Trenchcoat hat geschrieben:Das liegt immer im Auge des Betrachters. Ich habe "Die Vögel" mit ca. 13 / 14 Jahren das erste Mal gesehen und war "verängstigt".
Ich will euch ja die Angst auch gar nicht nehmen
während mich andere Hitchcockfilme aber durchgehend mitreißen und fesseln, hab ich mich hier permanent gefragt, ob noch was weltbewegendes bzw überhaupt etwas passiert - der abseits wohnende Vogelliebhaber ist ein Psycho, die Lehrerin will Blondie aus Eifersucht ans Leder, das kleine krank aussehende Mädchen verbündet sich mit dem Möwenanführer und übernimmt das Kommando, die Großmutter versteht die Vogelsprache und ist der Drahtzieher in der ganzen Angelegenheit.
Ich hab da irgendwie auf die Menschen gesetzt, wie man es von Hitchcock kennt, und die Vögel nur als psychologisches Beiwerk gesehen.
Dass die Vögel nun schon der Hauptact waren.... ja, das war für mich unbefriedigend.
Stattdessen: Nichts. Bis zum Ende nichts. Außer aggressiven Vögeln, bei denen auch wiederum nicht klar ist oder wird, warum sie ausrasten.
So einen Aha-Effekt vermisse ich bei Hitchcock doch, der ist doch kein Produzent billiger Horrorware, die einfach nur von special effects lebt und sonst nicht hinterfragt, warum die Spinnen nun plötzlich riesengroß und aggressiv wurden (selbst das tun einige Horrorfilme).
Bei Hitchcock gehts nicht so sehr vordergründig um Gruselmomente durch Viecher oder Menschen, dort wird doch alles viel subtiler und raffinierter gewebt und mit den Sinnen und der Psyche der Zuschauer gespielt. Täuschung und Gaukelei, nichts ist so wie es scheint. Das ist für mich ein Markenzeichen. Nicht einfach nur n bisschen Gruselei durch aufgespulte Vögel.
Vielleicht bin ich auch zu sehr Biologin, um mich vor krächzendem Federvieh zu gruseln.... wenn da nicht irgend eine Erklärung geliefert wird. Einfach nur eine Invasion der Piepser war mir dann doch zu dünn als Geschichte. Das geht ja mal gar nicht.
Das Ende erinnerte dann tatsächlich an diverse RTL-Horrorfilme, auch wenn Hitchcock vermutlich als erster da war.