Ich hab mir jetzt mal "Tod auf dem Nil" mit David Suchet als Poirot angesehen.
Gab es diese Woche für 3.99 anne Bude...mit schönem umfangreichem Magazin.
Ich hab da jetzt aber nicht so die ganz gravierenden Unterschiede zur Fassung mit Peter Ustinov erkannt.
Aufgefallen ist mir, dass der Colonel, Poirots Gefährte, nicht schon im Hotel mit dem Detektiv verbandelt wird, sondern erst bei einem späteren Landgang in Ägypten zur Bootsbesatzung stößt.
Und der Film ist halt eine halbe Stunde kürzer.
Da wird doch einiges in erfreulich geraffter Form gezeigt.
Aber auch hier werden alle Verdächtigen sehr exaltiert mit Hang zu leichtem overacting präsentiert.
Wenn man von Columbo kommt muss man sich da schon umstellen, weil das hier einfach eine Unmenge von überdrehten Figuren gibt, die es einem schwermachen, sie über die Distanz des Films halbwegs liebzugewinnen.
Suchet spielt das sicher sehr gut.
Er scheint mir doch weniger blasiert als Ustinovs Darstellung.
So die ganz großen Unterschiede hab ich jetzt im Vergleich aber nicht ausmachen können.
Den Kriminalfall selbst hatte ich jetzt leider noch recht gut in Erinnerung.
Wird am Ende recht flott, auch mit den entsprechenden Rückblenden abgearbeitet.
Unabhängig dieses Wissens ist das aber schon ein kniffliger und beim ersten Anschauen sicher recht überraschender Mordplan, der da ausgeheckt wurde.
Der vom Mörder mit roter Farbe hingeschmierte Buchstabe hinter der Toten wurde ja zudem auch von Danzinger auf dem Traumschiff nachgeahmt.
Mir hat der Film ganz gut gefallen, aber so der ganz ergebene Christie-Fan werde ich wohl nie...denn diese Fülle an Verdächtigen, wo jedem ein irgendwie halbwegs nachvollziehbares Motiv für einen Mord aufgezwängt wird ist einfach nicht durchweg rund.
Und viele Verdächtige steigern für meine Begriffe auch nicht zwangsläufig die Spannung, weil sich die Motive der einzelnen Personen für den Zuschauer nicht entsprechend potenzieren.
Das ist ja letztlich auch ein Zeitfaktor. Man kann ja hier nur andeuten, anreißen...ohne ins Detail zu gehen.
Für mich ergiebt das eher ein gehetztes Abarbeiten von Fakten...und das ist man als Columbo-Fan ja so gar nicht gewohnt, wo wirklich die Konzentration ganz klar auf nur eine Person ausgerichtet ist.