von martha » Do, 07.01.2016 23:34
Auch hier wieder viel zu viel Hype um den Tatort.
Schweiger sieht sich offenbar halt als legitimer Nachfolger von Schimanski, der seinerzeit ja mit ungewohnter Action diese Serie aufgemischt hat.
George hat sich damals auch ausgekotzt.
Es ist immer 'ne Frage der Relation.
Vom Prinzip her ist es nicht die schlechteste Variante, gegen einige altbackene und mitunter einschläfernde Ermittlerpaare zu Felde zu ziehen und eine Actionschiene in den überspielten Ring zu werfen.
Ich kann ja nicht behaupten, dass die Schweiger-Tatorte schlechte Unterhaltung waren.
Nur ist durch Schweigers Vetternwirtschaft und dem zu großspurigen Hang, Hollywood in die deutsche Provinz(selbst wenn es Hamburg ist) zu verfrachten, eine gewisse Form von kriminalistischer Bescheidenheit nicht mehr gewährleistet.
Ein vorhandenes Format sprengen zu wollen klappt natürlich nur, wenn man auch darstellerisch neue Dimensionen eröffnet.
Und das hat Götz George seinerzeit einfach besser beherrscht, weil er zwar 'ne große Klappe hatte, durch die aber auch 'ne stimmlich bessere Qualität kam.
Insgesamt bin ich aber eher an Umwälzungen beim Tatort interessiert, die weniger die Dynamik, sondern eher die Ideengebung betreffen.
Und da hat mich die Story von Herrn Murot kürzlich wesentlich mehr überzeugt.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."