Yves hat geschrieben:
Bin mir aber mit der Bepunktung der Folge noch nicht 100% sicher, weshalb ich jetzt mal was mache, was ich eigentlich nicht machen würde: Ich warte mal, ob martha noch einen weitern positiven Punkt gefunden hat, sodass ich meine Bewertung guten gewissens abgeben kann!
Ach du Schreck!
Yves, du bringst mich da aber schwer in Verlegenheit, weil ich eigentlich erst deine Bewertung abwarten wollte, um zu wissen, wieviel Punkte ich vergebe.
Aber ich mach's mal kurz(ohne Gewähr).
Ich bin ja nicht Franz Beckenbauer, der gerne sagt, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.
Deshalb bleib ich auch grosszügigerweise bei den 3 Punkten, die ich schon vor einem halben Jahr mit etwas Wohlwollen gegeben habe, wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass auch die Auflösung "fauler Zauber" ist.
Zunächst mal ist Columbo ja 'ne Krimiserie und kein Mysterie-Thriller, d.h. wir wissen doch alle, dass Mrs. Columbo niemals gestorben sein kann. Der Spielraum für mögliche Überraschungen ist in der Hinsicht doch sehr begrenzt(Dieser Effekt verpufft schon mal total)
Zweitens ist das Finale ja nur 'n Abklatsch aus der Folge "Meine Tote-Deine Tote".
Was dort aber 'n grossartiger Paukenschlag ist, über den man begeistert sein kann, ist in der Folge "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" eher ein Schlag in's Wasser.
Denn was bitteschön erfahren wir aus diesem finalen Spielchen, das Columbo mit der Mörderin treibt:
Mrs. Columbo lebt(wie zu erwarten war)
Columbo überlebt ebenfalls(was noch mehr zu erwarten war)
Mrs. Dimitri erzählt Columbo, dass sie seine Frau auf dem Gewissen hat(was wir nach dem Gespräch mit dem Psychiater auch erwarten durften)
Das heisst, es wird ein unglaublicher Aufwand betrieben für ein Ergebnis, das einen doch wohl in keinster Weise überraschen konnte.
Dann die Mörderin:
Sie hebt Geld ab(um den Todeszeitpunkt zu vertuschen), tut das aber an einem Geldautomaten, der sich im gleichen Gebäude befindet, wo sie sich mit ihrem Geliebten trifft(um ein Alibi zu haben).
Diese ungesunde Mischung aus Dummheit und Ignoranz stellt für Columbo doch eher ein Problem dar, das er auch im Halbschlaf lösen dürfte.
Sonst hab ich an erwähnenswerten Indizien nichts gefunden.
Übrigens, "Columbo-Freak", hab ich jetzt 'ne endgültige Bestätigung für deine Aussage gefunden, dass Mrs. Dimitri auch Columbo töten wollte. Du hattest recht.
Auf der Beerdigung sagt sie nämlich zu sich selber:"Ich werde dir schon mitteilen, Columbo, wer deine Frau getötet hat...bevor ich dich töte!"
Das ist natürlich eindeutig, obwohl ich es nicht sehr gelungen finde.
Nachvollziehbar wäre für mich gewesen, wenn sie zunächst die Absicht gehabt hätte, Columbo zu töten. Nachdem dieser aber so viel von seiner Frau erzählt hat, wäre ihr der Gedanke gekommen: Halt! Umorientierung des Angriffsplans! Ich töte seine Frau, damit er genau so leidet wie ich.
Das hätte vollkommen ausgereicht
Warum auch noch ihn töten? Was soll das?
Damit hätte sie doch seine Trauer um seine Frau abrupt beendet.
Ich find's immer schön, wenn man selbst bei gestörten Mördern noch 'n halbwegs nachvollziehbaren Handlungsplan an die Hand bekommt.
Ich brauch Mörder wie Colonel Rumford oder Santini, wo ich genau weiss, woran ich bin. Das sind halt Mörder, die selber auch sehr zielgerichtet wissen, was sie tun.
Ich lass mich natürlich auch gerne überraschen, aber ich bin keiner, der sich 'n Überraschungsei kauft, und sich beim Naschen wundert, dass da auch was zum Spielen drin ist.
Aber so ähnlich hab ich mich beim Angucken der Folge gefühlt!!!
Wenn ich das jetzt so lese, korrigier ich mich doch auf 2 Punkte.
Ich glaub, das entspricht wohl eher meinen Eindrücken.
Vielleicht spukt ja doch 'n kleiner Beckenbauer in meinem Kopf.