Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

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Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:03


Komisch, dass gerade diese Episode hier noch fehlt... :wink:

Hier meine Eindrücke aus meinem Filmtagebuch

Dieser COLUMBO ist für seine Popularität bekannt und geht man nach den imdb-Ratings ist es der viertbeliebteste Beitrag zur Reihe. Leider ging ich mit dieser Erwartungshaltung an diese Episode und wurde etwas enttäuscht.

Zwar ist dies einer der wenigen COLUMBOS, der auf 90 Minuten ausgedehnt wurde, dem man keine Längen anmerkt und doch fehlt es deutlich an Raffinesse. Ganz schwach die Überführung, die sich mir erst gar nicht erschloss und auch nach Lektüre des Buchs zur Serie ziemlich dünn erscheint.

Punkten tut dieser COLUMBO aber vor allem durch seinen Mörderdarsteller: Donald Pleasance passt hervorragend in die Rolle des zwar selbstgefälligen, aber irgendwie auch sympathischen Weinexperten. Die Chemie zwischen ihm und Falk hat sichtlich gestimmt; zudem hat es der Lt. hier mit Landsleuten zu tun (auch wenn er die typischen italienischen Eigenschaften nach eigenem Bekunden nicht besitzt, so könne er beispielsweise nicht singen).

Einen ganz besonderen Augenblick beschert uns diese Folge: einen Einblick in das Büro Columbos. Lustig wird es später, als der Lt. am Tatort mit einem Kollegen zu tun hat, der den Ferrari des Mordopfers anhimmelt. Auf die Frage, ob er nicht auch gerne so einen Wagen hätte, antwortet Columbo, er habe doch eines.

Ein Auto gerät nochmal in den Mittelpunkt, als der Lt. mit seiner Rostlaube vor nem Nobelschuppen vorfährt und dem Einparker nach einem einschlägigen Kommentar das Gefährt direkt absäuft.

Interessant auch, wie aufwändig diese Folge inszeniert wurde. Da wurde auch für kurze Einstellungen gerne mal auf Kranfahrten zurückgegriffen.

So war es zwar nicht die Über-Folge, aber ein sehr sehenswerter COLUMBO mit einem mal wieder vollends überzeugenden Mörderdarsteller.
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Re: Bewertet "Wein ist dicker als Blut"

Beitragvon martha » Mi, 19.07.2006 23:16


Howie Munson hat geschrieben: Ganz schwach die Überführung, die sich mir erst gar nicht erschloss und auch nach Lektüre des Buchs zur Serie ziemlich dünn erscheint.



Da muss ich natürlich energisch widersprechen, weil das für mich eine der genialsten Überführungen der Columbo-Historie ist.
Logisch, überraschend und auch im Rahmen der Handlung absolut schlüssig. :!:
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Beitragvon Howie Munson » Do, 20.07.2006 00:54


Kannst du mir das dann nochmal erklären (falls du die "Auflösung" noch im Kopf haben solltest)? :wink:
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Beitragvon martha » Do, 20.07.2006 09:00


Ich will's versuchen. Falls es dann doch nicht logisch erscheint, liegt es dann sicher an meiner missglückten Beschreibung. :wink: :

Ausgangspunkt für die Überführung Carsinis ist für Columbo die Klimaanlage des Weinkellers.
Wenn er beweisen kann, dass diese ausgeschaltet war und dass vor allem Carsini davon wusste, ist der Täter überführt, weil Carsini dann ja auch kein Alibi mehr hat.
Das Ausschalten der Klimaanlage sollte ja den wahren Todeszeitpunkt vertuschen, und durch die einwöchige Reise nach New York glaubte sich Carsini dann alibimässig in Sicherheit.

Da Columbo also wusste, dass Carsini nur so zu kriegen ist, nahm er eine Flasche 45-er Portwein(den gibt's sicher nicht bei Aldi) heimlich aus dem Weinkeller mit und kredenzte ihn Carsini später im Restaurant.
Da Carsini wegen der Überhitzung des Weins ein Riesentheater macht, weiss Columbo nun, dass der Wein wegen mangelnder Kühlung verdorben war.
Also :arrow: : Die Klimaanlage war ausgeschaltet.

Jetzt muss Columbo nur noch beweisen, dass Carsini das wusste.
Und so erzählt er ihm, dass in der Woche, als Carsini in New York war, das Wetter fürchterlich heiss war.
Diese Information reicht Carsini, um als fanatischer Weinliebhaber zu wissen: Mein Wein ist ruiniert.
Und so schmeisst er die wertlosen Flaschen ins Meer.
Also :arrow: : Carsini wusste von der ausgeschalteten Klimaanlage.

Zudem ist er ja sofort geständig, weil er durch die Erpressung seiner Sekretärin(er soll sie ja heiraten) wohl doch lieber ins Gefängnis wandert-irgendwie verständlich :wink: .

Sein Lebenswerk (der Wein) zerstört. Der Mann kann einem am Ende wirklich leid tun.

Dazu noch die für mich ergreifendste Schlussszene, an die ich mich erinnern kann(siehe meine Signatur)

Tut mir leid, aber ich weiss wirklich nicht, was es an dieser Folge zu mäkeln gibt.
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Beitragvon Howie Munson » Do, 20.07.2006 15:42


Jetzt hab ich's glaub ich endlich verstanden - danke für die Erklärung! :)
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Beitragvon Andy » So, 15.10.2006 22:41


In der Tat...super Folge; das meiste wurde hier schon angesprochen; der Mörder einfach hinreißend gespielt von Donald Pleasance........ der oberflächlich betrachtet doch ziemlich langweilig wirkende Handlungsort (alles rund ums Thema Wein) erlangt durch schauspielerische Klasse sowie eine interessante und formidable Handlung enorm an Qualität :wink:
Und, wie schon gesagt, für mich das "ergreifendste" Ende eines Columbos; sehr symphatischer Mörder bis zum Schluss mit verständlichem Motiv......................
es bleibt aber auch hier aufgrund des Status von Pleasance (damalig ein Weltstar) ähnlich wie bei Cash die Frage, ob die Schauspieler nicht doch am Drehbuch mitwirken und so ihrer doch negativ besetzten Mörderrolle einen sehr positiven Touch verleihen konnten................
Trotzdem: Five Points!!!!!!!!!
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Beitragvon martha » Mo, 16.10.2006 01:00


...na, aber wenn Pleasance tatsächlich an diesem Drehbuch mitgewirkt hat, schätze ich ihn noch höher ein, als ich es ohnehin schon tu.

Wahnsinn, was ist das für'n Film?

Natürlich, als Liebhaber von Indizien(zu denen ich ja auch gehöre), kommt man bei dieser Folge wahrlich nicht auf seine Kosten.
Bis auf das offene Verdeck des Cabrios lässt sich nicht viel finden.

Und auch für leidenschaftliche Biertrinker ist diese Folge sicher gewöhnungsbedürftig, wenn man Sätze hört wie "Der Wein hat einen wunderbaren Körper" oder "Ich habe einen superben Wein zum Atmen in meinem Büro".
Da könnte man wirklich fragen:"Von welchem Planeten kommen die denn?"
Ein eigenartiges Völkchen, diese Weintrinker. Gleichzeitig ein eigenartiger Film. Nicht oft bedeutet eigenartig auch einzigartig. Für mich ist das hier der Fall. :!:

Ich liebe diesen Film. :!: Ich mag die Atmosphäre, den Mörder, die Dialoge und nicht zuletzt die Aufklärung, die für mich die Beste der gesamten Serie ist.

Der Mörder-mein absoluter Lieblingsmörder: Donald Pleasance! :!:
Schon sein skurriler Laufstil ist eine Offenbarung. Mit steifer Körperhaltung tippelt er durch die Folge, als hätte er vergessen, den Kleiderbügel aus seiner Anzugsjacke zu nehmen.
Als er den Wein an Bord des Flugzeugs trinkt, verzieht er sein Gesicht so genial, dass ich schon dachte, er würde noch vor Beseitigung der Leiche erst noch die Fluggesellschaft wegen Panscherei verklagen.
Und spätestens, als er auf dem Rückflug die 5000-Dollar-Flasche wie ein Baby in seinen Armen hält(herrliches Bild), weiss man, dass er für einen "guten Tropfen" auch über Leichen geht. 8O :o
Man darf ja nicht vergessen, dass in dieser Folge der wohl grausamste Mord verübt wird. Denn kein Opfer hat wohl in irgend einer Columbo-Folge so lange leiden müssen wie Carsini's Halbbruder.
Ein grausamer Erstickungstod, aber Carsini lässt halt lieber seinen Wein "atmen". Äusserst pikant. :!:

Grandios natürlich die Szene im Restaurant. Vito Scotti, in der letzten Woche noch als Bestattungsunternehmer zu bewundern, überzeugt auch hier als arroganter Restaurantbesitzer.
Die Szene bezieht eine unglaubliche Spannung aus der Tatsache, dass man wirklich nicht weiss, was Columbo im Schilde führt, bis man schliesslich erfährt, worauf es ihm ankam: den Mörder mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Und das ist für mich immer die gelungenste Form der Auflösung. :!:

Wahrscheinlich hab ich die Überführung beim ersten Angucken auch nicht begriffen, mittlerweile ist sie für mich zu Columbo's verblüffendstem Coup geworden(Ich habe 3 Posts weiter oben ja mal versucht zu beschreiben, worin die Logik dieses fabelhaften Schachzugs liegt.)

Verblüffend ist auch ein anderer Schachzug der Autoren.
Columbo fragt ja des öfteren danach, ob es letzten Dienstag geregnet hat, und als Zuschauer wird man über mehrere Minuten im Unklaren gelassen, was Columbo wohl damit überhaupt bezweckt.
Bis herauskommt, dass sich diese Frage auf das offene Cabrio-Verdeck bezieht.
Ein zweites Mal wird hier also nicht mit offenen Karten gespielt und dem Zuschauer nicht alles mundgerecht serviert. Ich finde das mutig :!: :!:
Sowas liebe ich besonders. Bravo!!!

Zu erwähnen auch noch die Atmosphäre.
Ich finde den Handlungsort nicht so wie Andy langweilig. Ich finde es eher faszinierend, weil ich streckenweise glaubte, dass das Ganze gar nicht in der Nähe von Los Angeles spielt. Ich fühlte mich manchmal irgendwo in Italien, vielleicht in der Toskana.(Dazu passend auch diese Cembalo-Klänge in der Musik)

Zudem strömt der Film eine unglaubliche Ruhe aus, eine Gelassenheit, alles ist so erfreulich unaufgeregt(selbst bei den vielen Telefongesprächen, die Columbo vom Weingut aus führt, pfeift er ganz gelassen sein "This old man"). Das ist wahnsinnig souverän.
Das ist atmosphärisch das Beste, was ich je bei Columbo gesehen habe(höchstens noch vergleichbar mit "Des Teufels Corporal")

Es ist für mich wahrlich ein Wochenende der Superlative. Nach der höchsten Heimniederlage des VfL Bochum in der Bundesliga folgte heute die für mich beste Columbo-Folge.
Wie soll man diese Extreme nur verkraften? :wink:

:D :D :D :D :D :D :D :D (Smilie-Überbewertung)


@Yves: Ich werde mich aus sicher verständlichen Gründen diesmal nicht zum Spieltag äussern. :wink:
Zuletzt geändert von martha am Mo, 16.10.2006 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Hollister » Mo, 16.10.2006 13:12


5 Punkte.

Ein wahrhaft edler Tropfen, der uns hier serviert wird. Angefangen mit der runden und toll inszenierten Geschichte um einen Wein-Fanatiker, dessen Lebenswerk bedroht ist. Absolut glaubhaft und nachvollziehbar. Das herrliche Schauspieler-Ensemble mit einem sympathischen und überzeugend spielenden Donald Pleasance, einem göttlichen Vito Scotti und einem Columbo, der sich herrlich in die weite Welt des Weines entführen lässt. Auch die Atmosphäre dieser Folge halte ich für absolut überzeugend und passend untermalt durch die herrlichen Dialoge zwischen Carsini und Columbo. Ich würde sogar behaupten, dass das von Carsini zelebrierte Genusserlebnis des Weines den einen oder anderen Betrachter zum Weintrinker gemacht hat.
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Beitragvon Ingo79 » Mo, 16.10.2006 20:30


das Beste was man bei Columbo gesehen hat behaupt ich mal.
der beste mörder, besser als mc goohan, den wir bei columbo ertappt haben. die atmosphäre unglaublich, faszinierend, der titel in deutsch schon äußerst gelungen. rundum 5 punkte meine allerlieblingsfolge. nicht zu toppen. keine chance wie bochum gegen werder
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Beitragvon Columbo-Freak » Mo, 16.10.2006 21:08


So wie es scheint, muss ich euch alle wohl wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen :wink: . Nein, im Ernst: Ich finde die Folge nicht sooo toll, wie sie hier dargestellt wird. Auf die positiven Aspekte werde ich nur wenig eingehen, die wurden ja hier schon zu genüge dargelegt :wink: . Und damit es nicht wieder so aussieht, als ob ich nur meckern würde und mit nichts zufrieden wäre, nehme ich die Punktzahl, die ich vergebe, gleich mal vorweg: 4 Punkte! Also immer noch "sehr gut".
Wie schon gesagt, was in dieser Folge überragend ist, sagen die vorherigen Posts schon. Kurz zusammengefasst:
:arrow: Donald Pleasence, martha hat es schon geschrieben: einfach eine Offenbarung in dieser Folge :neig:! So überzeugend hat noch nie einer eine Leidenschaft gespielt!
:arrow: Die Schlussszene: Sehr ergreifend, hat mich sprachlos gemacht! Sie wirkt auch hier überhaupt nicht weit hergeholt (wie bei "Schwanengesang"). Wenn sich hier Pleasence etwas ins Drehbuch hat schreiben lassen, hat er es 100mal stilvoller gemacht als Cash!
:arrow: Das Verhältnis zwischen Columbo und Carsini: Es findet eine ganze Entwicklung statt, am Anfang agiert Carsini doch sehr hochnäsig und von oben herab, aber als Columbo dann mit Weinkenntnissen auftrumpft, werden die beiden richtige Freunde. Sehr schön!
:arrow: Die Aufklärung: Ich habe sie zwar gleich beim ersten Ansehen begriffen, aber das ändert nichts an ihrer Qualität! Meiner Meinung nach zwar bei weitem nicht die beste, aber es steckt eine schöne Logik dahinter und es ist mal was Anderes!
:arrow: Die Szene im Restaurant. Als Carsini ausflippte, hat es mich nicht mehr auf dem Sofa gehalten und ich saß so direkt vor dem Fernseher :klatsch:

Jetzt will ich mal absolutes Neuland betreten und die negativen Seiten dieser Episode anreißen :wink: : Da wären zum ersten die mageren Indizien. Außer der Sache mit dem Verdeck (was Columbo mit der Telefonierei bezwecken wollte, war mir auch von Anfang an klar; da ich bei Columbo öfter mal was nicht sofort verstehe , kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, dass das für dich eine Überraschung war, martha) und dem leeren Magen seit zwei Tagen ist nicht viel geboten. Das ist bei einem Columbofilm natürlich schon sehr mager; wäre der Mittelteil nicht so durch Pleasence und die Dialoge aufgewertet worden, wäre das schon eine mittlere Katastrophe :roll: .
Auch die Mordplanung habe ich nicht sofort kapiert (das meinte ich, martha :wink: ); die Sache mit der Klimaanlage wurde mir erst später klar. Sowieso gab es ja nicht viel Planung, da es ein Mord im Affekt war; dass mir das nicht gefällt, ist ja bereits bekannt. Ich hätte gerne etwas mehr :wink: .
Und da dies schon gravierendere Mängel sind, kann ich beim besten Willen keine 5 Punkte geben. Trotzdem hat mich die Folge sehr fasziniert!

Grüße
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"Und wenn sie noch bis Weihnachten an dieser verfaulten Zigarre lutschen und saugen, sie werden nie das Gegenteil beweisen!" - Janus zu Columbo in Folge 26 "Geld, Macht und Muskeln"
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Beitragvon Abel » Mo, 16.10.2006 23:30


Hallo,

auch ich vergebe 5 Punkte.

Donald Pleasence ist in der Tat einer der eindrucksvollsten Mörder der ganzen Columbo Reihe. Seine Darstellung des Adrian Carsini ist einfach umwerfend gut gelungen und wirkt äußerst überzeugend. Allein durch seine Mitwirkung wird diese Folge von einer überdurchschnittlich Guten zu einer Überragenden aufgewertet.

Dabei passiert bei "Wein ist dicker als Blut" einiges, was für Columbo so gar nicht typisch ist. Er täuscht nicht nur - wie in vielen anderen Folgen - Interesse an der beruflichen oder privaten Tätigkeit des Verdächtigen vor, um einen Vorwand für seine zahlreichen Besuche zu haben, sondern er beschäftigt sich ernsthaft mit den Grundlagen des Weingeschäftes und entwickelt im Verlaufe der Handlung sogar so etwas wie Sympathie für Casini. Ein echtes Novum ist es aber meines Wissens, dass Columbo diesmal dem Täter den Mord nicht beweisen kann, sondern auf dessen "freiwilliges" Geständnis angewiesen ist, welches er allerdings mit viel kriminalistischem Gespür und psychologischem Einfühlungsvermögen schlußendlich selber zu provozieren vermag.

Fazit: eine nette Abwechslung vom üblichem Schema und eine rundum gelungene Folge.

Gruß
Abel
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Beitragvon Ingo79 » Di, 17.10.2006 11:49


vielleicht hat columbo-freak sogar recht. indizien sind sicherlich mangelware, aber wird meines erachtens vom mörder und atmosphäre ausgelotet. kann diese folge immer wieder ansehen und beim Schreiben dieses Textes gönn ich mir ein gläschen rotwein, einen cabernet sauvignon wie es der gute alte carsini columbo unter die nase strich. und weil ich noch nicht viel gegessn hab, geht er auch gleich ins blut....
ich glaub überhaupt dass carsini columbo sympatisch findet, und zwar ab dem zeitpunkt wo columbo mit seinen erst seit kurzen gelernten weinkenntnissen glänzt, indem er sagt, was das für ein wein ist.
grüsse immer wieder nett mit artgenossen zu schreiben, die seite ist einfach herrlich
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Beitragvon Yves » Di, 17.10.2006 21:18


Uuppsi :roll: ,

dachte ich hätte schon längst im Vorfeld bewertet :wink:
Na gut, wurde ja mal wieder alles von matha gesagt! Die 5 Punkte sind natürlich an dieser Stelle vollkommen berechtigt :!:
Das es ein Mord im Affekt war, dass stört mich immer am allerwenigsten, denn es hat bisher noch nicht eine einzige Folge verschlechtert (im Gegenteil, manchmal wertet es die Folge sogar auf, hier z.B. und in Folge 13 :D und zwar weil die "Mörder" dann mal so richtig gefordert sind).
Die wenigen Indizien hab ich noch nicht mal bemerkt, so brilliant ist diese Folge, warum sollte ich also meckern :?: :!: Im Grunde kommt es doch auf das Endprodukt und nicht auf Details an und wenn man da nur mal die erstklssigen Dialoge hernimmt, geht da das Gewicht auf der Waage schon mal ziemlich deutlich in eine Richtung :D !
Toll wie es Columbo schafft aufgrund der neu gewonnenen Weinkenntnisse an Carsini rankommen konnte. Ob er das auch ohne geschafft hätte?!
Die Auflösung ist wirklich geil!!! Ich denke da braucht man net mehr schreiben, wa :?: !!!

Vielleicht meld ich mich später nochmal zu der Folge!!! Bin zur Zeit von der Schule her unter "Dauerbeschuss", hab echt keinen freien Nachmittag mehr :cry: ... Tut mir echt Leid. Andererseits kann ich mich martha hier echt bedingungslos anschließen, außer in dem Punkt der Lieblingsfolge, da kommt meine erst noch und ihr könnt sicher sein, dass ich mich da wieder richtig einmische (auch wenn noch so viele 3P-Bewertungen oder so kommen:) :wink:

MfG
YvEs
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Beitragvon Columbo-Freak » Mi, 18.10.2006 12:53


Ich habe bei meiner Bewertung noch eine Sache vergessen, die ich nicht so gelungen fand: Den Charakter der Sekretärin. Mal wird sie als Brechmittel dargestellt, dann findet sie Columbo wieder ganz nett und am Schluss sieht man, wie sie in schwammiger Weise Carsini erpressen will. Einerseits liebt sie ihn, andererseits weiß sie, dass sie sich Liebe nicht "erpressen" kann. Trotzdem will sie eine Scheinehe mit ihm eingehen. Dass sie dabei in höchstem Maße Gefahr läuft, Mordopfer zu werden, beachtet sie wohl gar nicht. Außerdem sieht man durch ihre Lüge, dass der Mord von Carsini recht schlampig war: Keiner sah Rick davonfahren und wenn Miss Fielding nicht gelogen hätte, läge da schon ein gewaltiges Verdachtsmoment gegen ihn vor: :arrow: Aus meiner Sicht ein Schwachpunkt.
Insgesamt hätt man wohl besser daran getan, den Charakter ganz wegzulassen oder ihn zumindest nicht so hervorzuheben.
Bei 4 Punkten bleibt es trotzdem!

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Beitragvon Halli » Mi, 18.10.2006 13:46


Hallo alle zusammen.
bin ja quasi gerade erst hier reingestolpert. bin schon seit jahren regelmäßiger columbo-zuschauer, allerdings nur im tv - und so ist zur zeit halt der sonntag abend - columbotime..

fand die folge äußerst gelungen muss ich sagen. casini hat mir extrem gut gefallen und die chemie zwischen ihm und columbo hat einfach gepasst.

jedoch bleibt bei mir die frage, ob die auflösung ganz stimmig ist - siehe nitpickings...wäre über ne antwort dort dankbar..
Ich habe diesen Zustand..
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