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Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 03.11.2015 21:08
von zimtspinne
Ging es dir auch so, dass du die Eltern sympathisch fandest, besonders ihn?
Keine Ahnung, ob das an den Darstellern lag oder an den Rollenprofilen oder an meiner Stimmung.

Schlecht fand ich den Film ja auch nicht, da er mich doch stellenweise zu überraschen vermochte. Als Lannert seinen Kollegen verriet - das läuft ja sonst nie so, kann man fast drauf Wetten abschließen. Diesmal hätte ich verloren. Und ein paar andere Sachen waren auch gut.
Klar war natürlich im voraus, weder Bootz noch seiner Tochter wird irgend ein Haar gekrümmt.

Ich werde mir Konstanz anschauen, weil ich die im Grunde ganz gerne mag.

Doc, wo der argent. Film lief, weiß ich jetzt nicht mehr.... könnte arte gewesen sein oder ORF oder eins der ÖR, weil mir keine Werbung begegnete.
Kennst du den Film nun oder nicht? Weil das ein Widerspruch ist "kenne ich" - "klingt interessant".

Also schau ihn dir unbedingt an, wenn du ihn noch nicht kennst, der ist wirklich sehr intensiv und bisher mochte ihn jeder, der ihn gesehen hatte, was ic sehr interessant finde (passiert selten bei Filmen)
Dort ist auch eher die Männerfreundschaft im Vordergrund, die Ermittlung nicht nebensächlich aber würziger verpackt und der Humor wie ich finde eher britisch (anders als deutsch jedenfalls)

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 03.11.2015 21:52
von Doc Brown
Sorry, ich habe den Film nicht gesehen. Ich habe das entscheidende Wort "nicht" vergessen. Ich wollte schreiben: Den Film kenne ich nicht, aber er sieht interessant aus (hab mir den Trailer angesehen). Ich war noch im Halb-Schlaf, hatte kurz zuvor 'ne Runde gepennt. :wink:

Sympathisch fand ich die Eltern aus dem Tatort nicht direkt, aber ich schwankte ständig zwischen Verständnis für die Wut und Unverständnis für das harsche Vorgehen sowie die Entführung des Kindes. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, ob die nun sympathisch oder unsympathisch sind. Das kam sehr gut rüber, man hat die Figuren von beiden Seiten gut beleuchtet. Letztendlich war es ja auch so, dass die Eltern nicht die klassischen "bösen" Antagonisten waren, aber natürlich auch nicht die "Guten".
Und obwohl klar war, dass dem Kind und Bootz nichts geschehen wird, war der Tatort dennoch fesselnd. Nur der Schluss gefiel mir nicht, der war mir zu dick aufgetragen.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mo, 09.11.2015 18:48
von zimtspinne
Ich verleibe mir gerade Konstanz ein und das hätte ich mal lieber gestern bei strahlendem Sonnenschein tun sollen. Das ist ja kein Tatort für einen Dauerregen-Tag.

Verstehe auch nicht ganz, weshalb die jetzt schon ein Weihnachtsthema brignen müssen. Ist ja fast so schlimm wie die Supermärkte im August mit ihren Zimtsternen und Stollen.
Oder sind das Weihnachtsmänner, die quasi rund ums Jahr auf Geldtour gehen? Könnte natürlich auch sein....

Ganz ehrlich mal. Habe gestern (statt wahrscheinlich wieder eines trist-düsteren Tatortes) Pilcher geguckt, ich trau mich fast nicht, es zu schreiben. Hatte den Grund, dass es um ein Klosterthema ging und ich gucke grundsätzlich alle Filme mit Thema Kloster, naja normalerweise nur Krimis :wink:

aber das war auch einer, wenn man den letzten Pilcherschmonzettenteil mal weglässt. Sogar der war ganz erträglich (wobei ich, glaube ich, noch nie Pilcher geguckt hab und gar nicht weiß, was da normal ist).
Es spielte eine Schauspielerin mit, die ich aus einer Intrigantenrolle kenne und gerne sehe, und ich wollte mal gucken, wie sie sich so in anderen Rollen macht.

also den Film fand ich echt viel besser als die letzten drei Tatorte zusammen!!

Schöne Landschaft (Drehort Cornwall), helle Farben, Humor, Spannung und ohne diese drückende Schwere, ohne die die Tatorte (außer einigen wenigen) nicht mehr auskommen.
Werde jetzt wohl auf Pilcher umsteigen.... :o

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mo, 09.11.2015 21:29
von Doc Brown
Ja, diese drückende Schwere der Tatorte kann mit der Dauer nervig sein. Zur Zeit habe ich das noch nicht über. Die Themen liege aber in der Tat meist sehr schwer im Magen. Auf Pilcher steige ich aber nicht um. Ich bin da das ein oder andere Mal reingeraten, wenn meine Mutter das früher geschaut hat. Immer Sonnenschein, immer die gleiche Landschaft, immer die gleiche Handlung. Das ist mir dann doch zu schlicht. :wink:

Der gestrige Tatort aus Münster war enttäuschend. Thematisch hatte das durchaus Potenzial, aber die Handlung dümpelte nur so vor sich hin. Sehr zäh das ganze. Da hätte man mehr rausholen können.
Die Story war ja schon bei der vergangenen Tatorten aus Münster schwach, aber da war wenigstens noch das Zusammenspiel von Thiel/Boerne launig und unterhaltsam. Auch das zündete überhaupt nicht. Einer der schwächeren Tatorte in dieser Staffel. :?

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 10.11.2015 19:32
von zimtspinne
Der Konstanzer Tatort hatte ein doofes Ende, kitschig und doof.
Die Ermittler agieren wirklich immer öfter immer unsinniger. Auf eine unsympathische, nicht-unterhaltsame Art.

Da schreibt die Blum doch in ihren Bericht, ihr Kollege (ihr Untergebener!!!) hätte das Erfrieren des Kindes provoziert. Ach ja? Hätte sie doch als seine Vorgesetzte einfach eine Ansage gemacht, wenn sie sich so sicher war und das Kind auf gar keinen Fall gefährden wollte.
Nachher aber die Schuld auf ihn abwälzen - na wie unsinnig ist das denn.

Dann diese ganzen Suff-Klischees.. nicht, dass die nicht stimmen könnten, aber das war alles irgendwie nervig.

Ich finde Tatorte, die zu nah an der Realität sein wollen auch einfach nicht so toll. Weiß nicht, wie ich das genau erklären soll.
Dieses Betroffenheitskino, was da seit einiger Zeit abgeht. Hab das Gefühl, man soll da als Zuschauer ganz arg betroffen gemacht werden und alles muss immer ganz nah an der Realität sein.

deshalb mag ich auch Borowski und Wiesbaden und teilweise Münster am liebsten... die erlauben sich Schrägheit und Fiktion.
Mal als Beispiel dieser Borowski, den sah ich neulich mal wieder, mit der bekloppten Tierärztin. Sowas gefällt mir viel viel viel besser als dieser ganze Betroffenheitskram. Kann ich ja gleich Tageszeitung lesen .... :o

Doc, da haste ech nix verpasst und ich hab schon fast keine Lust mehr auf den letzten jetzt

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 01.12.2015 18:46
von martha
Warum trug Borowski am Sonntag eigentlich einen Oberlippenbart?
Da konnte ich mich ja überhaupt nicht mit anfreunden.
Mit seiner Braut auch nicht sonderlich.
Ich hatte schon Angst, die beiden nehmen sich am Ende doch noch 'ne gemeinsame Wohnung.
Sehr überzeugt hat mich dagegen der Schurke.
Da wurden aber wirklich ganz exzellente Nuancen ausgespielt.
Ich musste als Zuschauer aufpassen, dass ich nicht noch Sympathien für ihn bekam.
Eine ganz dezente Form von Fiesheit, eine Absage an jegliche Form ausgespielter Brutalität einer Figur...sehr brüchig...das war ja schon so auf Mitleid ausgerichtet, dass so dieses Gut-Böse-Schema gehörig ins wanken geriet.
Mir hat das sehr gut gefallen...auch die konsequent durchgespielte freudlose Atmosphäre der Folge.
Nur dieser Oberlippenbart muss weg.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 01.12.2015 19:25
von Knatterton
Ja genau, Borowskis Schnurrbart war total über. So richtig schmierig sah er aus.
Sein Chef Schadlitz fragte auf der Wache in etwa:" Haben sie da `was machen lassen"?
Ansonsten fand ich den Tatort gruselig spannend. Der Bösewicht ist bei mir zwischen total krank, unberechenbar bis bemitleidenswert angekommen. Sehr gut gespielt.
Borowskis Angst wirkte auf mich zwischendurch wie aufgesetzt. Das habe ich ihm nicht so richtig abgenommen, als hätte er sich einen Mantel übergestülpt.
Für "Ich höre"? war dieses mal wegen seines Zustandes auch kaum Gelegenheit.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 01.12.2015 20:21
von martha
Ja, ich mag das grundsätzlich auch nicht, wenn Kommissare über beide Ohren verliebt sind.
Das setzt Emotionen frei, die eine gewohnte Ursprünglichkeit lähmen.
Diese Beziehung hat mich an dieser Folge dann auch am meisten gestört, weil ich auch seine Braut nicht sonderlich mochte.
Mir wäre es lieber gewesen, wenn hier eine Person entführt worden wäre, die Borowski nicht derart nahegestanden hätte.
Denn die Emotionalität, die er ja auch mit der verzweifelten Mutter ausstehen musste, als sie ihn im Präsidium anblökte, war nicht das Glanzstück dieser Folge.
Es war das Psychoduell Mörder-Kommissar, und das hätte auch ohne eine derart persönliche Einbindung von Borowski in den Fall definitiv funktioniert.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2015 20:49
von Doc Brown
Der Oberlippenbart stand Borowski überhaupt nicht. 8-o

Der erste Film mit Kai Korthals gefiel mit etwas besser, da wirkte er noch mysteriöser und unheimlicher. Mir gefiel auch nicht, dass der Kommissar - mal wieder - persönlich in der Fall verstrickt war.

Davon abgesehen, war das ein spannender und fesselnder Tatort. Tolle Atmosphäre und ein spannendes Finale. Ich war mir nicht sicher, ob Frau Dr. Jung durchkommt, schließlich war klar, dass sie irgendwie wieder aus der Serie genommen werden musste. Unterm Strich: Gut gemacht, Kiel! :)

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mo, 07.12.2015 17:56
von Doc Brown
Puh, der Tatort aus München war ziemlich zäh. :?

Schade, der Plot war durchaus vielversprechend. Da hätte man viel mehr herausholen können. Auch die filmische Umsetzung mit der Rückblenden hatte Potenzial, aber die Darstellerin der Emma Meyer hat ihre Figur überhaupt nicht glaubhaft darstellen können. Das war gar nix. Ihr Schicksal hätte den Zuschauer eigentlich mitnehmen sollen, aber da packte mich gar nichts. Gegen Ende war es nur noch nervend. Auch die Polizeipsychologin war (mal wieder) ein schlechter Witz. Schade, Schade. Das hatte vom Grundgedanken sehr viel Potenzial und hätte ein schönes, dramatisches Psychoduell werden können, aber v.a. die beiden Darsteller haben es in den Sand gesetzt.

Zu allem Überfluss blieben auch noch die beiden Kommissare blass. Auch hier nicht der erste Reinfall in der letzten Zeit. Früher war München ein Garant für einen erstklassigen Tatort-Abend. In letzter Zeit hat das jedoch stark nachgelassen.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mo, 07.12.2015 19:08
von martha
Also zäh finde ich fast noch geschmeichelt.
Ich konnte mit der gestrigen Folge leider überhaupt nix anfangen.
Ich kann mich nicht erinnern, in letzter Zeit eine Folge mit derart dramaturgischen Schwächen gesehen zu haben.
Wie kann ich denn kurz vor Toresschluss im Verhörzimmer noch den Vater des Jungen als Verdächtigen aufbauen, wenn ich als Zuschauer längst darüber informiert bin, wie der Hase läuft?
Man muss ja nicht mit aller Gewalt immer eine Folge auf die üblichen 90 Minuten strecken.
Und was diese intensive lesbische Beziehung sollte hat sich mir überhaupt nicht erschlossen.
Ohne jegliche Relevanz, nur um dann zum Kehraus doch noch 'n kleinen Überraschungskick aus dem Ärmel zu schütteln.
Mag ja 'ne tragische Familienstory gewesen sein, aber da hat mich nun leider gar nix ergriffen, weil mir das handwerklich zu verpfuscht war.
Und mit den beiden Kommissaren kann ich eh nix anfangen.
Das ist so 'ne altbackene Zweisamkeit, die offenbar verzweifelt auf gelungene Dialoge wartet.
Dann soll man sie ihnen doch schreiben, dann hängt es zumindest nicht komplett durch.
Und dieser Frischling da als Assistent, der mit seinem kessen Ponem zumindest 'ne optische Bereicherung darstellt, ist letztlich auch nur ein zur Seite gestelltes Verjüngungsobjekt.
Er braucht auch bessere Texte...auch mal 'ne etwas persönlichere Note.
Denn so ist mir das einfach zu statisch.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mo, 07.12.2015 21:10
von Doc Brown
Den Jüngling finde ich als Sidekick noch ganz akzeptabel. Lockert die Atmosphäre ein wenig auf und bringt ein bisschen Schwung in den eingefahrenen Alltag.

Ansonsten war die Folge wirklich ein Flop. Da sprang kein Funke über, obwohl das Potenzial bestand. Dramaturgisch total verkackt.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 08.12.2015 18:35
von martha
Bezog sich diese anfängliche Trauersitzung für den toten Polizisten in der Wohnung der Witwe eigentlich auf eine frühere Folge?
Der letzte Borowski war ja auch sowas wie 'ne Fortsetzung eines Falls aus der Vergangenheit.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Di, 08.12.2015 20:21
von Doc Brown
Das habe ich mich auch gefragt. Ich kann mich nicht erinnern, dass diesbezüglich etwas in den vergangen Folgen war, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Re: Tatort

BeitragVerfasst: Mi, 09.12.2015 19:05
von martha
Endlich taucht mal wieder der Name Harald Schmidt auf.
Von dem Mann hab ich ja seit Jahren nichts mehr gehört.
Jetzt mischt er sich aber als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer in einen neuen Tatort ein, der offenbar von Freiburg aus den Schwarzwald beackern soll:
https://www.tagesschau.de/inland/tatort ... t-101.html

Was haltet ihr von diesem publikumswirksamen Engagement?
Ich war ja immer ein großer Schmidt-Fan, weil er einfach eine herrlich sarkastische Ader hatte.
Als Schauspieler dagegen ist er mir noch nicht sonderlich positiv aufgefallen.
Letztlich spielte er sich ja immer selbst und das war für seine Show immer mehr als ertragreich.
Dagegen hatte ich ihn mal auf dem Traumschiff gesehen, und da wirkte er für mich doch seltsam bemüht.
Diese Besetzung weckt natürlich Neugier, aber momentan überzeugt sie mich nicht hundertprozentig.
Mir wär lieber, wenn er das Tagesgeschehen zynisch auf die Schippe nähm.
Aber die Zeiten sind leider vorbei.