Nachdem die Folge hier allgemein so schlecht bewertet wird, hab ich sie mir heute noch mal angesehen und muss sagen, dass sie so übel nun auch nicht ist.
Allerdings gebe ich zu, dass alle "Columbos", die am Wasser spielen, nicht gerade zu meinen Favoriten zählen("Der alte Mann und der Tod", "Selbstbildnis eines Mörders", selbst "Traumschiff des Todes" schätze ich nicht so hoch ein).
Auffällig bei "Mord unter 6 Augen" wird natürlich relativ schnell ein gravierender logischer Fehler.
General Hollister, dem eine ungeheure "Fähigkeit zur Improvisation" nachgesagt wird, lässt sich auf recht plumpe Art mit der Augenzeugin ein, und macht sich dadurch natürlich erst richtig verdächtig.
Das ist für einen mit allen Wassern gewaschenen General natürlich die absolut falsche Taktik und somit hochgradig unglaubwürdig.
Davon mal abgesehen gefällt mir der Rest der Geschichte relativ gut.
Die Figur der wankelmütigen, labilen Frau sieht man natürlich bereits 2 Folgen später in "Schritte aus dem Schatten" wieder, aber der Sinneswandel der Mordzeugin wird durch den wirklich unwiderstehlichen Charme von Hollister regelrecht greifbar.
Natürlich gehört auch diese Folge auf die Liste der untypischen Fälle, weil keinerlei Indizien im Spiel sind, aber selbst in einem solchen Fall bleibt ja immer noch ein gewisser Spannungsspielraum erhalten, weil die Überführung des Täters trotzdem bis zum Schluss offen bleibt.
Und die Sache mit der Pistole ist dann zwar nicht der ganz große "Bringer", aber durch die Tatsache, dass die Mordwaffe vom Mörder in aller Öffentlichkeit ausgestellt wird, find ich den Schluss recht originell.
...und die Gesamtbewertung für die Folge liegt für mich dann irgendwo in der Mitte.