Bewertet "Mord à la Carte"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Mord à la Carte"?

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24%
4/5 sehr gut
27
49%
5/5 überragend
15
27%
 
Abstimmungen insgesamt : 55

Bewertet "Mord à la Carte"

Beitragvon Yves » Sa, 10.12.2005 19:12


Da die Folge morgen endlich mal auf RTL kommt erhoffe ich mir hinterher hier zahlreiche Bewertungen und Kritiken!!! Aber auch wenn dieser Thread noch Monaten oder Jahre später existiert, könnt ihr hier euere Kritik abgeben!!!

Mfg
Yves
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Beitragvon P.K. » So, 11.12.2005 20:24


Wie jeden der Columbo-Filme, die ich bisher kenne (sind nicht besonders viele) fand ich auch diesen relativ gut. Die musikalische Untermalung ist meiner Meinung nach besser als in den neueren, 90 minütigen Filmen. Was mich sehr gestört hat, waren die vielen und langen Werbeunterbrechungen, die RTL da reingehauen hat. :x
Ansonsten war der Film es wirklich wert, angeschauen zu werden. Aufgenommen hab ich ihn mir auch, dann kann ich beim nächsten Anschauen die Werbeblöcke überspringen.
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Beitragvon Columbo-Freak » So, 11.12.2005 21:05


Sagt mal hat RTL im Film rumgeschnitten oder lässt sich der Film wirklich so kompliziert und schwer ansehen? Bei der Mordszene kommt man ja gedanklich überhaupt nicht mit! Wo tauscht Gerard die Öffner aus? Wo zieht Rossi die Schubladen auf und schlägt sie wieder zu? :roll: 8O

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Beitragvon P.K. » So, 11.12.2005 21:15


Du hast Recht. Ich bin erst davon ausgegangen, dass ich am Anfang nicht aufgepasst habe, aber wenn ich nicht der einzige bin, der dem Anfang nicht folgen konnte, dann wurde da wohl was weggeschnitten.
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Beitragvon Yves » So, 11.12.2005 22:14


Es freut mich dies mal wieder schreiben zu dürfen:
Eine typische 5 Punkte Episode!

Ein guter Mord, der einem normalen Detektiv schon Probleme hätte bereiten können. Die Spannung steigt mit der Dauer an und am Ende, als Columbo mit Gerard in der Küche steht denkt man: Dieser Gerard hat das Essen vergiftet und Columbo lässt ihn jetzt selbst vorkosten..., aber nein! Das kommt ganz anders :D ! Aber wie... das muss jeder selbst sehen (Auflösungen verrate ich in meinen Kritiken nicht)! Es passt fast alles und (fast) nichts bleibt dem Zufall überlassen. Nur Schade ist, dass der Anfang etwas arg schnell ging, aber trotzdem verständlich... kein Zweifel: 5 Punkte!!!

Yves
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Beitragvon Hollister » Mo, 12.12.2005 22:35


5 Punkte.

Ein genialer Columbo! Peter Falk in bester Spiellaune und mit Louis Jourdan ein Mörder, der herrlich gestenreich und dazu ganz schön arrogant agiert. Dazu präsentiert sich die Story sehr stimmig, inklusive dem Finale, welches in der wunderbaren Atmosphäre des Tatorts stattfindet. Das Motiv ist für mich jedoch typisch amerikanisch. Hierzulande wäre es wohl undenkbar, dass ein Restaurant einem Kritiker soviel Geld bezahlt, um von diesem positiv erwähnt zu werden. Einmal mehr musste man sich ernsthaft fragen, welch stark beeinflussbare Menschen diese Amis sein müssen...

Zur Diskussion um den Anfang:
Ich meine, einmal eine Version gesehen zu haben, als Vittorio nach der Vergiftung die Schubladen auf und zu machte. Die Szene in der Gerrard die Öffner vertauscht existiert jedoch meines Wissens nicht, zu recht wie ich meine, denn so tappt der Zuschauer diesbezüglich auch lange im Dunklen.
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Beitragvon Columbo-Freak » Mi, 14.12.2005 18:12


3 Punkte

RTL hat also an der Folge rumgeschnipselt :evil: !! Die Szene mit den zugeknallten Schubladen fehlt und das macht den Anfang noch viel unverständlicher als er eh schon ist. Der Mordplan wird hier nur angedeutet, bis die ganze Sache aufgeklärt ist, muss man sich - wie bei anderen stinknormalen Krimis - bis zum Schluss gedulden. Das ist zweifelsohne eine Variation des typischen Columbostrickmusters, d.h. Mord à la Carte gehört in die Gattung "untypische Columbofolge". Und um es gleich zu sagen: Diese Variation gefällt mir überhaupt nicht! Columbo hat diesmal wenig Indizien bei der Aufklärung und tappt deshalb lange im Dunkeln, bis er schließlich durch eine etwas primitive Falle auf der Beerdigung dem ganzen Komplott auf die Spur kommt. Stufe 2 der Lösung folgt durch die nächste Falle (Enttarnung der Komplizin von Gerard). Das letzte Puzzlestück findet Columbo durch die Sache mit der Patrone im Restaurant. Diese Szene ist schön und passt zu Columbo. Das Kochende ist von der Location und dem Rahmen her auch einfallsreich. Columbo lobt den Mörder für seine "Arbeit" und sagt, dass er den einzigen Fehler gemacht hätte, als er die Öffner zum 2.Mal getauscht hat (auch das konnte man nicht sehen, also ist's für den Zuschauer wieder nichts mit Nachvollziehen). Zum Schluss sagen sich die beiden noch, dass sie sich nicht mögen, was auch irgendwie unnötig ist, weil es dem Zuschauer nur zeigt, was Jourdan schon schauspielerisch sehr gut rübergebracht hat: Gerard ist ein arroganter Schnösel. Der Humor ist in dieser Folge auch etwas zu kurz gekommen.
Eigentlich ist die Episode für mich nur 2 Punkte wert, aber wegen der guten schauspielerischen Leistung von Jourdan (Bösewicht Kamal Khan in James Bond-Octopussy) und den delikaten Speisen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, gibt's noch nen Punkt oben drauf!

Grüße
Columbo-Freak
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Beitragvon MrsSparrow » Do, 15.12.2005 16:23


Von mir auch 3 Punkte.

Hab se mir garnich auf RTL angeschaut, weil ich meine ganzen VHS langsam mal wiederfind *froiz*
Ansich is die Folge ganz gut, wie Vittorio umgebracht wird find ich recht einfallsreich und man käme da wohl nich sofort drauf. Der Schluß wo Columbo kocht gefällt mir auch sehr gut :)

Die Sache mit diesen Schuldscheinen und der "Geldwäsche" gefällt mir allerdings nich so ganz...aber naja.
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Beitragvon Werderaner » Do, 22.12.2005 05:01


Auch ich zeige mich nach Ansicht der Viodeo-Konserve erleichtert, denn den Anfang habe ich mir mehrmals angesehen und lange gerätselt.

Louis Jourdan betreibt phasenweise trotz der arroganten Rolle doch ein leichtes Overacting.

In der Schluss-Szene ist das Timing allerdings hervorragend und macht einige kleine Schwächen, die hier schon angesprochen wurden, wieder wett.

Der nur italienisch sprechende Neffe war zu oft in die Handlung integriert und nervte doch sehr. Dieser Spielerei hätte es nicht bedurft!

3 Punkte von mir, da es doch noch einige bessere Folgen gibt. Dennoch immer wieder sehenswert!
R.I.P., Peter Falk - du warst bist und bleibst eine grandiose Krimi-Ikone!
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Beitragvon Schulz » Do, 22.12.2005 22:44


Sehr schöne Folge, bei der man Hunger bekommt. :mrgreen:
Gerard sagt zwar zu Columbo, dass er ihn nicht mag, aber er ist kein einziges Mal gegen ihn laut geworden. Oder etwa doch? Um das herauszufinden, müsste ich nochmal die ganze Folge angucken, aber das will ich nicht, also müsst ihr es mir sagen. :) :wink:
Ich muss mich hghajessen anschließen; der italienschsprechende Neffe hat schon ein bisschen genervt. Man hätte immer wenn er etwas sagt, besonders beim Dialog mit Columbo, die Übersetztung einblenden können, so wie das schon in "Tödlicher Jackpot" gemacht worden ist.

Insgesamt 4 Punkte, die aber ein kleines bisschen zu 4,5 tendieren.

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Beitragvon Klaus » Do, 06.12.2007 13:20


Da zu dieser Feinschmecker-Episode seit fast zwei Jahren keine Bewertung mehr geschrieben wurde und gerade heute mit Sicherheit viele Schokoladen-Nikoläuse verspeist werden, will ich mal wieder damit anfangen. :xmas:

Ich glaube, dass Columbo in keiner anderen Folge so vielen kulinarischen Genüssen ausgesetzt ist wie in dieser und man ihn demzufolge fast immer nur am bzw. bei einem Essen sieht. Nachdem dieser Fall abgeschlossen war, hätte er sich eigentlich im XXL-Format komplett neu einkleiden müssen... :wink:

Da passt die Schlussbemerkung von Gourmet-König Paul Gerard nach seiner Überführung nur zu gut, dass Columbo besser Koch geworden wäre. Vielleicht wäre sein Wunsch sogar in Erfüllung gegangen, denn immerhin war Columbo nach eigener Aussage in "Schwanengesang" schon mal Küchenbulle beim Militär.

Louis Jourdan spielt den aalglatten Bösewicht mit seinem leicht geneigten Blick nach oben genauso überzeugend wie einige Jahre später in dem Bond-Film "Octopussy". Das verbale Katz-und-Maus-Spiel mit Columbo hat mir sehr gut gefallen, was zumindest in der deutschen Fassung zu einem großen Teil auch der hervorragenden Leistung seines Synchronsprechers Jürgen Thormann zu verdanken war. Paul Gerard hat den nahezu perfekten Mord mit einem scheinbar absolut wasserdichten Alibi begangen, wobei er eigentlich damit hätte rechnen müssen, dass die Untersuchungen früher oder später das Gift des japanischen Kugelfisches als Todesursache ergeben würden. Und das hätte den Kreis der potentiellen Mörder aus dem direkten Umfeld von Vittorio Rossi doch stark eingegrenzt (wenn man sogar in Japan für die Zubereitung des Kugelfisches eine Lizenz des Gesundheitsamtes benötigt), so dass er zwangsläufig zum Verdächtigen No. 1 auserkoren worden wäre.

Über einige Unklarheiten in dieser Folge werde ich mich demnächst noch unter "Nitpickings" äußern. Dazu zählt allerdings nicht, dass der junge Kellner nur italienisch spricht und nach dem Mord extra seine Mutter in Genua anrufen muss, damit diese (offensichtlich der englischen Sprache mächtig) aus dem fernen Italien endlich die Polizei verständigen kann... :roll: :roll: :roll: Also umgekehrt wäre das Ganze zumindest etwas glaubwürdiger gewesen.

Der Höhepunkt dieser Folge ist für mich die Schlussszene, in der Columbo quasi als TV-Meisterkoch mit leicht unorthodoxer Haube auftritt und Paul Gerard während der Zubereitung der Speisen immer wieder kleine verbale Häppchen zuwirft, aus denen sich die Überführung des Mörders Stück für Stück zusammensetzt. Nachdem auch noch Gerards Mordanschlag auf unseren Inspektor glücklicherweise gescheitert ist, bleibt ihm nur noch die resignierende Bemerkung "Ich wünschte, Sie wären Koch geworden", was in seiner Situation als frisch überführter Mörder nur allzu verständlich ist und mir obendrein großes Vergnügen bereitet hat. *lol*

Da ich mich selber zwar nicht zu den Feinschmeckern im Lande, wohl aber zu den Vielessern zähle, ist mir beim Betrachten dieser Folge mehrfach das Wasser im Munde zusammengelaufen und selbige mir auch deshalb glatte fünf Punkte wert. :) :) :) :) :)

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von Klaus am So, 17.02.2008 21:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon martha » Fr, 07.12.2007 01:15


Werderaner hat geschrieben:Louis Jourdan betreibt phasenweise trotz der arroganten Rolle doch ein leichtes Overacting.


Ja, den Eindruck hatte ich auch.
Mittlerweile hab ich ja alle "Columbo"-Mörder kennengelernt, aber ich kann mich an keinen Schurken erinnern, der mit so penetrantem Lächeln und fast schon choreographischer Gestik durch eine Folge schwebt wie Louis Jourdan.
Und erst als er ganz am Schluss seinen Gaumen mit Columbos Kalbsschnitzel quält, scheint er seine beschwingte Lockerheit ein wenig zu verlieren.
Ich muss aber sagen, dass ich wirklich sehr viel Freude an dieser Figur hatte:
Wie Gerard seine Nase über eine dampfende Pfanne hält und sofort rausschmeckt, welche Gewüze da unter ihm vor sich hin bruzzeln...Respekt!
Ich beneide ja solche Experten mit übernatürlichen Fähigkeiten.
Ich für meinen Teil bin ja schon froh, dass ich 3 unterschiedliche Currywurst-Soßen in Bochumer Imbiss-Buden geschmacklich auseinanderhalten kann.
Und wenn Paul Gerard dann auch noch seinen ohnehin schon grazilen Bewegungsablauf mit einem flotten Hüftschwug würzt, bin ich natürlich vollends begeistert.
Das ist natürlich schon ein extremer Kontrast, wenn man das Spiel von Louis Jourdan mit dem von Robert Culp vergleicht, bei dem doch eher die ernsthafte Verbissenheit im Vordergrund steht.
Aber eines eint sie dann doch: Die Sympathie von Columbo können sie beide nicht gewinnen, und so fällt dann auch das abschließende Urteil des Inspectors über den Häppchen-Fetischisten Gerard mehr als vernichtend aus:"Ich mag gar nichts an Ihnen!"
Das ist dann wirklich 'ne Einschätzung, die nicht mehr sehr kompromissfähig ist.
Klar, Columbo fühlte sich von Gerards überheblicher Art ziemlich veräppelt, und dass ihn der "Sterne-Verteiler" am Ende auch noch umbringen wollte, war für die Beziehung der beiden auch nicht gerade förderlich.
Na ja, trotz der verhärteten Fronten am Schluss hat mir das "Columbo-Mörder-Spiel" doch sehr viel Vergnügen bereitet.
Die grobschlächtige Devise "Gourmet trifft Gourmand" wäre hier aber sicher nicht gerechtfertigt, da sich Columbo hier ja auch jenseits der Chili-Schote für kulinarische Leckereien erwärmen kann.
Das Glasauge isst schließlich mit. Perfekt!!!

Etwas mehr Probleme hatte ich da schon mit dem "heimlichen Hauptdarsteller" des Films, nämlich diesem Flaschenöffner.
Diese Vertausch-Szenarien sind auf den ersten Blick ja recht kompliziert.
Umso überraschter war ich dann aber doch, dass die Gesetze der Logik dabei penibel eingehalten werden.
Glaub ich zumindest. :?
:arrow: Gerard tauscht normalen gegen vergifteten Öffner vor der Tat aus
:arrow: Opfer benutzt vergifteten Öffner und stirbt
:arrow: Columbo nimmt Patrone aus dem Öffner, um sie auf Giftgehalt zu überprüfen
:arrow: Koch Albert setzt sofort neue Patrone ein
:arrow: Gerard tauscht danach den Öffner mit Patrone gegen Öffner ohne Patrone aus
:arrow: Klar, er hat kein Augenmerk auf die Patrone, weil ja die Nadel des Öffners vergiftet ist

Wenn man sich darauf verständigt, dass man jedem Mörder eine kleine Unaufmerksamkeit gestattet, dann kann man hier wirklich von einem rundum gelungenen Kriminalfall sprechen, bei dem die Bereiche "Tatablauf" und "Aufklärung" in einem glänzenden Verhältnis zueinander stehen.

Sehr gut erschlossen hat sich für mich auch die Motivfindung.
Alles was sich um diese "Restaurant Developers Association", das Sparkonto und den Alibi-Namen von Gerards weiblichem Dessert Eve Plummer gerankt hat, war schlüssig und gut dosiert aufgebaut.
Da gibt's nix zu meckern.

Klaus hat geschrieben:Der Höhepunkt dieser Folge ist für mich die Schlussszene, in der Columbo quasi als TV-Meisterkoch mit leicht unorthodoxer Haube auftritt und Paul Gerard während der Zubereitung der Speisen immer wieder kleine verbale Häppchen zuwirft, aus denen sich die Überführung des Mörders Stück für Stück zusammensetzt.


Genau, diese abschließende Überführungs-Szene hat mich aus eben diesen Gründen auch voll überzeugt.
Im Grunde genommen wird ja hier bei der Zubereitung einer (Henkers)Mahlzeit zwischendurch fast beiläufig der Fall aufgeklärt.
Aufgrund des Film-Themas natürlich eine naheliegende, aber trotzdem geniale Idee.
Nun war Columbo ja schon in "Doppelter Schlag" Geburtshelfer für eine "Sauce Hollandaise", aber hier entpuppt er sich nun endgültig als legitimer Vorgänger von Jamie Oliver.
Oder etwa doch von Biolek? :?
Obwohl ich ja in "alfredissimo" am Ende noch nie den Satz gehört habe:"Bio, ich wünschte, Sie wären Koch geworden."
Gesprochen von Paul Gerard ist es auf jeden Fall ein glänzender Final-Satz, der eine insgesamt sehr unterhaltsame Episode effektvoll abrundet.

Wie alle Fälle der 7. Staffel erhält auch diese Folge von mir unanfechtbare 5 Punkte!
:xmas: :) :) :) :) :)
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Beitragvon xxxl-Columbo-Fan » Fr, 07.12.2007 23:36


Hat SRTL den die ungekürzte Fassung gesendet, oder haben die das gleiche Master verwendet, das RTL vor ein paar Jahren auch mal gesendet hat, also da wo unter anderem das Schubladenzuknallen fehlt?
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Beitragvon martha » Sa, 08.12.2007 02:07


xxxl-Columbo-Fan hat geschrieben:Hat SRTL den die ungekürzte Fassung gesendet, oder haben die das gleiche Master verwendet, das RTL vor ein paar Jahren auch mal gesendet hat, also da wo unter anderem das Schubladenzuknallen fehlt?


Diese "Schubladenzuknall-Szene" war genauso wie bei RTL und auf der DVD.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass diese Szene überhaupt gekürzt war, da sie recht fließend ist und überhaupt nicht geschnitten wirkt.
Vittorio knallt die Schubladen ja zu, während man sieht, wie sein Neffe Mario den Tisch abräumt.
Das Zuknallen hört man ja nur.
Und da liegt das eigentliche Problem der deutschen Fassung.
Ich hab mir die Szene auf der DVD mal im Originalton angehört.
Da hört man erstens das Zuschlagen der Schubladen wesentlich deutlicher, und zweitens auch ein Zuschlag-Geräusch mehr als auf der deutschen Tonspur.

Für mich ist das also eher ein akustischer Mangel, der natürlich dazu führen kann, dass man sich fragt: Wann hat denn Vittorio eigentlich Schubladen zugeschlagen? :?
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Beitragvon Ken Franklin » Sa, 05.01.2008 15:37


Auch von mir 4 / 5 Punkten!

Columbo ist offensichtlich gut drauf und geniesst die Ermittlung im Feinschmecker Milieu, mal was anderes im kulinarischem Sektor tätig zu sein, denn beispielsweise im Baugewerbe ( "Ein Denkmal für die Ewigkeit" ).
Hier wird das Zusammenspiel von gegenseitigem Respekt und unterschwelliger Verachtung zwischen Columbo und dem Mörder herrlich dargestellt. Paul Gerard ( Louis Jourdan, vor allem bekannt als Prinz Kamal Khan in "James Bond - Octopussy" ) ist wirklich ein aalglatter, schmieriger Gegenpart, dessen Arroganz der Zuschauer beinahe erfühlen kann :twisted: . Da versteht wirklich jeder, warum Columbo ihn nicht leiden kann.
Selten sah man Columbo so gut aufgelegt wie hier, was vermutlich an dem o. g. angenehmen Ambiente, sowie am italienischen Zusammenhalt liegen mag :wink:
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