Filme über Krankheiten

Könnt ihr euch für die Welt des Films genauso begeistern, wie für Columbo? Wenn ja seit ihr hier genau richtig.

Moderator: Stefanie.Columbo

Filme über Krankheiten

Beitragvon zimtspinne » Di, 10.11.2015 19:44


Ich hab mir überlegt, ich mach hierzu mal ein Thema auf. Auch deshalb, wer das nicht lesen will, ist dann gewarnt. Wenn das grade ein Thema bei einem selbst ist oder Angehörigen oder man generell nicht gerne solche Filme sieht.

Ich seh sie gerne und hab schon etliches zu etlichen Erkrankungen geschaut, mit mehr oder weniger Begeisterung.

Ganz schlecht fand ich den Film "Der Trinker" zum Thema, ja was sonst, Trinkerei. Keine Ahnung, warum der als so toll gehandelt wird, ich fand ihn mäßig bis schlecht.

Ich kann jetzt auch gar keinen tollen Film zum Thema Alkohol nennen, so spontan. MÜsste ich erstmal nachdenken, was ich da schon gesehen habe.

Falls jemand mir einen guten Film zum Thema Krankheiten, was auch immer in die Richtung geht, empfehlen kann, bitte, gerne, her damit!
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon Klaus » Mi, 11.11.2015 17:22


Ich kann Dir zu diesem Thema leider keine Tipps geben, da ich solche Filme nicht kenne und prinzipiell keine Krankenhaus-Serien gucke. Vielleicht auch deshalb, weil ich diesbezüglich vor vielen Jahren mit meinen Eltern genug durchmachen musste... :(

Nur bei der Schwarzwaldklinik hatte ich Mitte der 80er-Jahre eine Ausnahme gemacht, da darin viele Synchronsprecher/-innen in Gastrollen aufgetreten sind und ich einige dort zum ersten Mal live und in Farbe sehen konnte.

Gruß
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon Doc Brown » Mi, 11.11.2015 18:41


Solche Filme meide ich auch. Mag das Thema überhaupt nicht.

Ich kenne nur den Klassiker "Philadelphia", glaube aber kaum, dass der dir zusagen würde. Zu Mainstream, zu kitschig. Ich fand ihn hingegen ganz ansprechend.

Weiterhin fällt mir noch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ein. Den habe ich zwar aus o.g. Gründen nicht gesehen, aber er soll gut sein.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon SirHenri » Mi, 11.11.2015 18:48


Der gängige Kitsch ist natürlich Käse.

Aber "Schmetterling und Taucherglocke" ist ein sehr guter Film. Thema : Wachkoma.

Auch "A beautiful Mind" könnte man eventuell dazuzählen.

Und "Honig im Kopf" hat mir auch gefallen. "Iris" fällt mir dann noch zum Thema Alzheimer ein.

"Erin Brockovich" hat auch noch Schnittstellen und ist durchaus zu empfehlen.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon zimtspinne » Mi, 11.11.2015 21:07


@ Klaus

nee nee, Krankenhausserien sind gar nicht mein Ding, weder witzige noch dramatische, weder deutsche noch amerikanische oder sonstige. Einzige Ausnahme war mal "Diary" (oder so) - das langweilt aber spätestens nach der fünften Folge auch und die neuen sind eh nur noch schlecht.

Ich mein auch keine Filme über fiktive Krankheiten, ein Alien-Virus auf Invasion zur Erde oder Killerquallen, die Taucher umbringen.... obwohl ich sowas zwischendurch auch mal gucke, naja zumindest früher. Ist mir in letzter Zeit nicht mehr untergekommen.

Was ich zB meine, wären Filme über Alzheimer oder allgemein Demenzerkrankungen oder zum Thema Sucht (Alkohol, Spielsucht, Tabletten, Bulimie, Kaufrausch, ach alles was es gibt) oder auch Filme zu Themen wie Selbstjustiz, Todesstrafe, Sterbehilfe, Selbsttötung, Tod.

Meine ersten Filme in diese Richtung waren eher Thriller, Koma, Outbreak (Ebola), ein Film über HIV/Aids, an dessen Titel ich mich nicht erinnere. Schon reale Krankheiten, aber eben thrillermäßiger. Fasziniert haben die mich allerdings auch schon als Kind.

Ich habe drei Filme zu Demenz gesehen, die mir alle gefielen. Neulich einen, da ging es zwar auch um eine Erkrankung, aber vordergründig um die Auswirkungen... Betreuungsrecht (oder Zwang), was ich auch ganz gelungen fand als Film.

Sehr gerne habe ich Bloch gesehen, der hatte oft solche Themen, eingewickelt in eine Krimihandlung. Aber irgendwie anders... als normaler Krimi.
"Die blaue Stunde" handelte zB von Zwangserkrankung. Da wurde ein Ehemann wahnsinnig, weil seine Frau erstmal eine halbe Stunde vorm Gemüsewaschen das Wasser fließen ließ, damit es nicht kontaminiert ist :wink:

"Schattenkind" war auch sehr interessant. Ein Kind, das ständig im Schatten seines kranken Geschwister stand und irgendwann sich weigerte, für dieses Geschwister weitere Opfer zu bringen, ohne gefragt zu werden (mal wieder eine Lebensspende, Leber).
Das fand ich richtig dramatisch und psychologisch war diese Serie eh auch gut ausgefeilt. Denke mal, dafür muss man aber ein faible für psychologische Themen haben oder bei mir ist es eher Interesse an menschlichem Verhalten. sonst wird das schnell deprimierend oder düster, kann ich mir vorstellen.

Bei den Krankheitsfilmen guck ich auch immer unbewusst nach Authenzität und wie die Schauspieler das Thema umsetzen. Das ist definitiv was für die Talentierten und Intuitiven. Kann man nicht lernen, solche Rollen überzeugend zu spielen.
Der Bloch-Darsteller ist (viel zu früh) verstorben.

Die von euch genannten kenne ich alle nicht. Bezügl Philadelphia bin ich nicht ganz sicher, aber ziemlich. Oder er war nicht besonders gut.

obwohl, das mit dem Verräter kommt mir jetzt doch bekannt vor. Muss ich mal nach dem Inhalt schauen.
edit/
kenn den Film doch nicht, hab ich verwechselt.
im trailer ist mir das etwas... kitschig. Auf Liebesschnulzen in Filmen steh ich nicht so, muss dann sehr besonders sein und bei dem scheint es typisch amerikansich zu sein. Kann mich aber auch täuschen.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon SirHenri » Mi, 11.11.2015 22:11


A dann schau Dir mal meine 5 an, allesamt Perlen der Filmgeschichte :)
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon Doc Brown » Do, 12.11.2015 18:36


Naja, "Honig im Kopf" ist Til-Schweiger-Kitsch. Perle der Filmgeschichte finde ich dafür ein bisschen hochgegriffen. :wink:
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon zimtspinne » Do, 12.11.2015 19:46


Ich muss mich jetzt doch korrigieren. Mein schlechtes Gedächtnis für Namen, Titel... hat wieder zugeschlagen.

Schmetterling und Taucherglocke hatte ich erst ganz kürzlich auf dem Plan. Ich weiß aber nicht mehr, ob das empfohlen wurde und ich den Kurzinhalt las oder ob ich mir den Film aufnahm und noch nicht gesehen hab. Oder gar gesehen und schon wieder vergessen.

A beautiful mind hatte ich -sorry- einfach übersehen, den kenn ich. Da ging es doch um irgendwas mit Mathematik, oder? Autismus?

Til Schweiger kann ich mir in der Tat in keinen hochwertigen Film vorstellen; der spielt ja immer den gleichen Typen (sich selbst?). Werde ich mir mal einen trailer anschauen, falls ich finde.
Danke SirHenri!


Filme in dieser Rubrik, die ich bisher gut bis sehr gut fand:

Wie ein Licht in der Nacht - Thema Alkohol
(hab ich mich stellenweise wieder erkannt und diesen Film sollten Schulklassen in ihr Programm aufnehmen)
https://www.youtube.com/watch?v=cji32PfdToM


Das Meer in mir - Thema Selbstbestimmung im Sterben
(ein ganz hervorragender Film mit einem überragenden Hauptdarsteller, da muss ich sogar mal dieses Wort benutzen, das ich sonst nicht mag)



50/50 - Thema (Hirn)Tumor

Doc, der könnte evtl sogar dir zusagen, weil er weder allzu pessimistisch noch allzu dramatisch ist und von einem wunderbaren Humor getragen wird.
Bisher der einzige Film zum Thema Krebs, der mir gefiel. Ich hab gedacht, dieser Film gibt ziemlich genau das wieder, was Betroffene denken und erleben... hab mich ja recht intensiv mit dem Thema beschäftigt und lese auch regelmäßig einige Krebsblogs. Habe dann gesehen, der Regisseur war selbst betroffen, hatte ich eh schon vermutet, weil sonst wäre diese Authentizität eher nicht zu erwarten gewesen.

https://www.youtube.com/watch?v=2EiQPFXpMvk
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon SirHenri » Fr, 13.11.2015 10:24


Es ist auf jeden Fall der mit Abstand beste Schweiger-Film, vor allem dank Hallervorden.

"Das Meer in mir" ist mir später auch noch eingefallen, der ist klasse !
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon martha » Sa, 14.11.2015 22:30


Ist immer die Frage, was kitschig ist.
Ein recht bekannter Film über Krankheit ist ja etwa "Zeit des Erwachens" mit De Niro als Patient, der an der Schlafkrankheit leidet und Robin Williams als Arzt, der mithilfe eines Medikaments diese Krankheit vorübergehend heilen kann, am Ende dann aber mitansehen muss, dass es doch nur eine vorübergehende Besserung bewirkte.
Den Film habe ich sicher dreimal gesehen und bestimmte Szenen ergreifen einen halt immer wieder, etwa wenn De Niro in wieder verschlechtertem Zustand in der Kantine mit der Frau tanzt, in die er sich verliebt hat...und dann ernüchtert sagt:"Ich sehe sie heute zum letzten mal."
Ich bin nicht zu weit weg vom Wasser gebaut und somit berührt mich das immer wieder.
Nur wenn Filme Gefühle aufbauen, die auch bei mir Gefühle erwecken, dann ist es für mich nicht notgedrungen Kitsch...mag man sich manchmal in der Selbstwahrnehmung auch eventuell nicht eingestehen.
Nur kann man sich in bezug auf Gefühle definitiv nicht selbst belügen, wenn sie einen überkommen.
Denn das ist authentisch...Tränen, die man vergießt sind authentisch.
Und ich attestiere jedem Film einen gelungenen Gefühlsaufbau, wenn er mich emotional packt.
Und da muss ich für mich dann auch keine großartigen Argumente suchen, um das zu rechtfertigen. Denn es ist halt so:Tränen lügen nicht.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon zimtspinne » Sa, 09.01.2016 20:56


Memento
Krankheit: Anterograde Amnesie

Ein echter Independencefilm, produziert in unglaublichen 25 Tagen, was für diesen verschachtelten Film geradezu meisterhaft scheint.

Meine Marotte, Filme über einen oder mehrere Tage hinweg (als Belohnung für getanes Tageswerk) zu schauen, kann ich bei diesem Film gleich vergessen. Man darf ihn keine Sekunde aus den Augen lassen. Und man sollte sich von vornherein auf einen zweiten Durchgang einstellen.
Was für ein ausgefuchster Trick, die Leute zweimal an die Kinokassen zu treiben.... kann auch nur Hollywood einfallen.

Der Film ist für Columbofreunde beinahe ein Muss, denn er wendet Dr. Kepples subliminale Techniken an.

Das genialste an dem Film neben der eh schon absolut genial gestrickten Masche ist jedoch der besondere Clou, dass der Zuschauer selbst quasi während des Filmes den Verlust des Kurzzeitgedächtnisses miterlebt.

Also ich liebe diesen Film, er ist einfach wundervoll detailverliebt und perfekt ausgetüftelt!
Und er ist einer dieser Filme, die Katz und Maus mit dem Zuschauer spielen.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon Doc Brown » So, 10.01.2016 13:38


Der Film steht auch in meinem DVD-Regal. Bei dem Film steht nicht die Krankheit und der Umgang mit ihr im Vordergrund, sondern die Jagd nach dem Mörder. Daher kann ich mir ihn problemlos anschauen.

Bei der Bewertung stimme ich dir zu. Hervorragend, den Film rückwärts laufen zu lassen und daher als Zuschauer zusammen mit dem Protagonisten in Situationen zu geraten, ohne zu wissen, wie man dahin gekommen ist. Erst die nächste Szene schafft Aufklärung, wirft jedoch wieder neue Fragen auf. So bleibt der Film dauerhaft spannend und man bleibt am Ball. Der Clou am Ende ist hart, aber konsequent.

Auf der DVD gibt es auch die Option, den Film vorwärts laufen zu lassen. Dann sieht man aber nur ein völlig belangloses 08/15-Machwerk. Der Großteil der Spannung resultiert in der Tat aus dem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, was auch dem Zuschauer widerfährt.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon MrGrady » Di, 26.01.2016 03:10


Memento ist ein toller Film. Ich war nach dem ersten Mal Ansehen echt geflashed. Das ist für mich aber kein Krankheitsfilm im eigentlichen Sinn. Das ist eher ein Bildnis für Selbstbetrug. Er zeigt, wie selektive Wahrnehmung funktioniert. Wie Menschen nur noch das sehen, was in ihr Weltbild passt. Konstruierte Realität. Das ist in dieser massiven Ausprägung zwar sicherlich eine Krankheit, aber in einer leichteren Variante alltägliche Realität.

Als Krankheitsfilm empfehle ich dir "Halt auf freier Strecke". Ein Familienvater stirbt an einem Hirntumor. Ganz harter Tobak, aber sehr ergreifend.
Wo Leben herrscht, herrscht Inkonsequenz.
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Re: Filme über Krankheiten

Beitragvon Dr. Bart Kepple » Do, 28.01.2016 23:23


Columbo
Krankheit: Dentalphobie

In mehreren Folgen drückt sich der Inspektor vor dem Zahnarzt, trotz Schmerzen. Einmal dort versucht er zu fliehen oder schreit um sein Leben.
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