Bewertet: "Blumen des Bösen"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Blumen des Bösen" ?

1/5 schlecht
2
4%
2/5 passabel / "na ja"
7
14%
3/5 gut
17
33%
4/5 sehr gut
18
35%
5/5 überragend
7
14%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Bewertet: "Blumen des Bösen"

Beitragvon Martin. » Sa, 18.06.2005 15:36


Wie gefällt euch diese Episode?


Stimmt ab und schreibt bitte auch noch eine Begründung hinzu.

Gruss Martin
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Beitragvon Roger79 » So, 19.06.2005 22:31


Gefällt mir, Auflösung mit der Kugel im Erd- oder Sandhaufen ist gut.
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Beitragvon Hollister » Mo, 04.07.2005 13:18


3 Punkte.

Da ich nur die Kurzversion (60 Minuten) gesehen habe, kann ich auch nur die Kurzversion bewerten und die ist, um einiges zu kurz ausgefallen. Ganze Handlungsstränge fehlen (Fussabdrücke, Freund der Erpressten, genauere Ermittlungen Columbos etc.). Das von mir so geliebte Indizensammeln von Columbo ist praktisch gar nicht vorhanden, dafür überzeugt der Schluss. Dazu gibt's noch viele zusätzliche Pluspunkte: Sergeant Wilson, Columbos'Sturz, und herrliche Nahaufnahmen von Columbo, bei denen man sein Glasauge gut sieht!

Sollte ich je einmal die Originallänge sehen, dürfte sich mein Votum evtl. auf 4 Punkte ändern.
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Beitragvon Geri_28 » Di, 22.11.2005 19:31


Ist eine gute Folge aber nicht die beste Folge der 2.Staffel. Habe die komplett Version gesehen kenne gar nicht wo nur 60 Minuten lang die Folge dauert aber es kann durchaus sein, weil manche Sender schneiden sehr viel.
Geri_28
 

Beitragvon Gast » Di, 22.11.2005 20:12


4 Punkte!

Die Folge ist typisch Columbo! Sie ist witzig aufgebaut, vorallem die Szenen mit Sgt. Willson oder wie Columbo den Abhang runterrollert. Außerdem ist die Auflösung gut. Die Blumen vermitteln eine unheimliche Stimmung. Zu den Top5 gehört sie aber auch nicht. Da gibt´s welche, die mich noch mehr vom Hocker reisen.
Allerdings finde ich, dass Jarvis irgendwie eine zu positive Ausstrahlung hat. Sein Gesichtsausdruck ist immer freundlich. Das ist trügerisch, was keine Kritik sein soll.

Yves
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Beitragvon DrömmarnasStig » Di, 24.01.2006 19:01


Punkte: 4/5
Mord: sehr gut
Auflösung: gut
Kojotenfaktor: 6/10

Eine insgesamt richtig gute Folge. Gut und etwas anders. Im Gegensatz zum eher gemächlichen und berechenbaren Aufbau der Serie ist in dieser Folge eine "Miss Marple"-Stimmung vorhanden.
Spannung, dramatische Wendungen, Überraschungen.

Ist mal etwas anderes und weiß auch in diesem Punkte zu überzeugen.
Ich bin jedoch froh, daß es sich hierbei mehr oder minder um eine Ausnahme handelt.
Diese Machart ist einfach zu ordinär, nicht originell genug um Columbo auf Dauer gerecht zu werden. Die meisten Krimis (sei es Serie, sei es Film) bedienen sich dieser Herangehensweise.

Weiteres Defizit ist der Kompromiß zwischen Spannung und Charakterentwicklung.
Letztere kommt leider viel zu kurz.

Es ist ein hervorrangender Fall mit einem sehr überzeugenden Mörder.
Umso trauriger, daß diesem keinerlei Tiefe und Spielraum überlassen wird.
Das so geliebte Duell zwischen Inspektor und Duell mit allen Facetten (von Freundschaft bis Haß) bleibt auf der Strecke.

______________

Warum ich trotz aller Kritik 4/5 Punkten vergebe weiß ich am Ende gar nicht mehr so recht.
Es ist vermutlich unfair den anderen Folgen gegenüber, aber durch die Abwechslung und den tadellosen Fall inkl. überzeugendem Mörder halte ich an der Wertung fest.
Kojotenfaktor: Bezieht sich auf "Roadrunner"-cartoons, in denen der Bösewicht Kojote sympathischer war als der Held. Ein hoher Kojotenfaktor bei Columbo steht für einen sympathischen Mörder (Motiv + Darstellung)
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:16


Der plot erinnert stark an den zweiten Piloten RANSOM FOR A DEAD MAN und ist damit wenig originell. Überhaupt war dies die bislang schwächste COLUMBO-Episode, die lediglich durch einige witzige Szenen im Gedächtnis bleiben wird.

Interessant, dass man Columbo einen Assistenten zur Seite stellen wollte, dieser aber nur noch einmal in NOW YOU SEE HIM (eine brillante Folge!) in Erscheinung tritt. Wilson, gespielt von Bob Dishy ist ein ehrgeiziger, technokratischer und von sich überzeugter Jungspund und stellt in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil zu Columbo dar.

Leider fand ich ihre gemeinsamen Szenen wenig amüsant (das sah später dann schon besser aus) und die Schadenfreude war groß, als der Lt. dem jungen Burschen am Ende mal eben ganz gelassen die Show stiehlt.

Mit einem Überführungsdetail, das zwar handfest ist, aber wenig originell. So wirkt die gesamte Episode wie ein lustloser Aufguss des zweiten Piloten und auch darstellerisch konnte hier kaum jemand überzeugen. Ray Milland hat zwar einen großen Namen, spielt aber nicht dementsprechend. Er ist nur am rumblöken, guckt in jeder Situation gleich und die Chemie zwischen ihm und Falk hat augenscheinlich nicht gestimmt.

Umso schöner ist es dann aber, wie Columbo gerade ihn ohne Rücksicht auf Verluste nervt. Mensch... so auf die Nerven gegangen ist er wohl kaum jemanden während seiner "Dienstzeit". Das war lustig.

Genau wie der Stolperer: Columbo wird zum Tatort bestellt und muss sich einen Abhang hinunter begeben. Da setzt wieder die Höhenangst vom Lt. ein, die wir schon aus SHORT FUSE kennen. Und dann geht's doch los: runterspaziert und das in einem Mordstempo, bis es am Ende zu einem unfreiwilligen Purzelbaum kommt.

Slapstick in einer COLUMBO-Episode... wär hätte das gedacht? Ein magic moment - keine Frage!
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Beitragvon Columbo-Freak » Mi, 27.12.2006 18:06


An Heiligabend habe ich meinen langsamen, sparsamen Durchgang durch die bisher erschienenen DVD-Boxen fortgesetzt :D .

Die Folge "Blumen des Bösen" war dran.

Hier muss man wohl von einem untypischen Columbo sprechen, denn so schnell wird einem die Handlung bei Columbo nur selten aufgetischt. Der Film steigt ohne große Figuren- bzw. Situationsvorstellung gleich in die Mordvorbereitung ein. Diese Vorstellung der Situation wird auch nicht (wie bei vielen anderen Folgen) nach dieser ersten Szene vorgenommen. Sofort wird die Handlung weiter vorangetrieben. Das kann einem nun gefallen oder nicht, aber man kann sich hier sicher nicht über Längen im Film beklagen. Ich persönlich finde dieses etwas andere Tempo als Abwechslung klasse! Der Mordplan an sich gefällt dann auch durch Rafinesse und Vielschichtigkeit.
Indizien gibt es in dieser Folge so gut wie keine und das ist auch ein Manko! Die Folge lebt von Handlungswendungen (Gloria West) und von dem Kontrast zwischen Columbo und seinem Helfer, Sgt. Wilson. Dieser Kontrast wird sehr schön dargestellt, sorgt für einige lustige Szenen und ist auch sehr interessant. Denn der Charakter Columbo, der sich ja hier noch im Anfangsstadium befindet (Folge 11 von 69!), erhält durch das Darstellen seines Gegenteils weitere Merkmale.
Über die Aufklärung kann man sicher streiten. Sie ist nicht ganz realistisch bzw. zumindest fragwürdig, aber man kann ihr meiner Meinung nach nicht mangelnde Originalität vorwerfen! Es gab sicher schon bessere Aufklärungen, aber ich finde diese hier gar nicht mal so schlecht. Was man ihr vorwerfen kann, ist, dass sie gar nicht auf einem Indiz aufbaut.
Ein Schwachpunkt der Folge sind sicherlich die blassen Schauspieler. Außer Columbo und Sgt. Wilson kann niemand glänzen, aber die Charaktere haben schlichtweg auch gar keine Zeit um Tiefe aufzubauen.
Insgesamt bekommt die Folge von mir 3 Punkte. Sie ist guter Durchschnitt.

Gruß
Columbo-Freak
"Und wenn sie noch bis Weihnachten an dieser verfaulten Zigarre lutschen und saugen, sie werden nie das Gegenteil beweisen!" - Janus zu Columbo in Folge 26 "Geld, Macht und Muskeln"
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Beitragvon martha » Mi, 28.03.2007 00:45


Na ja, ganz so schlimm, wie ich die Folge in Erinnerung hatte, fand ich sie beim sonntäglichen Anschauen dann doch nicht. Vielleicht lag's ja am schönen Wetter. Man ist gut drauf und nimmt auch den Schatten wohlwollend in kauf. :wink: 8)
Ein allzu grosser Freund dieser Episode werd' ich aber wohl nie werden!!!

Zunächst mal habe ich schon erhebliche Probleme mit dem Motiv des Mörders. Warum mordet Onkel Jarvis überhaupt? :?:
Es geht um 300.000 Dollar(Bei "Tödlicher Jackpot" waren ganz andere Summen im Spiel). Die Hälfte des Geldes hätte Jarvis laut Abmachung mit seinem Neffen sowieso eingestrichen. Mit diesem Anteil hätte er sich wohl noch mal schätzungsweise 150 teure Blumen in seinen ohnehin schon restlos überfüllten Orchideen-Bunker gestellt.
Natürlich ist Geldgier immer irgendwie ein Motiv, aber so schlecht ausgeleuchtet wie hier finde ich es in keiner anderen Folge:
Jarvis hat keine Schulden, sein Beruf wird gar nicht erst erwähnt ( botanischer Treuhandfond-Verwalter vielleicht???), er hat keine verschwenderische Gattin...
...ich habe absolut nix über diesen Mörder erfahren :!:
Ganz dickes Minus :!:

Und was soll ich von Ray Milland halten? ?-/
Ich nehme ihm ja immer noch übel, dass er seinerzeit in Hitchcock's "Bei Anruf Mord" die schöne Grace Kelly umbringen lassen wollte. :wink:
In "Blumen des Bösen" spielt er einen Orchideenzüchter mit der Ausstrahlung eines Gänseblümchens. Er steht meist da wie gepflückt und nicht abgeholt.
Sein bester Satz ist, als Columbo ihn um eine Therapie für sein afrikanisches Veilchen bittet:"Schmeissen Sie das Ding weg!"
Über solche Szenen kann ich mich köstlich amüsieren. Prägnant und knackig!
Ansonsten bleibt Milland weitestgehend blass. Er hat aber auch keine wirkliche Chance zu glänzen, weil ihm die Drehbuchautoren absolut kein Profil verordnet haben. Die einzige private Äusserung von ihm ist, dass er seinen Neffen nicht mochte-und dessen Frau offenbar auch nicht.
Aber warum nicht??? Haben die beiden mal in seine Orchideen gehustet?
Am Ende der Folge sehen wir betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen. :!:

Kriminalistisch ist der Fall ja durchaus interessant, aber die undefinierte Rolle des Mörders färbt natürlich auch darauf ab.
"Columbo-Freak" hat ja schon auf das untypische Element der Folge hingewiesen:
Man kommt gleich zur Sache, aber nicht zur gewohnten. Das Columbo-Gesetz wird durchbrochen. Statt Mordvorbereitungen sieht man einen mysteriösen Telefonanruf und das Vortäuschen einer Entführung.
Spannung ist somit reichlich vorhanden, zumal Columbo noch vor dem Mord auftaucht.
Man bleibt lange im Ungewissen, wer denn der Mörder werden wird.
Keine schlechte Idee!!!

Dagegen gestaltet sich eine andere Frage dieser Folge für mich als ziemlich uninteressant, nämlich wer denn nun den wahren Schurken überführen wird: Columbo oder Sergeant Wilson?
Wilson ist zweifelsohne ein sehr belebendes Element, er forciert aber dadurch auch eine bis dato nie dagewesene Columbo-Untugend:
Die Oberschlaumeierei!!!
Columbo hat den Durchblick und Wilson entpuppt sich letztlich als "Trottel vom Dienst".
Das hat man später in der Folge "Wenn der Schein trügt" viel genialer gelöst: Wilson ist dort mehr in der Rolle des hilfreichen Partners. Er gibt am Ende durch sein Wissen über die Schreibmaschine sogar den entscheidenden Anstoss zur Überführung des Täters Santini.
In "Blumen des Bösen" jedoch sagt sich Columbo: Lass den unerfahrenen Burschen mal sinnlos ermitteln, ich weiss eh, wer der Mörder ist.
Mir hat das überhaupt nicht gefallen!!!
Columbo nutzt sein Monopol hier ziemlich stark aus, das macht ihn hier fast ein bisschen unsympathisch, weil er ja genau weiss, dass Wilson's Eifer nicht von Erfolg gekrönt sein wird.

Die Auflösung des Falls kann zudem auch nicht recht überzeugen.
Das entscheidende Indiz(die Kugel im Erdhaufen) wurzelt in einem Ereignis, das während der Folge mal beiläufig von Jarvis erwähnt wurde("Ich hab' damals irgendwo in die Erde geschossen.").
Ich hatte auf jeden Fall keinen "Aha-Effekt", auch wenn es sich objektiv betrachtet natürlich um ein sehr schlüssiges Indiz handelt.

Fazit:
Von der Figuren-Zeichnung wahrscheinlich die schwächste Columbo-Folge überhaupt. Dazu gesellt sich diesmal ein übertriebenes Inspector-Sergeant-Spiel mit dem Titel "Schlauer Bulle-Naiver Bulle".
Ich mag die Folge nicht!!!
2 Punkte
:( :(
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Beitragvon Red Shadow » Mi, 28.03.2007 11:28


martha hat geschrieben:Na ja, ganz so schlimm, wie ich die Folge in Erinnerung hatte, fand ich sie beim sonntäglichen Anschauen dann doch nicht. Vielleicht lag's ja am schönen Wetter. Man ist gut drauf und nimmt auch den Schatten wohlwollend in kauf. :wink: 8)
Ein allzu grosser Freund dieser Episode werd' ich aber wohl nie werden!!!

Zunächst mal habe ich schon erhebliche Probleme mit dem Motiv des Mörders. Warum mordet Onkel Jarvis überhaupt? :?:
Es geht um 300.000 Dollar(Bei "Tödlicher Jackpot" waren ganz andere Summen im Spiel). Die Hälfte des Geldes hätte Jarvis laut Abmachung mit seinem Neffen sowieso eingestrichen. Mit diesem Anteil hätte er sich wohl noch mal schätzungsweise 150 teure Blumen in seinen ohnehin schon restlos überfüllten Orchideen-Bunker gestellt.
Natürlich ist Geldgier immer irgendwie ein Motiv, aber so schlecht ausgeleuchtet wie hier finde ich es in keiner anderen Folge:
Jarvis hat keine Schulden, sein Beruf wird gar nicht erst erwähnt ( botanischer Treuhandfond-Verwalter vielleicht???), er hat keine verschwenderische Gattin...
...ich habe absolut nix über diesen Mörder erfahren :!:
Ganz dickes Minus :!:

Und was soll ich von Ray Milland halten? ?-/
Ich nehme ihm ja immer noch übel, dass er seinerzeit in Hitchcock's "Bei Anruf Mord" die schöne Grace Kelly umbringen lassen wollte. :wink:
In "Blumen des Bösen" spielt er einen Orchideenzüchter mit der Ausstrahlung eines Gänseblümchens. Er steht meist da wie gepflückt und nicht abgeholt.
Sein bester Satz ist, als Columbo ihn um eine Therapie für sein afrikanisches Veilchen bittet:"Schmeissen Sie das Ding weg!"
Über solche Szenen kann ich mich köstlich amüsieren. Prägnant und knackig!
Ansonsten bleibt Milland weitestgehend blass. Er hat aber auch keine wirkliche Chance zu glänzen, weil ihm die Drehbuchautoren absolut kein Profil verordnet haben. Die einzige private Äusserung von ihm ist, dass er seinen Neffen nicht mochte-und dessen Frau offenbar auch nicht.
Aber warum nicht??? Haben die beiden mal in seine Orchideen gehustet?
Am Ende der Folge sehen wir betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen. :!:

Kriminalistisch ist der Fall ja durchaus interessant, aber die undefinierte Rolle des Mörders färbt natürlich auch darauf ab.
"Columbo-Freak" hat ja schon auf das untypische Element der Folge hingewiesen:
Man kommt gleich zur Sache, aber nicht zur gewohnten. Das Columbo-Gesetz wird durchbrochen. Statt Mordvorbereitungen sieht man einen mysteriösen Telefonanruf und das Vortäuschen einer Entführung.
Spannung ist somit reichlich vorhanden, zumal Columbo noch vor dem Mord auftaucht.
Man bleibt lange im Ungewissen, wer denn der Mörder werden wird.
Keine schlechte Idee!!!

Dagegen gestaltet sich eine andere Frage dieser Folge für mich als ziemlich uninteressant, nämlich wer denn nun den wahren Schurken überführen wird: Columbo oder Sergeant Wilson?
Wilson ist zweifelsohne ein sehr belebendes Element, er forciert aber dadurch auch eine bis dato nie dagewesene Columbo-Untugend:
Die Oberschlaumeierei!!!
Columbo hat den Durchblick und Wilson entpuppt sich letztlich als "Trottel vom Dienst".
Das hat man später in der Folge "Wenn der Schein trügt" viel genialer gelöst: Wilson ist dort mehr in der Rolle des hilfreichen Partners. Er gibt am Ende durch sein Wissen über die Schreibmaschine sogar den entscheidenden Anstoss zur Überführung des Täters Santini.
In "Blumen des Bösen" jedoch sagt sich Columbo: Lass den unerfahrenen Burschen mal sinnlos ermitteln, ich weiss eh, wer der Mörder ist.
Mir hat das überhaupt nicht gefallen!!!
Columbo nutzt sein Monopol hier ziemlich stark aus, das macht ihn hier fast ein bisschen unsympathisch, weil er ja genau weiss, dass Wilson's Eifer nicht von Erfolg gekrönt sein wird.

Die Auflösung des Falls kann zudem auch nicht recht überzeugen.
Das entscheidende Indiz(die Kugel im Erdhaufen) wurzelt in einem Ereignis, das während der Folge mal beiläufig von Jarvis erwähnt wurde("Ich hab' damals irgendwo in die Erde geschossen.").
Ich hatte auf jeden Fall keinen "Aha-Effekt", auch wenn es sich objektiv betrachtet natürlich um ein sehr schlüssiges Indiz handelt.

Fazit:
Von der Figuren-Zeichnung wahrscheinlich die schwächste Columbo-Folge überhaupt. Dazu gesellt sich diesmal ein übertriebenes Inspector-Sergeant-Spiel mit dem Titel "Schlauer Bulle-Naiver Bulle".
Ich mag die Folge nicht!!!
2 Punkte
:( :(


Hehe, hier sind wir mal eindeutig unterschiedlicher Meinung. Die Chronologie erlaubt noch keine Besprechung, aber zu gegebener Zeit dann mehr dazu :wink:.
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Beitragvon martha » Mi, 28.03.2007 21:30


red shadow hat geschrieben:
Hehe, hier sind wir mal eindeutig unterschiedlicher Meinung.


Na endlich!
Darauf warte ich schon die ganze Zeit. :wink:
Nachdem du auch die Folge "Mord unter 6 Augen" überwiegend positiv gesehen hast, dachte ich schon, wir könnten uns für die nächsten Weltmeisterschaften im Synchron-Bewerten anmelden. :wink:

Ich warte natürlich mit Spannung auf dein Loblied zu "Blumen des Bösen".
Vielleicht fängt dann sogar noch Columbo's afrikanisches Veilchen an zu blühen. :D
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Beitragvon Red Shadow » Mi, 28.03.2007 22:40


martha hat geschrieben:
red shadow hat geschrieben:
Hehe, hier sind wir mal eindeutig unterschiedlicher Meinung.


Na endlich!
Darauf warte ich schon die ganze Zeit. :wink:
Nachdem du auch die Folge "Mord unter 6 Augen" überwiegend positiv gesehen hast, dachte ich schon, wir könnten uns für die nächsten Weltmeisterschaften im Synchron-Bewerten anmelden. :wink:

Ich warte natürlich mit Spannung auf dein Loblied zu "Blumen des Bösen".
Vielleicht fängt dann sogar noch Columbo's afrikanisches Veilchen an zu blühen. :D


Hehe, ich dachte schon, dass es bei "Tödliche Trennung" so weit ist. Dein Kommentar zu meiner Kritik hat mich aber eines Besseren belehrt. Ausnahmen bestätigen dann meistens auch nur die Regel, ich glaube schon, dass wir einen ähnlichen Geschmack haben. Wir sind ja beide eher konservative Fans, wobei ich vermute, dass meine Vorbehalte gegenüber den neueren Folgen noch größer sind. Da wird es Bewertungsunterschiede hageln :wink:.
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Beitragvon Red Shadow » So, 01.04.2007 11:55


martha hat geschrieben:
red shadow hat geschrieben:
Hehe, hier sind wir mal eindeutig unterschiedlicher Meinung.


Na endlich!
Darauf warte ich schon die ganze Zeit. :wink:
Nachdem du auch die Folge "Mord unter 6 Augen" überwiegend positiv gesehen hast, dachte ich schon, wir könnten uns für die nächsten Weltmeisterschaften im Synchron-Bewerten anmelden. :wink:

Ich warte natürlich mit Spannung auf dein Loblied zu "Blumen des Bösen".
Vielleicht fängt dann sogar noch Columbo's afrikanisches Veilchen an zu blühen. :D


Für die ungewohnten Wertungsdifferenzen breche ich sogar meine chronologische Vorgehensweise ab. Ich lasse das afrikanische Veilchen blühen :twisted: :lol::


Wieder einmal bricht „Columbo“ mit sich selbst. Eine Abweichung von der normalen Struktur bewegt sich immer auf dünnem Eis – der Mensch ist eben oftmals ein Gewöhnungstier. In „Blumen des Bösen“ bringt das Anderssein jedoch ein paar interessante Aspekte hervor, die sich inhaltlich und humoristisch niederschlagen.

Es geht abrupt los. Cathreen Goodland (Sandra Smith) erhält von einem Anrufer die Nachricht, dass ihr Mann (Bradford Dillmann) entführt wurde. In Wahrheit inszenieren Tony und sein Onkel Jarvis Goodland (Ray Milland) das Ganze nur, um an einen Treuhandfond ranzukommen, der nur in Notfällen aufgelöst werden kann. Das Lösegeld von 300.000 $ entspricht der Summe im Pot, den beide unter sich aufteilen. So passiert es. Columbo ist schon da, bevor es überhaupt einen Toten gibt. Die beiden Betrüger machen gemeinsame Sache und legen eindeutige Spuren. Tonys Auto, das zuvor auf der Fahrerseite mit einem Schuss durch die Windschutzscheibe gebrandmarkt wurde, landet im Abgrund. Die Zeichen stehen auf Verbrechen.

Columbo kommt und erlebt schon gleich ein paar Überraschungen. Der Inspektor nimmt den schnellsten Weg zum Auto und gerät dabei auf die Überhohlspur Richtung rasanter Bruchlandung, die schon einmal die Höchstnote verdient. Bilder für Götter, Peter Falk auf Abwegen, an der Grenze des Überschlags in herrlicher Tollpatsch-Manier. Am Abgrund angekommen wartet mit Sgt. Frederic Wilson (Bob Dishy) das nächste Highlight. Wahrscheinlich ist der Inspektor auf seiner Schleimspur ausgerutscht. Wilson ist ein Technikfreak und Besserwisser, der Columbo für diesen Fall als Partner zugeteilt wird. Dem berühmten Ermittler steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Da hilft es auch nichts, wenn Wilson ihm Zucker in den Arsch bläst. Wir wissen dadurch zumindest, dass Columbo auch in Polizeikreisen als Legende gilt und von seinem Chef in höchsten Tönen gelobt wird.

Man mag es gar nicht glauben, aber Wilson löst letztendlich sogar etwas Herrliches aus. Das Duell zwischen Alt und Neu - wer wer ist, ergibt sich von selbst. Ein durch die unfreiwillige Bruchlandung noch mehr angestaubt wirkender, ruhig bescheidener Columbo, der eher auf Brain Power als auf die neusten technischen Errungenschaften setzt, trifft auf das personifizierte Gegenteil. Es wird schnell klar, dass hier zunächst kein neues dynamisches Duo á la Batman und Robin hervorgeht. Columbo lässt Wilson eigene Wege gehen und das geschieht ihm recht. Der Sergeant fällt auf Tricks rein und lässt sich vom späteren Mörder einlullen. An Columbo lässt er hinter dessen Rücken kein gutes Haar, während der Inspektor selbst seinen jungen Partner in aller Öffentlichkeit lobt. Ironie des Schicksals ist es dann, wenn sich Columbo am Ende des Falls dann doch der neuen Technik bedient, um den Täter zu überführen. Zuvor arbeitet allerdings das Gehirn auf Hochtouren.

Die Beweise für die Entführung sind zu aufgebläht. Das Einschussloch an der Windschutzscheibe des vermeintlichen Opfers hätte zudem blutige Spuren hinterlassen müssen. Dem Inspektor ist schon früh klar, dass hier irgendetwas faul ist. Das vermeintliche Opfer sitzt im kriminellen Boot und hat mindestens einen Helfer. Jarvis soll das Lösegeld übergeben und rückt sich damit ins Zwielicht. Die Übergabe findet auf dem Serviertablett statt und Wilson darf mit seiner ultramodernen Nachsichtkamera alles fein säuberlich dokumentieren – darauf ist er natürlich stolz, auch wenn er dadurch dem späteren Mörder ein schönes Alibi schenkt.

Lange geht der Vorhang nicht auf bis Jarvis Goodland seine Absichten mit Schüsse zum Ausdruck bringt. Nachdem das Lösegeld übergeben ist, wird Tony getötet. Sein Onkel beansprucht die Beute für sich alleine und nutzt die Chance des wasserdichten Alibis, um einen Feldzug gegen seinen Neffen und dessen Frau, die er beide verabscheut, zu starten. Tony muss sterben und Cathreen soll der Mord im wahrsten Sinne des Wortes in die Schuhe geschoben werden. Der Plan ist genial, zumal Ray Milland seinen Laden dicht hält. Er gibt sich reduziert und versteckt sich hinter einer latent arroganten Fassade.

Wilson fällt darauf rein und versucht die Karriereleiter raufzuklettern, indem er auf eigener Faust ermittelt und die Frau des Opfers überführen möchte. Columbo hält sich raus, er bewahrt die Ruhe, isst Chili und sucht den finalen Beweis in seinem Puzzle, dessen letztes Teil noch fehlt. Er muss Jarvis’ Fassade knacken und nervt mit dem üblichen Fragenkatalog, um die Routine abzudecken. Der Orchideenzüchter verliert immer mehr die Geduld, wenn Columbo ihn wieder einmal aufsucht und penibel naiv nachfragt. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz. Mrs. Columbo macht da irgendetwas falsch, ein afrikanisches Veilchen, das eher wie die Rose von Jericho aussieht, bittet um die letzte Rettung in des Mörders Gewächshaus. Kurze und trocken lakonische Sprüche würzen das Geschehen.

Im Gewächshaus liegt dann auch das letzte Detail, das den Beweis liefert. Jarvis verrät sich selbst, die Mordwaffe kam schon einmal zu Einsatz, als der Orchideenzüchter bei einem Einbruch seinerzeit auf die Täter schoss. Die Kugeln stecken in der Erde, er hat sie nicht alle gefunden. Ganz unspektakulär erwähnt der Mörder es gleich am Anfang bei einer üblichen Routinefrage des Inspektors. Das ist Columbo, wenn Kleinigkeiten spektakulär werden. So auch hier, wenn die „Blumen des Bösen“ langsam gedeihen und ein Fall ungewöhnlich Qualitäten entwickelt. Das Columbo-Mörder-Spiel wird um ein polizeiinternes Duell erweitert. So blüht die Rose von Jericho am Ende wieder sinnbildlich auf und setzt sich gegen die Orchideenpracht und moderne Technik durch – der Mann im Trenchcoat lässt lachen und staunen. So muss es sein.

4 Punkte.
Zuletzt geändert von Red Shadow am Mo, 02.04.2007 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon martha » Mo, 02.04.2007 22:45


Ich finde , dass auch schwächere Folgen wie "Blumen des Bösen" eine so hervorragende Bewertung wie deine verdient haben. :D

Du hast dem afrikanischen Veilchen ja wirklich ordentlich Dünger gegeben, aber Gott sei Dank fing es doch nicht an zu blühen.
Dieses verwelkte Exemplar ist in dieser Folge für mich auch einer der wenigen Höhepunkte.

Ich vertrete hier sicher 'ne Aussenseitermeinung, wenn ich sage, dass mir das Zusammenspiel von Columbo und Sergeant Wilson keine Lacher entlockt. Ich mag diese Zurschaustellung penetranter Naivität, gepaart mit Arschkriecherei( "Zucker in den Arsch blasen" hört sich natürlich besser an :wink: ) einfach nicht.

Für deine Bewertung hätte ich aber sicher 5 Punkte vergeben. :wink:
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Beitragvon Red Shadow » Mo, 02.04.2007 23:07


martha hat geschrieben:Ich finde , dass auch schwächere Folgen wie "Blumen des Bösen" eine so hervorragende Bewertung wie deine verdient haben. :D

Du hast dem afrikanischen Veilchen ja wirklich ordentlich Dünger gegeben, aber Gott sei Dank fing es doch nicht an zu blühen.
Dieses verwelkte Exemplar ist in dieser Folge für mich auch einer der wenigen Höhepunkte.

Ich vertrete hier sicher 'ne Aussenseitermeinung, wenn ich sage, dass mir das Zusammenspiel von Columbo und Sergeant Wilson keine Lacher entlockt. Ich mag diese Zurschaustellung penetranter Naivität, gepaart mit Arschkriecherei( "Zucker in den Arsch blasen" hört sich natürlich besser an :wink: ) einfach nicht.

Für deine Bewertung hätte ich aber sicher 5 Punkte vergeben. :wink:


Hehe, danke :wink:.

Grundsätzlich lese ich auch immer wieder gerne gegensätzliche Wertungen, solange die Begründung überzeugt. Mit deinen zwei Punkten kann ich auch gut leben, nicht jeder hat Geschmack :lol: :wink:.
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