Gedichte und Gedöns

[zimtspinne]

Ich bin ja im Normalfall so gaaaaaar kein Fan von Gedichtetem... erinnere mich mit etwas Grausen an einen Verehrer, der mir Briefe in eloquentester selbstgedichteter Form schrieb..... oder ich wusste das im zarten Alter einfach nicht so richtig zu würdigen

ABER

es gibt Gedichte, die finde ich einfach toll.

Habe heute eins gehört, ich trau mich nicht zu sagen wo, das mussten wir sogar mal lernen und ich fand es schon damals hübsch, hatte es aber vergessen....

Das Glück ist eine leichte Dirne
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne,
Und küßt dich rasch und flattert fort.

Frau Unglück hat im Gegenteile
Dich liebefest ans Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir ans Bett und strickt.


Habt ihr auch Gedichte oder Sprüche, die euch nicht mehr aus dem Kopf gehen oder die sich einprägen und dann irgendwann wieder vorbei huschen, wenn es an der Zeit ist oder auch einfach ganz zufällig?

[martha]

Ja, es gibt tolle Gedichte.
Mein Leben ist eigentlich geprägt von einem Sinnspruch von Eugen Roth:

Ein Mensch erhofft sich fromm und still,
dass er einst das kriegt, was er will,
bis er dann doch dem Wahn erliegt
und schließlich das will, was er kriegt.

[tina_82]

. erinnere mich mit etwas Grausen an einen Verehrer, der mir Briefe in eloquentester selbstgedichteter Form schrieb..... oder ich wusste das im zarten Alter einfach nicht so richtig zu würdigen

Mein Traum. So einen Menschen hab ich mir immer gewünscht. Oder Menschen, die Gedichte auswendig können. Herrlich. Bei mir reichte es nie dafür. Weder für Verehrer noch fürs gute Gedächtnis.

Ich mag ja alles von Heinz Erhardt. Wenig poetisch, aber guter Umgang mit Sprache und Witz.

Von mir gibt es ein Liedtext. Ohne weitere Begründung. Nur, dass es mir halt was bedeutet.

Jupiter Jones - Auf das Leben

Die Zeit ist reif für Tränen, Schweiß und Blut,
für ein ehrliches Stück grundsolides Leben!
Die Zeit ist reif für massenweise Mut,
für die allerletzte Ruhe vor dem Beben!
Als wäre das so einfach zu verstehen,
als gäb's hier Lebensziele zu verschenken.
Mir ist ja schließlich freigestellt zu gehen,
wie wenig braucht's um Herzen zu verrenken!?

Und life goes on.
Und irgendwie mach ich das schon!
Schlimmer wird's von ganz allein...
Schlimmer wird's von ganz allein...

Und trotzdem bleibt es immer gleich,
ich schlage auf und stell mir vor,
was wäre wenn's noch schlimmer wird,
den immer gleichen Satz im Ohr :
Das Atmen sich wohl trotzdem lohnt,
das Schicksal niemals wen verschont,
die Straße ist nicht immer eben und grad' deswegen:
Auf das Leben!