Der rote Faden, wenn nicht der roteste aller Fäden, der sich durch Columbos Fernsehkarriere zieht, ist in meinen Augen die Sauferei. Beinah keine Folge ohne den obligatorischen Griff in die Haus-Bar. Opfer und Täter gleichermaßen, alle trinken wie selbstverständlich Brandy, Whiskey und anderes hartes Zeug. Und das mehrfach pro Folge.
Dabei würde mich der Beweggrund der Regisseure interessieren das so zu thematisieren. Ist es ein Stilmittel um die Nervosität darzustellen? Das kann ich anhand einer bestimmten Folge bejahen, und zwar in "Klatsch kann tödlich sein". In Minute 65 zieht Columbo als Indiz für seine Schuldvermutung heran
. Gut, dass vor allem Täter unter Druck trinken kann man auch in anderen Folgen unschwer nachvollziehen. Trotzdem verblüfft mich die Selbstverständlichkeit mit der Schnaps, pur auf Eis, in jedem Haushalt verfügbar ist. Ist es vielleicht doch ein Abbild des Amerika der 60-80er Jahre? Vorne Staranwalt, hinten Säufer?"...der Mann im Studio sagt Sie würden nur unter Druck trinken"
Natürlich hat gerade Deutschland eine Trink-Geschichte. Stereotypen über die "Männer vom Bau - morgens fleissig, abends blau" kommen ja nicht von ungefähr. Aber ich denke da mehr an Bier oder Wein zum Feierabend, nicht an Schnaps tagsüber. Und früher war es wohl noch krasser als heute.
Nur etwas das mir jedesmal auffällt beim Gucken