von WalterJörgLangbein » Sa, 08.06.2013 19:01
Nachdem ich nun einige Folgen von Frost gesehen habe, möchte ich Frost mit Columbo vergleichen.
Frost und (vor allem der ältere) Columbo sind beide „vom alten Schlag“. Moderne Technik ist ihnen eigentlich suspekt. So richtet Frost Chaos an, als er an einem Computer arbeitet. Junge Kollegen/ Kolleginnen, die an Fortbildungskursen teilnehmen, sind Frost suspekt.
Frost wie Columbo haben wechselnde Partner an der Seite, die sie bei der Polizeiarbeit unterstützen. Während Columbo im wesentlichen „Solos“ spielt, hat Frost etwas mehr mit anderen „Kriminalern“ zu tun.
Frost achtet sehr auf sein Bauchgefühl, auf seine Intuition. Erschwert wird seine Arbeit durch einen peniblen Vorgesetzten, der Frost gegenüber offenbar doch recht skeptisch eingestellt ist.
Frost ist verwitwet, während unser Inspektor Columbo bekanntlich verheiratet ist, und das glücklich. Frosts Ehe scheint nicht glücklich gewesen zu sein.
Frost wird dann und wann wütend, zumindest sehr energisch, was wir von unserem Inspektor Columbo in diesem Ausmaß nicht kennen. Frost hat eine andere Mimik als Columbo. Manchmal – beim Verhör – schaut er sehr ernst, ja stur-starr, um dann zum Abschluss ein überlegenes Lächeln/ Grinsen sehen zu lassen.
Frost ist schlampig, er hasst Papierkram, Statistiken und Berichte. Wenn er seine Untergebenen befragen und bewerten soll, tut er das höchst widerwillig und bringt es so rasch wie möglich über die Bühne. Von ihm an- und abgelegte Karteien sind nicht selten falsch eingeordnet und bleiben verschwunden, um irgendwann einmal wieder überraschend aufzutauchen.
Bei Columbo wissen wir von Anfang an, wer die Täterin, wer der Täter ist. Wie wird Columbo den Mörder/ die Mörderin überführen. Das ist bei Frost in der Regel nicht der Fall.
Columbo ermittelt in der Regel in gehobenen, wohlhabenden Kreisen. Frosts Tatorte sind meist sehr viel schmutziger, stinkender und vor allem blutiger. Die Geschichten sind bei Frost, nachdem was ich bisher gesehen habe, etwas komplexer als bei Columbo. Insgesamt ist Frost wohl härter als Columbo.
Im Hintergrund spielt bei Frost eine offenbar in allen Folgen (so weit ich das beurteilen kann...) immer wieder auftauchende Musik, meist melancholisch, fast etwas depressiv gestimmt.
Ich habe einige Folgen von Frost via YOUTUBE gesehen, habe alle Folgen in einer Box (DVDs) bestellt, bekomme die im August von meiner Frau zum Geburtstag. Bei youtube sind nur Folgen ohne deutsche Synchro zu finden, auch die DVDs haben keine deutsche Tonspur. Ich gehe aber davon aus, dass die DVDs englische Untertitel haben, was doch sehr zum besseren Verstehen beitragen sollte.
Von „A touch of Frost“ gibt es nur lange Folgen, in der Regel zu etwa 100 Minuten, das variiert leicht. Es gibt keine kurzen Folgen wie bei Columbo, aber – bei Frost – auch Doppelfolgen.
In einem Kommentar bei youtube wurde Frost als englischer Columbo bezeichnet. Frost ist wohl wirklich am ehesten mit Columbo zu vergleichen, die Unterschiede aber sind – wie beschrieben – nicht zu übersehen.