Dann latscht der Lt. auf einer Swimming-Pool-Treppe herum und hat prompt einen nassen Schuh. Im Verlauf der Folge ist er deshalb auf der Suche nach neuen Schuhen und sträubt sich auch nicht davor, einige Leute nach dem Preis ihres Laufwerks zu fragen. "60 Dollars", antwortet ihm einer der Befragten. "Do you know where I could get these for 16 oder 17 Dollars?" ist der Kommentar Columbos.

Mit Robert Culp tritt zudem ein Darsteller auf, den ich sehr gerne sehe und der ja auch insgesamt viermal (!) in COLUMBO-Episoden auftritt. Auch Dean Stockwell sehen wir später noch einmal in TROUBLE WATERS - auch er macht eine gute Figur.

Tja, der plot ist wie schon gesagt voller Logiklöcher: so fehlt ein Motiv und der Beweis am Ende ist gar keiner, wird aber als solcher verkauft. So wurde Kreativität klar vor Plausibilität gestellt, was mich aber wenig stört, wenn alles so unterhaltsam rüberkommt, wie hier.


Eine schöne Kritik, die ich unterschreiben kann. Du hast die Stärken und Schwächen gut erfasst. Einerseits hat man ein wässriges Motiv und die dürftige Überführung durch ein Indiz, das hier als Beweis herhalten muss. Demgegenüber steht eine herrlich humorvolle Columbo-Atmosphäre. Meiner Meinung nach überwiegt letztendlich auch das gefühlte Positive, auch wenn man die offensichtlichen Makel nicht unter den Tisch kehren sollte. Insofern gebe ich schwache 4 Punkte.
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Beitragvon martha » Mi, 04.04.2007 23:21


Wenn ich gelegentlich mal in der Essener City bin, geh' ich häufiger in die Mayersche Buchhandlung und werfe einen Blick in's Columbo-Buch.
Mittlerweile müsste es übersät sein mit meinen Fingerabdrücken, und falls irgendwann mal ein paar Seiten fehlen werden, bin ich mit Sicherheit der Hauptverdächtige. :wink:

Nun ja, an der Folge "Wenn der Eismann kommt" wird im Buch kaum ein gutes Haar gelassen: Es gäbe kein Motiv, Columbo hätte an einem Unfallort nichts zu suchen, und die Auflösung mit der Uhr wäre kein richtiger Beweis.
Das Ganze steht quasi unter dem Motto: Wollen uns die Columbo-Macher für dumm verkaufen?
Ich halte eine solche Frage für reichlich überzogen, zumal ich mit dem Motiv und der Überführung des Täters diesmal überhaupt keine Probleme habe. :!:

Natürlich wird einem das Motiv hier nicht mundgerecht serviert, nach der Devise:"Ich schmeiss dich raus, Hanlon."-"Wenn du das machst, bring ich dich um, Eric."
Hier geht es um extrem charakterliche Gegensätze, fast um grundverschiedene Weltanschauungen, die sich gegenseitig hochschaukeln.
Hanlon ist ein eiskalter, karrieregeiler Machtmensch.
Auf der anderen Seite steht der geschäftsunlustige Playboy Eric Wagner, der das hart erarbeitete Imperium seines Vaters allzu kostspielig versäuft und verhurt.
Für Hanlon summieren sich Football und Nutten nicht zu bestmöglichem Ertrag, und so zieht er die Reissleine.
Für mich ist das ein so glasklares Motiv, dass man sich drin spiegeln kann.

Und wer könnte den Mörder, diesen Karrieristen besser verkörpern als Robert Culp?
Dieser Mann ist die fleischgewordene Mixtur aus Arroganz und Verbissenheit. Dazu gesellt sich diesmal noch ein chic nach unten gescheitelter Schnauzbart: Pförtner für einen Vergnügungspark sehen wahrlich anders aus.
Wenn Culp die Zähne fletscht, wenn er sich vor Anspannung den Kragen lockern muss...: Das entspricht schon sehr dem Idealbild eines Columbo-Schurken. Ich sehe ihn auch wahnsinnig gerne. Kaum ein anderer Mörder lässt sich so sichtbar anmerken, wie er sich von Columbo genervt fühlt.

Ich geb zu, dass der Fall im Mittelteil etwas diffus wirkt: Es geht vornehmlich um das Abhören der Telefone, man muss schon genau aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren, aber allzu grosse Logiklöcher habe ich nicht ausmachen können.
Zunächst erfährt man, dass Wagner's Telefon angezapft wurde; dann wird klar, dass dadurch auch Hanlon's Anruf bei Eric kurz vor dem Mord aufgezeichnet wurde; und durch die reizende Mrs. Babcock wird deutlich, dass Hanlon wusste, dass die Telefone verwanzt waren.
Ich halte das Ganze natürlich für ein wenig umständlich. Das ist eine Form von komplizierter Logik, die eigentlich Columbo-untypisch ist.
Ich bin ganz offen: Ich musste mir die Geschichte um die "Abhör-Affäre" im Schnelldurchgang noch ein zweites Mal ansehen, um sie zu kapieren.
Vor allem hatte ich die Rolle, die die horizontal ausgerichtete Mrs. Babcock bei der ganzen Sache spielt, nicht auf Anhieb begriffen.
Na ja, falls ihr damit keine Probleme hattet, basiert es dann wohl doch auf meiner eigenen Dämlichkeit. :wink:

Gezz zur eigentlichen Überraschung:
Die Überführung des Täters gefällt mir sehr gut. :!: :o
Columbo sucht auf dem Tonband nach einem verdächtigen Geräusch, und bezwingt den Mörder mit einem Geräusch, was gar nicht da ist, aber da sein müsste.
Ich weiss nicht, was es an dieser originellen Idee zu mäkeln gibt. :o
Ob das nun ein alles entscheidender Beweis ist, der vor Gericht stand hält, interessiert mich hier überhaupt nicht.
Entscheidend ist doch: Die Uhr schlägt, und man sieht Paul Hanlon sofort an, dass auch für ihn die Stunde geschlagen hat.
Übrigens: Die stummen Reaktionen im Wechselspiel von Robert Culp und Peter Falk am Ende der Episode würde ich sogar in die Top 10 der besten Columbo-Finals einordnen.

Insgesamt ist das natürlich keine überragende Folge, aber für mich allemal eine sehr gute.
4 Punkte
:) :) :) :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
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"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
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Beitragvon OnkelDonald » Do, 05.04.2007 09:06


So,

habe ihn mir gestern endlich aufgenommen angesehen.

Ich meine, dass Hanlon viel zu verdächtig vorgeht. Er schreit immer gleich drauf los "das und das kann nicht sein"- obwohl er anfangs eigentlich noch gar nicht weiß, dass es ein Mord war. Die Idee mit dem Gartenschlauch fand ich sehr gut- und Robert Culp ist der geborene Schurke.

Nur eine Sache ist (mir) unklar. Hanlon sagt, er habe niemanden am Spielfeldtelefon erreicht und Rizzo bejaht. Aber dann hätte Rizzo das Telefon ja klingeln hören müssen!

Der Fall ist sehr spannend und logisch. Auch die Aufklärung ist erste Sahne.

8/10 ... Oh, hmm sehe grade dass es nur 5 Punkte gibt. Also kürze ich mal fachgerecht: 4/5...

Gruß
Johannes
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Beitragvon Red Shadow » Fr, 06.04.2007 12:25


martha hat geschrieben:Gezz zur eigentlichen Überraschung:
Die Überführung des Täters gefällt mir sehr gut. :!: :o
Columbo sucht auf dem Tonband nach einem verdächtigen Geräusch, und bezwingt den Mörder mit einem Geräusch, was gar nicht da ist, aber da sein müsste.
Ich weiss nicht, was es an dieser originellen Idee zu mäkeln gibt. :o
Ob das nun ein alles entscheidender Beweis ist, der vor Gericht stand hält, interessiert mich hier überhaupt nicht.
Entscheidend ist doch: Die Uhr schlägt, und man sieht Paul Hanlon sofort an, dass auch für ihn die Stunde geschlagen hat.
Übrigens: Die stummen Reaktionen im Wechselspiel von Robert Culp und Peter Falk am Ende der Episode würde ich sogar in die Top 10 der besten Columbo-Finals einordnen.

Insgesamt ist das natürlich keine überragende Folge, aber für mich allemal eine sehr gute.
4 Punkte
:) :) :) :)


Was die Überführung anbelangt: Ich bestreite nicht, dass die vorausgegangenen Überlegungen und der Aha-Effekt am Ende ihren Reiz haben. Im Grunde ist das alles wieder nur ein Beweis, wie atmosphärisch die Folge ist. Der Blick des Mörders nach Columbos Paukenschlag ist sicher ein Highlight. Trotzdem bleibt der vermeintliche Beweis ein aufgeblähtes Indiz, das für den Effekt hochstilisiert wird. Es ist meiner Meinung nach schon relevant, ob Beweis oder Indiz, Columbo leistet mit seiner Brain Power auch immer ein Stück weit Überzeugungsarbeit. Im Nachhinein, wenn man sich darüber Gedanken macht, wird das schöne Ende mit dem Geräusch, was da sein hätte müssen, aber nicht da ist, nicht zur Überführung reichen. Man sieht ja im Fall Ullrich aktuell, dass es nicht unbedingt reicht, wenn codierte Blutbeutel eines Radfahrers literweise irgendwo bei einem spanischen Frauenarzt lagern, um Blutdoping zu beweisen :roll:. Jeder weiß, was Sache ist, aber die schönsten Indizien sind auch nur Indizien. Ich mag das Ende aus den von dir beschriebenen Gründen auch, doch serienintern gibt es dann doch handfesteres. In Hinblick auf die Wertung stimme ich dir aber wiederum zu. Das Eis des Eismanns schmeckt mir auch :D.
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Beitragvon martha » Fr, 06.04.2007 18:03


Einverstanden, "red shadow"!

Es ist ein Indiz, aber ich finde schon ein sehr starkes.
Immerhin wird dadurch ja bewiesen, dass Paul Hanlon gelogen hat und zur Tatzeit nicht im Football-Stadion war.
Natürlich wäre es wasserdichter gewesen, wenn Columbo am Ende noch das Kind aufgeboten hätte, das an der Telefonzelle ein Eis von Hanlon haben wollte.
Dann hätte die Folge mit den Worten geendet:"Ja, das ist der böse Onkel mit dem Dingeling-Eiswagen, der mir kein Eis verkauft hat."
Hanlon war aber so vom Gongschlag der Uhr beeindruckt, dass er bereits da die "Segel gestrichen" hat.

Überhaupt kommt es bei Columbo-Folgen ja häufiger vor, dass man als Zuschauer denkt: Hm, das war ja gar nicht so absolut zwingend, dass der Mörder jetzt schon aufgibt.
Nicht immer ist es ja so eindeutig wie beim "Denkmal für die Ewigkeit", wo der Mörder mit der Leiche im Kofferraum Columbo quasi in die Arme fährt.
Aber wie ist es etwa mit Adrian Carsini?
Er hätte doch bei seiner Ausrede bleiben können, einfach ein paar Flaschen überschüssigen Weins in der See entsorgen zu wollen.
Stattdessen gibt er nach Columbo's Ausführungen über die zu grosse Hitze im Weinkeller klein bei und gesteht reumütig.
Das Geständnis bzw. die Aufgabe eines Täters resultiert ja nicht immer aus dem hundertprozentigen Beweis, sondern ist auch schon mal ein Eingeständnis, mit dem Latein am Ende zu sein.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass die Kapitulation des Mörders in keiner Folge, die ich in Erinnerung habe, willkürlich oder nicht wenigstens im Ansatz nachvollziehbar wäre.
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Beitragvon CapsFoxx » Di, 15.01.2008 21:17


martha hat geschrieben:Das Geständnis bzw. die Aufgabe eines Täters resultiert ja nicht immer aus dem hundertprozentigen Beweis, sondern ist auch schon mal ein Eingeständnis, mit dem Latein am Ende zu sein.


Muss sagen von der Seite habe ich das eigentlich noch nie betrachtet. Aber es stimmt in einigen Fällen sicherlich, wenn man bedenkt wie lange der Inspektor den Verdächtigen teilweise auf die Nerven geht. Da kann ich schon manchmal nachvollziehen, dass man da vorzeitig die Segele streicht. Im Nachhinein würden sich sicher auch einige denken: Was habe ich da eigentlich gemacht, warum musste ich so schnell aufgeben...

Alles in allem finde ich die Folge recht gelungen. Ok die Sache mit der Uhr ist nun nicht unbedingt der Beweis, aber der Aha Effekt, finde ich, kommt gut rüber. Oftmals ist es doch so, dass man selbst überlegt, wie kann man das jetzt beweisen und man einfach keine Idee hat. Und dann kommt so etwas wie mit der Uhr, wo man später denkt: Darauf hätte ich doch auch kommen können...

Was mir an der Folge auch gut gefällt, ist die die Mordwaffe. Ich meine einen Eiswürfel als Mordinstrument, den man dann einfach ins Wasser wirft ist, wie ich finde, eine geniale Mordwaffe und mit Sicherheit eine der Besten in der gesamten Serie. Getrübt wird das ganze nur dadurch, dass das Wasser am Beckenrand in der Mittagssonne eigentlich nach spätestens 15 Minuten restlos verschwunden ist.
Auch gelungen finde ich die Art und Weise wie Columbo mit dem Privatdetektiv umgeht. Er macht ihm obwohl er es nie direkt ausspricht, unmissverständlich klar, dass er die Informationen will und sie auch bekommen wird.

Insgesamt würde ich der Episode noch 4/5 Punkten geben.

Viele Grüße
CapsFoxx
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Beitragvon Klaus » Do, 28.02.2008 14:30


Obwohl ich diesem amerikanischen Football-Quatsch nichts abgewinnen kann, sehe ich diese Folge immer wieder gerne an, so wie letzten Sonntagabend auf Super RTL. Robert Culp ist als Columbo-Gegenspieler stets was besonderes und diesmal "glänzt" er zwar nicht unbedingt als kinderfreundlicher Eisverkäufer, dafür aber als erfolgreicher Denker und Lenker eines Football-Vereins. Rein optisch kann er einem als zähnefletschender Schnauzbart für einen Moment sogar glatt das Fürchten lehren... :mrgreen:

martha hat geschrieben:Nun ja, an der Folge "Wenn der Eismann kommt" wird im Buch kaum ein gutes Haar gelassen: Es gäbe kein Motiv, Columbo hätte an einem Unfallort nichts zu suchen, und die Auflösung mit der Uhr wäre kein richtiger Beweis.
Das Ganze steht quasi unter dem Motto: Wollen uns die Columbo-Macher für dumm verkaufen?
Ich halte eine solche Frage für reichlich überzogen, zumal ich mit dem Motiv und der Überführung des Täters diesmal überhaupt keine Probleme habe. :!:


Also ich könnte die Folge noch hundertmal anschauen, das Motiv würde ich trotzdem nicht nachvollziehen können. Erfolgreicher Manager gegen feierfreudigen Playboy sind zwar Gegensätze, wie sie größer nicht sein können, für mich aber als Motiv für einen MORD völlig abwegig und unrealistisch. :?

Aber sei's drum, Columbo am Unfallort, obwohl von Mord noch gar nicht die Rede ist, sind doch längst alte Kamellen, die in mehreren Folgen immer wieder auftauchen und Hanlons Überführung mit der schlagenden Uhr halte ich für sehr originell und witzig, auch wenn diese (natürlich) von jedem halbwegs cleveren Anwalt in der Luft zerrissen würde... :noidea:

Ansonsten ist den Ausführungen meiner geschätzten Vorredner nichts hinzuzufügen und mir diese Folge (eis)glatte vier Punkte wert.

Gruß
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Beitragvon CapsFoxx » So, 02.03.2008 22:22


Klaus hat geschrieben:Aber sei's drum, Columbo am Unfallort, obwohl von Mord noch gar nicht die Rede ist, sind doch längst alte Kamellen, die in mehreren Folgen immer wieder auftauchen (...)


Mich würde in diesem Zusammenhang aber wirklich mal interessieren, wie das in der Realität gehandhabt wird. Denn prinzipiell besteht doch eigentlich immer die Möglichkeit, dass sich hinter einem, für den ersten Anschein nach, gewöhnlich wirkenden Unfall in Wirklichkeit tatsächlich ein Mord vorliegt. Wird die Mordkommission also nur hinzugezogen, wenn einem Beamten vor Ort etwas merkwürdig erscheint und er darauf hin die Mordkommision in Kenntnis setzt? Sind am "Unfallort" nur Streifenpolizisten zugegen oder wird grundsätzlich auch ein Kriminalbeamte hinzugezogen?
Columbo erwähnt ja teilweise auch, dass er nur aufgrund der Vorschriften anwesend ist. Ob das allerdings aufgrund der Drehbuchautoren so ist, weil sie einfach keine bessere Idee hatten, Columbo an den Tatort zu bekommen oder ob vielleicht wirklich Tatsachen dahinter stecken?

Kennt sich da zufällig jemand von euch aus?

Viele Grüße
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Beitragvon Wikinger81 » So, 09.03.2008 23:58


In dieser Folge ist Robert Culp ein viel überzeugender Mörder als in "Mord mit der linken Hand". Bei ihm hat alles gestimmt. Seine schauspielerische Leistung war perfekt.

Durchführung: Wunderbare Täuschung mit den Wanzen und dem Miniradio.
Opfer: Dean Stockwell spielt den überzogenen reichen Schnösel erstklassig. Das ist mal ein Opfer wo man sagen könnte: "Der hats verdient."
Überführung: Gut gelungen und schlüssig. Er kann richtige Beweise vorweisen und nicht nur Indizien.

Alles in allem bekommt die Episode 5 Punkte von mir.


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Beitragvon Martin. » Di, 15.07.2008 13:43


Mir gefällt die Folge auch recht gut.

Besonders der Mord ist natürlich besonders intelligent ausgedacht.

Die Sache mit der Uhr am Ende bietet zwar schon einen gewünschten "AHA"-Effekt, aber hier stellt sich mir die Frage ob der Mörder das besagte Telefonat nicht vielleicht schon vor dieser Uhrzeit beendet haben könnte? Also bevor das Glockenläuten kam?
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Beitragvon martha » Mi, 16.07.2008 20:45


Martin. hat geschrieben:
Die Sache mit der Uhr am Ende bietet zwar schon einen gewünschten "AHA"-Effekt, aber hier stellt sich mir die Frage ob der Mörder das besagte Telefonat nicht vielleicht schon vor dieser Uhrzeit beendet haben könnte? Also bevor das Glockenläuten kam?


Du hast recht.
Die Sache ist nicht ganz wasserdicht.

Ich hab mir die entscheidenden Szenen gerade mal angeguckt:
Laut Abhör-Protokoll hat Hanlon um 14.29 Uhr telefoniert.
Das Telefonat zwischen ihm und Wagner dauert aber nur 45 Sekunden. :!:
:o :?
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"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Beitragvon Martin. » Mi, 16.07.2008 21:15


Nun ja, es könnte ja sein, dass das Telefonat nicht GENAU um 14:29, sondern 30 Sekunden danach, also quasi 14;29.30 begonnen hat. Dann hätte es auch bis 14:30, bzw. noch 15 Sekunden länger, gedauert.

Und anhand der Hintergrundgeräusche, also des Verlauf des Spieles müsste ja nachzuweisen sein, ob das Telefonat stattgefunden hat, als es 14:30 hätte läuten sollen. Vielleicht hat Columbo das ja nachgeprüft und es ist tatsächlich so. Dann wäre die Sache mit dem Glockenläuten dann wieder ein recht klarer Beweis.
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