Herr Duck hat geschrieben:Zwei Sache allerdings habe ich nicht ganz verstanden:
1. warum musste der Cidre im Fenster hängen?
2. Wesentlich zur Auflösung des Falles trug ja bei, dass Rumford den Cidre nur sehen konnte, wenn er auf dem Kanonenpodest stand. Am Ende konnten sie ihn aber auch von der Wiesa aus sehen ... Regiefehler? Oder hab ich da was nicht mitbekommen oder falsch verstanden?
1. Da der Cidre zur Gehrung kühl gelagert werden muss, bietet es sich an, ihn in den Morgenstunden nach draußen zu hängen.
2. Der Cidre konnte nicht nur vom Kanonenpodest aus eingesehen werden, sondern auch, wenn man etwas daneben stand.
"Des Teufels Corporal" ist eine Folge, in der wirklich alles passt, doch trotzdem bin ich irgendwie positiv überrascht, wie hoch die Folge bei euch bewertet wurde. Denn eigentlich ist die Handlung relativ simpel: Die Mordplanung ist sehr kurz, es wird lediglich die Kanone manipuliert. Auch gibt es keine aufwändige Beschaffung eines Alibis oder "Schnickschnack" wie das Legen falscher Spuren oder einen 2. Mord. Es wird sich quasie nur auf das Wesentliche konzentriert. Zwar teilt Colonel Rumford Kadett Springer für das Reinigen der Kanone ein, aber er lenkt den Verdacht nicht so gezielt auf ihn wie andere Mörder. Er schiebt ihm z. B. keine Beweise unter oder stellt falsche Behauptungen auf. All diese Faktoren passen sehr gut zur Militärakademie.
Sehr gut gefällt mir mal wieder, dass Columbo den Täter sehr früh zu kennen scheint und es ihm sogar indirekt mitteilt: Beim Essen sagt er dem Colonel, dass er Springer als Täter ausschließt, da er das Tuch in der Kanone sofort identifiziert hat - ganz im Gegensatz
zu Colonel Rumford! Das ist in der Tat genial eingefädelt. Dass das CMS in dieser Folge so genial ist, zeigt sich darin, dass Columbo dem Colonel gegenüber zwar ständig Zweifel an der Täterschaft von Springer äußert, sich dieser davon aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. Andere Mörder würden in dieser Situation irgendwelche abstrusen Theorien aufstellen, doch Rumford lässt sich nicht aus der Reserve locken. Er nennt ihm nicht einmal einen Verdächtigen. Auch Tatsachen, die ihn verdächtig machen, z. B. dass er Waffenexperte ist, gibt er unumwunden zu. Auch als zur Sprache kam, wer Schlüssel zum Munitionsraum besitzt, denkt sich der Colonel keine Story aus. Dabei hätte er z. B. ganz einfach behaupten können, ihm seien die Schlüssel für einen Tag gestohlen worden.
Die Charakterisierung von Rumford ist wirklich überragend - genauso wie sein Darsteller McGoohan, der für mich der beste Gegenspieler Columbos ist. Auch die anderen Schauspieler können überzeugen, was aber sicher auch an der gelungenen Atmospähre liegt. Der sehr gute Kontrast zwischen Columbo und der Militärakademie wird dadurch verstärkt, dass der Inspektor in der Militärakademie übernachtet und somit fast die komplette Handlung dort stattfindet.
Einziges kleines Manko in dieser Folge sind zwar die wenigen Indizien, aber durch die tolle Atmosphäre, die äußerst gelungene Story, einem überragenden Patrick McGoohan und dem überragenden CMS fällt das gar nicht auf. Der Schlussbeweis ist mal wieder eine gelungene Detailarbeit von Columbo. Der Mörder begeht eigentlich keinen Fehler, verhält sich als einer der wenigen Mörder nicht verdächtig und dennoch wird er einwandfrei überführt. Die Überführung hängt mal wieder mit dem Charakter des Mörders zusammen, was mir immer besonders gefällt.
Auch für Humor ist in dieser Folge gesorgt: Der Kontrast zwischen Columbo und der
Akademie ist der Grund für zahlreiche lustige Szenen, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Sie muss man einfach gesehen haben.
Ich glaube, es wird niemanden überraschen, dass ich für diese Folge die vollen 5/5 Punkte
vergebe.