Sieht man einmal von dem wirklich schwachen Überführungsindiz ab, so handelt es sich hier um die bisher beste COLUMBO-Episode. Dazu trägt nicht nur der originelle Mordplan bei, sondern vor allem die vielen kleinen peinlichen Situationen, in die der Lt. gerät. Als er etwa für einen Dienstboten gehalten wird oder sich im Schönheitssalon kurzzeitig von seiner Zigarre trennen muss...
Einen großen Gewinn stellte auch Susan Clark als erste Mörderin der Serie dar, die nicht nur ihre Wandlung vom unterdrückten und gar bemitleidenswerten Schwesterchen zur eiskalten und selbstherrlichen Geschäftsfrau blendend meistert, sondern auch eine Präsenz ausstrahlt, die jemand braucht, um neben Falk bestehen zu können (zuletzt fehlte es an dieser besonders Ross Martin).
Überrascht hat mich, dass ich Leslie Nielsen seine Rolle stets abgekauft habe, da man (oder ich) mit ihm eigentlich immer nur komödiantische Figuren verbindet. Er überzeugte mich genauso wie Jessie Royce Landis, die mal wieder in einer herrischen Mutterrolle zu sehen ist (wie schon zweimal unter Altmeister Hitchcock).
Formal ist vor allem die Antizipation des Tathergangs der Mörderin interessant, besonders, wie dieser in der Realität dann völlig anders abläuft.
Unter'm Strich ist LADY IN WAITING eine fast perfekte COLUMBO-Folge und mit großer Wehmut sehe ich dem (vorerst) baldigen Ende der COLUMBO-Sichtungen entgegen.