Bewertet: "Des Teufels Corporal"

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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon WalterJörgLangbein » Di, 14.07.2009 07:26


Unser »schlampiger« Inspektor in der Welt des Drills und der militärischen Ordnung... einfach wunderbar, wie er sich dennoch zurecht findet und »seinen« Fall löst...

Wie der Inspektor als Gesetzeshüter hilft, den Cider zu verstecken... Die nächtliche Durchsuchung der Stuben... Columbo nächtens unterwegs zur Telefonzelle....Columbo irrt etwas orientierunglos auf dem weitläufigen Gelände umher... kommt nicht wirklich zum Essen... Es gibt so viele Einzelheiten, die ich einfach wunderbar amüsant finde...

Des Teufels Corporal - für mich eine der stärksten Columbofolgen, die die positiven Seiten der Columbo-Serie sehr schön zeigt. Es sind immer wieder gute Geschichten, die liebevoll bis ins Detail ausgearbeitet sind. Der Humor kommt nicht zu kurz. Columbo ist ein wirkliches Original, eben Columbo....

SUPER.. diese Folge! Maximale Punktzahl!

Walter
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Venus » Di, 14.07.2009 12:37


@Walter: In der Tat, eine absolut starkte Folge, zu gerne wäre ich dabeigewesen :D !
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon dille » Di, 14.07.2009 13:08


Das Sammeln von Indizien als Kette von Hinweisen, die sich am Ende mit einem großen Knall entladen und den Täter überführen, ist wahrlich nichts schlechtes - im Gegenteil, dem gegenüber bin ich sogar recht affin. Nur müssen es dann natürlich Indizien sein, die eine gewisse Tragfähigkeit haben und den Erkenntnishorizont des Inspektors, aber auch des Zuschauers, weiterbringen. Nur ist das bei Columbo nicht immer der Fall. Hier verhält es sich ganz anders. Diese Episode ist gar nicht erst auf das Sammeln von Indizien ausgelegt, die Rumford festnageln und letzten Endes überführen sollen. Columbo war sich über weite Strecken selbst nicht im klaren darüber, wie sich die Explosion überhaupt zugetragen haben soll - wurde absichtlich ein Reinigungstuch in der Kanone platziert oder versehentlich? - und wenn absichtlich, muss ja plötzlich von Mord gesprochen werden, doch wem galt dann bloß der Anschlag, zumal für das Zünden der Kanone an jenem Morgen insgesamt drei Personen infrage kamen: Rumford selbst, das Opfer Haynes und Captain Loomis. Alles sehr verworren, findet der Inspektor. Jedenfalls entwickelt sich die Erkenntnis darüber, ob aus Absicht oder Versehen, schnell: Kadett Springer, verantwortlich für die Reinigung der Kanone an jenem Abend vor der Explosion, war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mit der Reinigung zugange, sondern mit seiner Liebsten, was Columbo als Tatsache bezeichnet. Springer kam für Columbo aber schon nach der ersten Konfrontation nicht infrage, irgendetwas mit der Explosion zu tun zu haben.
Die Sachlage sieht also an dieser Stelle wie folgt aus: Das Tuch kam absichtlich in die Kanone, man muss von Mord ausgehen, Verdächtige gibt's nicht so wirklich. Spannend, dass dies das Ergebnis nach 60 Minuten ist. Doch dann entbröselt Columbo die im Wagen des Opfers gefundenen Baupläne für eine neue Sporthalle, an denen er ja schon längere Zeit rödelte; er kommt mangels fehlender Pinkelrinnen dahinter, dass die Halle auch für ein weibliches Klientel konzipiert werden sollte - und man muss kein Militärfachmann sein um davon ausgehen zu können, dass die Baupläne das Ende der Kadettenakademie besiegeln sollten. So, nun gibt's für Columbo endlich einen Verdächtigen, nämlich den Leiter der Kadettenakademie - Colonel Rumford selbst. Doch wie überführen? Indizien gibt's keine, Beweise schon mal gar nicht. Eine Schlüsselrolle spielt da die Flasche Cidre, auf die Columbo durch einen nachvollziehbaren Zufall in den Waschräumen gestoßen ist. Die von Rumford angeleierte nächtliche Inspektion der Schlafräume gibt Columbo Rätsel auf, woher Rumford nur von der Cidre-Flasche wissen konnte und wird von den Kadetten Springer und Morgan anschließend auf die Gepflogenheiten im Umgang mit dem Gesöff gebracht. Prompt wird dem Colonel eine Falle gestellt, in der die Flasche genauso im Fenster angerichtet wird wie am Mordmorgen, eine Falle, in die Rumford nun unweigerlich tappen musste, indem er von der bestimmten Position aus, in der er ergo bereits am Mordmorgen stehen musste, die Flasche im Fenster erspähen konnte. Clever konzipiert und absolut rund, ohne Vortäuschung falscher Tatsachen oder unhaltbare Zustände angeblich verfärbter Zahnkronen.
Fazit: McGoohan spielt natürlich hervorragend, Columbo war mir nie sympathischer, indem er so etwas wie Mitgefühl mit den zu Zucht und Ordnung drangsalierten Kadetten signalisiert, und seine Aufdringlichkeit setzte zur damaligen Zeit bestimmt neue Maßstäbe; aber so charamant hätte ich mich um 3:00 nachts auch von ihm aus dem Bett klingeln lassen.
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Jerry » Di, 14.07.2009 13:10


Guter Beitrag, dille.
Finde die Folge sehr genial, witzig mit einem super Schauspielr Mc Goohan.
Zu einen der Top 3 der 4. Staffel.

Gruss Jerry
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon martha » Di, 14.07.2009 17:43


dille hat geschrieben:Das Sammeln von Indizien als Kette von Hinweisen, die sich am Ende mit einem großen Knall entladen und den Täter überführen, ist wahrlich nichts schlechtes - im Gegenteil, dem gegenüber bin ich sogar recht affin. Nur müssen es dann natürlich Indizien sein, die eine gewisse Tragfähigkeit haben und den Erkenntnishorizont des Inspektors, aber auch des Zuschauers, weiterbringen. Nur ist das bei Columbo nicht immer der Fall. Hier verhält es sich ganz anders. Diese Episode ist gar nicht erst auf das Sammeln von Indizien ausgelegt, die Rumford festnageln und letzten Endes überführen sollen. Columbo war sich über weite Strecken selbst nicht im klaren darüber, wie sich die Explosion überhaupt zugetragen haben soll - wurde absichtlich ein Reinigungstuch in der Kanone platziert oder versehentlich? - und wenn absichtlich, muss ja plötzlich von Mord gesprochen werden, doch wem galt dann bloß der Anschlag, zumal für das Zünden der Kanone an jenem Morgen insgesamt drei Personen infrage kamen: Rumford selbst, das Opfer Haynes und Captain Loomis. Alles sehr verworren, findet der Inspektor. Jedenfalls entwickelt sich die Erkenntnis darüber, ob aus Absicht oder Versehen, schnell: Kadett Springer, verantwortlich für die Reinigung der Kanone an jenem Abend vor der Explosion, war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mit der Reinigung zugange, sondern mit seiner Liebsten, was Columbo als Tatsache bezeichnet. Springer kam für Columbo aber schon nach der ersten Konfrontation nicht infrage, irgendetwas mit der Explosion zu tun zu haben.
Die Sachlage sieht also an dieser Stelle wie folgt aus: Das Tuch kam absichtlich in die Kanone, man muss von Mord ausgehen, Verdächtige gibt's nicht so wirklich. Spannend, dass dies das Ergebnis nach 60 Minuten ist. Doch dann entbröselt Columbo die im Wagen des Opfers gefundenen Baupläne für eine neue Sporthalle, an denen er ja schon längere Zeit rödelte; er kommt mangels fehlender Pinkelrinnen dahinter, dass die Halle auch für ein weibliches Klientel konzipiert werden sollte - und man muss kein Militärfachmann sein um davon ausgehen zu können, dass die Baupläne das Ende der Kadettenakademie besiegeln sollten. So, nun gibt's für Columbo endlich einen Verdächtigen, nämlich den Leiter der Kadettenakademie - Colonel Rumford selbst. Doch wie überführen? Indizien gibt's keine, Beweise schon mal gar nicht. Eine Schlüsselrolle spielt da die Flasche Cidre, auf die Columbo durch einen nachvollziehbaren Zufall in den Waschräumen gestoßen ist. Die von Rumford angeleierte nächtliche Inspektion der Schlafräume gibt Columbo Rätsel auf, woher Rumford nur von der Cidre-Flasche wissen konnte und wird von den Kadetten Springer und Morgan anschließend auf die Gepflogenheiten im Umgang mit dem Gesöff gebracht. Prompt wird dem Colonel eine Falle gestellt, in der die Flasche genauso im Fenster angerichtet wird wie am Mordmorgen, eine Falle, in die Rumford nun unweigerlich tappen musste, indem er von der bestimmten Position aus, in der er ergo bereits am Mordmorgen stehen musste, die Flasche im Fenster erspähen konnte. Clever konzipiert und absolut rund, ohne Vortäuschung falscher Tatsachen oder unhaltbare Zustände angeblich verfärbter Zahnkronen.
Fazit: McGoohan spielt natürlich hervorragend, Columbo war mir nie sympathischer, indem er so etwas wie Mitgefühl mit den zu Zucht und Ordnung drangsalierten Kadetten signalisiert, und seine Aufdringlichkeit setzte zur damaligen Zeit bestimmt neue Maßstäbe; aber so charamant hätte ich mich um 3:00 nachts auch von ihm aus dem Bett klingeln lassen.


Diesen Beitrag kann man hier ruhig noch mal komplett zitieren.
Das ist ja fast schon militärisch akkurat, wie hier der Mordfall analysiert wird.
Kann ich nur vor strammstehen und möchte gar nicht mehr wegtreten. Toll!
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon columbo93 » Mo, 07.09.2009 19:03


Colonel Lyle C. Rumford ist oberster Befehlshaber einer privaten Militärschule. Am Gründungstag präpariert er eine Kanone, indem er die Übungsmunition scharf macht und das Kanonenrohr gleichzeitig mit einem Reinigungstuch verstopft. Dabei sieht er vom Standort der Kanone in einem Fenster der Kadetten ein unerlaubterweise dort hängendes Gefäß mit Cidre. Zu den anstehenden Feierlichkeiten des Gründungstages reist auch William Haynes, der zivile Leiter und Enkel des Gründers der Anstalt, an. Er beklagt die ständig sinkende Zahl der Kadetten und kündigt dem Colonel sein Bestreben an, die Schule in ein gemischtes Junior-College umzuwandeln. Doch Rumford, der Hayens schon als Kadetten nicht leiden konnte, will davon nichts wissen. Es kommt zwischen beiden zu einem Streitgespräch, das auch die Sekretärin Rumfords, Miss Brady, mitbekommt. Durch seine provozierende Art schafft es der Colonel, dass Haynes darauf besteht, selbst den Feierlichkeiten vorzustehen. Als Haynes in seiner Funktion dann während der Parade die Kanone zündet, kommt es zu einer Explosion, bei der er stirbt. Für die Polizei sieht es zunächst so aus, als ob die Kanone aufgrund ihres Alters explodiert wäre, doch Columbo findet Überreste des Reinigungstuches. Der Colonel streicht angesichts der Umstände die restlichen Tagesaktivitäten der Kadetten. Columbo kommt mit Rumford ins Gespräch. Dabei erfährt der Inspektor, dass Kadett Springer zum Kanonenreinigen eingeteilt war. Springer wurde schon zweimal suspendiert und gilt als nachlässig. In Columbos Gegenwart wird Captain Loomis mit der Aufklärung des "Cidre-Falles" beauftragt. Columbo findet in den Sachen Haynes, die dieser mitgebracht hat, unter anderem eine Blaupause, die den Plan einer Sporthalle enthält. Columbo sucht Springer auf, der das verkohlte Reinigungstuch sofort als solches identifiziert. Springer erzählt, dass er keinen Lappen in der Kanone gelassen hat. Als Columbo vom Colonel zum Essen eingeladen wird, fragt der Inspektor nach der sinkenden Teilnehmerzahl an der Akademie und erwähnt, dass er Springer glaubt, dass er das Tuch nicht in der Kanone vergessen hat. Dennoch glaubt Columbo, dass Springer etwas verschweigt. Columbo erfährt vom Colonel, dass er bei speziellen Gelegenheiten die Kanone selbst abfeuern würde, so für gewöhnlich am Gründungstag. Columbo denkt über die Möglichkeit nach, dass jemand absichtlich das Tuch in der Kanone gelassen hat. Auch zeigt sich Columbo verwundert über den Entwurf der Sporthalle, da die bestehende Halle erst sieben Jahre alt ist. Nachdem Columbo bei den Kadetten übernachtet hat, entdeckt er am nächsten Morgen, wo das Cidre-Fass versteckt ist: Im Waschraum. Anschließend sucht der Inspektor Rumford auf und berichtet ihm, dass von den Ballistikern festgestellt wurde, dass in der Patrone Dynamit war. Der Colonel spricht mit Springer und erwähnt, dass Columbo ihn im Mordverdacht hat und macht ihm so Angst. Springer verschwindet daraufhin aus der Akademie. Columbo findet schnell heraus, dass sich Springer bei seiner Freundin von einer benachbarten Mädchenschule versteckt hält. Dort war er auch, als er angeblich den Putzlappen in der Kanone gelassen haben soll. Columbo ist überzeugt, dass Springer die Wahrheit sagt und überredet ihn, zur Akademie zurückzukehren. Der Inspektor sucht den Colonel auf und erzählt ihm durch die Blume, dass er glaubt, dass Rumford Haynes dazu gebracht hat darauf zu bestehen, die Kanone selbst abzufeuern. Columbo fragt, wer einen Schlüssel zum Munitionsraum hat und wer die Waffe präpariert haben könnte. Für beides käme der Colonel, aber auch viele andere in Frage. Als Columbo den Colonel später nochmals aufsucht, zeigt er ihm die Blaupause von der Sporthalle, die in eine gemischte Halle mit Mädchen-Kabinen umgebaut werden sollte. Rumford berichtet jedoch, dass Haynes öfters verrückte Ideen gehabt hat und er diesen Vorschlag beim Vorstand nicht durchbekommen hätte. In der Nacht lässt der Colonel das ganze Gebäude nach dem Cidre-Fass durchsuchen, auch den Waschraum. Doch dort findet sich nichts, da Columbo das Fas weggenommen hat. Er verspricht den Kadetten, nichts zu verraten, wenn er deren Hilfe erhält und alle Informationen zum Cidre erhält. In den frühen Morgenstunden wird der Colonel von Captain Loomis angerufen, er solle sofort zur Kanone kommen. Tatsächlich ist von dort der Cidre zu sehen. Rumford lässt alle Kadetten antreten. Als Columbo dazu kommt, erklärt der Inspektor, dass nur von diesem Standort aus der Cidre zu erkennen sei. Da der Cidre nur am Morgen der Explosion dort hang, muss der Colonel zu dieser Zeit entgegen seiner Angabe bei der Kanone gewesen sein. Der Colonel gesteht, bedauert aber seine Tat nicht.
Mal wieder eine absolut hervorragende Episode mit Peter Falk und Patrick McGoohan in Höchstform! Allein das Aufeinandertreffen Columbos mit dem Militär sorgt für zahlreiche tolle Szenen, die ich gesammelt gar nicht alle wiedergeben kann. Auch wenn am Ende kein Columbo-Trick nötig war, um den Mörder zu überführen, konnte auch die Auflösung überzeugen. Dieser Fall ist unbedingt sehenswert! sehr gut, weil mir die auflösung mit dem chidre sehr gefallen hat
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon ahoy y » Di, 08.09.2009 19:06


eine recht gute folge, die auflösung ist zwar etwas dünn geraten, aber sonst recht gut.
seltsam finde ich nur, dass columbo auf der akademie übernachtet, diesen drehbucheinfall finde ich nicht gerade gut, er muss ja nicht ständig, tag und nacht ermitteln, das ist dann zuviel des columboguten
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon columbo93 » Sa, 16.01.2010 16:54


ahoy y hat geschrieben:e
seltsam finde ich nur, dass columbo auf der akademie übernachtet, diesen drehbucheinfall finde ich nicht gerade gut, er muss ja nicht ständig, tag und nacht ermitteln, das ist dann zuviel des columboguten



@ahoy y : Columbo übernachtet ja nicht aus beruflichen gründen !

Seine frau ist in (Wales, glaub ich oder woanders) und er fragt, ob er nicht dort schlafen kann.
Natürlich beabsichtigt er, so besser ermitteln zu können, aber
er tut dies aus "nennen wir es mal" private gründen.

ansonsten kann ich über diese folge nur noch positives sagen, was ich bereits erwähnt hab
die auflösung find ich durchweg logisch und auch clever

LG Columbo93
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon sagittarius » Sa, 16.10.2010 17:50


Dieser Columbo ist nach meinem Empfinden zäh und langatmig. Die Armee-Atmosphäre gefällt mir gar nicht. Einzige Abwechslung ist die Flucht von Kadett Springer. Es herrschen klaustrophobische Zustände, obwohl die Kaserne aussieht wie eine Kleinstadt ohne Geschäfte. Man kann es vergleichen mit einem Hitchcock-Film, der in einem Raum spielt, nur steigert das hier die Spannung nicht.

Oberst Rumford sieht sein Lebenswerk bedroht. Aber ist es nicht nur verletzte Eitelkeit? Ein so fähiger Militär sollte anderswo eine vergleichbare Aufgabe finden, als in einer immer leerer werdenden Akademie aus Kadetten "Männern" zu machen. Gespenstisch wirkt es, wenn Rumford leere Gebäude inspiziert. Kein Zweifel: Er hängt an der Akademie.

Das Austauschen des gut gesicherten Sprengstoffes und Baupläne, die auf ein gemischtes College hindeuten, bringen Columbo auf die Spur. Eine Flasche Cidre, von Kadetten verbotenerweise über Nacht zum Gären ans Fenster gehängt, überführt den Oberst.

Rumford versagt als Menschenkenner wie als Stratege. Er lässt bewusst einen unzuverlässigen Kadetten den "Ehrendienst" an der Kanone verrichten, um ihm die Schuld für das "Unglück" in die Schuhe schieben zu können. Dummerweise ist dieser Kadett noch unzuverlässiger als Rumford glaubt, denn der Kadett versieht den Dienst gerade am Abend vor der Feier nicht und besucht lieber seine Freundin. Für Columbo ist dies der Beweis, dass ein anderer die Kanone mit einem Tuch verstopft hat: der Mörder.

Dann entdeckt Rumford während der Mordvorbereitung die erwähnte Flasche Cidre und geht dieser Disziplinlosigkeit nach, obwohl er sie gar nicht entdeckt haben kann, da er doch angeblich im Bett lag.
Das ist der kriminalistische Kern: Rumford sucht eine Flasche Alkohol, die er, so verlangt es das Drehbuch, nur am Tatort zur Tatzeit gesehen haben kann. Columbo überführt so Rumford der Lüge und dieser gesteht.

Ich gebe 2 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon martha » Sa, 16.10.2010 18:27


Tja, das hab ich nun wirklich komplett anders gesehen.
"Des Teufels Corporal" bleibt für mich eine der anspruchvollsten und in der Charakterzeichnung des Mörders eindringlichsten Fälle des Inspectors.
Das Tempo wird auf Minimalmaß gehalten, aber gerade dadurch entwickelt sich für mich eine Atmosphäre, in die ich immer wieder gerne eintauche.
Für mich persönlich weiterhin unbestrittene und verdient erarbeitete 5 Punkte!
Ein Mörder, der verbissen sein Ideal der Weltsicht verteidigen möchte gegen hehre Ziele von Emanzipation und lockere Sitten.
Rumford, ein Verblendeter, der einem am Ende nur noch leid tun kann.
Glänzend herausgearbeitet, eindringlich durch McGoohan verkörpert.
Ich hab an der Folge nicht das geringste zu bemängeln!
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon columbo93 » So, 17.10.2010 18:14


martha hat geschrieben:Tja, das hab ich nun wirklich komplett anders gesehen.
"Des Teufels Corporal" bleibt für mich eine der anspruchvollsten und in der Charakterzeichnung des Mörders eindringlichsten Fälle des Inspectors.
Das Tempo wird auf Minimalmaß gehalten, aber gerade dadurch entwickelt sich für mich eine Atmosphäre, in die ich immer wieder gerne eintauche.
Für mich persönlich weiterhin unbestrittene und verdient erarbeitete 5 Punkte!
Ein Mörder, der verbissen sein Ideal der Weltsicht verteidigen möchte gegen hehre Ziele von Emanzipation und lockere Sitten.
Rumford, ein Verblendeter, der einem am Ende nur noch leid tun kann.
Glänzend herausgearbeitet, eindringlich durch McGoohan verkörpert.
Ich hab an der Folge nicht das geringste zu bemängeln!


@sagi:
Ich kann mich martha´s Ausführungen nur anschließen!
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 23.10.2010 10:05


Eine sehr gute und gleichzeitig auch etwas sperrige, triste Folge.
Ich gebe gerade noch 4 Punkte. Abzug gibt es, weil ich mir diese
qualitativ hochwertige Episode nicht gerne ansehe. Für mich ist der
Unterhaltungswert sehr eingeschränkt. Spass macht es nicht den akkuraten
McGoohan in seiner dem Untergang geweihten Kadettenwelt mit all
seinem Sinn für Ordnung und Disziplin zu sehen, wie er trotz sinkender
Schülerzahlen und nachlassender Notwendigkeit seiner Einrichtung doch
unbeirrt an allem festhalten will wie er es von jeher gewohnt ist und für richtig
und wichtig hält, und sich jeglicher Änderung oder Anpassung an moderne,
veränderte Zeiten widersetzt.
Man hat aber jederzeit das Gefühl sich gerade einen besonderen " Columbo "
anzusehen, einen der den Eindruck vermittelt an Qualität und Anspruch
irgendwie besser zu sein wie die üblichen Beiträge zur Serie. Das und die
glaubwürdige, superbe Darstellung des Colonel Rumford durch McGoohan
rechtfertigen dann doch 4 Punkte. Wenn ich rein vom Unterhaltungswert
her bewerten würde und von der Tatsache her wie gern ich diverse Episoden
selbst sehe oder nicht wären wohl zwei Punkte weniger angebracht.
Aber in sich ist alles stimmig und das Einzige was mich an dieser ganzen
Sache etwas stört ist diese zwar abolut logische aber doch irgendwie
wie an den Haaren herbeigezogene Beweisführung mit dem Cidre. Da wollte
man etwas besonderes haben, was jedoch meiner Meinung nach des guten ein
paar Zufälle und passender Aneinanderreihungen zu viel sind.
Besonders in Erinnerung ist mir die Szene in der Columbo mitten in der
Nacht seinen Seargent aus dem Bett klingelt wegen irgendeinem Blödsinn.
Ein besonderer, nicht leicht verdaubarer Leckerbissen, der dennoch 4 Punkte
verdient.
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Ducky » Mi, 13.04.2011 11:30


5 Punkte von mir.

Das Militär, den Drill - Sachen, die mir auf den Geist gehen, so gar nicht meine Welt ... aber Columbo schafft es durch sein eigentlich nicht hineinpassen aber trotzdem sich integrieren (klingt jetzt sperrig, ich weiß), dass ich mich 90 min lang sehr gut unterhalten fühlte.

Und Col. Rumford - obwohl ein Miltär durch und dirch und daher eigentlici so gar nicht mein Fall - erinnert mich irgendwie an meinen liebling Carsini. Beide sahen ihren Lebensinhalt bedroht und versuchten diesen zu schützen. Das rechtfertigt zwar nicht unbedingt einen Mord, aber man (ich jedenfalls) kann die beiden verstehen.

Columbo war in Hochform, rigoros verfolgte er seine Spuren und ignorierte dabei die sozialen Gepflogenheiten (zB Anruf um 3 Uhr morgens)

Zwei Sache allerdings habe ich nicht ganz verstanden:
1. warum musste der Cidre im Fenster hängen?
2. Wesentlich zur Auflösung des Falles trug ja bei, dass Rumford den Cidre nur sehen konnte, wenn er auf dem Kanonenpodest stand. Am Ende konnten sie ihn aber auch von der Wiesa aus sehen ... Regiefehler? Oder hab ich da was nicht mitbekommen oder falsch verstanden?
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Devlin » Di, 10.07.2012 16:03


Nicht wirklich mein Ding. Die Story hat wenig Tempo und passt mir von Umfeld her nicht.
Das Geschichte ist doch etwas langatmig.

McGoohan gefällt in seiner Rolle zwar sehr, und auch die Beweggründe für die Tat kann ich durchaus nachvollziehen.

Columbo in der Militär Akademie hat auch seinen Reiz.

Die Mordidee ist gut. Auch versucht es Rumford geschickt auf Springer zu lenken.
Neben lauen gibt es auch witzige Szenen in der Akademie.

Das Finale ist in meinen Augen eher unterdurchschnittlich.

4 Punkte
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Bewertet: "Des Teufels Corporal"

Beitragvon Tiktaalik » Do, 16.08.2012 18:27


Herr Duck hat geschrieben:Zwei Sache allerdings habe ich nicht ganz verstanden:
1. warum musste der Cidre im Fenster hängen?
2. Wesentlich zur Auflösung des Falles trug ja bei, dass Rumford den Cidre nur sehen konnte, wenn er auf dem Kanonenpodest stand. Am Ende konnten sie ihn aber auch von der Wiesa aus sehen ... Regiefehler? Oder hab ich da was nicht mitbekommen oder falsch verstanden?

1. Da der Cidre zur Gehrung kühl gelagert werden muss, bietet es sich an, ihn in den Morgenstunden nach draußen zu hängen.
2. Der Cidre konnte nicht nur vom Kanonenpodest aus eingesehen werden, sondern auch, wenn man etwas daneben stand.


"Des Teufels Corporal" ist eine Folge, in der wirklich alles passt, doch trotzdem bin ich irgendwie positiv überrascht, wie hoch die Folge bei euch bewertet wurde. Denn eigentlich ist die Handlung relativ simpel: Die Mordplanung ist sehr kurz, es wird lediglich die Kanone manipuliert. Auch gibt es keine aufwändige Beschaffung eines Alibis oder "Schnickschnack" wie das Legen falscher Spuren oder einen 2. Mord. Es wird sich quasie nur auf das Wesentliche konzentriert. Zwar teilt Colonel Rumford Kadett Springer für das Reinigen der Kanone ein, aber er lenkt den Verdacht nicht so gezielt auf ihn wie andere Mörder. Er schiebt ihm z. B. keine Beweise unter oder stellt falsche Behauptungen auf. All diese Faktoren passen sehr gut zur Militärakademie.

Sehr gut gefällt mir mal wieder, dass Columbo den Täter sehr früh zu kennen scheint und es ihm sogar indirekt mitteilt: Beim Essen sagt er dem Colonel, dass er Springer als Täter ausschließt, da er das Tuch in der Kanone sofort identifiziert hat - ganz im Gegensatz
zu Colonel Rumford! Das ist in der Tat genial eingefädelt. Dass das CMS in dieser Folge so genial ist, zeigt sich darin, dass Columbo dem Colonel gegenüber zwar ständig Zweifel an der Täterschaft von Springer äußert, sich dieser davon aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. Andere Mörder würden in dieser Situation irgendwelche abstrusen Theorien aufstellen, doch Rumford lässt sich nicht aus der Reserve locken. Er nennt ihm nicht einmal einen Verdächtigen. Auch Tatsachen, die ihn verdächtig machen, z. B. dass er Waffenexperte ist, gibt er unumwunden zu. Auch als zur Sprache kam, wer Schlüssel zum Munitionsraum besitzt, denkt sich der Colonel keine Story aus. Dabei hätte er z. B. ganz einfach behaupten können, ihm seien die Schlüssel für einen Tag gestohlen worden.
Die Charakterisierung von Rumford ist wirklich überragend - genauso wie sein Darsteller McGoohan, der für mich der beste Gegenspieler Columbos ist. Auch die anderen Schauspieler können überzeugen, was aber sicher auch an der gelungenen Atmospähre liegt. Der sehr gute Kontrast zwischen Columbo und der Militärakademie wird dadurch verstärkt, dass der Inspektor in der Militärakademie übernachtet und somit fast die komplette Handlung dort stattfindet.

Einziges kleines Manko in dieser Folge sind zwar die wenigen Indizien, aber durch die tolle Atmosphäre, die äußerst gelungene Story, einem überragenden Patrick McGoohan und dem überragenden CMS fällt das gar nicht auf. Der Schlussbeweis ist mal wieder eine gelungene Detailarbeit von Columbo. Der Mörder begeht eigentlich keinen Fehler, verhält sich als einer der wenigen Mörder nicht verdächtig und dennoch wird er einwandfrei überführt. Die Überführung hängt mal wieder mit dem Charakter des Mörders zusammen, was mir immer besonders gefällt.

Auch für Humor ist in dieser Folge gesorgt: Der Kontrast zwischen Columbo und der
Akademie ist der Grund für zahlreiche lustige Szenen, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Sie muss man einfach gesehen haben.

Ich glaube, es wird niemanden überraschen, dass ich für diese Folge die vollen 5/5 Punkte
vergebe.
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