Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon zimtspinne » Di, 04.08.2009 14:55


Lustig, wie du hier mal durch die columbo-Brille eine Ehekonstellation sezierst, dille :wink:

Ich habe ja mit dieser Gattung von Ehemördern wenig Mitgefühl. In den Unterdrückungsszenen am Anfang möchte man den Typ durchschütteln, so unsäglich devot kommt er daher. Wahrscheinlich bräuchte der keinen Mord, noch nicht mal eine Scheidung, für ihn würde ein Kurs Verhaltenspsychologie reichen, um seine Frau von ihrem Trip zu holen. Sie ist so, weil er es zulässt.

Davon abgesehen, wird dramaturgisch nur seine Seite und Sichtweise beleuchtet... und damit eine klare gut/böse-Situation geschaffen.
Vielleicht wurde sie ja so aggro durch seine ständigen Affären. Unter dieser Beleuchtungsweise könnte man die Rollen vertauschen und sie zur Mörderin werden lassen, für die Mitgefühl oder zumindest ein gewisses "Verständnis" empfunden wird.
Hintergründe darf man bei columbo besser nicht hinterfragen, wie man beim Märchen ja auch nicht hinterfragt, warum das Böse zum Bösen wurde.

In einer Szene sagt sie "dann weiß ich ja wenigstens, wofür du Geld ausgibst."
Das impliziert, dass nicht sie im Besitz des Geldes ist (sonst hätte sie anders formuliert). das wird aber durch einen anderen Satz später wieder in Frage gestellt ("da kann ich den Kauf ja noch verhindern")

Unklar bleibt für mich, warum er sie ausgerechnet auf diese schäbige "Ranch" verschleppte, die leicht mit ihm in Verbindung gebracht werden kann, da er sie sich zuvor schon angesehen und sicher auch mit den Besitzern gesprochen hatte.
Wenn das Teil ihm noch gar nicht gehörte (draußen gab es noch das Verkaufsschild), bestand außerdem die Gefahr, dass der Besitzer dort jederzeit auftauchen konnte.
Oder war das Schild ein Trick und er hatte schon längst gekauft? Das geht für mich nicht deutlich hervor jedenfalls.

wie auch immer... wie ich schon sagte, mag ich diese Folge nicht besonders.

nicht zuletzt, weil ich die Mörderfigur sehr unsympathisch finde... ich sage das sehr selten, aber dieser Typ ist für mich ein Versager als Mann. Völlig unglaubwürdig, dass die hübsche Assistentin sich an diesen Weichling hängt :?

Die Folge steht nicht viel besser da: zwei Punkte
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zimtspinne
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MEIN 100. BEITRAG

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Di, 04.08.2009 16:03


Nun, dies ist mein 100. Beitrag und ich widme ihn diesen Forum:

Zu erst einige Zitate:
1.)
zimtspinne hat geschrieben:Sie ist so, weil er es zulässt.

Das stimmt nun wirklich nicht, denn wenn Galasko sich dies nicht gefallen lassen hätte,
hätte er ziemlich viel bezahlen müssen und zu gleich ist sie einfach eine extravagante,
nervende Zicke gewesen, der ihre Persönlichkeit strotzt nur so vor Kälte! Ich kann
zwar überhaupt gar keinen Mord verstehen (mit Außnahme eines Tyrannenmordes),
aber hier ist zumindest ein verständliches Motiv gegeben: Der Mörder wollte Ruhe,
wollte Frieden- er hatte durchaus mit seinem Mordgedanken zu kämpfen (man denke
nur an die Szene bei der Bestattung wo er zu dem Grab seiner Frau sagt "Jetzt hat sie
ihre Ruhe und ich habe sie auch"- oder so ähnlich), aber 15 Jahre Unterdrückung,
15 Jahre Demütigung, da entsteht einfach nur Hass.

2.)
zimtspinne hat geschrieben:Davon abgesehen, wird dramaturgisch nur seine Seite und Sichtweise beleuchtet... und damit eine klare gut/böse-Situation geschaffen.

Das stimmt auch nicht, denn es wird auch die Möglichkeit gegeben, von Seiten des
Opfers zu denken (man denke nur an die Szene mit der Fesselung). Außerdem ist
das kein "Drama", sondern ein Aufgreifen des Alltags und des Motives des Täters.

3.)
zimtspinne hat geschrieben:Unter dieser Beleuchtungsweise könnte man die Rollen vertauschen und sie zur Mörderin werden lassen, für die Mitgefühl oder zumindest ein gewisses "Verständnis" empfunden wird.

Bestimmt weil sie die "arme Frau" ist und er der "eiskalte Mann". Was soll das?
Ihr wollt immer Gleichberechtigung, dabei bewertet ihr euch stets höher!
Und du hast Recht: Unter DIESER Beleuchtungsweise, kann man Mitgefühlt für die Frau
bekommen, nur das dass Licht in die föllig falsche Richtung bei deinen Beitrag gelenkt
wurde- denn: Nicht der Täter hat sein Opfer 15 Jahre gequällt, sondern andersrum!
Und ich hätte einen Mord dieser Zicke als motivlos und völlig ohne Sinn gehandhabt!

Nun zur eigentlichen Bewertung...
A MORD Punkte: 6/6 Note: perfekt
Der Mord ist perfekt (vielleicht auch Jahre lang) geplant gewesen und dem entsprechend
ausgeführt worden. Die Kühle dieses Mordes, die Gründe dafür, werden hier mehr als
authentisch wiedergegeben- die Gefühle steigen regelrecht in die Luft. An diesen Mord hatte Columbo am zweitmeisten zu beißen- vor allen Dingen wegen der Perfektion jenes
Mordes!
B: Columbo-Mörder-Konzept/Verlauf der Handlung Punkte: 6/6 Note: perfekt
Noch nie war hier eine solche Kluft zu spüren- der Mörder verachtet regelrecht Columbo.
Die Gespräche zwischen den beiden gestalten sich als ernst und authentisch, als
gut dargestellt und gefühlsbetont- man merkt richtig wie hier ein Kampf zwischen Gut
und Böse, zwischen Gerechtigkeit und Lynchjustiz beginnt.
C: Leistung Peter Falks Punkte: 6/6 Note: perfekt
Peter Falk spielt seine Rolle einfach bewundernswert! Seine gute schauspielerische
Kommunikationsfähigkeit mit anderen Darstellern beweist wiedereinmal die Klasse
dieses Darstellers- fehler- und tadelos gespielt, die Szenen realitätsnah und ernst
wiedergegeben. EINFACH NUR KLASSE!!!
D: Leistung des Darstellers des Mörders Punkte: 4,5/6 Note: gut
Er spielt seine Rolle angemessen und gut, doch er hätte der Rolle mehr Realitätsnähe
geben können- denn die Dynamik die der Mörder eingeflößt bekommt, reicht eigentlich
aus, um sich verbal gegen die Dynamik seiner Fnrau zu wehren- doch das kann nicht sein- denn der Mann hatte ihre Frau getötet, gerade weil er früher einfach keine Dynamik hatte
und sich gegen seine Frau nicht wehren konnte- so wird aus dem armen, Gehänselten ,
bald ein großer Zambano, und das halte ich für realitätsfern! Der Darsteller spielt jedoch
gekonnt den Ernst dieses Mörders, der mit Kälte seinen Plan umsetzen möchte- auch
sieht man, dass dieser Darsteller mit anderen recht gut kommunizieren kann, dass er
also nicht über die anderen "hinwegspielt". Er gibt dem Mörder, der erst einmal
ein Opferlamm war einen Dr. House-Typus, und dass halte ich für falsch. So nur 4,5 Punkte.
E: Leistung des Darstellers des Opfers Punkte: 5,5/6 Note: sehr gut
Das Opfer wird realitätsnahe und klar wiedergegeben- man erkennt schnell die Persönlichkeit dieser Rolle, und das liegt an dem gekonnten und gelungenen Schauspiel
der Darstellerin. Ein paar Ungereimtheiten lassen sie jedoch auf 5,5 abstumpfen,
außerdem kann ich ihr einfach nicht die volle Punktzahl gewähren...
F: Leistung anderer Darsteller Punkte: 4/6 Note: ordentlich
Die Nebenrollen werden oft gekonnt und sicher wiedergegeben (man denke an den Obdachlosen),doch manches mal spielen die Darsteller etwas "schwach" und "wackelig".
So z.B. die braunharrige, hübsche Frau: Ihr ist zwar nicht ein schönes Gesicht abzustreiten
und sie versucht auch gut zu spielen, doch sie ist sehr nervös und als Columbo zum
letzten Mal zum Mörder "zieht", versucht sie zwar realistisch zu spielen (sie winkt anderen
Leuten hinterher), doch man merkt ihr ihre Nervosität einfach an. Aber Übung macht den
Meister...
G: Indiziensamlung: Punkte: 5,5/6 Note: Sehr gut
Die Indizien spielen diesmal eine etwas geringere Rolle; Zeugen sind hier der passende Ersatz. Auch die Zeit ersetzt erfolgreich eigentlich nötige Indizien, auch wenn das
Zeitungs-, das ein-Schuß-statt-zwei, das Foto- und Perfektionsindiz und das Pünktlich-
keitsindiz wiedermal positiv auffallen. (das Pünktlichkeits- und das ein-Schuß-statt-zwei-
Indiz stammen ja von Zeugenaussagen und der Beachtung der Zeit!)
Auch das Führerscheinthema gehört zu der Sparte "positive Erscheinungen in Form
von Zeugenaussagen und der Hilfe der Zeit". Insgesamt gutdurchdachte, sinnvolle
Indzien, die Columbo zwar nur stückweise voran bringen, dafür aber den besagten
Mörder immermehr in Verdacht stellen.
Auflösung: Punkte 3/6 Note: ausreichend
Sie wirkt mir doch reichlig abgetroschen (=banal) und weniger authentisch, so
wirft sie einen schelchten Schatten zu diesem reichlich ausgezeichneten Film!
Denn: Zwar ist Columbos Auflösung mit der "kriminelen List" vereinbar, dafür aber
wenig vereinbar mit der Spannung des Films und auch eher zu kurz geraten- die
Auflösung hätte man deutlich besser machen können, für diesen Film ist sie nur
knapp ausreichend- ich hätte mehr erwartet- doch im ersten Blick sieht man in
dieser Auflösung ein recht vereinbaren Formfehler und steckt das erstmal weg.
Doch im zweiten Blick, und um den dreht es sich in einer Bewertung die gut sein soll,
bestürzt ein nur diese langweilige, knappe Auflösung, auch wenn die List durchaus
akzeptabel war. Ich habe mehr erwartet- Fakt! Wer jetzt sagen möchte "immernoch
besser als garnichts" dem antworte ich: Genau für diesen Grund und auch für die doch
immernoch nicht mangelhafte Leistung habe ich der Auflösung, nach langem Ringen,
3 Punkte für eine "ausreichend" gelassen... traurig, traurig! Doch "immernoch besser
als garnichts" ist sowieso für einen COLUMBO nicht gut genug- deshalb nur 3Punkte...
:motz: :motz: :motz:
I: Regie/Drehbuch/Spannung/Humor Zusatzpunkte: +1,5
Die Regiearbeit ist gut gelungen (man denke nur an die sinnvollen Anweisungen an die umhergehenden Leute in der Fotomesse) und das Drehbuch ohne Fehler. Doch am
Humor happert´s: Er fehlt fast völlig, kaum ein Witz oder eine Parodie werden erwähnt
und wenn, dann snd dies nur eher schwache "Zeittotschläger". Dies ist vor allen ein
Fehler des Drehbuchs, doch die Minuspunkte fallen in die Rubrik "Humor", der einfach
völlig in der Folge ausgelassen wurde. Dies konnte jedoch mehr als kompensiert werden,
durch die tolle und authentische Spannung- so muss Columbo im Laufe der Zeit immer
aktiver werden und mit immer mehr Zeugen verkehren. Auch findet er immer mehr
Indizien und man merkt regelrecht,wie der langsame Aufbau einer Mordtheorie von
statten geht. Auch die gut gespielte Angespanntheit des Mörders á lá Dr. House wirkt
dafür heile Wunde und gibt ein nur nochmehr das Gefühlt von Spannung.
Regie: +0,5, Drehbuch: -, Spannung: +2, Humor: -2 = +0,5

Insgesamt also: Punkte: 40,5+0,5=41/48+x* Note: "ordentlich plus" (60% des Ergebnisses stammen von der Punktbewertung- 40% von der Gesamtsicht,die bei mir bei "befriedigend"
liegt- achja: ich habe gesagt die Punktbewertung ist zu 50%-75% wichtig- je nachdem
wie ich die Note nochmal "verstellen" möchte!!!) [41=60%+34 40%= 37,5= befr. plus]
Notenspiegel (punktemäßig):
48 überragend, 47-44 sehr gut, 43-38 gut, 37-31 ordentlich, 30- 24 ausreichend
23-15 mangelhaft, 14-11 ungenügend, 10-4,5 "lächerlich" (7), ab 4 "erbärmlich" (8)
Fazit: Ein eigentlich guter Film, der durch das Versagen im Bereich der Auflösung, des
Humors und der Darsteller an Form verliert. Doch das alleine macht die doch harte
Note nicht aus- es fehlt einfach etwas- es fehlt der "Glanz" eines guten Columbo!!!

(WENN IHR ES BIS HIERHIN AUSGHALTEN HABT- DANKE ICH EUCH VIELMALS!!!-
ICH HOFFE IHR HATTET "SPASS" BEIM LESEN!!! :D :D :D :D :D :D :D :D )

VIELE DANBARE GRÜßE FÜR DAS LESEN MEINES 100. BEITRAGES,
EUER COLUMBO DER GROßE

:neig: :neig: :neig:
Zuletzt geändert von COLUMBO DER GROßE am Di, 04.08.2009 16:12, insgesamt 2-mal geändert.
COLUMBO LEBE HOCH!!! COLUMBO LEBE HOCH!!!
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Synchronisiations-Sakndal

Beitragvon andy_vip » Di, 04.08.2009 16:08


Also zur Bewertung -> ich machs kurz: toll -> 4,2 Punkte (bedeutet: besser als sehr gut!)

und jetzt zum Synchronisiations-Sakndal:

Das die Ur-Columbo-Stimme schlechthin Uwe Friedrichsen hier dem betrunkenen Obdachlosen zugeornet wird, ist ne absolute Frechheit! - es haben sooo viele weitere Leut´chen mitgespielt: Hofmann, der Fotoladenbesitzer, der Makler, einige andere Polizisten, der Verleger. Diese Leute hatten sogar teilweise kürzere Sprechrollen - warum muss man in dieser Folge ausgerechnet dem Obdachlosen die Original-Stimme Columbos geben (mit der so toll in den ersten beiden Episoden die Mörder entlarvte..) ?-/

Das ist ein absolutes No-Go und verhunzte die deutsche Synchro dermassen. Beim Gespräch Columbo/(liebenswerter) Obdachloser kommt es mir die ganze zeit so vor, als wäre der Obdachlose der eigentliche Ermittler und Columbo irgend´nen Trottel.... - Man kann doch nicht die ehemalige Top-Columbo-Stimme einem Obdachlosen geben - das kommt so rüber als wäre Colmbo beruflich und privat abgestüzt und Alkoholiker geworden und durch einen Kollegen, der seinen Posten einhält und sogar seine Klamotten imietiert (nur etwas trotteliger und mit ner viel lieberen Stimme) ersetzt worden. - Und sich auch noch mit ihm unterhält.

Unabhängig davon: diese Stimme passt nicht zu dem Obdachlosen - wenn sie schon unbedingt in einem Columbo-Film mitspielen muss (was schon absurd genug ist), dann doch bitte zu nem Makler oder Polizisten (irgendwas mit mehr Niveau) - versteht mich nicht falsch, der Obdachsole im Original kommt durchaus sympatisch rüber.....

Das ist sowas von absurd was hier synchronisiert wurde, dass mir wirklich die Worte fehlen.... - Schade, dass durch diesen riesen-Fehler die deutsche Version nur mit 3 Punkten bewertet werden kann.....
Habe den allerersten Beitrag in diesem Jahrzehnt hier im Forum verfasst und bin richtig stolz drauf :-) !
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Re: MEIN 100. BEITRAG

Beitragvon zimtspinne » Di, 04.08.2009 16:39


COLUMBO DER GROßE hat geschrieben:Nun, dies ist mein 100. Beitrag und ich widme ihn diesen Forum:

Zu erst einige Zitate:
1.)
zimtspinne hat geschrieben:Sie ist so, weil er es zulässt.

Das stimmt nun wirklich nicht, denn wenn Galasko sich dies nicht gefallen lassen hätte,
hätte er ziemlich viel bezahlen müssen und zu gleich ist sie einfach eine extravagante,
nervende Zicke gewesen, der ihre Persönlichkeit strotzt nur so vor Kälte! Ich kann
zwar überhaupt gar keinen Mord verstehen (mit Außnahme eines Tyrannenmordes),
aber hier ist zumindest ein verständliches Motiv gegeben: Der Mörder wollte Ruhe,
wollte Frieden- er hatte durchaus mit seinem Mordgedanken zu kämpfen (man denke
nur an die Szene bei der Bestattung wo er zu dem Grab seiner Frau sagt "Jetzt hat sie
ihre Ruhe und ich habe sie auch"- oder so ähnlich), aber 15 Jahre Unterdrückung,
15 Jahre Demütigung, da entsteht einfach nur Hass.


Jetzt mach aber mal einen Punkt!

Wir haben es hier mit einem erwachsenen Mann von 50(?) Jahren zu tun, der ist keiner Frau 15 Jahre hilflos ausgeliefert, wenn er nicht will. Wer das mitmacht, statt irgendwann Konsequenzen zu ziehen, ist selbst schuld.

Zudem hat er diese Frau irgendwann geheiratet... war sie schon damals so, hat er sie entweder aus Berechnung geheiratet oder aus Dummheit. Das letztere schließe ich mal aus.
Wenn sie sich im Laufe der Zeit verändert hat, kann ihm durchaus eine Mitschuld durch sein Verhalten zukommen. Wenn eine Beziehung nicht (mehr) funktioniert, ist selten nur eine Seite schuld daran.

Wem sein Geld lieber und wichtiger ist, als sein Selbstwertgefühl und seine Selbstachtung, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich wüsste, was mir wichtiger wäre, und wenn ich erstmal in einer Bruchbude hausen müsste.

und nochwas zum "Verlassen" - ich kenne eine Menge Menschen, die wirkliche Höllen durchmachen, bei Alkoholismus des Partners beispielsweise.
Da sind dann noch ganz andere Dinge im Spiel wie Gewalt, absolute Unberechenbarkeit, Vergewaltigungsversuche, Übergriffe auf die Kinder, Herumschreien... und Aggressionen, wogegen die der Frau im Film lächerlich sind, ständige Angst, da man nie weiß, wie der Alki im nächsten Moment drauf ist, weil er zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten zu haben scheint und von seinen "Übergriffen" im Nachhinein oft nicht mal mehr etwas weiß.

Gehen die Opfer dieser Menschen, verlieren sie nicht nur die Hälfte ihres Besitzes (wie im Film), sondern ihnen droht ein Einbruch existentieller Art, sie verlieren möglicherweise das Heim, wo die Kinder sich wohl fühlen, müssen in eine kleine Bude ziehen und oft erstmal von ALGII leben.
Und dennoch schaffen es ganz viele, zwar nicht über nacht, aber irgendwann zu gehen und sich sowie ihre Kinder zu retten!
Hinzu kommt nach dem Verlassen oftmals noch Angst vor stalkerei, nächtlichen Anrufen und Drohungen, Bedrohungen, besoffen vor dem Haus rumlungern, bis die Polizei kommt und ähnliches.

Also hör bitte ganz schnell auf, diesen erwachsenen Mann, der nicht mal seine Existenz verloren hätte (als erfolgreicher Fotograf) zu bedauern und auch nur ansatzweise Verständnis dafür zu haben, dass er es in 15 Jahren nicht geschafft hat, sich von dieser Frau zu trennen. Ich mag keine Menschen, die aus Bequemlichkeit oder Konfliktscheuheit in unerträglichen Situationen hocken bleiben und sich dann von der Welt bedauern lassen.

Es geht nicht darum, dass sie die arme Frau ist, ich habe damit nur ausgedrückt, dass das Geschehen einseitig aus seiner Sicht beleuchtet wird. Die Frau liefert lediglich die Aufhänger (als sie gefesselt wird, schimpft sie ihn auch noch aus, ist also eine ganz schlimme Sorte).

Und sie ist auch sonst nicht die "arme Frau", er ist aber auch nicht der arme Mann, sondern der Typ, der inkonsequent ist und die falschen Mittel viel zu spät anwendet, um seine Probleme zu lösen.

"Dramaturgie" hat übrigens nicht unbedingt was mit "Drama" zu tun... sondern mit "Gestaltung", "Inszenierung".
Zuletzt geändert von zimtspinne am Di, 04.08.2009 17:07, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon dille » Di, 04.08.2009 20:51


"Columbo der Große", ich darf dich freundlich auf die Foren-Netiquette hinweisen und auf die Tatsache, dass dies ein fachlich gebundenes Forum ist, das Small Talk ausschließlich in der dafür vorgesehenen Rubrik zulässt. Im Weiteren wirkt die Vielzahl der Smilies, der Großbuchstaben und der Interpunktionen, die in deinen Beiträgen verwendet werden, aufdringlich, verstellt den Informationsgehalt deiner Beiträge und wirkt dem Umgangston, der hier im allgemeinen herrscht, nicht entsprechend. Persönliche Auseinandersetzungen sind ausschließlich über den persönlichen Bereich zu führen, sie haben im Forum nichts verloren; dasselbe gilt für Small Talk, hier gibt es - wie geschrieben - außerdem noch die entsprechende Forenrubrik.
Solltest du den Sinn dieser Forenplattform verkannt, gar nicht ganz verstanden haben, sei an dieser Stelle der Transparenz halber angemerkt, dass dies eine Forenplattform ist, auf der sich über Columbo und allem, was dazu gehört, ausgetauscht wird. Solltest du jedoch eher den Spaß virtueller Auseinandersetzungen mit anderen Menschen suchen, suche dir doch besser eine andere Forenplattform.
Zuletzt geändert von dille am Di, 04.08.2009 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Columbo96 » Di, 04.08.2009 20:54


tolle folge 5/5 punkten mit viel witz
"Just one more thing" Columbo
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Re: Synchronisiations-Sakndal

Beitragvon dille » Di, 04.08.2009 21:23


andy_vip hat geschrieben:Also zur Bewertung -> ich machs kurz: toll -> 4,2 Punkte (bedeutet: besser als sehr gut!)

und jetzt zum Synchronisiations-Sakndal:

Das [b]die Ur-Columbo-Stimme schlechthin Uwe Friedrichsen hier dem betrunkenen Obdachlosen zugeornet wird, ist ne absolute Frechheit!


Uwe Friedrichsen lieh noch weiteren Nebendarstellern früher Columbo-Folgen seine Stimme; ich könnte mir vorstellen, dass ein Obdachloser mal 'ne kleine Abwechslung für ihn war.
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Di, 04.08.2009 21:26


dille hat geschrieben:Uwe Friedrichsen lieh noch weiteren Nebendarstellern früher Columbo-Folgen seine Stimme; ich könnte mir vorstellen, dass ein Obdachloser mal 'ne kleine Abwechslung für ihn war.


Ja, so schlimm ist das ja auch nicht wie es sich anhört! Die Stimme passt finde ich optimal
zur Rolle, die Syncronisation ist eigentlich gut, doch finde ich das ein Columbosprecher
auch eine gewisse Ehre verdient... und die fehlt hier leider völlig!
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Jerry » Mi, 05.08.2009 10:22


Meine Lieblingsfolge. Mehr kann ich dazu nich sagen ... :D
Super Aufbau, damit meine ich Folgende Punkte :

Planung des Mordes : 5 Punkte
Ausführung des Mordes : 5 Punkte
Ermittlungsphase : 5 Punkte
Aufklärung : 5 Punkte

Gesamt : 5 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Punkte !!! :D
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Stephan1810 » Mi, 05.08.2009 10:54


Diese Folge zählt ebenfalls zu meinen Top 3 - hier ist für mich einfach alles enthalten, was ein guter Columbo braucht.

- ausgeklügelt geplanter und gut durchgeführter Mord mit nachvollziehbarem Motiv
- falsche Fährten (Alvin Deschler)
- Sammlung von Indizien und Ungereimtheiten(Deschler vor Angabe des Aufenthaltsortes der Frau erschossen, Zeitdifferenz zwischen den Schüssen und ungleiche Abstände der Schießenden, Telefonzelle nicht aufgeschrieben, zu spätes Erscheinen am Treffpunkt, am Tatort sehr offensichtlich hinterlassene Spuren, fehlende Schnipsel der Zeitung, kein Staub auf der Uhr, zweites Foto im Kamin, Deschler machte den Führerschein erst am Morgen vor der Entführung, Galesko kannte Deschler aus dem Knast und und und...)
- Humor (ich sage nur: "Sie meinen, Sie arbeiten in Verkleidung? Ohh, wie gerissen von Ihnen, Inspector - Sie haben sogar mich getäuscht" *lol* )
- Columbo geht dem Mörder richtig schön auf die Nerven
- spannende Auflösung mit typischem Columbo-Trick
- gute schauspielerische Leistungen

Ganz klar: 5/5 - mehr geht nicht!!! :neig:
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Stephan1810 » Mi, 05.08.2009 12:48


Nun gut,

die Sache mit "Recht haben oder nicht" war insbesondere auf den Humor bezogen. Hier empfindet ja bekanntlich jeder anders. Ich jedenfalls fand die Szene in der Mission lustig und es war auch köstlich, wie Columbo im Haus von Galesko nach einem Aschenbecher sucht, um letztendlich in seine Manteltasche zu aschen. :D Die Szenen mit dem Fahrprüfer und dass Columbo ein Poster von einem Cocker Spaniel für Hund haben wollte, haben mir auch recht gut gefallen. Aber das ist Auslegung jedes einzelnen. Du hast schon recht, es sind nicht sehr viele humorvolle Szenen. Aber ich habe auch nicht behauptet, dass es die Episode mit dem besten Humor ist, sondern lediglich, dass dieser als ein für Columbo typisches Element auch vorhanden ist.

Columbo geht dem Mörder richtig schön auf die Nerven:
Finde ich schon. Er taucht im Krankenhaus, in Galeskos Büro, auf dessen Ausstellung - ja sogar auf der Beerdigung seiner Frau auf. Dass Galesko genervt ist, sieht man dann insbesondere in der Ausstellung, z.B.:
"Sie sind wie ein kleiner struppiger Terrier, der an meiner Hose zerrt und einfach nicht loslässt. Ich kann mich drehen und wenden, wohin ich will - überall starren Sie mich mit Ihrem unschuldigen Gesichtsausdruck an!"
"Es wird Ihnen noch mehr Leid tun, wenn Sie nicht aufhören, hinter mit herzuschnüffeln!"
"Und 8 gesegnete Wochen lang bleibt mir Ihre erstickende Gegenwart erspart - oder haben Sie vor mitkommen? In diesem Fall hätte ich nämlich so gebrüllt, dass die Wände einstürzen"


Spannende Auflösung mit typischem Columbo-Trick
Der Trick ist gut gemacht, wie ich finde. Vor allem dadurch, dass Columbo eigentlich nichts in der Hand hat und Galesko wahrscheinlich ohne Probleme davon gekommen wäre. Wie hätte es Columbo sonst anstellen sollen?

Gute schauspielerische Leistungen:
Die Schauspielrischen Leistungen von Falk finde ich sehr gut, auch van Dyke spielt für mich recht überzeugend. Erst versucht er sich gelassen, um auf alles eine Antwort zu finden und sich nicht zu belasten. In der Ausstellung platzt ihm dann, wie gesagt, der Kragen, was er auch überzeugend spielt. Und auch sein Entsetzen während der Überführung war doch ganz gut gespielt.
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Mi, 05.08.2009 14:02


ERSTMAL DANKE FÜR DEINEN INTERESSANTEN BEITRAG, STEPHAN!!!
Nun, Stephan, ich kann dich verstehen... du hast schon Recht in dem Punkt, dass
der Humor zwar vorhanden aber doch recht selten ist.

Stephan1810 hat geschrieben:Spannende Auflösung mit typischem Columbo-Trick
Der Trick ist gut gemacht, wie ich finde. Vor allem dadurch, dass Columbo eigentlich nichts in der Hand hat und Galesko wahrscheinlich ohne Probleme davon gekommen wäre. Wie hätte es Columbo sonst anstellen sollen?

Nun, er hätte auch sagen können, dass der Obdachlose den Mörder gesehen hätte...
Columbo würde dann morgen eine letze Vernehmung mit jenem Obdachlosen machen...
der Mörder würde ihn, den Obdachlosen, lynchen wollen, und die Falle schnappt zu!
Dabei "überzeugt" Columbo den Obdachlosen die Aussage zu machen und ein Geständnis des Mörders zu erzwingen... das wäre eine Möglichkeit... es gibt bestimmt noch weitere
möglichen Beweisfindungen...

Nun, ich sehe die schauspielerische Leistung als "ordentlich" an- der Darsteller des
Mörders hat einfach zu sehr seine Rolle "verstellt", finde ich!

Gute Grüße aus Köln,
DEIN COLUMBO DER GROßE
:neig: :neig:
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Stephan1810 » Mi, 05.08.2009 14:24


COLUMBO DER GROßE hat geschrieben:Nun, er hätte auch sagen können, dass der Obdachlose den Mörder gesehen hätte...
Columbo würde dann morgen eine letze Vernehmung mit jenem Obdachlosen machen...
der Mörder würde ihn, den Obdachlosen, lynchen wollen, und die Falle schnappt zu!
Dabei "überzeugt" Columbo den Obdachlosen die Aussage zu machen und ein Geständnis des Mörders zu erzwingen... das wäre eine Möglichkeit... es gibt bestimmt noch weitere
möglichen Beweisfindungen...


Das ist in der Tat ein recht guter Ansatz. :idea: Nur war der Obdachlose als er Galesko auf dem Schrottplatz begegnete rotzbesoffen und hatte eben seinen Rausch ausgeschlafen. Es könnte gut sein, dass Galesko ihn darauf hin nicht ernst genommen und seine Aussage nicht als Gefahr angesehen hätte. Ohnehin würde er mit seinem Geld wahrscheinlich einen guten Anwalt auftreiben können, der die Aussage des betrunkenen Obdachlosen vor Gericht anzweifeln würde. Gut - es sei denn, Galesko würde versuchen, den Obdachlosen zu bestechen und dann schnappt die Falle zu. Wer weiß, wer weiß ?-/
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Mi, 05.08.2009 14:37


Ich meine das etwas anders...
natürlich hat der Obdachlose NICHTS gesehen oder gehört- aber Columbo soll ja
auch nur so tun... Galasko würde dann den Obdachlosen entweder bestechen oder,
und davon geh´ich aus, umbringen wollen. Columbo "überzeugt" dann den Obdachlosen
eine FALSCHE Aussage zu machen, und Galasko zu einem Geständnis zu zwingen...
natürlich könnte man soetwas bezweifeln... aber wenn Galasko ihn, den Obdachlosen,
schon umbringen wollte, warum bitteschön- das Motiv läge auf der Hand. Außerdem
würden die Indizien klar gegen Galasko sprechen...

VIELEN DANK FÜR DEIN INTERESSE,
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Re: Bewertet: "Momentaufnahme für die Ewigkeit"

Beitragvon Stephan1810 » Mi, 05.08.2009 14:44


Hab ich schon verstanden. Nur könnte Galesko nach der Falschaussage des Obdachlosen z.B. sagen: "Das ist lächerlich. Ich habe diesen Mann unmittelbar nach dem Schusswechsel auf dem Schrottplatz angetroffen und er war sturzbetrunken - überhaupt nicht Herr seiner Sinne. Wie können Sie der Aussage eines solchen Mannes in diesem Zustand Glauben schenken? Kein Richter der Welt wird dem stattgeben."

Aber wie du schon sagst - niemand weiß, wie Galesko darauf reagiert hätte.
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