Schauspieler

Könnt ihr euch für die Welt des Films genauso begeistern, wie für Columbo? Wenn ja seit ihr hier genau richtig.

Moderator: Stefanie.Columbo

Re: Schauspieler

Beitragvon Tommy Brown » Mi, 01.05.2013 16:59


Ich sah Denzel nicht in "Wetten Dass?". Meine Meinung über ihn ist schon sehr lange gereift. Geschmäcker und Eindrücke sind eben verschieden. Aber das macht ja nichts. ;)

martha hat geschrieben:Jetzt ist ja auch Horst Tappert in der Kritik.
Kam raus, dass er in der Waffen-SS war(erinnert mich irgendwie an Santini)
In Italien wurde Derrick jetzt schon aus dem Programm geworfen.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll? :(
Ich hab die ersten zehn "Derrick"-Boxen in meinem Regal stehen.
Soll ich die jetzt rausschmeißen?
Mach ich nicht. Ist das zu unkritisch?
Ich weiß, das ist 'n heikles Thema, aber ich will mal die Frage stellen:

Sind für euch Schauspieler, die 'ne anrüchige Vergangenheit haben, komplett unten durch?

Nein. Tappert ist es für mich nicht und Kinski übrigens auch nicht. Warum? Nun, Tappert war zu seinen SS-Zeiten noch sehr jung (unter 20 Jahre). Die Jugend damals wurde von klein auf verblendet (Hitlerjugend, BDM etc.) und im Sinne "des Führers" erzogen. Hätten wir damals gelebt, wären von uns die meisten auch mitmarschiert, auch wenn wir uns das heute nicht vorstellen können oder nicht wahrhaben wollen. In wie weit und ob überhaupt Tappert in Kriegsverbrechen verwickelt war, ist bisher völlig unbekannt. Reaktionen, wie gerade in Italien, halte ich für überzogen.

Und zu Kinski: Wenn Pola ihre Vorwürfe gegen ihren Vater einmal beweisen kann, würde ich ihn menschlich verachten, meine DVDs aber trotzdem behalten. Ich mache da einen Unterschied: Das eine ist ein Kunstprodukt (Film), an dem außerdem viel mehr Leute beteiligt sind, als nur die in die Kritik geratene Person. Das andere ist die Realität. So lange Menschen noch leben, kann man natürlich durch einen Boykott verhindern, diese zu fördern. Bei Verstorbenen macht das keinen Sinn.
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Re: Schauspieler

Beitragvon crocodile » Mi, 01.05.2013 17:05


Interessantes Thema. Eine Nazi-Vergangenheit würde bei mir schon übel aufstoßen. Konsequenzen? Ist in dem Fall schwierig, da weder Derrick noch Tappert je zu meinen Favoriten zählten.

Mir fällt jetzt auch kein Schauspieler ein, mit dem ich aus irgend einem Grund gebrochen hätte. Charlton Heston wurde ja immer wegen seiner Haltung zum Waffenbesitz kritisiert. Sicherlich zu recht. Seine Filme schaue ich mir dennoch weiter an. Es ist ja der Schauspieler, und nicht die Privatperson, die mir gefällt.
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Re: Schauspieler

Beitragvon Ducky » Mi, 01.05.2013 17:23


Ich bin jetzt zwar nicht so der Derrik-Fan, aber prinzipiell und überhaupt würde es für mich keinen Unterschied machen. Es wurde ja schon gesagt, Horst Tappert ar damals noch sehr jung und bichts genaues weiß man ja wirklich nicht.

Kinski ist für mich ein besipiel, dass genie und Wahnsinn oft dicht beieinander liegen. Der mann war sicherlich exzentrisch, aber wenigtens lies er sich nicht verbiegen, was ich gut finde.

Wass die Vorwürfe gegen Kinski und Tappert betrifft, so regt es mkch schon seit langem tierisch auf, dass Promis immer erst dann mit Dreck beworfen werde, wenn sie schon tot sind und sich zu den Vorwürfen nicht mehr äußern können.

Tom Cruise war mr noch nie sympathisch, daher habe ich die wenigsten seiner Filme je gesehen. Seine Scientology-Zugehörigkeit ist seine private Sache, das geht mich nichts an.

Wenn jemand zu seinen Ansichten steht (wie der bereits erwähnte Charlton Heston oder auch zB John Wayne oder von mir aus auch Tom Cruise) finde ich das gut, egal, ob ich diese Ansichten teile oder nicht. Heutzutage gibt es viel zu viele Menschen, die sich anpassen, die sich politisch korrekt verhalten und praktisch keine eigene Persönlichkeit mehr haben.

Natürlich beeinflusst es mich schon, ob ich einen Schauspieler oder eine Schauspielerin persönlich mag oder nicht. Filme mit ir sympathischen Darstellern schaue ich eher als solche, bei denen ich die Darsteller nicht mag. Allerdings schaue ich mir auch einen Film an, in dem jemand die Hauptrolle spielt, dn ich weniger mag, wenn dieser Film als Film richtig gut ist. Bei serien wäre daseher nicht der Fall, mir Woche für Woche einen Unsympath anzutun, dazu könnte ich mih wohl nicht durchringen
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Re: Schauspieler

Beitragvon Tommy Brown » Mi, 01.05.2013 17:25


crocodile hat geschrieben:Charlton Heston wurde ja immer wegen seiner Haltung zum Waffenbesitz kritisiert. Sicherlich zu recht. Seine Filme schaue ich mir dennoch weiter an. Es ist ja der Schauspieler, und nicht die Privatperson, die mir gefällt.

Ja, und außerdem denkt halb Amerika so, wie Heston. Andere Länder, andere Sitten, andere Blickwinkel, andere Verhältnisse. Man muss andere Meinungen akzeptieren können, auch wenn sie unbequem sind.

Wir haben hier z. B. einen US-Truppenübungsplatz in der Nähe. Daher kenne ich viele US-Bürger (zivil angestellte, Soldaten und auch Leute von hohem, militärischem Rang). Das sind keine "hirnlosen Honks", das sind überwiegend super freundliche, intelligente Menschen. Freundlicher und hilfsbereiter als die meisten Deutschen. Trotzdem wählen fast alle die Republikaner, verachten Obama (den wir Europäer ja so sehr lieben) und sind pro Waffenbesitz eingestellt. Wenn man sich dann auch mal deren Meinungen anhört und nicht nur immer das für die einzige Wahrheit hinnimmt, was unseren Medien über die USA berichten, dann entwickelt man sogar auch Verständnis für diese Leute und deren Anliegen.

Wir Europäer machen es uns da zu einfach. Wir sehen die Dinge gerne schwarz und weiß, dabei ist die Welt grau. Und natürlich wissen wir immer ganz schnell, was für alle anderen das beste wäre. Unser System ist eh das beste und so bitteschön auf der ganzen Welt! Man kann aber innerhalb der EU erkennen, was das zum Teil auch für gravierende Nachteile und Auswüchse haben kann, wenn andere (EU-Kommission) für riesige Regionen entscheidet, was für die Bevölkerung das beste ist. Aber das ist ein anderes Thema...

Nochmal zu Heston: Was Michael Moore z. b. in "Bowling for Columbine" mit Heston anstellt, ist imo auch nicht gerade die feine englische Art. Und das sage ich, obwohl ich den Moore-Film insgesamt gar nicht mal schlecht finde und auch Moore's Anliegen sogar unterstütze. Trotzdem habe ich auch Verständnis für Heston's Sicht der Dinge. Die USA sind nicht Europa! Und das ist völlig in Ordnung!
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Re: Schauspieler

Beitragvon Tommy Brown » Mi, 01.05.2013 17:34


Herr Duck hat geschrieben:Seine Scientology-Zugehörigkeit ist seine private Sache, das geht mich nichts an.

Das stimmt absolut und eigentlich bin ich da auch sehr liberal eingestellt. Privates ist privat, da kann jeder tun, was er möchte, so lang er anderen nicht schadet.

Nur leider ist Tom Cruise mittlerweile die Nummer 2 bei Scientology und Miscaviges rechte Hand. Cruise betreibt aktiv Akquise für Scientology weltweit und wirbt mittlerweile sogar seine Fans für diese Psychosekte an. Er nutzt seine prominente Rolle aus, um möglichst viele Menschen in die Sekte zu bringen. So hat er z. B. vor nicht allzu langer Zeit die Scientology Hauptvertretung in Spanien eröffnet und es kamen Tausende wegen ihm. Möchte nicht wissen, wie viele von diesen Fans heute in der Sekte festsitzen. Das nehme ich ihm persönlich übel.

Wusste ich selbst alles lange nicht. War letztes Jahr Thema in einer Arte-Doku über die Sekte.

Herr Duck hat geschrieben:Wenn jemand zu seinen Ansichten steht finde ich das gut, egal, ob ich diese Ansichten teile oder nicht. Heutzutage gibt es viel zu viele Menschen, die sich anpassen, die sich politisch korrekt verhalten und praktisch keine eigene Persönlichkeit mehr haben.

Klasse gesagt! Sehe ich ganz genauso! :)
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Re: Schauspieler

Beitragvon zimtspinne » Mi, 01.05.2013 17:38


Da hab ich mit meiner Namens-Alzheimer endlich mal einen Vorteil.
Wenn ich von einer Schandtat eines Schauspielers hör oder lese, bring ich das erstmal nicht unbedingt mit seinen grandiosen Filmrollen in Zusammeng. Funktioniert natürlich nicht bei denen, die doch den Sprung über meine Namensmuffeligkeit geschafft habe, also die besonders tollen oder einprägsamen.

Private Eskapaden sind mir aber sowieso weitestgehend total egal. Ist deren Leben. Wenns ihnen nachher auf die Füße fällt, müssen sie halt auch mit den Konsequenzen klar kommen.
Filme deshalb boykottieren, fällt mir nicht ein.

Auch nicht bei Tom Cruise. Das ist doch seine Privatsache, woran der glaubt und wofür er eintritt.
Andererseits find ich auch nicht plötzlich Schauspieler toll, nur weil sie sich für Tierschutz engagieren oder für den Regenwald. Find ich gut, hat aber nichts mit ihren Talenten als Schauspieler zu tun.

Es gibt auch Figuren, ja da hab ich einfach so Vorurteile, die gehen mir mit ihrer Imagepflege so auf die Nerven, dass ich mir auch keine Filme mit ihnen ansehe. Neubauer, Ferres.

es müsste schon was sehr krasses sein, dass ich einen Schauspieler wegen seiner privaten Aktivitäten disse. Wenn der nebenberuflich Kinderpornographieproduzent wäre oder Tiere vergewaltigen würde und da auch gar kein Unrechtsbewusstsein zeigt. Sowas vielleicht.
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Re: Schauspieler

Beitragvon zimtspinne » Mi, 01.05.2013 17:44


Tommy Brown hat geschrieben:Nur leider ist Tom Cruise mittlerweile die Nummer 2 bei Scientology und Miscaviges rechte Hand. Cruise betreibt aktiv Akquise für Scientology weltweit und wirbt mittlerweile sogar seine Fans für diese Psychosekte an. Er nutzt seine prominente Rolle aus, um möglichst viele Menschen in die Sekte zu bringen. So hat er z. B. vor nicht allzu langer Zeit die Scientology Hauptvertretung in Spanien eröffnet und es kamen Tausende wegen ihm. Möchte nicht wissen, wie viele von diesen Fans heute in der Sekte festsitzen. Das nehme ich ihm


na ja, wer anfällig für Ideologien ist, verfällt eh früher oder später einer. Wenn nicht Scientology, dann eben den Wight Watchers, Veganern, militanten Nichtrauchern, Kommunisten oder sonstwas.
Das ist ja nun wahrlich bekannt, dass es sich bei dem Verein um eine Sekte handelt - wer dann noch bei ihnen landet, weiß doch, was er tut, oder!?
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Re: Schauspieler

Beitragvon Ducky » Mi, 01.05.2013 17:51


Dass Tom Cruise so aktiv für Scientology ist, wusste ich noch nicht. Aber andererseits, wenn er jetzt massiv für zB die katholische Kirche missionieren würde, wäre das besser? Weniger "verachtenswert"? Nicht falsch vertsehen, ich finde Scientology schon eine schlimme Sache, habe aber ein "Problem" mit reliogösen Gruppierungen jeglicher Art.
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Re: Schauspieler

Beitragvon Tommy Brown » Mi, 01.05.2013 17:53


zimtspinne hat geschrieben:Wenn nicht Scientology, dann eben den Wight Watchers...

:lol: :klatsch:

Da kenn ich einige! :wink:

zimtspinne hat geschrieben:Das ist ja nun wahrlich bekannt, dass es sich bei dem Verein um eine Sekte handelt - wer dann noch bei ihnen landet, weiß doch, was er tut, oder!?

I. d. R. ja, aber nicht immer. Es gibt auch naive, labile und weniger intelligente Menschen, für die Cruise ein Idol ist und die sich dann womöglich gerade durch solche Aktionen in die Sekte hineinziehen lassen, was ohne Cruise vielleicht gar nicht passiert wäre. Und gerade auf solche schwächeren Persönlichkeiten sind Sekten ja aus.

Ich sehe das ähnlich kritisch, wie z. B. mit den Salafisten, die in den Fußgängerzonen dt. Großstädte nach Opfern suchen. Pierre Vogel und co. sind gemeint. Wäre der Pierre z. B. ein großer Hollywoodstar, würde ich seine Kinofilme ebenfalls nicht mehr besuchen.

Aber: Ich bin bestimmt kein "Gutmensch" oder so was, die mag ich selber nicht. Wenn jemand Cruise nicht boykottiert oder sogar gut findet, dann akzeptiere ich das selbstverständlich. Ich bin liberal, steh nur auch zu meiner Meinung. ;)

Herr Duck hat geschrieben:Dass Tom Cruise so aktiv für Scientology ist, wusste ich noch nicht. Aber andererseits, wenn er jetzt massiv für zB die katholische Kirche missionieren würde, wäre das besser? Weniger "verachtenswert"? Nicht falsch vertsehen, ich finde Scientology schon eine schlimme Sache, habe aber ein "Problem" mit reliogösen Gruppierungen jeglicher Art.

Scientology beutet die Leute schon um einiges schlimmer aus, als die kath. Kirche. Aber dass du kirchenkritisch bist, ist ja nicht verkehrt. Mir gefällt auch vieles nicht, was in der kath. Kirche (und anderen Kirchen) passiert und was allgemein im Namen des Glaubens so alles geschieht - weltweit.
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Re: Schauspieler

Beitragvon zimtspinne » Mi, 01.05.2013 18:08


Tommy Brown hat geschrieben:
zimtspinne hat geschrieben:Wenn nicht Scientology, dann eben den Wight Watchers...

:lol: :klatsch:

Da kenn ich einige! :wink:


da hat mir wohl mein Hirn einen Streich gespielt, ich hab tatsächlich vor nicht langer Zeit bei einer Recherche zu dieser Diätensekte gelesen, dass auch dort Tom Cruise seine Finger im Spiel haben soll. Weiß nicht, ob da was dran ist, wundern würde es mich ja nicht.

Ich versteh schon, was du meinst. Aber soll man erwachsene Menschen wirklich vor sich selbst schützen? Wäre das nicht eine Bevormundung, die sich keiner wirklich wünscht?
die Tendenz geht eh schon in die Richtung, dass uns der Staat erzählt, was gut für uns ist und was nicht. Es gibt ja immer wieder Diskussionen, Alkohol und Nikotin auf die Verbotsliste für die Bürger zu setzen, als nächstes folgen dann Schokolade und fette Speisen?

Manche Leute brauchen einfach so ein großes Über, das ihnen sagt, wo es lang geht. Glaube ich. Sonst hätten auch die verschiendenen Religionen nicht noch heute solchen Zulauf.
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Re: Schauspieler

Beitragvon martha » Mi, 01.05.2013 18:10


Ich bin ehrlich gesagt auch nicht sehr nachtragend.
Wir loben hier auch den Mörder santini, der im 3.Reich einer verbrecherischen Einheit angehörte.

Vor allem viele deutsche Schauspieler mussten sich ja rechtfertigen, was sie zwischen 33 und 45 getrieben haben.
Unser Vorzeige-Schauspieler Heinz Rühmann war ja auch in der Kritik.
Er war mit einer jüdischen Frau verheiratetet und hat sich von ihr scheiden lassen.
Er hat sie aber offenbar damit gestützt, oder wollte er sich damit den Rassegesetzen anpassen?
Ich finde das schwierig zu beurteilen.
Und wenn ich Rühmann im "Hauptmann von Köpenick" sehe, ist für mich die geniale Schauspielkunst im Vordergrund.

Bei Kinski ist es ja ähnlich.
Der Mann ist fraglos irgendwie verrückt, aber auf hohem Unterhaltungswert.

Für mich als Zuschauer ist in erster Linie das entscheidend, was ich auf dem Bildschirm sehe.
Es wird immer irgend was nachteiliges ausgegraben, aber die Leistung als Schauspieler bleibt für mich evident für die Beurteilung.
Sorry, aber Waffen-SS killt mich dahingehend nicht.
Ich möchte nicht in dieser Zeit gelebt haben.
Und ich möchte das auch nicht beurteilen, in welcher Rolle ich damals gewesen wäre.
Das ist dann vielleicht doch der Vorteil der Nachgeborenen.
Zuletzt geändert von martha am Mi, 01.05.2013 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Schauspieler

Beitragvon Devlin » Mi, 01.05.2013 18:12


Herr Duck hat geschrieben:Dass Tom Cruise so aktiv für Scientology ist, wusste ich noch nicht. Aber andererseits, wenn er jetzt massiv für zB die katholische Kirche missionieren würde, wäre das besser? Weniger "verachtenswert"? Nicht falsch vertsehen, ich finde Scientology schon eine schlimme Sache, habe aber ein "Problem" mit reliogösen Gruppierungen jeglicher Art.


Dito!

Ich bin auch eher ein Freigeist. Jedem das Seine, ich persönlich finde die Indoktrination schlimm, egal von welcher Glaubensgemeinschaft. Wenn jemand an etwas glaubt, sollte es ungezungen und aus eigener Überzeugung sein.
Ich mag weder Cruise noch Heston als Schauspieler und ihre Filme besonders. Cruise ist schon lange in der Scientology (wohl die übelste Sekte der Welt). Wenn ich ihn als Schauspieler mögen würde, würde ich über seinen privaten Glauben hinwegsehen und seine Kunst geniessen. Ich kann es ja nicht ändern auch wenn ich es einen Mist finde!
Daher trenne ich dies auch, und es bräuchte schon viel das ich wegen privaten Eskapaden eines Künstlers, dessen Werke dissen würde.
So zum Beispiel was mir jetzt spontan einfällt: Roman Polanski. Ich mag viele seiner Werke sehr! Was auch immer überhaupt 1977 vorgefallen ist, was dazu führte das er in unserem Land festgesetzt wurde, auf Antrag der sauberen Weltmacht. Das Werk würde ich weiterhin mögen und mich nicht davon distanzieren.
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Re: Schauspieler

Beitragvon Tommy Brown » Mi, 01.05.2013 18:22


Bei Roman Polanski war es ja sowieso eher eine "Verführung einer Minderjährigen", als eine "Vergewaltigung". Das ist natürlich auch schlimm, aber trotzdem eine andere Hausnummer. Zumindest spricht sein damaliges Opfer heute von einer solchen Verführung und sie hat ihm ja sogar öffentlich verziehen. Was noch hinzu kommt: Bei dem Deal damals, mit der Staatsanwaltschaft, wurde Polanski betrogen. Er ist für mich nun wirklich kein völlig schlechter Mensch (als der er aber in manchem Artikel hingestellt wird).

Ich mag seine Filme ("Tanz der Vampire" Bild) und find ihn auch als Menschen nicht verkehrt. Er bereut diese alte Geschichte und würde so etwas heute bestimmt nicht mehr tun...
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Re: Schauspieler

Beitragvon zimtspinne » Mi, 01.05.2013 18:24


crocodile hat geschrieben:Interessantes Thema. Eine Nazi-Vergangenheit würde bei mir schon übel aufstoßen. Konsequenzen? Ist in dem Fall schwierig, da weder Derrick noch Tappert je zu meinen Favoriten zählten.

Mir fällt jetzt auch kein Schauspieler ein, mit dem ich aus irgend einem Grund gebrochen hätte. Charlton Heston wurde ja immer wegen seiner Haltung zum Waffenbesitz kritisiert. Sicherlich zu recht. Seine Filme schaue ich mir dennoch weiter an. Es ist ja der Schauspieler, und nicht die Privatperson, die mir gefällt.


nur mal zum Verständnis... gehts da einfach um Waffenbesitz oder Gebrauch oder um Einstellungen?
Wenn ich jemanden mit einer riesigen ausgefallenen Waffensammlung kennen würde, fände ich das ja eher cool... obwohl ich kein Waffennarr bin. Kann aber die Faszination dafür verstehen. Solange er nicht wild in seinem Garten rumballert oder anfängt, sich mit Atombomben einzudecken, ist doch alles gut.
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Re: Schauspieler

Beitragvon Devlin » Mi, 01.05.2013 18:33


Tommy Brown hat geschrieben:Bei Roman Polanski war es ja sowieso eher eine "Verführung einer Minderjährigen", als eine "Vergewaltigung". Das ist natürlich auch schlimm, aber trotzdem eine andere Hausnummer. Zumindest spricht sein damaliges Opfer heute von einer solchen Verführung und sie hat ihm ja sogar öffentlich verziehen. Was noch hinzu kommt: Bei dem Deal damals, mit der Staatsanwaltschaft, wurde Polanski betrogen. Er ist für mich nun wirklich kein völlig schlechter Mensch (als der er aber in manchem Artikel hingestellt wird).

Ich mag seine Filme ("Tanz der Vampire" Bild) und find ihn auch als Menschen nicht verkehrt. Er bereut diese alte Geschichte und würde so etwas heute bestimmt nicht mehr tun...


Zum Thema schlechter Mensch:
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