von sven1421 » Do, 01.04.2010 21:37
Ich liebe Derrick, werde mich aber hüten, ihn irgendwie mit Columbo zu vergleichen.
Besonders die Folge "Nachts, als sie nach Hause lief" hat es mir angetan. Eine Frau wird nachts, als sie auf der Straße zu Fuß nach Hause rennt, aus einem Auto heraus erschossen. Es stellt sich heraus, daß diese verheiratete Frau fast jeden Abend in einschlägigen Lokalen auf Männerfang ging, nur um am Ende des Abends mit einem von ihnen im Bett zu landen. Der Ehemann aber ließ sie ziehen und wartete, wohl wissend um ihre Sucht nach Vergnügen und Sex - längst zum Gespött seiner Familie und der Geliebten seiner Frau geworden - darauf, daß sie sich eines Tages von diesem Verlangen befreien würde und zu ihm "zurückrenne". In einer Szene fragt Harry Klein seinen Freund Stefan Derrik dann, was das sei, das diesen Mann dazu bringe, sich so offensichtlich Hörner aufsetzen zu lassen und dann noch in völliger Selbstverachtung mit offenen Armen auf die Rückkehr seiner untreuen Gattin zu warten. Und Stefan erklärt ihm zu seinem Erstaunen: "Das ist Liebe!".
Tragisch ist, daß sich herausstellt, daß sich just am Todesabend die lang gehegte Hoffnung des Ehemanns erfüllt hatte und seine Frau im Begriff war, zu ihm zurück zu rennen.
Was Derrik ausmacht, ist, daß es stets um die Geschichte und menschlichen Beziehungen hinter dem eigentlichen Mord geht und daß es zu dessen Auflärung vor allem feinfühliger Psychologiestudien und nicht reißerischer Action und minutenlanger Ballerei bedarf.
Peter Falk = Columbo = Peter Falk. Einfache Gleichung, oder?!