Euer Lieblingskrimi?

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Moderator: Stefanie.Columbo

Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon mainhattan » Sa, 08.08.2009 22:32


Dürrenmatt - der Verdacht (oder wenn man lieber Fernsehen schaut: "Es geschah am hellichten Tage"
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon columbo93 » Fr, 08.01.2010 18:26


mainhattan hat geschrieben:Dürrenmatt - der Verdacht (oder wenn man lieber Fernsehen schaut: "Es geschah am hellichten Tage"



es ließe sich noch erwähnen, dass eine neuverfilmung mit jack nicholson existiert:

Das versprechen

zu meinen lieblingskrimies zählt neben columbo,

alfred hitchcoocks kurzgeschichte: Das Geheimniss der rückwertzlaufenden sieben uhren"
oder der titel ist ähnlich.

die geschichte, wo ein mord geschieht und das opfer in seiner uhrenwerkstatt seine uhren als buchstaben vom flaggenalphabet stellt um so den nam,en des mörders hinzudeuten.
nur doof, das die uhren weitergelaufen sind und nun viel arbeit auf die hauptpersonen zu kommt...

fand die geschichte spannend
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon martha » Sa, 09.01.2010 13:32


columbo93 hat geschrieben:
mainhattan hat geschrieben:Dürrenmatt - der Verdacht (oder wenn man lieber Fernsehen schaut: "Es geschah am hellichten Tage"



es ließe sich noch erwähnen, dass eine neuverfilmung mit jack nicholson existiert:

Das versprechen



Ich hab zwar das Buch nicht gelesen, aber beide Filme gesehen.

Dazu mal 'ne Frage:
In dem Streifen mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe wird der Mörder im letzten Drittel ja sehr konkret dargestellt und trifft sich am Ende ja auch mit dem kleinen Mädchen.
In der Verfilmung mit Nicholson dagegen bleibt der Mörder ja weitgehend anonym(soweit ich mich erinnern kann) und stirbt am Ende bei 'nem Autounfall.

Weiß jemand, wie das im Roman von Dürrenmatt beschrieben wird?
Hätte mich interessiert!
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Ken Franklin » Sa, 09.01.2010 15:37


Im Buch ist es so, dass nach dem Mord an Gritli Moser Kommissar Matthäi Annemarie Heller als Lockvogel an der Tankstelle "einsetzt". Eines Tages kommt sie mit Schokoriegeln nach Hause und Matthäi alarmiert den ganzen Polizeistab um auf den Möder aufzulauern. Als der Täter nicht kommt, ziehen die Polizisten jedoch wieder ab. Daraufhin bietet der Polizeikommandant Matthäi wieder einen neuen Job an. Doch dieser möchte an der Tankstelle so lange warten bis der Mörder auftaucht. Es vergeht einige Zeit und Matthäi fängt an, an sich zu zweifeln, und ergibt sich dem Alkohol und verkommt dadurch immer mehr.
Kurz vor der Pensionierung des Polizeikommandanten bekommt dieser noch einer Anruf von einer gut betuchten Dame. Sie teilt ihm mit, dass sie früh Witwe wurde und daraufhin ihren Chauffeur heiratete. Dieser wurde psychisch krank und um ihm eine Aufgabe zu geben, schickte sie ihn jeden Sonntag mit dem Auto nach Zürich zu Verwandten. Eines Abends kam er mit blutverschmierten Rasierklingen zurück und am nächsten Tag las sie in der Zeitung von dem Mord. Aus Angst um ihren Ruf ging sie nicht zur Polizei, leider passierte dies noch zweimal.
Ihr Mann kam eines Tages nicht aus Zürich zurück und es stellte sich heraus, dass er an einem Autounfall starb.

Der Polizeikommandant überbringt Matthäi die Nachricht, doch dieser bekommt es in seinem Delirium nicht mehr mit.

Das dürfte so grob der Schluss sein; im Buch geht Dürrenmatt vor allem auf die psychosoziale Befindlichkeit Matthäi´s ein. So kann der Leser interpretieren, dass Schrott nicht nur die 3 Mädchen tötete, sondern letztendlich auch Matthäi.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon martha » Sa, 09.01.2010 16:24


Besten Dank für die ausführliche Inhaltsangabe, Ken.

Aufgrund deiner Beschreibung geh ich mal davon aus, dass die Nicholson-Verfilmung der Romanvorlage wohl gerechter wird, weil der Kommissar dort am Ende als äußerst gebrochener, fast in den Wahnsinn getriebener Mann erscheint.
Dagegen spielt Rühmann das doch eher ohne große innere Zerrissenheit.

Danke, jetzt bin ich schlauer!
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon columbo93 » Sa, 09.01.2010 17:54


martha hat geschrieben:Besten Dank für die ausführliche Inhaltsangabe, Ken.

Aufgrund deiner Beschreibung geh ich mal davon aus, dass die Nicholson-Verfilmung der Romanvorlage wohl gerechter wird, weil der Kommissar dort am Ende als äußerst gebrochener, fast in den Wahnsinn getriebener Mann erscheint.
Dagegen spielt Rühmann das doch eher ohne große innere Zerrissenheit.

Danke, jetzt bin ich schlauer!



finde auch, dass die nicholson-verfiolmung, aufgrund des stark in szene gesetzten endes, (jack nicholson glaubt dass der killer noich kommt und wartet an der tankstelle, bis er durchdreht)

während im buch am ende alles aufgeklärt wird (wenn auch etwas spät) und in der früheren verfilmung alles "gut" geht,

wird bei der nicholson verfilmung das ende sehr krass und verstörend dargestellt.

ich finde die nicholson verfilmung besser, vielleicht auch wegen jack nicholsons schauspielerischem talent
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Ken Franklin » Sa, 09.01.2010 18:52


martha hat geschrieben:Besten Dank für die ausführliche Inhaltsangabe, Ken.

Aufgrund deiner Beschreibung geh ich mal davon aus, dass die Nicholson-Verfilmung der Romanvorlage wohl gerechter wird, weil der Kommissar dort am Ende als äußerst gebrochener, fast in den Wahnsinn getriebener Mann erscheint.
Dagegen spielt Rühmann das doch eher ohne große innere Zerrissenheit.

Danke, jetzt bin ich schlauer!


Darauf kann ich nicht adäquat antworten, da ich die Nicholson Verfilmung noch nicht gesehen habe. Aber Rühmann´s Frust ist ganz gut in einer grossen Szene zu sehen, als er in Graubünden bei der Hochzeitsgesellschaft sitzt und das gemalte Bild von Gritli Moser zerreißt, was natürlich der Kapitulation Matthäi´s gleich kam. Aber ich gebe natürlich zu, dass die Rühmann/Fröbe Verfilmung von 1958 dem Buch etwas abweicht, ich aber dennoch diesen Streifen für den besten Deutschen Film überhaupt halte.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Ken Franklin » Sa, 09.01.2010 19:01


columbo93 hat geschrieben:
finde auch, dass die nicholson-verfiolmung, aufgrund des stark in szene gesetzten endes, (jack nicholson glaubt dass der killer noich kommt und wartet an der tankstelle, bis er durchdreht)

während im buch am ende alles aufgeklärt wird (wenn auch etwas spät) und in der früheren verfilmung alles "gut" geht,

wird bei der nicholson verfilmung das ende sehr krass und verstörend dargestellt.

ich finde die nicholson verfilmung besser, vielleicht auch wegen jack nicholsons schauspielerischem talent


Ich schätze Nicholson sehr und bewundere vor allem seine Antihelden-Rollen, wo er sein gemeines Haifischgrinsen aufsetzen kann :maul: :smoke:
Da wären wohl allen voran "Eine Frage der Ehre" und "Besser gehts nicht" :D

Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Nicholson Verfilmung auch nur annähernd an die Rühmann/Fröbe heran kommt. Mag sein, dass die Nicholson Verfilmung näher am Buch liegt, aber dies hat ja mit dem Unterhaltungs- bzw. Spannungswert der jeweiligen Verfilmung nichts zu tun. Rühmann und Fröbe waren Anfang der 60iger das Nonplusultra des Deutschen Films, viell. sogar des Europäischen, was Charakterrollen anbelangte! Da, wie bereits gesagt, diese Verfilmung mein Deutscher Lieblingsfilm schlechthin ist, wird es die Nicholson Verfilmung von vornherein sehr schwer bei mir haben.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon martha » Sa, 09.01.2010 19:04


Gibt es im Roman denn auch diesen verdächtigen Landstreicher, der von der Polizei ordentlich in die Mangel genommen wird und dann in der Gefängniszelle Selbstmord begeht?
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Ken Franklin » Sa, 09.01.2010 19:11


martha hat geschrieben:Gibt es im Roman denn auch diesen verdächtigen Landstreicher, der von der Polizei ordentlich in die Mangel genommen wird und dann in der Gefängniszelle Selbstmord begeht?


Ja, nur heißt er dort "von Gunten" und nicht Jacquier, ist aber ebenfalls Hausierer und wird beinahe von den Dorfleuten gelyncht.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Venus » So, 10.01.2010 12:23


An den Weihnachtstagen habe ich das Remake des Films mit Joachim Krol und Axel Milberg gesehen. Zum Abwinken, ich fand das so grottenschlecht, dass ich mich frage, wie man dieses Remake als gelungen bezeichnen kann ?-/ !
http://programm.ard.de/programmvorschau ... ichten-Tag
Der einzige, der gut spielte, war Heino Ferch. Die Farbabstimmung des Films war furchtbar, alles so grell. Obwohl ich Milberg sonst schätze, konnte er in der Rolle des Mörders hier nicht überzeugen.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon columbo93 » So, 10.01.2010 14:35


Venus hat geschrieben:An den Weihnachtstagen habe ich das Remake des Films mit Joachim Krol und Axel Milberg gesehen. Zum Abwinken, ich fand das so grottenschlecht, dass ich mich frage, wie man dieses Remake als gelungen bezeichnen kann ?-/ !
http://programm.ard.de/programmvorschau ... ichten-Tag
Der einzige, der gut spielte, war Heino Ferch. Die Farbabstimmung des Films war furchtbar, alles so grell. Obwohl ich Milberg sonst schätze, konnte er in der Rolle des Mörders hier nicht überzeugen.


man sollte sich lieber das original anschauen. :D
odere das remake mit jack nicholson :D
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon Venus » So, 10.01.2010 14:47


Das Remake mit Jack Nicolson kenne ich nicht. Mal sehen wie es mir gefällt.
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon columbo93 » So, 10.01.2010 14:48


Venus hat geschrieben:Das Remake mit Jack Nicolson kenne ich nicht. Mal sehen wie es mir gefällt.



ich finde es gelungen, sehr spannend inszeniert
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Re: Euer Lieblingskrimi?

Beitragvon columbo93 » So, 10.01.2010 21:05


columbo93 hat geschrieben:
Venus hat geschrieben:Das Remake mit Jack Nicolson kenne ich nicht. Mal sehen wie es mir gefällt.



ich finde es gelungen, sehr spannend inszeniert



wobei hier nicht schocker-szenen eingesetzt werden, sondern eine bedrohliche atmosphäre und eine gute musik, die in der schlußszene ihren höhepunkt findet.
Spoiler:
Als ich den film das erste mal sah, dachte ich alle einsatzkräfte ziehen ab , bevor der killer kommt, aber als dann das autounfall-ende kommt und die schlußszene merkt man schon, dass hier sehr viel spannung drinsteckt. (neben der szene des selbstmordbegehenden indianer)

also keine schockmomente, sondern gute alte spannung.

toll sind auch nicholsons visionen von der szene in der kirche geworden.
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