Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

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21
28%
5/5 überragend
42
56%
 
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon Lordfort » Fr, 01.01.2010 18:57


Einer der Höhepunkte der Columbo-Serie. Columbos Gegenspieler Carsini ist ein hochinteressanter, vielschichtiger Charakter. Donald Pleasance nutzt die Chance, die dieser brillante Part bietet, und liefert eine perfekte Vorstellung ab.

Das Thema Wein und Weinproduktion fügt sich wundervoll in die Handlung ein. Ich liebe es, wenn eine spannende Geschichte auch noch wissenswertes über so ein Fachgebiet bietet.

Aber auch wenn der Täter wie oft in der Serie eine interessante und charmante Persönlichkeit ist, mag ich es nicht so gerne, wenn Columbo zuviel Sympathie für ihn zeigt oder wie in dieser Folge sich sogar mit ihm anfreundet. Columbo ist viel souveräner, wenn er bei allem Geplänkel und bei aller Höflichkeit die angemessene Distanz wahrt. Schließlich hat er es mit einem Schwerverbrecher zu tun.

Die Geschichte mit der Klimaanlage habe ich allerdings trotz der bereits abgegebenen geduldigen Erklärungen immer noch nicht ganz verstanden!!
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon columbo93 » Fr, 01.01.2010 22:22


Lordfort hat geschrieben:Die Geschichte mit der Klimaanlage habe ich allerdings trotz der bereits abgegebenen geduldigen Erklärungen immer noch nicht ganz verstanden!!





hier ist noch mal die erklärung:

:D :D
Ausgangspunkt für die Überführung Carsinis ist für Columbo die Klimaanlage des Weinkellers.
Wenn er beweisen kann, dass diese ausgeschaltet war und dass vor allem Carsini davon wusste, ist der Täter überführt, weil Carsini dann ja auch kein Alibi mehr hat.
Das Ausschalten der Klimaanlage sollte ja den wahren Todeszeitpunkt vertuschen, und durch die einwöchige Reise nach New York glaubte sich Carsini dann alibimässig in Sicherheit.

Da Columbo also wusste, dass Carsini nur so zu kriegen ist, nahm er eine Flasche 45-er Portwein(den gibt's sicher nicht bei Aldi) heimlich aus dem Weinkeller mit und kredenzte ihn Carsini später im Restaurant.
Da Carsini wegen der Überhitzung des Weins ein Riesentheater macht, weiss Columbo nun, dass der Wein wegen mangelnder Kühlung verdorben war.
Also :arrow: : Die Klimaanlage war ausgeschaltet.

Jetzt muss Columbo nur noch beweisen, dass Carsini das wusste.
Und so erzählt er ihm, dass in der Woche, als Carsini in New York war, das Wetter fürchterlich heiss war.
Diese Information reicht Carsini, um als fanatischer Weinliebhaber zu wissen: Mein Wein ist ruiniert.
Und so schmeisst er die wertlosen Flaschen ins Meer.
Also :arrow: : Carsini wusste von der ausgeschalteten Klimaanlage.

( text von martha übernommen)
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon martha » Sa, 02.01.2010 02:09


Lordfort hat geschrieben:
Aber auch wenn der Täter wie oft in der Serie eine interessante und charmante Persönlichkeit ist, mag ich es nicht so gerne, wenn Columbo zuviel Sympathie für ihn zeigt oder wie in dieser Folge sich sogar mit ihm anfreundet. Columbo ist viel souveräner, wenn er bei allem Geplänkel und bei aller Höflichkeit die angemessene Distanz wahrt. Schließlich hat er es mit einem Schwerverbrecher zu tun.


Mir gefällt es aber schon, wenn eine Folge mal nicht mit dem krimitypischen "Führen sie ihn ab!" endet.
Columbo hat ja seine Aufgabe erfüllt und den Täter überführt. Das ist die Basis.
Ich gestehe dem Inspector aber darüberhinaus zu, dass er auch 'nem schurkischen Charakter wie Carsini positive Emotionen entgegenbringt.
Damit hab ich überhaupt keine Probleme.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 02.01.2010 11:50


Columbo ist doch immer unbestechlich und Profi. Es ist doch wohl vollkommen
normal und für mich auch ein wichtiger Teil dessen was Columbo ausmacht, dass
er für manche Mörder Sympathie zeigt, für andere aber eher nicht. Zu guter
letzt behandelt er alle gleich, denn er macht nie Ausnahmen. Er verhaftet, oder
läßt letztendlich alle Mörder verhaften... Ein gutes Beispiel ist " Alter schützt
vor Morden nicht ", als er sich ja auch quasi etwas anfreundet mit Abigail Mitchell,
und sie sagt, dass sie ihn ins Herz geschlossen hat, und er ein sehr lieber
Mensch ist. Darauf Columbo " Rechnen sie nicht damit Miss Mitchell, tun sie das nicht."
Trotz allem netten Miteinander und freundlichem Gequatsche ist er immer
drauf aus den Mörder zu stellen und ist wie er selbst am Ende sagt " sehr
professionell in seiner Arbeit " Es sind doch auch diese Facetten die das
Phänomen Columbo ausmachen und nicht nur , wie er den Täter überführt.
Meine Meinung.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon sagittarius » Fr, 05.03.2010 14:00


Es ist ein schöner Columbo-Film, dem ich 5 Punkte gebe. Der Film besitzt eine unglaublich dichte Atmosphäre und kennt keine Langeweile. Donald Pleasance besticht durch sein engagiertes Spiel als idealistischer Winzer. Tragendes Element ist das perfekte Zusammenspiel von Columbo und Carsini. Carsini will verhindern, dass sein Weingut in die Hände von Panschern gerät, die "billigen Fusel" produzieren.

Carsini schlägt seinen Halbbruder Rick nieder und überlässt ihn gefesselt im Weinkeller seinem Schicksal. Columbo findet einige Indizien. Das Opfer war beim Auffinden sechs Tage tot, an einem dieser Tage hatte es geregnet, aber im Auto, dessen Verdeck aufgeklappt war, finden sich keine Spuren von Feuchtigkeit. Das Auto stand ja in einer Garage. Rick hat die letzten zwei Tage vor seinem Tod keine Nahrung zu sich genommen, was bedeutet, dass er am Sonntag in diese hilflose Lage gekommen ist, als Carsini sich noch im Weingut aufhielt. Da Ricks Besuch bei Carsini bekannt ist und er danach spurlos verschwand, sollte Carsini eigentlich in Verdacht stehen. Seltsam, dass Leiche und Auto erst nach einer Woche auftauchen, als Carsini aus New York zurückkehrte.

Mir ist nicht klar, warum Carsini die Klimaanlage ausgeschaltet hat. Krepiert wäre er ohnehin, zudem hätte Carsini Rick noch mal einen kräftigen Schlag verpassen können (auch wenn es brutal klingt). Dann wäre sein Opfer tot und ein Abschalten der Klimaanlage unnötig gewesen.

So nimmt ein (für einen Weinkenner zumindest) köstlicher Überführungsversuch seinen Lauf: In einem Nobelrestaurant bestellt Columbo einen Wein, den er heimlich aus Carsinis Weinkeller genommen hat. Carsini selbst identifiziert diesen Wein als verdorben durch Überhitzung. Während Carsini zeigt, wie man eine Rechnung schnorren kann, berichtet Columbo vom heißen Tag der vergangenen Woche und Carsini begreift: Durch das Abschalten der Klimaanlage ist der Wein in seinem Keller verdorben. Er vernichtet den für ihn wertlosen Wein und wird dabei von Columbo gestellt.

Carsini gesteht, auch weil er seine Sekretärin im Nacken hat, die ihn zu einer Heirat zwingen will. Ihre Funktion besteht offenbar darin, Druck auf Carsini auszuüben und ihm das Geständnis zu erleichtern. Persönliche Chancen hat sie bei Carsini nicht, da er nur seinen Wein liebt.

Columbo muss nicht nur das Rauchen in Carsinis Gegenwart unterlassen: "Der Rauch zerstört den delikaten Geschmack eines Weines". Columbo, der als "einziger Italiener nicht singen kann", mausert sich zum Weinexperten und verblüfft Carsini. Carsini hingegen bezahlt für den Mord an seinem Halbbruder mit einem hohen Preis: seinem Lebensinhalt.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon zimtspinne » Fr, 05.03.2010 16:34


Mr. Brimmer hat geschrieben:Columbo ist doch immer unbestechlich und Profi. Es ist doch wohl vollkommen
normal und für mich auch ein wichtiger Teil dessen was Columbo ausmacht, dass
er für manche Mörder Sympathie zeigt, für andere aber eher nicht. Zu guter
letzt behandelt er alle gleich, denn er macht nie Ausnahmen.

Das stimmt so nicht.
Er lässt Grace Wheeler halb laufen, da sie ohnehin bald an einer tödlichen Krankheit sterben wird. Er lässt zu, dass sich ihr Agent als Täter ausgibt, auch wenn das wohl nur als Übergangslösung gedacht ist und sich auflösen wird. Das kann dauern und Krankheiten, selbst unheilbare, sind nicht immer vorhersehbar.
Er lässt Lisa, die Heizdeckenkomplizin, komplett laufen, obwohl sie an einem Mord beteiligt war.
(vielleicht war Abigail nicht hübsch und jung genug :wink: )
Das alles ist allerdings alles andere als professionell. Mögen wir ihn nicht auch deshalb, weil er sich menschlich verhält, wie wir es selbst auch in ähnlichen Situationen tun würden?
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon Mr. Brimmer » Di, 09.03.2010 13:12


Mit Grace Wheeler hast du Recht. Da wird er wirklich mal
schwach. Mit Mutter und Tochter aus der " Heizdecke "
ist es anders, weil Columbo keinen Beweis hat macht er
diesen Deal eben und bekommt so zumindest die Mutter
dran, ansonsten haett er wohl niemanden erwischt.
Besser eine anstatt eventuell niemanden zu kriegen, und
sie macht nimmt alles auf sich gibt es zu um die Tochter
zu schuetzen...
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon JustOneThing » Mi, 27.10.2010 20:13


Ich hab mir mal die vorigen Bewertungen zu dieser Folge angeschaut und befinde mich zumindest in vielen Punkten im Main Stream, was die einzelnen Kriterien betrifft.

Der Film besticht tatsächlich durch seine besondere Atmosphäre, er strahlt Ruhe und Gediegenheit aus, ohne langweilig zu werden. Und das liegt eindeutig an dem großartigen Donald Pleasence. Man fragt sich, wieso dieser geniale Schauspieler nur ein einziges Mal die Gelegenheit bekam, ein Gegenspieler von Columbo zu sein.
Das Mimenspiel von Pleasence lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob es sich bei Carsini mehr um einen liebenswerten Passionisten handelt, der in einem Moment der Verzweiflung etwas schlimmes getan hat und es womöglich mittlerweile bereut, oder um einen eiskalten Mörder ohne Gewissen, der sogar den langsamen Erstickungstod seines Kontrahenten in Kauf nimmt, nur um weiterhin seiner Leidenschaft im vollen Umfang frönen zu können. Man darf bei aller Sympathie für den "putzigen" Weinliebhaber nicht vergessen, dass er einen eiskalten Mord begangen hat!

Die gelungene Mischung aus Spannung, intelligenten Dialogen und dezenter Situationskomik lässt den Film auch für mich zu einer der besten Columbo-Folgen werden. Oder zumindest zu einer ganz besonderen.
Was auch noch zu erwähnen wäre ist die Tatsache, dass ich beim Schauen dieser Folge spätestens nach einer halben Stunde das unbeschreibliche Verlangen nach einem guten Glas Rotwein bekomme... :-))

Was mich trotz vieler Erklärungsversuche hier im Forum nicht wirklich überzeugt hat, ist die Überführung des Mörders. Ich bin zwar kein Weinkenner á la Carsini, aber ich weiß trotzdem, dass ein Rotwein, selbst bei einer vierwöchigen Lagerung bei 30 Grad, nicht so enorm "verdirbt", wie es im Film offenbar geschehen sein soll.
Und selbst bei einer tagelangen Hitzeperiode würde wohl in so einem Weinkeller niemals eine solche Hitze entstehen können.
Auch dass Carsini sofort nach dem Bekanntwerden der Tatsache, dass seine Weine erhöhten Temperaturen ausgesetzt gewesen sein könnten, sofort damit beginnt, seine teuren Schätze ins Meer zu werfen, wirkt auf mich eher konstruiert.

Fazit trotz allem: Sehr gute 4 von 5 Punkten für einen sehr schönen und atmosphärisch dichten Columbo-Film.
Zuletzt geändert von JustOneThing am So, 20.02.2011 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon sagittarius » Do, 28.10.2010 10:35


Hallo JustOneThing!
Ich freue mich über deine Beiträge und finde, du bist eine Bereicherung für das Forum.

Zum Vernichten der Weinflaschen möchte ich einiges sagen: Carsini ist ein absoluter Weinexperte, und sein Gaumen dürfte empfindlicher sein als der jedes anderen. Von daher glaube ich schon, dass er nach der Erhitzung einen Geschmacksunterschied feststellt, der anderen Weinkennern verborgen bleibt.
Nachdem Carsini erfährt, dass die Weinflasche, die während des Abendessens serviert wurde, aus seinem Keller stammt, zieht er den Schluss, dass sein gesamter Weinvorrat zerstört ist. Für ihn persönlich ist der Wein wertlos geworden.
Eine andere Frage ist, ob die Vernichtung des Weins ein Beweis im juristischen Sinne ist; es ist zumindest ein Indiz, und es spielen weitere Punkte eine Rolle.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon JustOneThing » Do, 28.10.2010 21:30


sagittarius hat geschrieben:Hallo JustOneThing!
Zum Vernichten der Weinflaschen möchte ich einiges sagen: Carsini ist ein absoluter Weinexperte, und sein Gaumen dürfte empfindlicher sein als der jedes anderen. Von daher glaube ich schon, dass er nach der Erhitzung einen Geschmacksunterschied feststellt, der anderen Weinkennern verborgen bleibt.
Nachdem Carsini erfährt, dass die Weinflasche, die während des Abendessens serviert wurde, aus seinem Keller stammt, zieht er den Schluss, dass sein gesamter Weinvorrat zerstört ist. Für ihn persönlich ist der Wein wertlos geworden.
Eine andere Frage ist, ob die Vernichtung des Weins ein Beweis im juristischen Sinne ist; es ist zumindest ein Indiz, und es spielen weitere Punkte eine Rolle.


...ach man könnte den Faden ja endlos weiter spinnen... z. B. war die besagte Flasche Wein ja schon etliche Jahre alt und Carsini hat sie irgendwann irgendwo ersteigert oder gekauft oder wie auch immer. Wer sagt ihm denn, dass der Vorbesitzer der Flasche den Wein nicht schon mal unter "falschen Bedingungen" gelagert hat?!
Du hast wohl sicher recht, eine juristisch hieb- und stichfeste Überführung war das ganz sicher nicht.
Für mich ist das auch so´n bisschen der Wermutstropfen an der ganzen Folge. Es mag vielleicht ne ganz originelle Idee von den Drehbuchschreibern gewesen sein, aber nüchtern betrachtet eben doch ziemlich haarsträubend...

...oder sind die Autoren gleich davon ausgegangen, dass die Zuschauer sich während des Films mit ihren besten Tropfen aus dem Weinkeller verwöhnen würden... und das Ende, also die Überführung des Mörders, dann eh keiner mehr richtig checkt... :-))
Denn wer kann schon bei dieser Folge vollkommen nüchtern bleiben??
Zuletzt geändert von JustOneThing am So, 20.02.2011 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon martha » Do, 28.10.2010 22:08


JustOneThing hat geschrieben:
sagittarius hat geschrieben:Es mag vielleicht ne ganz originelle Idee von den Drehbuchschreibern gewesen sein, aber nüchtern betrachtet eben doch ziemlich haarsträubend...


Ich betrachte das auch nicht nüchtern, sondern hab immer ein Glas Roten in der Hand.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon martha » Fr, 29.10.2010 00:43


JustOneThing hat geschrieben:Auch dass Carsini sofort nach dem Bekanntwerden der Tatsache, dass seine Weine erhöhten Temperaturen ausgesetzt gewesen sein könnten, sofort damit beginnt, seine teuren Schätze ins Meer zu werfen, wirkt auf mich eher konstruiert.


Man muss diesem Mann natürlich auch einen erhöhten Fanatismus attestieren.
Das ist ja eine wandelnde Nase, die sich schon bei kaum wahrnehmbaren Temperaturschwankungen rümpft.
Wenn man schon beim Dekantieren so in Ekstase gerät, muss man ja irgendwie einen an der Klatsche haben.
Carsini ist ein Wein-Fetischist par excellence.
Allein die Vorstellung, dass in seinem Keller Flaschen mit überhitztem Inhalt lagern, bereitet ihm sicher schlaflose Nächte.
Das ist sicher eine Form von Leidenschaft, die die Grenzen des Wahnsinns streift.
Von daher finde ich diese Wegwerf-Aktion durchaus schlüssig, da dieser Mann einfach so auf süffige Perfektion getrimmt ist, dass er keinerlei temperaturmäßige Verfehlungen dulden kann.
Der Mann hat mir genau wie Colonel Rumford immer irgendwie leid getan.
Das ist echt menschliches Schicksal.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon JustOneThing » Fr, 29.10.2010 20:08


martha hat geschrieben:Der Mann hat mir genau wie Colonel Rumford immer irgendwie leid getan.
Das ist echt menschliches Schicksal.



...der Name Colonel Rumford... seit der Bush-Ära muss ich da immer an diesen Rumsfeld denken. Passt ja auch irgendwie, aber leid tun würde mir keiner von beiden, garantiert nicht... :twisted:
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon Ducky » So, 26.12.2010 14:05


Für mich die beste aller Columbo-Folgen und einer der besten Filme überhaupt. Natürlich die volle Punktazhl, sogar 5 Punkte mit einem Sternchen.

Das meiste wurde ja schon gesagt, tolle Atmosphäre, tolle Darsteller, tolle Überführung.

Eine der wenigen Gelegenheiten, wo man - ich jedenfalls - den Mörder verstehen kann und ihm sogar Sympathien entgegenbringt.

Ich jedenfalls weiß genau, wie Carsini gefühlt hat, schließlich in ich auch Sammler - wenn auch nicht von Weinen - und kann voll und ganz verstehen, dass er seinen Lebensinhalt, seine Babies verteidigen wollte.

Carsini ging voll in seiner Leidenschaft für Weine auf, sie waren ihm lieber als Menschen oder gar heiratswütige Sekretärinnen :wink:

Und es war das Duell zweier Koryphäen auf ihrem jeweiligen Gebiet: Columbo, der kriminalist und Carsini, der Weinkenner. Die sich beide auch respektierten. Zwei Gentleman.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon columbo93 » So, 26.12.2010 15:42


Herr Duck hat geschrieben:Für mich die beste aller Columbo-Folgen und einer der besten Filme überhaupt. Natürlich die volle Punktazhl, sogar 5 Punkte mit einem Sternchen.

Das meiste wurde ja schon gesagt, tolle Atmosphäre, tolle Darsteller, tolle Überführung.

Eine der wenigen Gelegenheiten, wo man - ich jedenfalls - den Mörder verstehen kann und ihm sogar Sympathien entgegenbringt.

Ich jedenfalls weiß genau, wie Carsini gefühlt hat, schließlich in ich auch Sammler - wenn auch nicht von Weinen - und kann voll und ganz verstehen, dass er seinen Lebensinhalt, seine Babies verteidigen wollte.

Carsini ging voll in seiner Leidenschaft für Weine auf, sie waren ihm lieber als Menschen oder gar heiratswütige Sekretärinnen :wink:

Und es war das Duell zweier Koryphäen auf ihrem jeweiligen Gebiet: Columbo, der kriminalist und Carsini, der Weinkenner. Die sich beide auch respektierten. Zwei Gentleman.


Danke für deine bewertung, wieder ein Fan der Folge! :)
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