Da seid ihr in Bayern wohl glimpflich davongekommen, "xxxl columbo fan".
Im Ruhrgebiet war's doch etwas mehr als "normaler Wind".
Die Bilanz des Bochumer Katastrophendienstes:
867 Orkaneinsätze der Feuerwehr, die Polizei wurde am Donnerstag 990 mal gerufen. Insgesamt gab es aber nur 5 Leichtverletzte.
Vom Bochumer Hauptbahnhof ging heut immer noch nichts. Die Oberleitungen sind massenhaft beschädigt.
Ich hatte Donnerstag mein Auto stehen lassen und bin mit dem Zug zu meiner Arbeitsstelle im ca. 20 Kilometer entfernten Essen gefahren.
Auf dem Weg nach Hause bin ich natürlich genau in dem Moment am Essener Hauptbahnhof eingetroffen, als der Zugverkehr komplett eingestellt wurde. Ich habe keine Person mehr gesehen, die kein Handy am Ohr hatte. Der häufigste Satz war:"Es kann dauern. Du brauchst mit dem Essen nicht auf mich zu warten."
Viele wussten da noch nicht, dass sie in dieser Nacht überhaupt nicht mehr nach Hause kamen.
Vom Bahnhof teilten sich die Fahrgäste in 2 Gruppen:
Die Kapitalisten stiegen in die Taxis, das "Proletariat", zu dem ich mich auch zähle, zwängte sich in die Strassenbahn.
Ein äusserst bedrückendes Gefühl, zusammen mit geschätzten 200 Leuten in einer Bahn zu stehen, deren maximales Fassungsvermögen bei ca. 100 Leuten liegt.
Das sind Momente, wo man Ölsardinen in ihrer Dose beneidet.
Und unterwegs immer wieder die Geräusche von Martinshorn und Feuerwehrsirene.
Man hatte wirklich das Gefühl, dass die Apokalypse Realität geworden ist.
Und ich bin dabeigewesen.
Zumindest war's doch "Twister's kleine Schwester". Wir sind ja in Deutschland bescheiden.