Dirty Harry
Macht schon Spaß, sich zwischendurch mal so 'n alten action-Streifen aus den 70ern anzugucken.
Das ist doch alles noch so herrlich unaufgeregt, fast beschaulich, und die waghalsigste Aktion liegt darin, dass Clint Eastwood als Harry von einer Brücke auf einen Schulbus springt.
Und selbst dabei bleibt seine Föhnwelle weitestgehend stabil.
Kaum einer kann natürlich so cool sein wie Eastwood.
Er jagt einen Psychopathen, mischt sich aber zwischendurch mal rasch in einen Banküberfall ein und rettet im Vorbeigehen einem Selbstmordwilligen das Leben.
Ein einsamer Wolf, der alle Vorschriften missachtet.
Kalt, emotionslos und mit ziemlich direkter Wortwahl.
Eastwood scheint wirklich der Erfinder des eindimensionalen Charakters zu sein.
Wenn man heutige Action-Filme sieht, scheint "Dirty Harry" wirklich noch wie handgemacht.
Ich geb ja zu, dass ich auch ein "Stirb langsam"-Fan geworden bin, aber ein Blick zurück beweist, dass auch vor 35 Jahren mit erheblich reduzierter Dynamik effektvolle action gezeigt wurde.
Vor allem aber fällt auf, dass in Filmen wie "Dirty Harry" wesentlich mehr Atmosphäre aufgebaut wurde.
Insbesondere diese ruhige und fast schon sparsame Erzählweise sorgt für wesentlich mehr Stimmung als unaufhörliches und hektisches Rumgequatsche.
Zwar hat mich der "Mann für die dreckigsten Aufträge" nicht völlig vom Sitz gerissen, aber es war auf alle Fälle kein Blick zurück im Zorn.