Tatort

Interessiert ihr euch auch noch für andere TV-Krimi-Serien? Hier könnt ihr darüber diskutieren.

Moderator: Stefanie.Columbo

Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mo, 12.10.2015 19:16


Ich bin jetzt wieder im Tatortgucken drin. Alles durcheinander, wie es mir vor die Flinte kommt. Also keine aktuelle Bewertung von mir, bis ich wieder halbwegs auf Spur bin.
Ritualcharakter hatte der TO bei mir eh noch nie. Das hatte zuletzt nur Columbo am Sonntag. Das war spät genug, so dass man nicht unbedingt schon um 8 zu Hause sein musste und doch nicht zu spät. Eine Weile lief danach die Gerichtsmedizinerin Samantha Ryan, war dann immer der perfekte tv Abend für mich und darauf freute ich mich auch.


Gestern sah ich "Hexentanz" mit Furtwängler. Ich mag die nicht. Man muss es krasser ausdrücken. So kommt meine Abneigung gar nicht richtig rüber.
Ich kann das Weib nicht ausstehen! Nicht hören, nicht sehen und wahrscheinlich auch nicht riechen. Im übertragenem Sinne kann ich das ja auch nicht.
Ist so ein Fall wie die Brand. Mit der ist auch kein Blumentopf mehr zu gewinnen, egal was sie tut und wie sie es tut. Das ist echt blöde, da es mir Borowski immer etwas vergällt.

und dann auch noch beide unerträglich-Weibsen auf einen Schlag!?



ach, Klaus, las deinen Beitrag erst eben und speziell an dich noch nen Nachtrag.

An den Nachtzug kann ich mich sogar auch erinnern, das sah ich mal, als ich viele alte Tatorte zu gucken versuchte.

Ich habe so meinen Zwiespalt mit den alten Tatorten. Das hatte ich auch mal ausführlicher erklärt.
Die sind mir zu unausgegoren oftmals. Mir fällt einfach gar keiner ein, den ich als richtig gelungen oder gar perfekt bezeichnen würde.
Man merkt die Experimentiererei. Es fehlt mir auch immer das Runde. Insgesamt die Rundheit, und auch der Feinschliff, die Perfektionierung. Und zwar in jeder Hinsicht.
Die Nebenrollenbesetzung lässt mich manchmal nur den Kopf schütteln. Heute sind fast alle Rollen, selbst in den schlechteren Folgen, super gecastet. Sogar die Kinder und Teenager. Das sind zum Großteil richtig gute Darsteller, auch in kleineren Rollen.

Gestern sah ich jedenfalls 4 Tatorte. Zwei neuere und zwei alte.
Die neuen waren nicht mein Fall, vom Thema her. Die alten dagegen schon. Leider fehlte mir eben die Rundheit, das wirkte alles sehr geschustert.

In "Eine mörderische Rolle" fielen mir die Nebenrollen ungut auf. Der Junge war auch kein großes Talent. Der Mörder saß zwischendrin mal beim Pschodoc und wurde von ihm schizo klassifiziert, das ging dann völlig unter und spielte gar keine Rolle mehr. Schlecht war der Film dennoch nicht, ich fühlte mich halbwegs gut unterhalten.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 13.10.2015 09:49


Blöde Tatorte aus der letzten Zeit:

Mauerpark
Minenspiel

Die zogen sich wie Kaugummi und dieser Kaugummi hat mir total den Geist verkleistert. Hab auf das Ende gewartet, aber nicht weil ich endlich das Ende wissen wollte sondern damit der Mist endlich ein Ende hat.

Beim dritten Gastspiel

Der Inder

war ich schlauer und hab nach fünf Minuten auf die Löschtaste gedrückt. Und Tschüss.

Sowas schlimmes gibts selten. Wenn sich politische Themen auftun, die auch politisch aufgemacht werden, krieg ich meist schon den ersten Schwall schlechte Laune.
Wenn das aber wie beim Inder derart auf die Spitze getrieben wird, krieg ich die Motten.
In diesem superblöden Tatort gings auch noch um ein echtes Thema (Stuttgart 21) dass mich schon echt null interessierte und dann wurden auch noch Nachrichtensendungen eingeblendet und Polit-Sitzungen imitiert - nein danke!

So einen Mist will wer sehen? Mag die Stuttgarter eh nicht so besonders. Die haben ganz oft blöde Themen, die sich ziehen und ziehen und mich nicht interessieren.
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Re: Tatort

Beitragvon Klaus » Mi, 14.10.2015 11:16


zimtspinne hat geschrieben:ach, Klaus, las deinen Beitrag erst eben und speziell an dich noch nen Nachtrag.
An den Nachtzug kann ich mich sogar auch erinnern, das sah ich mal, als ich viele alte Tatorte zu gucken versuchte.


Also ein Nachtzug kommt in dem von mir geposteten Kressin-Tatort nicht vor, vielleicht hast Du in diesem Zusammenhang einen anderen nicht ganz so alten Tatort in Erinnerung. Ich persönlich stehe als passionierter Nostalgiker auf viele TO der 70er-Jahre, speziell mit den Kommissaren Finke und Haferkamp, zumal ich in dieser Zeit meine Jugend verbracht habe und einen Tatort gucken immer was ganz Besonderes war! 8)

Eine gute Freundin von mir kann die Furtwängler übrigens auch nicht ausstehen. Die scheint ja speziell auf Frauen nicht gerade eine besondere Anziehungskraft auszuüben... :maul:

Gruß
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mi, 14.10.2015 16:21


Ja, Klaus, diesen Nostalgiefaktor kann ich schon verstehen. Geht mir ja mit anderen Sachen ähnlich.

Bei alten TO fehlt mir eben komplett der Bezug, die sehe ich dann quasi objektiv und ungefiltert.

Gucke gerade seit drei Abenden (werd und werd nicht fertig damit :wink: ) einen mit Thema Buchmesse und Tod eines Schriftstellers.

Ich langweile mich wirklich zu Tode. Es passiert gar nichts, außer Befragungen. Wenn ein Krimi nach diesem Muster läuft, braucht es starke Rahmenbedingungen. Charismatische Ermittler und Hauptdarsteller, eine interessante storyline, ein paar schräge Nebenfiguren oder -schauplätze, ein besonderes flair....

leider nix davon vorhanden. Alles dümpelt vor sich hin und nichts hat auch nur den Hauch von Ausstrahlung. Keine Figur und kein Ort, keine Handlung.
Ich vergesse in den "Pausen" sogar, wie die Ermittler aussehen.... muss erst wieder reinkommen, wenn ich am nächsten Abend weiterschaue.

Zum Glück sind ja nicht alle "Alten" so mühsam und öde. Und es gibt auch neue, die so mühsam und öde sind, siehe oben.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 19.10.2015 17:51


Nach den zahlreichen positiven Kritiken zu Faber sowohl in den Medien als auch hier habe ich mir den gestrigen Tatort aus Dortmund angesehen.

Zunächst zum positiven: Der Fall war richtig gut. Das war tagesaktuell, schauspielerisch gut umgesetzt und ganz ohne Moralkeule. Man hat den Spagat zwischen Sozialkritik und Krimi meiner Meinung nach gut getroffen. Ich konnte gut am Ball bleiben ohne mich zu langweilen, die Zeit verging schnell.

Mit dem Team aus Dortmund werde ich aber wohl nie warm werden. Da ist ja einer kaputter als der andere. Faber sowieso und Boenisch hat schwer mit der Trennung von Mann und Kindern zu kämpfen. Die Thematik stand mir zu sehr im Mittelpunkt. Der Jungspund ist mit sich selbst nicht im reinen und fährt Faber dann mit der Dienstaufsichtsbeschwerde auch noch an den Karren. Das Mädel scheint halbwegs normal zu sein, aber irgendwie hat die auch etwas unsympathisches an sich.
Klar, man versucht den Figuren Kontur zu geben, aber das geschieht hier auf eine Art, die mir nicht gefällt. Da driftet man zu sehr ins private ab. Anderen mag das gefallen, aber mir sagt das nicht zu.

Nichtsdestotrotz hatte das durch die gute Story Potenzial. Ich werde beim nächsten Mal bei Faber wohl wieder einschalten, denn der Fall war richtig gut.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mo, 19.10.2015 18:13


Ist das der Flüchtlingstatort? Lief der nicht schon letzte Woche?

Da bin ich in Streik gegangen, da mich dieses Thema so dermaßen nervt, dass ich schon mit schlechter Vorlaune einsteigen würde. Hab ihn auch gar nicht aufgenommen.
Zumal schon bei meinen neuerlichen Tatorten dies Thema direkt und indirekt dabei war (Minenspiel und Schutzlos), das mein Bedarf für die nächsten drei Jahre gesättigt ist.

Mir wäre es eh lieber, der Tatort würde sich fernhalten von der aktuell politischen Lage. Am besten ganz von Politik oder nur sehr selten mal das Thema streifen.

Gegen Faber hab ich ansonsten nichts. Finde nur die beiden Pubertikel schlimm.... was ist denn überhaupt aus der Schwangerschaft geworden?

Die Boenisch mag ich auch nicht. Auch nicht in anderen Rollen. Also das gaze Team ist mir unsympathisch, bis auf Faber.
Wie ich schon mehrfach bemängelt, inzwischen siehst du es ja ähnlich, Doc, das sind mir einfach zu viele Kaputte auf einen Haufen. Völlig unausgewogen und keine Balance.

Ich kann zwar die Brand bei Borwoski auch nicht leiden, dort gleicht das Team das aber wenigstens aus. Man kann sie fast übersehen. Schladitz ist super, der Mitarbeiter Borwoskis ebenfalls (der ältere männliche) und auch der Rechtsmediziner passt.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 19.10.2015 19:06


Es war wieder ein Flüchtlingstatort, wobei die Thematik nicht so im Vordergrund stand wie beim letzten. Es war ein Thema, aber nicht aufdringlich, sondern angenehm dezent. Auch die Sozialkritik wurde in Dialogen gut eingeflochten, keinesfalls zu plakativ.

Die beiden Pubertikel waren nervig. Ich meine, in der Pilotfolge kamen sie zusammen, bin mir aber nicht mehr sicher. Jetzt waren sie auseinander und er extrem eifersüchtig und unleidlich. Sehr unangenehm.

Weniger Politik würde dem Tatort guttun, da stimme ich dir zu. Das ist mir auch zu oft Thema, manchmal reicht ein puristischer Krimi. Gestern war es aber gut gemacht und daher stellte es für mich kein Problem dar.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 20.10.2015 17:56


Ich hab eben auf der Seite des Ersten eine Superübersicht über alle Fälle gefunden.
Mit fettgedrucktem Titel, dahinter die Ermittler, das Datum und kurze Inhaltsangabe. Ohne Schnickschnack alles hintereinanderweg, somit muss man auch nicht ewig scrollen oder erst seitenweise blättern.
Eine Übersichtlichkeit, die man viel zu selten findet im internet, deshalb mal erwähnenswert! Ich bin auch in letzter Zeit mit der Mediathek endlich rundum zufrieden. Ich hoffe, die ist noch so wie sie zuletzt war vor einer Woche... dort wird dauernd was geändert.

So Doc, wenn der letzte Tatort müllig ist, werd ich dir daran die Schuld geben. Ich guck ihn mir jetzt doch mal an. Evtl heute nacht.

Wie war denn der letzte mit Falke?

Ganz konfust hat mich auch Frankfurt auf der Liste - ich hab gar nicht mitbekommen, dass es dort neue Ermittler gibt, die schon ein oder zwei Fälle hatten.
War dieses Jahr gar keine Sommerpause?
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mi, 21.10.2015 19:40


zimtspinne hat geschrieben:So Doc, wenn der letzte Tatort müllig ist, werd ich dir daran die Schuld geben. Ich guck ihn mir jetzt doch mal an. Evtl heute nacht.


Na, dafür lasse ich mir aber nicht die Schuld in die Schuhe schieben. :wink:
Du weist doch, dass unsere Meinungen meist diametral auseinander liegen. Tatort-Gucken auf eigene Gefahr. :P

Den letzten Falke muss man übrigens nicht unbedingt gesehen haben.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Mi, 21.10.2015 19:50


Ich bin momentan nicht so empfänglich für Filme, in denen durchgehend nur gelitten wird und man dann so gar keine Sympathieträger mehr ausfindig machen kann.
Die Dortmunder Nordstadt als Hort der finsteren Gestalten auszumachen ist jetzt nicht mehr die ganz große Überraschung.
Ich kenn die Ecke...man kann da schon herlaufen, ohne die Nacht im Krankenhaus verbringen zu müssen.
Das ist für einen Krimi natürlich nicht ertragreich...das versteh ich schon.
Klar muss man in der Dramatik nach einigen Faber-Folgen jetzt noch 'ne Schippe drauflegen und einen Spielplatz samt totem Kind in Szene setzen.
Ist nur die Frage, ob die Aufbietung ganz harter Bandagen die Mittel unbedingt rechtfertigt.
Das Hauptanliegen eines Kriminalfalls sollte schon die Ermittlungsarbeit sein und die lag für mich hier doch ziemlich im argen.
Im Finale dann noch 'ne recht konfuse Hetzjagd zu veranstalten, um im Anschluss gleich zwei Ermittlern die Waffe abzunehmen war mir dann doch 'ne Spur zuviel.
Faber bestach in diesem Fall vor allem durch Lautstärke, weniger durch Kreativität.
Seine Kollegin war ja nun durch ihren privaten Frust auch absolut keine würdige Ansprechpartnerin.
Stattdessen wurden dann Abakay und seine Leute ordentlich angeschrien, ohne dass dadurch eine halbwegs fesselnde Dramatik erreicht wurde.
Ich mag Faber, aber seine interessante Emotionalität darf nicht zur Routine verkommen...da fehlten mir diesmal einfach die Überraschungsmomente.
Die Schlussszene auf der Parkbank gefiel mir noch am besten, weil da auch 'ne Form von witzigem Fatalismus ausgespielt wurde.
Aber davor hat das bei mir diesmal leider nicht gefruchtet.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 27.10.2015 18:31


och Doc, bis auf den Tatort liegen wir doch filmmögemäßig oft gar nicht so weit auseinander :wink:

Nun bin ich also beim Faber.

positiv:
- die hohe Authentizität bei dieser Anfangsszene
- alles in düsteres Licht getaucht, passt zum Thema
- an die Mutterdarstellerin hab ich ne nette Erinnerung, die war in meiner ersten gzsz-Folge dabei
- Faber an sich mag ich als Ermittler mit seinem trockenen Humor und Direktheit

negativ
- das rumgefucke und -arsche in jeder dritten Szene von nahezu jeder Person in diesem Tatort, das soll wohl das Ghettoflair erhöhen, völlig übertrieben
- die Boenisch nervt ohne Ende und avanciert bei mir zur unbeliebtesten Ermittlerin sogar noch vor Lindholm und Brandt
- keiner fragt die Mutter, warum ihr Kind erstens die Tüte in aller Ruhe ausbuddeln und zweitens auch noch verköstigen konnte - hallo Aufsichtspflicht!!!??? Noch dazu in einer ihr als brandheiß bekannten Gegend. Da wird ja mein smartphone-Sucht-Unbehagen mal wieder gut gefüttert. Lindholm oder Lürsen hätten ihr das jedenfalls gleich mal unter die Nase gerieben... die beiden Kiddies sind natürlich mit ihrem Privatkinderkram vollauf beschäftigt und denken über sowas nicht weiter nach

ich hatte anfangs fast ein flashback als ich die Frau da im Sand wühlen sah.... Drogenkram wird im Tatort immer so verdammt authentisch gezeigt. Ich sah mal in ganz jungen Jahren frühmorgens am Hauptbahnhof in Frankfurt eine Frau in einer Rabatte rumgraben und wühlen und hatte keinen Schimmer, was die da tut. Das sah genauso hektisch und krass aus wie bei der Schauspielerin. Später erfuhr ich, dass die junkies dort nach ihrem Stoff suchen, den sie vor anderen junkies oder der Polizei verstecken.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mo, 02.11.2015 21:15


Was sagt ihr denn bloß zu dem neuesten Wurf aus Stuttgart?
Bin ich etwa hier der erste Kommentator oder gar einzige Zuschauer?

Ich bin so bisschen sprachlos, das war ein arges Überraschungsei.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Di, 03.11.2015 18:36


Den hab ich nicht gesehen.
Aber am Sonntag da die Weihnachtsgeschichte vom Bodensee.
Zwischen Frau Blum und ihrem Kollegen gab es ordentlich Zoff...beim Tatort mittlerweile wenig überraschend.
Ist die Gage inzwischen so schlecht, dass die Ermittler immer übelgelaunt mit runterhängenden Lefzen rumlaufen müssen?
Gerade jetzt im November will man ja auch mal etwas aufgeheitert werden, aber da ist dieses Duo nun wirklich der komplett falsche Animationsversuch.
Und diese Läuterung der "Hitmaschine von Konstanz" vom sexbesessenen Yuppie zum fürsorglichen Vater des Babys ging doch vom Wunder her weit über die Weihnachtsgeschichte in Bethlehem hinaus.
Also da war Sean Brantley aber wesentlich glaubwürdiger.
Gut, da fällt mir sonst echt nix zu ein.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 03.11.2015 20:23


Ich ertappe mich schon mit ganz bösen Gedanken beim Tatort.

Letztens bei Lannert und Boots war ich doch glatt schadenfroh, wie das Mörderpärchen von der Polizei immer und immer wieder unterschätzt und die Staatsmacht immer und immer wieder eines besseren belehrt wurde. Hähä.

Ein älteres gediegenes Ehepaar hats einfach nicht drauf. Dass sie 15 Jahre Zeit hatten, sich in einen Selbstjustizwahn reinzusteigern und jedes Detail perfekt auszuplanen, darauf kam keiner. Und das beste, sie hatten nicht nur einen Plan A und B sondern waren auch noch extrem flexibel und improvisationsbegabt.

Zuletzt stand dann da also Boots, sollte sich abknallen als Beweis, wie sehr er sein Töchterlein liebt, das in der Obhut des Selbstjustizpärchens war, weil der Boots es einfach nicht über sich brachte, den Mittäter auszuliefern....
und merkte nicht, dass er eine ungeladene Waffe bekommen hatte und gibt sie nachher auch noch an den Bösling zurück, der damit tut, was seine Frau kurz zuvor mit einer Giftpille getan hatte. Nix gelernt, liebe Ermittler.

Der Film erinnerte mich natürlich wegen des Themas Selbstjustiz an den tollen argentinischen Film "In ihren Augen" und ich hatte ja letztens noch gefragt, wie die Deutschen mit dem Thema wohl umgehen würden.... ja, hätte ich mir denken können.
Die argentinische Version ist Klassen besser, in jeder Hinsicht.

Es wäre an der Zeit für ein ganz neues Tatortkonzept, wenigstens für ein, zwei Teams.

Die Entwicklung gefällt mir nicht. Borowski und Wiesbaden sind einfach zu selten und der Rest ist mir viel zu realitätslastig, sozialdramabeladen oder einfach düster und überzogen oder alles zusammen.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Di, 03.11.2015 20:51


Den Film "In ihren Augen" kenne ich, der sieht aber vielversprechend aus. Wo läuft denn so was?

Den Tatort aus Stuttgart fand ich unterm Strich ganz gut, aber doch mit Schwächen. Grundsätzlich fand ich das Thema Selbstjustiz interessant. Gut, zur Aufheiterung kann das nicht beitragen, aber dafür ist der Tatort denke ich auch nicht gemacht. Letztendlich waren wir in Stuttgart wieder in der Ecke des Sozialdramas.

Den Gewissenskonflikt hat man meiner Meinung nach gut dargestellt. Auf der einen Seiten die Wut der Eltern und die Frage, ob das Selbstjustiz rechtfertigt. Auf der anderen Seite die Gewissensfrage des Kommissars, ob er den Täter für seine Tochter opfern soll. Wie gesagt: Grundsätzlich gefiel mir der Ansatz sehr gut, zumal man dem Zuschauer die Meinungsbildung überließ und der Film nicht Partei ergriff.
Mit zunehmender Dauer war mir das aber alles zu dick aufgetragen. Gerade die Schlussszene war mir zu viel des Guten, als Bootz sich für seine Tochter opfern sollte. Da sprengte man den Rahmen des dramatischen.

Insgesamt war das aber ein kurzweiliger und spannender Tatort.

Den letzten Tatort aus Konstanz habe ich aufgrund des parallel stattfindenden Formel 1-Rennens nicht gesehen. Der parkt zwar noch auf meiner Festplatte, aber ich denke, es lohnt sich nicht, den anzuschauen.
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